Hundehandel!!Oder nicht??(sehr lang)

  • Hallo
    Ich wollte euch schon seeeehr lange mal nach eurer Meinung fragen wie Ihr das seht aber bis jetzt hab ich mich nie so richtig getraut.Hatte ja mit meiner letzten Frage(Borreliose) auch eine ziehmlich haarige Diskusion ausgelöst.
    Ich hab vor einiger Zeit einen Hund(den Wurfbruder meines Harzer Fuchsrüden)aus fürchterlichsten Bedingungen"freigekauft".Er war bei einem Schäfer in einem 1m mal 1m kleinen Zwinger untergebracht,lebte dort so quasi 24 Stunden am Tag.Nach angaben des damaligen Besitzers durfte er 1mal die Woche für ne viertel Stunde auf dem Hof herumlaufen.Als ich ihn das erste mal sah war er ca 10 Monate und hochgradig stereotypisch.Klätterte in einer Tour seine kleine Käfigtür hoch und runter,war bis auf die Knochen abgemagert und volkommen unterentwickelt.
    Wie der Zwinger aussah kann sich ja jeder denken.Ungelogen 30 Zentimeter dicke Kotschicht die wahrscheinlich noch von seinem Vorgänger waren,total verschimmelt.Der Besitzer sagte damals wenn seine Schafe nicht die Räude hätten währe er schon längst verhungert.
    Ich habe nach meinem Besuch(wollt ja nur wissen was aus den Geschwistern geworden ist)sofort das Veterinäramt verständigt,denen der Fall angeblich bekannt sei.Die haben aber leider absolut nix unternommen.Immer wieder habe ich nachgefragt,bis es mir irgendwann reichte.
    Als er ungefähr 13 Monate war habe ich per Zufall erfahren das der Schäfer pleite ist und alles aufgeben muss.Ich natürlich sofort ins Auto und hin.
    Leider war nur die Tochter zu Hause die überhaut nicht bescheid wusste.
    Wir vereinbarten das ich am nächsten tag nochmal wiederkommen sollte.
    Ich also am nächsten Tag nochmal die Stunde Fahrt angetreten.
    Der Besitzer konnte sich tatsächlich an mich errinnern und wir verhandelten über den Preis.Dann sagte er plötzlich er würde auch mit dem Preis runtergehen wenn ich"beide"nehmen würde.Ich hatte aber bei meinen mehreren Besuchen nie einen anderen Hund gesehen ausser einem Kangal der in der Herde integriert war.
    Nein es kam schlimmer.Es stellte sich heraus das er noch eine Gelbbackenhündin hatte die er aber seinen Worten zu folgen bei den Schafen untergebracht hatte.Nagut denk ich auch nicht verkehrt"rettest halt gleich zwei.Wir also den Rüden ins Auto verfrachtet und zu den Schafen gefahren.Als wir ankamen dacht ich und wo ist jetzt bitte der Hund?Sie war allen ernstes auf einem LKW Anhänger(für Schafe)an einem höchstens einen Meter Kette angebunden,komplett ohne Tageslicht,geschweige denn Wasser oder Futter.Der ganze Anhänger wackelte(sie zitterte so)beim Anblick Ihres Herrn!
    Ich dachte nur soweit ich überhaupt beim Anblick so fürchterlicher Haltungen überhaupt noch denken konnte, die nehm ich dann wohl auch mit.
    Naja ich rief auf dem nach Hause Weg sofort bei meiner Mutter an die ein wenig ehrenamtlich Tierschutzarbeit bei uns macht das ich anstatt einem Hund mit Zweien wiederkomme.
    Sie kamen dann ersteinmal in unseren Fundhundzwinger.Naja ist so ein Gartenhaus mit einem Auslauf dran.
    Am nächsten Tag bin ich ersteinmal in die Tierklinik gefahren.Vollkommen verwurmt,verfloht,mit Milben überseht stellte die Tierärztin fest.Aber das schlimmste diese hochgradige Unterernährung und dazu noch die Austrocknung.
    Ich habe sie dann ersteinmal eine ganze Woche am Tag 20 mal gefüttert,selbst nachts bin ich aufgestanden und hingefahren.Sie haben am Tag einen 10 Liter Eimer mit Wasser getrunken.
    Ganz zu schweigen von den körperlichen Leiden waren die seelischen.
