Verhalten von Hunden bei Wildbegegnung

  • Der Ungehorsame Hund gehört bei mir generell an die Leine, ein ansonsten gehorsamer und gut ausgebildeter Hund mit Jagdtrieb nur in unübersichtlichen Gelände.Am Feld sieht man Wild ja früher und kann anleinen.

    Genau eben diesen Rat verstehe ich nicht.
    Du hast der Threaderstellerin geraten, ihre Hunde (die ja offensichtlich noch nicht gehorsam am Wild sind) im Wald anzuleinen.


    Am Feld seh ich vielleicht wenn Rehe wo stehen.
    Aber wenn am Wegrand ein Hase aufsteht kann ich kaum vorher reagieren.

  • Schwer zu sagen oder zu beurteilen.
    Wenn dein Hund früher schon jagderfolge hatte, dann ist die Wahrscheinlichkeit nach diesem Vorfall sehr hoch, dass er quasi in alte Muster fällt und du wieder ganz von Vorne aufbauen musst. Solange würde ich ihn auf jeden Fall angeleint lassen, damit sich ein Hetzen nicht wiederholen kann.
    Geh da lieber auf Nummer sicher. Je mehr Gelengenheit er hat, desto schwieriger wird das Training.
    Den Dummy würde ich bis auf weiteres auch nicht mehr im wald auslegen oder den Hund alternativ an einem Baum o.ä. sichern, solange du den Dummy auslegst.
    Zu meinen Hunden:
    Pino lässt sich Problemlos abrufen, bzw. ist darauf trainiert nur unter Kommado zu jagen.
    Amy lernt gerade den Rückruf und ich achte sehr darauf, dass es zu keiner Situation kommt, in der Sie ihre „gute Kinderstube“ vergessen kann. In unübersichtlichen Gebieten oder dort wo ich die Wildbestände kenne bleibt sie grundsätzlich angeleint.
    Wir hatten kürzlich einen Vorfall, wie du ihn beschrieben hast. Da hatte ich einfach den Kopf woanders. Die Reaktion meiner Hunde war: beide wollten hinterher, beide haben auf den Rückruf sofort abgebrochen und sind zu mir gekommen.
    Trotzdem werde ich zumindest Amy wieder besser sichern und konzentrierter darauf achten, dass ich kein unnötiges Risko eingehe.
    Du musst auch unbedingt auf das Wild Rücksicht nehmen. Gerade im Winter sind die Energiereserven der Wildtiere kleiner und gehetzt zu werden kostet sie unglaublich viel Kraft, die sie so schnell nicht regenerieren können.

  • Meine Schäferhunde konnte ich in solchen Situationen aus dem Lauf heraus (das musste aber nach 1 Sekunde sein) ins Platz schicken und dann dort abholen wo sie "geplatzt" sind.


    Meinen Dackelrüden bekam ich nie in den Griff, der war eine richtige Jagdsau auf Spur und Sicht (mit Spurlaut) und er blieb deshalb zu 99% an der Flexileine und er durfte nur hin und wieder an ausgewählten Strecken frei laufen.


    Meine letzte Dackelhündin hatte ich sehr gut unter Kontrolle, die konnte immer auf Feldwegen und auch im Wald frei laufen, auch wenn Hasen auf dem Feld unterwegs waren, die hat sie dann nur angeschaut und ist mit mir ohne Leine weitergelaufen nachdem ich sie "ermahnt" hatte.


    Meine jetzige Dackelhündin hatte ich bis jetzt auch sehr gut im Griff wenn vor uns ein Wildtier aufsprang. Sie darf allerdings nur 2-3m vor mich im Freilauf, ansonsten hinter mir. Bisher konnte ich sie bei Wildsichtung mit einem "wart + bleib" stoppen. Allerdings hat sie mittlerweile ähnlich "Pfeffer im Arsch" wie mein Dackelrüde und ich warte eigentlich nur darauf, dass sie mir zum 1. Mal durchstartet und dann nicht mehr hört. Und das ist dann für mich der Punkt ab dem sie keinen Freilauf mehr in diesem Ausmaß wie jetzt genießen darf, sondern auch nur noch an ausgewählten Stellen.

