Pubertät als Ausrede für mangelnde Erziehung?

  • Wegen des Beispiels der Labbi-Dame: ich glaube, Retriever sind in dieser Zeit schon anstrengend. Nicht unberechtigt als Parkbomber verschrien, sind die halt recht... artgenossenbegeistert.
    Ich hatte das mit meinen Golden Retrievern in dem Alter auch. Kleines Hundehirn im Körper eines 30kg-Modells, das auf ein mal sehr spaßgesteuert agierte und nicht viel nachdachte.
    Da gab es Hochphasen und weniger „schlimme“ Strecken, aber im Grunde war das klar in die Zeit der werdenden Geschlechtsreife einzuordnen.
    Es hat gedauert, bis sie so viel Selbstbeherrschung hatten, dass sie ihre Bedürfnisse unterordnen konnten. Wie beim Teenager halt auch.


    Ich denke aber, dass sich das rassetypisch darin unterscheiden kann, wie es sich äußert. Beim Retriever kenne ich das als rennt-zu-jedem-Hund-Problem. Beim Schnauzer kann das sicher anders aussehen und möglicherweise als weniger störend empfunden werden.

  • Im Ernst??? Vorpubertät? Ich bin scheinbar zu kurz im DF, das habe ich noch nie gehört!


    Es muss wohl für jedes Fehlverhalten eine Ausrede geben.... :headbash: :lachtot:


    Da bleib ich lieber bei meiner Devise: "Erziehung aus dem Bauch, Training mit Köpfchen".

  • Also wir haben ja gerade einen 10 Monate alten Rüden hier sprich wenn man so will befindet er sich in der Pubertät und ja es gibt definitv Dinge die sich mit einsetzen der geschlechtsreife geändert haben zum Beispiel das „ich muss alles markieren“. Auch Hunde, so kommt es mir zumindest vor, sind seit dem einfach interessanter geworden. Grenzen die bereits abgesteckt waren werden eventuell nochmals überprüft. Ich finde man sollte sich nicht auf „der ist halt in der pupertät“ ausruhen und mangelnde Erziehung akzeptieren. Aber ich finde es irgendwo durch aus berechtigt, dass mit einsetzen der Pupertät eben auch neue Baustellen hinzu kommen. Sei es der Versuch andere Hunde zu besteigen oder auch Jagdverhalten, welches ganz natürlich ist und bestimmte Rassen es genetisch einfach ausgeprägt in sich tragen aber dann gilt dies für mich als Baustelle und man muss daran arbeiten, dass Herr Hund eben nicht jede Gelegenheit nutzt um jagen zu gehen.


    wie geschrieben wurde sind manche vielleicht einfach über diese „wesensveränderung“ überrascht die so eine Entwicklung mit sich bringt und der Charakter und rasseeigenschaften festigen sich.


    Was bei uns zu 1000% fest steht, Marley hat seine Aussetzer und immer genau dann wenn er der Meinung ist eine Besteigungsfähige Hündin ist in der Nähe (können auch kastrierte Rüden sein). Man sieht es ihm wirklich an und es stresst ihn und in diesen Momenten ist er wirklich nicht ansprechbar. Da hilft nur noch ab an die Leine und abkühlen lassen.

  • Ich glaube auch, dass diese extremen "pubertären Probleme" auf mangelnde Erziehung zurückzuführen sind.
    Der Welpe kommt meistens wenn man ihn ruft/lockt, bleibt in der Nähe, traut sich nicht zu fremden Hunden hinzurennen und was man mit Wild und dessen Spuren anstellt weiß er noch nicht. Der unerfahrene HH ist der Meinung, dass er den kleinen Hund ganz gut erzogen hat.


    Und dann kommt die Pubertät und mit ihr größere Unabhängigkeit, Forscherdrang, Abenteuerlust, das Interesse an anderen Hunden und der Jagdtrieb. Zack, der Hund hat alles "vergessen" was er zuvor "gelernt" hat. Nur hört diese Pubertät nie auf, wenn der HH sich darauf verlässt. :hust:




    ABER: die Pubertät und die währenddessen stattfindenden Umbauprozesse im ganzen Körper, auch im Hirn, geht natürlich nicht spurlos vorbei.
    Wenn man schon dem Welpen Verhaltensweisen beibringt die man später gerne haben möchte bekommt man viele der Probleme erst gar nicht.
    Unser Rückpfiff sitzt bombenfest und wurde mit der Pubertät nur minimal schlechter, er hat schon als Welpe gelernt was bei Wildsichtung zu tun ist, dass man nicht zu anderen Hunden rennt und dass die Zusammenarbeit mit mir immer lohnenswert ist.