    "Nellya" so taufte ich die Gelbbackenhündin hat sich nach 14 Tagen das erste Mal anfasen lassen.Sie hatte am ganzen Körper regelrechte Beulen von den Schlägen und Tritten.Den Fuchsrüden nannte ich "Tjark".Er hatte mit Menschen nicht so schlechte Erfahrungen gemacht,dafür reagierte er mit Panik auf alles für Ihn unbekannte.Und das war so ziehmlich alles.Blumenkübel,fahrende Autos,grosse Steine,Parkbänke,wirklich eigentlich alles.Ich werde es nie vergessen wo er zum ersten Mal den Mond sah!2 Stunden hab ich gebraucht bis ich ihn eingefangen hatte.
    Sie entwickelten sich Stückchen für Stückchen,das Fell fing an zu glänzen,sie nahmen zu und strahlten eine Glückseeligkeit aus.Selbst Tjark den ich nie am Hals anfassen durfte weil sein damaliges Kettenhalsband welches er als Welpe umbekommen hat in die Haut eingewachsen war und er dort extrem schmerzempfindlich war,lies sich von mir alles gefallen.
    Da ich ja von Anfang an wusste das ich die beiden nicht behalten konnte schaute ich mich nach neuen Besitzern um.Für Nellya hat sich ziehmlich schnell eine Familie aus Holland interessiert,die auch mit ihrer Vorgeschichte kein Problem hatten.Für Nellya hätten sich keine besseren Leute gefunden als ihre Familie.Sie haben sie gleich beim ersten Besuch (natürlich unter fürchterlich viel Tränen von mir)mitgenommen.Noch heute bekomm ich 2 mal im Jahr Post mit Bildern wo man einen"nur glücklichen"Hund sieht.Sie haben mit ihr Agility angefangen damit sie auch noch viel mehr lernt als sie es bei mir ja schon getan hat!
    Tjark entwickelte sich zu so einem Prachtkerl wie er im Buche steht.Absolut verlässlicher Gehorsam und nur noch ab und zu Angst aber wenn ich sagte"ach Tjark du Dummkopf" grinste er mich an und wedelte dabei mit dem Schwanz schmiss sich auf den Rücken aalte sich vor Freude und die Angst war vergessen.
    Tjark habe ich fast 1 ganzes Jahr gehabt.Es interessierten sich fürchterlich viele Leute für ihn aber es waren nie"die Besitzer".Ich merkte aber das sich dringend was finden musste weil er doch mit der Zeit die ich für ihn aufbringen konnte nicht mehr zufrieden war.Ich hatte ja zusätzlich noch meine eigenen Hunde.Ein Bekannter von mir hat ihn täglich abgeholt um mit ihm zu laufen un sich mit ihm zu beschäftigen.Keiner hat mit gerechnet das ausgerechnet die Nachbarn schon lange einen Hund suchten.So ist es gekommen das mein Tjark nach fast einem Jahr dann doch endlich sein zu Hause fand und nun glücklich bei einer Familie lebt dort von Kopf bis Fuss verwöhnt wird.Aber er ist so glücklich wie ich nie einen anderen Hund zuvor gesehen habe.Ab und an treff ich ihn aber er hat nur noch Augen für sein Herrchen.Das tut weh wenn er sich nicht über mich freut aber es ist gut so.Und so soll es auch sein.
    Als ich die beiden verkauft habe,habe ich wirklich nur das Geld verlangt was ich für sie damlas bezahlt habe.Die Tierarztkosten hab ich übernommen.Ich habe also wirklich kein Euro rausgeschlagen.Ganz im Gegenteil.
    So nun nach dieser ganzen Zeit meinen einige Harzer Fuchs Anhänger hier im Harz mir den Hundehandel zu unterstellen.
    Ich habe jetzt eine ganze Weile nichts mehr gehört aber gestern rief mich ein guter Bekannter an um mir zu erzählen das mich da jemand anzeigen will.Wegen Hundehandel!!
    Wie seht Ihr das??Hab ich da wirklich Hundehandel betrieben??Ich wollte doch nur den Hunden helfen!Sollte ich da zuschauen wie sie verhungern??
    Wenn ich sie jetzt für vielmehr Geld verscheuert hätte und mit ihnen was verdient hätte würd ichs ja vielleivht noch verstehen aber so??
    Ich dank euch das ihr euch die Zeit genommen habt um mein schrecklich langen Text zu lesen.Sollte auch eigentlich kürzer werden.
    Traurigen Gruss Ulrike und Rudel

