Verhalten von Hunden bei Wildbegegnung

  • Ich wohne in einem Gebiet, mit viel Wild, besonders Wildschweine.
    Die Schweine leben direkt vor meiner Tür. Die Rotte die sich bei uns immer aufhält, die "kennen wir", die "kennen uns". Dort kann ich die Hunde problemlos ohne Leine durch führen - wenn die blöd stehen auch schon mal durch die Rotte (man darf nur nichts in der Hand haben, dann laufen sie weg und lösen einen kurzen Jagdreiz aus, den ich aber unterbinden kann - vermeide ich trotzdem). Uns sind auch schon die Frischlinge nach gelaufen. Bei "unserer" Rotte, kein Ding. Die Schweine bleiben cool. Ich bleibe cool. Die Hunde sind entspannt.
    Gehe ich tiefer in den Wald, treffen wir dort auch auf fremde Rotten. Dort wird angeleint, bis ich mir sicher bin, das keine Gefahr mehr besteht, das die Hunde den versuch machen hinter her zu rennen oder Gefahr durch die Schweine besteht.
    Rehe hüpfen hier schon immer mal plötzlich über den Weg.
    Daher ist für mich das A und O: Abruf!
    Das wird von Welpe an gelernt und muss bei mir hier im Wald einfach sitzen. So einen Überblick hat man nicht.


    Würde ein Hund, den Versuch wagen und mein Abruf ignorieren und nach rennen. Der Hund hätte erst mal ein Problem und dürfte weder von der Leine, noch ein "freies" Ball spiel und wird mit Gehorsam und Ressourcen an mich gebunden.
    Ich glaube, das war hier im Forum, das eine Userin schrieb:


    "Freiheit, durch Regeln einhalten!"


    Nach diesem Motto gehe ich.
    Jagdtrieb zeigen - ist okay
    Wenn ich Abrufe, haben die zwei sofort kehrt zu machen.

  • 30 Minuten ist schon lange.


    Da käme der Hund bei mir nicht mehr von der Leine, das geht gar nicht.


    Neulich hat eine Hundehalterin mir gesagt, ihr Hund sei 1,5 Stunden weg gewesen, nachdem er einem Reh hinterher ist.


    Und die meinte, hätte er endlich mal Spass gehabt und er würde auch nicht reissen. Ich sagte, das Reh kann im nächsten Zaun hängen bleiben, oder es erfriert, da die ganze Energie weg ist. Im Winter können die das nicht wieder aufholen.


    Sie meint ihr wäre das auch egal. Ich meinte dann, es gibt auch Jäger, das soll sie auch nicht vergessen.
    Der wird schon nicht schießen, meinte sie.Na ja, würde ich mich nicht drauf verlassen.


    Vor 2 Jahren wurde hier ein trächtiges Reh mit 2 Kitzen drin gerissen. Dem Hundehalter war das egal.
    Sei die Natur.


    Ich werde es nie verstehen, wir dringen mit unseren Hunden in denen ihren Lebensraum ein.
    Hier gibt es so viele Hunde. Ich habe letztens in 1,5 Stunden im Wald, rund 35 Hunde gezählt.
    Und ein grosser Teil der HH lässt die Hunde machen was sie wollen.


    Bei uns hier sind die Jäger schon etwas lockerer, aber es gibt Orte in Deutschland da wird geschossen.
    Einer sagte mal, auch HH, eigentlich müsste mal einer abgeschossen werden, das die Leute mal aufwachen und nicht jagen lassen bis zum geht nicht mehr.


    Ich bin auch dafür das Hunde ihre Freiläufe brauchen.


    Aber nicht zu Lasten der Wildtiere.


    Man sollte nicht nur seinen Hund/e lieben, sondern auch die Wildiere nicht vergessen.

  • Bei uns im Park damals ist eine Hündin jagen gegangen, dort gab es unglaublich viele Kaninchen und sie ist hinterher. Dummerweise war hinter dem Park eine Eisenbahnschiene, die auch gut befahren war.
    Ende vom Lied war ein Hund, dem der Hinterlauf abgetrennt war. Sie konnte nur ganz knapp gerettet werden und lief ab dann auf drei Beinen, aber gesichert an der Leine.
    Ich möchte weder, dass mein Hund, Wild, sich noch Menschen gefährdet, deshalb würde er, wenn er jagen gehen würde, definitiv angeleint bleiben.
    Diese Schleppleinengeschichte habe ich nie gemacht, da Dusty immer gesichert sein musste. Bis ich wach geworden bin, war sie 2 Stunden weg und ich habe mir die größten Vorwürfe gemacht.
    Wir haben fast alles versucht (TT wurde mir abgeraten, weil sinnlos bei ihr) und genau aus dem Grund blieb sie an der Leine, Ende aus Fertig!!
    Mit ca. 10 Jahren wurde sie anders, sie war entspannter, war nicht mehr nur mit Augen, Ohren, Nase unterwegs, sondern nahm auch mich wahr. Wir konnten in übersichtlichen Gegenden ohne Leine laufen, zwar nur 2 Jahre, dann musste sie eingeschläfert werden, aber sie hat die 2 Jahre sichtlich genossen.
    Wobei ich sagen muss, dass ich einmal täglich mind. 10km mit ihr gelaufen bin, in flottem Tempo. Sicherlich hat das keinen Freilauf ersetzt, eingezäunte Wiesen gab es nicht, aber sie war zu Hause gechillt und hat im kleinen Garten mit Bibo getobt.

