Verhalten von Hunden bei Wildbegegnung

  • Darum gehen wir tatsächlich fast immer zu zweit spazieren.
    Jeder nur einen Hund...

    Danke für Deine Erläuterung.


    Selbst bei meiner Gewichtsklasse (20-25kg) stelle ich mir das mit 2 langen Leinen sehr schwierig bis supergefährlich vor.


    Ich selber scanne kaum die Umgebung. Da meiner auf Sicht, Spur und Witterung geht, beobachte ich dafür ihn fast durchgehend.


    Bei uns sind extrem viele Wildschweine. Bei einer kürzlichen Jagd wurden in kleinem Gebiet bei uns innerhalb kurzer Zeit 126 Wildschweine geschossen. Das sagt vielleicht ein wenig darüber aus, welche Unmengen davon hier sind. Und die sehe ich im Wald nie, dafür ist da zuviel Unterholz. Und wenn ich sie sehe, dann sind sie im Galopp unterwegs. Und dann geht bei Gino auch nix mehr, dann hängt der schreiend auf zwei Beinen. Wildschweingeruch (den riechen wir auf fast jedem Spaziergang) kann er inzwischen aber recht gut tolerieren.


    Wir sind eh meist zu zweit unterwegs. Nur wird es halt schwierig, wenn einer mal längere Zeit ausfällt.

  • Meine Hunde gehen leider auch auf Sicht und Spur. Sicht ist allerdings nochmal weitaus „schlimmer“, darum hilft das Scannen schon ein bisschen.
    Trotzdem hat man natürlich immer mindestens ein Auge auf dem Hund.
    Meine Hündin wiegt 33kg, mein Rüde 36kg.
    Allerdings ist nicht so sehr das Gewicht das Problem, (ich hab schon weitaus schwerer Hunde problemlos gehalten,) sondern Krafteinsatz und Vehemenz.


    Wenn einer von uns längere Zeit ausfällt, ist das tatsächlich blöde und vor allem auch ein nicht zu unterschätzender Zeitfaktor.
    Gassi dauert halt doppelt so lange.
    Wir hatten das dieses Jahr. Ich bin krankheitsbedingt nach mehreren OPs lange ausgefallen.
    Das war für meinen Mann (und auch für unseren Sohn) z.T. echt stressig.

  • Ich würde den Wald nicht meiden. Ganz normal Schlepp dran, die immer in der Hand halten und üben oder einfach gassigehen.


    Ich hab hier die 26 kg schwere jagdtriebige Hündin und die 20 kg schwere Angsthündin immer an den Schleppleinen. Das geht mit 2 Hunden und zwei Schleppleinen. Zum Glück braucht der dritte nie eine Leine. Der ist schon gehorsam geboren worden.


    Sollte deine Hündin bei einem ihrer Ausflüge mal richtig Erfolg und direkten Wildkontakt gehabt haben, wirst du wohl nie einen sichern Gehorsam am Wild bekommen. Manchen Hunden langt dafür auch schon das freudige Erlebnis des Hetzens.


    Margarete

  • Manchen Hunden langt dafür auch schon das freudige Erlebnis des Hetzens.

    Auf jeden Fall!
    Wenn man einmal gesehen hat, wie so ein Hund nach seinem Ausflug zurückkommt, versteht man alles; abgehetzt, mit hängender Zunge aber äusserst zufrieden. Die Äuglein glänzen.

  • Meine Hündin wiegt 33kg, mein Rüde 36kg.

    Unser Mantrailing Partner ist ein 2jähriger RR Rüde mit 48 kg :shocked: Und der ist nicht dick.


    Allerdings ist nicht so sehr das Gewicht das Problem, (ich hab schon weitaus schwerer Hunde problemlos gehalten,) sondern Krafteinsatz und Vehemenz.

    Bei meinem Rüden ist die blitzartige Reaktion und der Anschub der Hinterhaxen das Problem. Der entwickelt mit den langen Haxen einen enormen Antrieb.


