Verunsicherung: Harn-/Blasensteine - Operation sofort notwendig trotz fehlender Symptome?

  • Hallo liebe Forengemeinde,


    zunächst einmal - ich bin neu hier, also falls ich einen Fehler machen sollte, weißt mich gerne darauf hin und seid nicht allzu streng mit mir.


    Ich würde euch im Folgenden sehr gerne von meiner aktuellen Geschichte berichten und euch an einer dringend zu treffenden Entscheidung teilhaben lassen:


    Meine 6-jährige Puggle (Mops/Beagle) Hündin hatte Anfang der Woche einmalig etwas rot gefärbtes Urin abgesondert und war in der darauf folgenden Nacht unruhig. Vorsorglich wie ich bin, bin ich am folgenden Tag mit dem Hund in die Tier Klinik zur Untersuchung. Dabei wurde ein Ultraschall gemacht und erkannt, dass sich zwei etwa 1cm große Harn-/Blasensteine in der Blase befinden. Daraufhin wurde mir zu einer dringenden Operation noch in dieser Woche geraten - Kostenpunkt 1000 Euro.


    Einmal vorweg, die Kosten sind mir im Sinne des Wohles des Hundes mehr oder weniger egal und somit absolut zweitrangig.


    Aber: Da der Hund seitdem kein Blut mehr im Urin hatte, beim Abtasten absolut keine Schmerzen gezeigt hat, sich ansonsten auch absolut normal verhält, normal frisst, normal trinkt, eine normale Körpertemperatur hat und in Summe eben absolut keine Symptome zeigt, tue ich mich mit dem Gedanken ehrlich gesagt schwer.


    Der Hund hat etwas Übergewicht, enthält einen Mops in der Mischung und hat laut Röntgenaufnahmen von vor einigen Monaten ein etwas vergrößertes Herz. All das sind meiner Meinung nach Faktoren, die das Narkose- und Operationsrisiko nicht unbedingt senken. Ich tue mir damit aktuell sehr schwer, mich davon überzeugen zu lassen, einen hinsichtlich Symptomen völlig gesunden Hund einem Risiko auszusetzen, dessen Rahmen (Zahlen) ich nicht kenne und nicht abschätzen kann.


    Ich würde mir vermutlich immer die Frage stellen, wie lange der Hund wohl noch gelebt hätte, wenn man nicht operiert hätte bzw. wenn ich weniger vorsichtig gewesen wäre und nicht gleich bei einer einmaligen Unauffälligkeit in die Tier Klinik gelaufen wäre und somit die entsprechende Diagnose gar nicht gestellt worden wäre.


    Zudem wurde ich darauf hingewiesen, dass es eben sehr dringend wäre, da die Steine so groß sind und jeder Zeit die Harnröhre verstopfen könnten, was dann zu einer Not-OP führen würde. Ich kann mir jedoch rein theoretisch gar nicht vorstellen, dass 1cm große Steine überhaupt die Harnröhre verstopfen können, da sie eben zu groß sind um dort überhaupt hineinzugelangen - denn im Umkehrschluss würde das für mich bedeuten, dass es doch gar nicht notwendig wäre, Bauch und Blase aufzuschneiden, wenn man die Steine auf dem "natürlichen Weg" holen könnte.


    Sorry für den langen Text zum Hintergrund. Um auf den Punkt zu kommen nachfolgend meine Fragen an euch:


    - Wie sind eure Erfahrungen, gibt es Alternativen zur Operation?
    - Wie schätzt ihr allgemein das Risiko einer Operation ein? Wie das, wenn man nicht operieren lässt?
    - Gibt es im Falle einer Operation Dinge, auf die ich unbedingt achten sollte?
    - Würdet ihr den Hund zunächst weiteren Ärzten/Kliniken vorstellen oder unmittelbar operieren lassen?



    Vielen herzlichen Dank für eure Hilfe!