  • Hallo Ulrike!


    Das ist ja wirklich eine ganz traurige und letztendlich, in ihren Konsequenzen, fiese Geschichte... :(


    Um es dennoch nüchtern zu betrachten: Hundehandel würdest Du betreiben, wenn Du diese Kreaturen noch mit Profit und im Massenvertrieb an die Leute "verkaufen" würdest.


    Nun, das tust ja nicht. Du kaufst Hunde frei, denen es dreckig geht, päppelst sie auf und vermittelst sie weiter. Und das in sehr kleinem, sehr begrenztem Rahmen. Das ist etwas völlig anderes...


    Meine persönliche Meinung dazu ist sehr zwigespalten: Selber entstammt mein Hund auch sehr schlechter Haltung, wurde beschlagnahmt, missen möchte ich ihn natürlich auch nie mehr - andererseits glaube ich, ganz ehrlich und nüchtern betrachtet, nicht, daß man durch "Freikaufaktionen" am Grundübel etwas ändert *seufz*


    Es wird immer genug gestörte Leute geben, die gerade mit dem "Mitleidsfaktor" noch eine Marktlücke bedienen. Massenzuchten in Hinterhofverschlägen sind ja nur allzu bekannt :dagegen:


    Dein Fall unterscheidet sich natürlich davon. Insofern dieser Schäfer sich demnächst nicht wieder zwei neue Hunde zulegt...


    Aber warum stört es Dich so sehr, daß andere Dich als "Hundehändler" bezeichnen? Ich kann das natürlich nachvollziehen, schließlich ist man sauer und verletzt, wenn einem so etwas unterstellt wird, obwohl man nur das Beste für die Hunde will. Aber DU weißt doch, wofür DU das alles gemacht hast. DU hast zwei Hunden ein neues Leben "geschenkt"!


    Ich denke, diesen Aspekt sollte man sich dann vor Augen halten - und die Aussagen anderer gar nicht weiter an sich herankommen lassen. Auch wenn es schwer ist.


    Ich kenne das insoweit, als ich meinen damals wirklich aggressiven Hund in einer Zeit zu mir genommen habe, als die "Kampfhundediskussion" auf ihrem brodelnden Höhepunkt war. Ich bin damals auf das Übelste beschimpft worden, angespuckt worden und fast verprügelt - weil mein Hund einen Maulkorb tragen mußte. Den hatte er zwar zum Schutze der Allgemeinheit um, angekommen ist außen aber nur, daß ich eine von den "asozialen Schlampen" (O-Ton) bin, die ihren armen Hund scharf gemacht haben, um sich profilieren zu können...


    Mach einfach Dein Ding und laß Dich von den Aussagen anderer nicht beeindrucken. Auch wenn man die Zähne aufeinanderbeißen muß.


    Du weißt, was Du geleistet hast. Und ich weiß es bei meinem Hund auch: Meine ehemalige Bestie ist inzwischen der absolute Liebling im Altenpflegeheim meines Opas :wink:

  • Hallo Ulrike,
    weißt Du, es wird immer Leute auf der Welt geben, die irgendwelchen Blödsinn über Andere erzählen...aus Neid, aus Frust, aus Langeweile...Über diese aktuelle Unverschämtheit, daß Du Hundehandel betreibst, solltest Du Dir kein graues Haar wachsen lassen. Erstmal bist Du Dir Deiner Sache ganz sicher, dann hast Du ja auch noch die neuen Familien der beiden Altdeutschen, die werden Dir auch zur Seite stehen. Wie will Dir denn jemand am Zeug flicken??? Da gibt´s doch gar keine Angriffsfläche! Frustrierend ist es, wenn so etwas über einen verbreitet wird-das glaub ich wohl, aber lass Dir nix anmerken darüber, wie getroffen Du bist; das allein wäre den Schlechtschwätzern wahrscheinlich schon eine Genugtuung. Und das würde ich denen schon gleich gar nicht gönnen. Kopf hoch, Schultern breit und siegessicher lächeln :gut:


    Lieben Gruß Sanny


    P.S. ich zieh den Hut vor Dir, für die Rettungsaktion :bindafür:

  • hallo,
    laß´sie reden,Du hast gehandelt!(nicht mit sondern für Tieren!)
    Wenn es nur die beiden Hunde waren ist alles im grünen Bereich.Da Du geschrieben hast das deine Mutter im Tierschutz aktiv ist,werdet ihr von daher doch bestimmt einen guten Leumund erhalten.Wenn die H.-Fuchs Anhänger evt. Züchter sind macht´s du ihnen natürlich beim Absatz ihrer Hunde Konkurrenz?!Da muß man den anderen halt schlecht machen,wenn man keine Argumente hat,oder??? :gut:

  • Hallo
    Vielen lieben Dank für die netten Worte.Ihr habt schon recht,ich glaub ich muss mir echt ein dickeres Fell aneignen um mit dem Gerede, obwohl ichs wirklich gemein find, besser klarzukommen.
    Aber ich glaub würde ich wieder Hunde in so einer Haltung ausfindig machen würde ich es wieder versuchen so zu tun, egal was andere denken.
    Ich denke kein Hund ist es Wert so behandelt und gehalten zu werden.
    Lieben harzlichen Gruss Ulrike

  • Hallo Ulrike!