  • Wenn sie seit Juli an der Leine war, zwischen 5m und 15m Schlepp. Absolut in jeder Situation abrufbar ist und mir auch Hasen im Feld vorsteht, ohne hinterher zu gehen?

    Sie steht in dem Fall mit durchhängender Leine vor. Sie bleibt auch stehen ist jedoch aus der Position nicht abrufbar. Ich kann sie dort jedoch abholen.



    Ja ach ne... Ich glaube ich bin mir durchaus bewusst das mein Hund einen enormen, derzeit schlecht kontrollierten Jagdtrieb hat. Davon können mmn Antworten durchaus freundlicher Vormuliert werden. Hätte ich kein Interesse an anderen Ansätzen würde ich wohl kaum in einem Hunde forum schreiben?! Ich wollte eher mit anderen HH in Austausch treten, die womöglich auch ähnliche Erfahrungen hatten.


    Ob die Hunde von anderen Menschen in solchen Situationen jagen oder nicht war eher eine reine Interessens Frage, keinesfalls als Ausrede für weiteres Jagen gedacht.

  • ich versteh deinen Zorn nicht? Du hast gefragt ing hast mMn nette und gut begründete Antworten bekommen.

  • Ja ach ne... Ich glaube ich bin mir durchaus bewusst das mein Hund einen enormen, derzeit schlecht kontrollierten Jagdtrieb hat. Davon können mmn Antworten durchaus freundlicher Vormuliert werden. Hätte ich kein Interesse an anderen Ansätzen würde ich wohl kaum in einem Hunde forum schreiben?! Ich wollte eher mit anderen HH in Austausch treten, die womöglich auch ähnliche Erfahrungen hatten.


    Ob die Hunde von anderen Menschen in solchen Situationen jagen oder nicht war eher eine reine Interessens Frage, keinesfalls als Ausrede für weiteres Jagen gedacht.

    Ich glaube das war ein Missverständnis.


    Die Geschichten der User über rücksichtslose Hundehalter in ihrer Gegend waren glaub ich nicht als Vorwurf für dich gedacht.
    Das hat halt zum Thema gepasst.


    Wenn du noch andere Infos willst als wie unsere Hunde bei Wildsichtung reagieren, musst du vielleicht nochmal Fragen stellen.

  • Wenn sie nicht abrufbar ist und du sie abholen musst.
    Ist das kein Hund, wo man die Schleppe aus der Hand fallen lassen kann.


    Erst, wenn sie vorsteht, du rufst sie und sie kommt SOFORT zu dir zurück, würde ich laaaaangsam anfangen ohne Schleppe zu arbeiten.


    Das ist ein langer Weg.
    Noch bist du nicht interessanter genug, als das Wild.

  • Hey! Hab nen Labradormischling der bis zu seinem 4. Lebensjahr nahezu perfekt abrufbar war. Und dann kam Tag X: wir waren im Wald, ein Reh hüpft vorbei. Ich pfeife, aber nur der Shiba kommt sofort zurück. Der Labbimischling war ca 25min weg. Das war mir eine absolute Lehre. Seither ist er überall da, wo Wild sein könnte, immer an der Flexileine. Das Risiko gehe ich kein 2. Mal ein. Zudem war dieses Hetzen für ihn derart selbstbelohnend, dass er seither im Wald quasi nur noch aufgeregt und mit der Nase am Boden herumläuft.
    Das Ganze ist jetzt gut ein Jahr her, wir waren inzwischen beim Hundetrainer und die Impulskontrolle/ der Rückruf sitzen wirklich extrem gut, aber dennoch wird Cosmo im Wald nie mehr ohne Leine laufen dürfen.

  • Also meine Tessa würde das Umdrehen und zu mir kommen bei Wild auch sehr schlecht schaffen. Braucht sie auch nicht. Nicht hinterher gehen reicht mir völlig.


    Aus dem Vorstehen würde ich niemals abrufen.
    Aber hier ist denke ich ja eher von Verharren die Rede.


    Interessanter als Wild kann der Hundehalter bei einem Hund mit richtig Jagdtrieb niemals sein.
    Bei Tessa könnte ich mit einem Schweinebraten winken. :D
    Das geht nur über sicheren Gehorsam.

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