    So entstanden mit Beginn der Pubertät eigentlich keine Probleme. Dass der Radius größer wird und die Umwelt inklusive anderer Hunde interessanter werden kann ich über Gehorsam bisher sehr gut abfangen. Ich kann ihn nicht mehr "einfach so" laufen lassen und darauf vertrauen, dass er eh nah bei mir bleibt und keinen Blödsinn macht, sondern muss ein bisschen ein Auge drauf haben, dass er nicht auf dumme Gedanken kommt. Aber das finde ich weder stressig noch ein Problem sondern die ganz normale Entwicklung eines Junghundes :ka:


    Ich denke das ist auch der Grund dafür, dass erfahrene HH von der berüchtigten Pubertät wenig merken und es für unbedarfte HH oder Erst-HH so ein riesiges Drama ist.
    Zumindest fällt im Junghundethread auf, dass es meistens die Erst-HH sind deren Hunde die typischen "Pubertäts-Probleme" zeigen. Das ist überhaupt nicht wertend gemeint, wir haben ja alle mal angefangen.
    Ich bin sicher die meisten lernen aus ihren Versäumnissen, machen vieles beim nächsten Welpen von Anfang an anders/besser und damit verliert dann auch die Pubertät ihren Schrecken.

  • Ich kann mich an irgendwelche Probleme auch nicht erinnern, irgendwie sind die Zeiten der Pubertät bei meinen Hunden, immer an mir vorbeigegangen.


    Ausser den unten genannten Anzeichen habe ich nie etwas bemerkt.

    Die Rüden hatten kurzfristig "Dicke-Hose-Ambitionen",

    Sprich; es gab die ersten Kloppereien.

  • Das ist ja jetzt mein erster Hund, aber ich habe bei Milo schon einen Unterschied gemerkt.
    Der hat mit etwa 10 Monaten gar nicht mehr auf den Rückruf gehört, das ging fast zwei Monate und er hat mich wahnsinnig gemacht.
    Ich hatte jetzt auch keine zu hohen Erwartungen, 5 Meter vor mir laufend abgepfiffen wurde sich umgedreht, dann aber doch noch was interessanteres gefunden :fluchen:
    Das war genauso schnell wie es gekommen war von einem auf den nächsten Tag weg und plötzlich konnte man ihn aus ,,jeder“ Situation abrufen .
    Ich habe das bisher immer für Pubertät gehalten, aber vielleicht saß das doch noch nicht so ganz und durch mangelnden Erfolg ist er wieder davon abgekommen :ka: .

  • Hmmm. Bei meinen beiden Huendinnen konnte ich keine Pubertaetsphase ausmachen, so rueckblickend. Chap ist mit fast 7 Monaten jetzt schon neugieriger, entdeckungsfreudiger und zunehmend abenteuerlustig (mutig), was aber bei angepasstem Handling sehr gut zu managen ist. Der Gehorsam leidet (noch? ) nicht bei uns, ich muss halt darauf achten, mit der Attraktivitaet vieler neu entdeckter Reize mitzuhalten, sprich, interessant fuer ihn bleiben. Ich denke sicherlich ist das aber auch wie beim Menschenteenie eine Kombi aus Praegung, Erziehung , Charakter und Veranlagung.

  • Ich kann mich an irgendwelche Probleme auch nicht erinnern, irgendwie sind die Zeiten der Pubertät bei meinen Hunden, immer an mir vorbeigegangen.


    Ausser den unten genannten Anzeichen habe ich nie etwas bemerkt.

    Sprich; es gab die ersten Kloppereien.

    Nee, wie kommst Du denn darauf? Da ich keine Hundewiesen-Mutti bin und meine Hunde kein Interesse an Fremdhunde-Kontakt haben, kann es gar nicht zu Kloppereien kommen.


    Gemeint war, dass sie dachten, meine Hündinnen belästigen zu können, pausenlos und unpassend markieren oder alle paar Meter festschnüffeln und Pipi lecken... dass das bei mir verboten ist, war aber jedes Mal recht schnell zu klären.

  • Ich bin noch nicht so lange Hundehalter, aber ich kann zumindest von den Kindern her sagen, dass Pubertät und Vorpubertät (ja, die gibt es tatsächlich!) ein großes Thema sind, bei dem man merkt, dass im Gehirn gerade fleißig umgebaut wird. :hilfe: Aber auch da geht nicht pausenlos alles schief und es ist natürlich kein Freifahrtschein für eventuelle Erziehungsfehler. :roll:
    Ich denke mal, das ist bei den Hunden sicher auch so.

  • Ich möchte das niemandem absprechen :ka:
    Gerade Ersthundehalter können vieles einfach nicht wissen, sie wissen nicht wie es sein sollte, sein kann, was welche Konsequenzen hat und/oder haben kann.
    Bestimmt gibt es auch Hunde die sich verändern.
    Ganz sicher kommt's drauf an was man vorher macht, wie und wie man selber so denkt und vorallem welche Erwartungen man an den Hund hat.


    Natürlich merke ich wenn meine Hunde erwachsen werden.
    Ein 10 Monate alter Hund benimmt sich hoffentlich anders als ein Vierjähriger.
    Pubertät heisst nichts anderes als dass der kleine Körper erwachsen wird und ein grosses Plus dazukommt. Das sollte nicht spur- und merkfrei sein, finde ich.
    Ich empfinde es als normal und mich erfreut's, andere sehen ein Problem darin weil... [gewünschtes Problem einsetzen].


    Wenn jemand empfindet dass sein Hund in einer schwierigen Phase ist, respektiere ich das. Ist okay :smile:
    Für den Menschen ist das Realität, das kann ich akzeptieren und mich drauf einlassen oder eben nicht. Ganz wie es mich dünkt.

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