    Viele Grüße
    Manuel

  • Erstmal Willkommen im Forum,


    Blöde Diagnose. Was sind das für Kristalle/Steine? Ist das nicht untersucht worden? Grundsätzlich birgt jede OP Risiken, auch wenn der Hund nicht herzkrank ist. Aber ich denke, ich würde mir eine Zweitmeinung einholen


  • Blöde Diagnose. Was sind das für Kristalle/Steine? Ist das nicht untersucht worden?

    Gute Frage - das habe ich tatsächlich vergessen zu erwähnen. Es ist überhaupt nichts weiter untersucht worden. Die Steine wurden auf dem Ultraschall gesehen und dann direkt auf eine dringende Operation hingewiesen.


    Dass weder untersucht wurde, um welche Art von Steinen es sich handelt (ggf. eine Sorte die sich "auflösen" lassen würde), noch in irgendeiner Form aufgezeigt wurde, welche Behandlungsmethoden es generell gibt, hat das Gefühl in mir ausgelöst, dass man vermutlich vorzieht schnell eine profitable Operation zu verkaufen.


    Ich will niemandem böse/monetäre Absichten unterstellen, aber wie gesagt das war ein subjektives Empfinden.

  • Ich würde mir auch eine Zweitmeinung holen und dann erst den Hund operieren lassen wenn dort dasselbe geraten wird. Würde ich aber sehr zeitnah machen lassen.

  • Noch eine Stimme für die Zweitmeinung!


    Auch wenn nur einmal Blut im Urin für dich mit bloßem Auge erkennbar war, heißt das nicht, dass da jetzt kein Blut mehr ist. Bei meinem Rüde war es so, und zeigte sich dann erst bei der Urinuntersuchung. Urin sah mit bloßem Auge normal, auf jeden Fall nicht rötlich aus.


    Wenn die Zweitmeinung auch zur Operation rät, würde ich es jetzt in der recht symptomfreien Phase machen lassen. Eine Not-OP wäre mir viel zu heikel, und verbessert bei vorherigem Harnverhalt mit evtl. Nierenstau und Anreicherung von Giftstoffen sicher nicht das Narkoserisiko.


    Alles Gute für euch!

  • In der Aufregung vergisst man so Eniges während der Behandlung beim TA zu hinterfragen, ist mir auch schon passiert.
    Warum fragst du nicht einfach nach, um was für eine Art Steine es sich handelt?
    Eine zweite Meinung ist natürlich immer gut, die ich aber auch recht bald einholen würde.

  • 1000€ ? Schnäppchen ich hab 1600€ bezahlt :ugly:


    Unser Shih Tzu ist mit seinem letzten Stein uralt geworden. Prinzipiell kann man Steine auflösen aber nicht mehr ab einer bestimmten Größe.
    Das gefährliche an den Steinen ist wenn sie sich in die Harnröhre setzen. Passiert das nicht ist es erstmal nicht soo dringend

  • Vielen Dank für eure Nachrichten.


    Nein das Urin wurde nicht untersucht. Sie wurde nur am Bauch abgetastet und hatte dabei keinerlei Schmerzen, Temperatur wurde gemessen und war im Normbereich.


    Die TÄ sagte dann, dass sie keine Auffälligkeiten zeigt und es nun zwei Möglichkeiten gibt: Entweder wir gehen nach Hause oder wir machen noch den Schall.


    Wir haben uns für den Schall entschieden, auf dem die Steine entdeckt wurden und danach ging es seitens TÄ nur noch um die Frage wann wir operieren. Sprich niemand hat sich dafür interessiert herauszufinden um welche Art von Steinen es sich handelt.


    Ich habe morgen noch einen Termin in einer anderen Klinik. Diese hat heute bereits das Bildmaterial von Klinik 1 angefordert, sodass die entsprechenden Bilder morgen hoffentlich vorliegen. Ich werde zudem morgen auf eine Urinuntersuchung bestehen.

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