  • Wer nicht gehorsam ist, bleibt an der Leine.

    Das ist ja wieder schön zu sagen. Nur wie soll ich denn einschätzen, ob sie denn mittlerweile gehorsam ist? Wenn sie seit Juli an der Leine war, zwischen 5m und 15m Schlepp. Absolut in jeder Situation abrufbar ist und mir auch Hasen im Feld vorsteht, ohne hinterher zu gehen? Man kann mich doch jetzt nicht als Unmensch darstellen, dem das Wild nicht bedeutend, wenn ich besagte 5 m Schlepp für 20 sek fallen lasse.


    Zur Klärung: Uns ist bisher erst ein Reh auf dem Feld über den Weg gesprungen- und das vor 3 Jahren. Wir haben im Wald die Regel, da ss der Weg nicht verlassen wird und aktiv Spuren suchen oder stöbern geht von meinen beiden keiner.


    Mich hatte eher interessiert in wie weit Otto Normal Hund bei solch direkter Wild Begegnung Reagiert.

  • Anders rum wird ein Schuh draus.


    Du hast gefragt, wie unsere Hunde reagieren und wie wir reagieren, wenn das passiert wäre.


    Und entsprechend haben wir alle geantwortet!!


    Kurzes hinterher setzen, ist eine Sache, aber Dein Hund war 30 Minuten weg, sprich, er war am jagen und das ist FAKT!!
    Deshalb gehört für uns der Hund an die Leine und das im Wald oder nicht gesicherten Gegenden für immer.




    Wie würden eure Hunde bei so einer Begegnung reagieren? Und würdet ihr nach so einer Hatz wieder die Schlepp komplett festhalten und auf den Ausgangspunkt zurück, oder eher als blöden Zufall abstempeln.

  • Wenn sie seit Juli an der Leine war, zwischen 5m und 15m Schlepp. Absolut in jeder Situation abrufbar ist und mir auch Hasen im Feld vorsteht, ohne hinterher zu gehen?

    Vorsteht an gespannter Leine?
    Abrufbar im Vorstehen?


    Ich provoziere das Training gerne, bei Junghunden.
    So würde ich das aber auch bei meinen beiden machen, wenn die jetzt mal meinen würden, sie müssten jagen gehen.
    In ein Gebiet fahren mit viel Wild, vielen Kaninchen und dort üben und zwar nur dort, wo mit viel Wild zu rechnen ist. Wenn es sein muss, zu frühen Uhrzeiten, wo das Wild/die Kaninchen noch aktiv sind.
    Schleppe dran und dann Abruf üben bis zum Umfallen.


    Erst, wenn der Hund verinnerlicht hat: Wild = spielen mit Frauchen
    Würde ich wieder in gewohnte Umgebung gehen, mit Schleppe

  • Ja, auf jeden Fall würden diese Hunde bei mir erstmal an der Leine bleiben.
    30 min mit Schleppleine weg :shocked: - ich würde umkommen vor Sorge.


    Um auf die zweite Frage zu antworten.
    Ja Tessa war an der Schleppleine bis sie zuverlässig Down gemacht hat bei Wildsichtung.


    Reaktion bei Wildsichtung heute:
    Meist bleibt sie stehen und kuckt. Wenn sie sich bewegt schick ich sie ins Down.



    Ich rate auch dazu, den Hund im Wald nur noch angeleint (Leine in Deiner Hand) zu führen.

    Dazu muss ich jetzt mal fragen.
    Diese Aussage hab ich schon öfter gelesen.
    Ich verstehe nicht warum nur im Wald.


    Auf dem Feld ist der ungehorsame Hund doch auch weg, wenn ein Hase aufsteht.

  • Mich hatte eher interessiert in wie weit Otto Normal Hund bei solch direkter Wild Begegnung Reagiert.

    Was soll das für ein Hund sein? Definier mal.


    Und die nächste Frage: Was bringt Dir das Wissen wie andere Hunderassen da reagieren würden?

  • Dazu muss ich jetzt mal fragen.Diese Aussage hab ich schon öfter gelesen.
    Ich verstehe nicht warum nur im Wald.


    Auf dem Feld ist der ungehorsame Hund doch auch weg, wenn ein Hase aufsteht.

    Der Ungehorsame Hund gehört bei mir generell an die Leine, ein ansonsten gehorsamer und gut ausgebildeter Hund mit Jagdtrieb nur in unübersichtlichen Gelände.
    Am Feld sieht man Wild ja früher und kann anleinen.

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