Verhalten von Hunden bei Wildbegegnung

  • In meinem Bundesland ist im Wald grundsätzlich und überall Leinenpflicht , deshalb bleiben die Hunde auch an der Leine. Hier ist es sehr wildreich und wir treffen täglich Rehchen. Wenn ich Wild eher sehe bekomme ich Hund gestoppt, aber wenn es unübersichtlich ist und Hund schneller ist wäre ich mir ohne Leine überhaupt nicht sicher. Es gibt wildarme Gegenden wo Hund leinenlos unterwegs sein kann, der Wald gehört sicher nicht dazu.


    Wie reagiert Dein Hund denn jetzt auf Wild ? Ich könnte mir schon vorstellen, das nach so einem Jagderfolg der Hund nicht mehr so ruhig bleibt.

  • ich versteh deinen Zorn nicht? Du hast gefragt ing hast mMn nette und gut begründete Antworten bekommen.

    Das scheint etwas falsch rübergekommen zu sein. Ich habe meinen Post nicht aus Zorn verfasst. Eher etwas Unmut darüber, dass mir von einigen Seiten unterschwellig Unterstellt wurde, dass mir nicht bewusst wäre, dass Wild bei einer Hetzjagd in Todesangst und ggf auch in Todesgefahr ist. Bzw. das ich den Jagdtrieb versuche runter zu spielen, was definitiv nicht der Fall ist.

  • Hast Du dem Jagdpächter Bescheid gegeben, dass er die Augen aufhalten soll?
    In 30 Minuten kann sonstwas passiert sein - um ein Reh schwer zu verletzen, muss der Hund nicht blutbesudelt wieder kommen.


    Ich würde davon ausgehen, dass alles, was bis jetzt so grad eben geklappt hat, wenn die äusseren Bedingungen gestimmt haben, erstmal für längere Zeit wieder hinfällig ist, sprich, der Hund käme bei mir für lange Zeit wieder an die festgehaltene SL.


    LG, Chris

  • Mein 2 Kilo Rattler ist mir ein paar mal Rehen hinterher gestartet.
    Bei so einem kleinen Hund heißt das aber zum Glück, dass das Reh nach 40 Metern Verfolgung im Unterholz normal schon aus der Sichtweite ist.
    Danach gab es jedes Mal Schlepptraining, irgendwann lief sie wieder ohne, ließ sich von Wild abgerufen und irgendwann ist es wieder schief gegangen. Da sie nach einer Minute wieder da war und für das reh nicht so eine Gefahr war hat sie mehr oder weniger die ersten Jahre jedes Jahr dann doch wieder einmal gejagt. Der Gefahr von Wildschweinen, Uhu und Co war ich mir damals nicht so bewusst.
    Auch ist sie so ab dem Alter von 3 im Wald immer schon aufgedreht gewesen und wollte teils Spuren nachgehen. Mit viel einwirken ließ sich das kontrollieren.


    Mittlerweile ist sie 8 und nicht mehr so aufgedreht im Wald und kontrollierbarer. Im richtig wildreichen tiefen Wald ist sie aber an der Schlepp. Da sie schlecht sieht und so klein ist, muss das reh auch schon nah sein, damit sie los startet, daher gehen sehr Lichte Wälder und Felder ohne Probleme. Die letzten Jahre gab es so keinen Jagtausflug mehr.




    Mit dem Whippet bin ich viel vorsichtiger und glaube nicht, dass ich da mit Training viel erreiche. Sieht er ein Reh rastet er völlig aus. Der hängt kreischend in der Leine und stranguliert sich. Der würde definitiv einen längeren Jagdausflug machen.


    Er jagt aber hauptsächlich auf Sicht, sodass üben wirklich schwierig ist, weil die Rehe ja immer unvorhersehbar und unregelmäßig auf den Weg springen. Da kann ich kaum gezielt üben, ich treffe oft Wochenlang kein Wild und dann plötzlich Kamikaze Rehe und Hasen.


    Da er nur auf Sicht jagt, darf er aber auf kurzgemähten Wiesen frei laufen oder auf Feldwegen, wo man einfach gut alles einsehen kann.
    Ich weiß in dem Fall einfach, dass ich einen Jäger habe und im tiefen Wald wird wohl immer die Leine dran bleiben. Anders als der Rattler, bei dem ein Reh auch schon mal einfach stehen geblieben ist, hat der Whippet halt auch Aussicht auf Erfolg.
    Bis jetzt gab es außer im Alter von 16 Wochen keine Situation wo ein Reh aufgetaucht ist und das Whippi nicht an der Leine war.

  • Ich rede tatsächlich von Vorsteher. Ihre Mutter hatte definitiv Englisch Setter in der Verwandtschaft und Mia kann diesen auch nicht verleugnen. Sie steht auch in manchen Fällen sehr schön mit Pfote vorne oder Hinten oben vor.


    Mit Futter könnte ich da wenig versuchen :pfeif: . Das würde sie höchstens wieder ausspucken... :fear:

    In meinem Bundesland ist im Wald grundsätzlich und überall Leinenpflicht , deshalb bleiben die Hunde auch an der Leine. Hier ist es sehr wildreich und wir treffen täglich Rehchen. Wenn ich Wild eher sehe bekomme ich Hund gestoppt, aber wenn es unübersichtlich ist und Hund schneller ist wäre ich mir ohne Leine überhaupt nicht sicher. Es gibt wildarme Gegenden wo Hund leinenlos unterwegs sein kann, der Wald gehört sicher nicht dazu.


    Wie reagiert Dein Hund denn jetzt auf Wild ? Ich könnte mir schon vorstellen, das nach so einem Jagderfolg der Hund nicht mehr so ruhig bleibt.