    Ich zieh den Hut vor dir!
    Was du da gemacht hast ist einfach nur mit Hochachtung zu bewerten.
    Viele hätten da einfach nur die Augen zu gemacht....
    Und von Hundehandel kann ja wohl gar nicht die Rede sein.
    Aber mir sind ähnliche Fälle bekannt, da wurden auch Altdeutsche Hütehunde (Harzer Füchse) aus einer grauenhaften Haltung heraus gekauft, mit viel Liebe und Geduld aufgepäppelt und nacher an liebe Menschen verkauft.
    Hier wurde auch geschimpft und es als Hundehandel bezeichnet...
    Da musst du dir ein ganz dickes Fell zulegen!!
    Ich weiß nicht warum solche Menschen so etwas von sich geben.
    Vielleicht um von den eigentlichen Problemen -die schlechte Haltung/Umgang einiger Schäfer zu ihren Hunden- abzulenken?
    Denn da ist einiges im argen. Vor allem auch bei den Altdeutschen Hütehunden.
    (Aber bitte nicht falsch verstehen, ich will hier die Schäfer nicht über einen Kamm scheren!)
    Ich drückt dir auf jeden Fall die Daumen und wünsche dir ganz viel Kraft.

  • Hi Heike
    Danke für die lieben Worte
    Meinst wohl Tarik was??Hab mir die Buchten wo er untergebracht ar einmal angeschaut.Ein befreundeter Schäfer hat jetzt den Stall für seine Schafe.Übrigens die Mutter von deinem Silas kenn ich sehr gut.Werde auch versuchen wenn ich mehr Zeit hätte Nochmal vorbeizuschauen.Auch sie wird ja nicht grad rosig gehalten.Ich war am WE bei einem Leistungshüten mit Altdeutschen.Habe wieder schlimme Dinge zu shen bekommen.Tja so ist das mit den Schäfern.Aber wie du schon sagst man darf sie nicht alle über einen Kamm scheren.Mein Mann ist auch Schäfer und beim besten Willen nen ganz lieber was Hundehaltung betrifft.*gg*er ist seitdem wir zusammen sind machtlos den Altdeutschen verfallen.Vorher hat er immer nur Borders gehabt.
    Den Tjark müsstest du doch auch kennen?Vom Bild her mein ich natürlich??
    Habe ihn grad heute gesehen er ist zum wegschmelzen schön*schmacht*
    LG Ulrike

  • Hi Ulrike!


    Zitat

    Meinst wohl Tarik was??


    Unter anderem. Da gibts noch einpaar andere Geschichtchen....


    Zitat

    Übrigens die Mutter von deinem Silas kenn ich sehr gut.Werde auch versuchen wenn ich mehr Zeit hätte Nochmal vorbeizuschauen.Auch sie wird ja nicht grad rosig gehalten


    Hm, meinst du jetzt seine Mutter Lara?
    Oder seine Oma (väterlicher- oder mütterlicherseits?)
    Mir ist da jetzt bei den Schnobers nichts negatives aufgefallen. Lara lebt mit Bowen und Aika mitten im Familiengeschehen.


    Zitat

    Den Tjark müsstest du doch auch kennen?


    Du, da muss ich passen.....
    Hast du nicht ein Bild von ihm? Wenn ja, dann stell das doch mal hier rein! Vielleicht kenn ich ihn ja doch -vom sehen her?!

  • Moin,
    Alos vorneweg, ich kann auch beim besten Willen keinen Hundehandel erkennen. Da würd ich echt mal ganz entspannt drüber hinwegschauen.
    (Ich meine das alberne Geschwätz der leute)


    Aber eine bitte hätte ich noch.
    Natürlich ist die geschichte herzergreifend, schlimm und leider auch noch realistisch!
    ABER; wie ihr schon sagtet, nicht alle Schäfer über einen Kamm scheren.
    Es ist wirklich nicht mehr überall so schlimm, wie hier geschrieben.
    Natürlich gibt es noch extrem Schwarze Sch(ä)fe(r), aber das ist echt nicht die Regel!
    ein guter Schäfer weiß einen guten Hund an der Herde zu schätzen, und wird ihn auch dementsprechend behandeln.
    Und nochmal kurz zur erklärung, nicht jeder der Schafe hält ist auch ein Schäfer!
    Man unterscheidet den Beruf Schäfer, und den Schafhalter, der seine Schafe aus Spaß an der Freude, oder wegen mir auch Spaß am Fleisch hält. Letztere meist in Koppelschafhaltung. Die unterschiede in der Hundehaltung sind hier auch sehr deutlich!
    Nur so am Rande zum drüber nachdenken, und damit kein falsches Bild entsteht!


    VG Kai

  • Hi Kai!


    Zitat

    Nur so am Rande zum drüber nachdenken, und damit kein falsches Bild entsteht!


    Ein falsches Bild sollte hier auf keinen Fall entstehen!
    Wir unterhalten uns über einzelne Tatsachen und nicht über die Allgemeinheit.

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