    Meine Schäfis waren dagegen echte Schnecken.


    Ich würde den Wald nicht meiden.

    Perfektes Übungsgelände.


    Das geht mit 2 Hunden und zwei Schleppleinen.

    Das bewundere ich allerdings. Ich würde das nicht hinkriegen. Ich stelle mir 2 GPs vor, die so abgingen wie meiner und dann eine Horde Schweine, die den Weg im Galopp kreuzt. Ich wäre chancenlos mit Schleppleinen oder Flexis.

  • Meine Große hat in ihrem ersten Leben erfolgreich gewildert. Sie rennt nicht blindlings los sondert sondiert erst die Lage, ob sie Erfolgsaussichten hat, und startet dann. Dadurch bleibt Zeit zum reagieren. Ohne Leine, also nur verbal oder mit Pfeife, ist sie im Jagdmodus nicht mehr zu erreichen.
    In den ersten Jahren war die Schlepp zur Sicherheit noch am Gürtel befestigt.


    Einer kreuzenden Sau versucht sie gar nicht beizukommen. Ein vertraut ziehendes Reh wäre ihres.


    Margarete

  • Lucy war auch so, dass sie nie blindlings los gerannt ist. Und Rehe waren eh kein Thema. Aber Kleinwild hat sie als Futter angesehen, das zufällig noch lebt... Auf Distanz oder bei schnell rennenden Hasen und Co, wusste sie eh, die kriegt sie nicht und ist gar nicht erst los gerannt. Der junge Feldhase, der direkt vor uns über den Weg ist (Lucy war sogar an kurzer Leine in dem Fall), war sofort tot (gepackt und kurz geschüttelt, sie hat nicht wirklich verstanden, warum sie den nicht fressen durfte). Kurz vor ihrem eigen Tod ist in unserem Garten ein junger kleiner Fuchs losgesprungen, Lucy war 11 Jahre alt, ein Satz, ein Biss, 2x schütteln, Fuchs tot :verzweifelt: . Bei flüchtendem Wild im Wald war sie immer absolut verlässlich, war ihr die Energie nicht wert, sie hat absolut abgewägt, hab ich Futter-in-spe in 3 Sätzen oder nicht... Den Sinn im Hetzen hat sie nie verstanden.

  • Bei meinem Rüden ist die blitzartige Reaktion und der Anschub der Hinterhaxen das Problem. Der entwickelt mit den langen Haxen einen enormen Antrieb.

    Ja, das kenn ich zur Genüge... :roll:




    Unser Mantrailing Partner ist ein 2jähriger RR Rüde mit 48 kg :shocked: Und der ist nicht dick.

    Ich pack‘s mal in den Spoiler, da OT.

  • Wie würdet ihr ein schnelles und sauberes Down aufbauen? Gibt's da irgendwelche guten Tipps / Tricks, oder muss man einfach den Bleiben?

    Glaube mir. So viel Druck wie dafür nötig willst du nicht einsetzen.


    Da ist lebenslange Schleppleinenpflicht im Revier die bessere Wahl.


    Margarete

  • Ich würde den Wald nicht meiden

    Das hatte ich nur geraten, für den Fall, dass man noch versuchen hätte wollen, daran zu arbeiten.


    Einerseits, nach so einem aktuellen Vorfall ist die Erwartungshaltung des Hundes doch noch sehr präsent. Andererseits um erst einmal auf übersichtlichem Gelände zu lernen, den Hund besser einzuschätzen, die Signale früher zu erkennen ...

    Ich hab hier die 26 kg schwere jagdtriebige Hündin und die 20 kg schwere Angsthündin immer an den Schleppleinen. Das geht mit 2 Hunden und zwei Schleppleinen.

    Wenn man das abgehakt hat und eh den Wald nur noch mit der Schleppleine (auch für die Zukunft) zu durchstreifen gedenkt, dann spielt es in der Tat keine Rolle.

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