    Sie ist wie immer. Sie sucht auch nicht aktiv nach Wild, ist jetzt halt wieder an Flexi oder Schlepp in der Hand und lässt wieder schön mit sich arbeiten.

  • Bei mir müsste der Hund auch an die Schlepp für lange Zeit und ich würde mit ihm solo trainieren, das erfordert zwar mehr Zeit, aber ist effektiver, als mit zwei Durchstartern!


    Im Wald sind meine Hunde und ich Gast der Wildtiere, Dummy werden da nicht ausgelegt!
    Dort will ich beobachten, hören wer unterwegs ist und mit viel Glück auch Waldtiere sehen.
    Mal laufen meine Hunde frei, mal nicht, an der Schlepp führe ich sie im Wald nicht.
    Auch beobachten wir gemeinsam sitzend unsere Umfeld, einfach so, weil es im Wald wunderschön ist.


    Verlorensuche kann ich mit ihnen überall machen.
    Liest sich wohl wieder seltsam für manche User, aber ich mache es mir und den Hunden gerne leicht, wir leben damit sehr gut :smile:


    Jagdzeitschriften abonnieren, Wissen über Jagdzeiten, Kontakte halten zu Jägern, um von ihnen über die Gewohnheiten der Waldbewohner mehr zu erfahren hilft ungemein zu erkennen, dass die menschliche Verantwortung über Tiere nicht am Ende einer Hundeleine aufhört.

  • Wie würden eure Hunde bei so einer Begegnung reagieren?

    Ich kann dir erklären wie ich reagieren würde, wenn meine Hündin Anstalten gemacht hätte hinterherzuhetzen.
    Wenn mein Hund noch in meinem Einwirkungsbereich ist, fliegt ihr was hinterher, um sie zu stoppen (auch wenn das hier nicht gerne gehört wird).
    Es geht darum, den Hund in so einem Moment von seiner Handlung abzuhalten, ist er erst im Tunnelblick, hört er nichts mehr.


    Jagen und hetzen ist selbstbelohnend, je öfter der Hund die Gelegenheit bekommt das zu tun, desto schwieriger wird das Training.


    Ein Hund, der 30 Minuten weg war, käme bei mir nicht mehr von der Leine!

  • Uh keine schöne Geschichte. Fühl Dich mal virtuell gedrückt :streichel:


    Wie würden eure Hunde bei so einer Begegnung reagieren?

    Die Kleine wäre weg gewesen, die Grosse hätte sich hingesetzt.
    Die Kleine ist deshalb sehr sehr selten offline und nur da, wo ich es verantworten kann und will.


    Und würdet ihr nach so einer Hatz wieder die Schlepp komplett festhalten und auf den Ausgangspunkt zurück, oder eher als blöden Zufall abstempeln.

    Eine Hatz ist kein blöder Zufall.
    Wo ich ansetzen würde, kommt auf den Hund draufan, und auch sehr auf das Gelände. Dazu kommt noch die Tagesform... und zwar meine und die des Hundes.
    Mein Hund wäre nach einer halben Stunde Abwesenheit an der Leine, für mich keine Frage.


    Die Hetzerei ist selbst ohne Jagderfolg selbstbelohnend - Du kannst also davon ausgehen, dass jede derartige Situation (Hund schafft es abzuhauen) Dich im Training weit zurück wirft und das Risiko der Wiederholung erhöht.

    Das möchte ich ganz ganz feste hervorheben!
    Das ist unendlich wichtig.


    Nur wie soll ich denn einschätzen, ob sie denn mittlerweile gehorsam ist?

    Den Beitrag habe ich geliked, ich verstehe Dich nämlich sehr gut und auch diese Frage.
    Grad wenn man der Situation nicht regelmässig ausgesetzt ist, ist es gar nicht so einfach, das herauszufinden.
    Ich finde es hilft, wenn man den Hund so gut kennt dass man ihn einschätzen kann in diversen schwierigen Situationen - denen man ja auch erst mal ausgesetzt sein muss.
    Gerade im Gelände wo man nicht viel Wild sieht, sehr selten noch dazu ist man schneller versucht, abzuleinen als wenn man weiss dass da sehrwahrscheinlich ein Reh rumhüpft.
    Hast Du die Möglichkeit an Orten zu spazieren wo bissel mehr Wild ist?



    Mit Futter könnte ich da wenig versuchen . Das würde sie höchstens wieder ausspucken...

    Versuch's mit roher Leber ;) langweiliges Futter ist keine angemessene Belohnung.

  • @CH-Troete
    Ich persönlich halte Wienerle, Fleischwurst und Käse nicht für langweilig... Mia ist ne kleine Mäkeltante... Leber fasst sie glaub ich mit Pinzette nicht an... xD .


    Hier ist leider wirklich wenig Wild, daher auch blöd zum Üben. Dafür müsste ich etwas weiter raus fahren, werden wir aber definitiv jetzt häufiger machen.


    Wie würdet ihr ein schnelles und sauberes Down aufbauen? Gibt's da irgendwelche guten Tipps / Tricks, oder muss man einfach den Bleiben?

  • Hab nicht alles gelesen, aber du wolltest wissen, wie sich ein Hund bei Wildsichtung verhalten sollte?


    Neutral! Meine Devise ist, hinterhergucken ist erlaubt, mehr nicht!


    Der Hund unseres Nachbarn rannte mal einem Hasen hinterher, in der Nähe der Bahngleise. Die Bahn kam und der Nachbar musste ohne seinen Hund nach Hause gehen...
    Das wäre mein Alptraum!

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