Schutztrieb zuverlässiger bei Molosser oder Herdenschutzhund

  • Hallo liebe Gemeinde,


    Nach drei Hunden der Rasse Staffordshire Terrier seit 1998 möchte ich meiner Liebe zu der Hundenrasse den Rücken kehren und mich einer neuen Herausforderung stellen. Ich habe vor sieben Monaten angefangen mich mit den Rassen der Molosser zu beschäftigen.


    Trotz unendlicher Recherche in diversen Foren und Büchern fehlt mir trotzdem die passende Antwort auf meine Frage.


    Interessant waren da für mich Cane Corso, Mastino, Mastiff sowie Fila Brasileiro.


    Da sich meine Frau sowie auch meine Tochter berufsbedingt teilweise spät und alleine auf dem Feld aufhalten, bin ich auf der Suche nach einer Rasse mit einem genetisch veranlagten Schutztrieb der nicht gefördert werden muss. Die Eigenschaften der einzelnen molossoiden Hunderassen sowie der einzelnen Herdenschutzhunderassen sind mir bekannt und müssen nicht weiter erläutert werden.


    Leider lese ich immer häufiger gerade im Bereich der Molosser, das die einzelnen Rassen durch die verschiedenen Zuchtlinien, den gesellschaftlichen Wandel und die Anpassung an den Rassestandard immer mehr an Ihren ursprünglichen Charaktereigenschaften verloren haben. So habe ich noch vor kurzen gelesen, das zum Beispiel Hunde der Rasse CC innerhalb der Rasse total unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, von agil bis träge von verschmust bis wachsam. Ist es beim Mastino/Mastiff oder Fila Brasileiro ähnlich?


    Kann man dieses Problem bei den Rassen der Herdeschutzhunde generell ausschließen?


    Für Eure Unterstützung bedanke ich mich bereits im Vorfeld!

  • Ich kann dir sagen, Schutztrieb ist nicht das was die meisten Leute denken, es kann einfach ätzend und blöd werden wenn der Hund der Meinung ist er müsste aufpassen. Vor allem wenn der dann noch 45 + Kilo wiegt.
    Ich weiß nicht was deine Frau und deine Tochter wiegen, kann dir aber versprechen dass sie das nicht halten. Jedenfalls nicht wenn die wirklich nach vorne wollen und nicht einfach nur so tun als ob.


    Ich persönlich habe Erfahrung mit Bullmastiffs, die waren meistens sehr gechillt, nur am Zaun haben sie Theater gemacht.
    Wenn denen was blöde vorkam sind sie zum Glück einfach nur stehen geblieben, ich möchte nicht wissen wie die wären wenn sie meinen ernsthaft schützen zu wollen.


    Ich empfehle dir einen mittelgroßen Hund möglichst in gestromt oder schwarz, das schreckt genug ab. Dazu braucht es keinen Molosser die gesundheitlich auch zu einem Großteil völlig im Eimer sind.


    Gerade Mastino und Mastiff sind nur noch Krüppel. Riesengroß, viel zu massig und gehören für mich, zumindestens der Mastino zu den Qualzuchten.
    Filas gehören meiner Meinung nach genauso wenig wie Boerboels nach Deutschland. Die sind wirklich nicht ohne.


    CC sind absolute Modehunde, da wird alles verpaart. Deswegen gibt es weder äußerlich noch innerlich momentan etwas einheitliches.

  • Da sich meine Frau sowie auch meine Tochter berufsbedingt teilweise spät und alleine auf dem Feld aufhalten, bin ich auf der Suche nach einer Rasse mit einem genetisch veranlagten Schutztrieb der nicht gefördert werden muss.

    Wie stellt ihr euch das genau vor? Was soll der Hund tun? Was wenn da ein unbeteiligter Mensch in 10 Meter Entfernung vorbeigeht? Soll der verbellt, gestellt werden?


    Wie alt ist deine Tochter?

  • Handelt es sich bei "dem Feld" um ein sicher eingezäuntes, unzugängliches Privatgelände, an dem niemand zufällig vorbei kommen kann?
    Wenn Nein, vergiss die Idee ganz schnell wieder, ihr bekommt mächtig Ärger, wenn der Hund da wen angeht.


    Selbst, wenn es sich um ein Gelände handelt, in das niemand eindringt, der harmlos ist, rate ich ab - denn Privatpersonen dürfen Hunde nicht als Waffe einsetzen, weshalb die zivile Arbeit im Schutzbereich ausschließlich den Behörden (Polizei, Bundeswehr) obliegt.


    Da reicht ein Vorfall und ihr bewegt euch ganz schnell im strafbaren Bereich, Hund bekommt entweder die Einstufung als gefährlicher Hund (mit allen Konsequenzen wie Leinen- und Maulkorbpflicht, horrender Hundesteuer und weiteren Auflagen) oder wird sogar eingezogen und je nach Gutachter euthanasiert. Wollt ihr das???

  • Hmm Henry hat leicht Schutztrieb. Bisher hat er nur Leute angebellt (also so richtig in der Leine hängend), die nur etwas forsch an uns vorbei gehen wollten oder die sich, aus Henrys sicht, komisch verhalten haben-. War weder witzig, noch schön und schon gar nicht Sinnvoll in diesen Situationen. Ich habe es schon seit längerer Zeit im Griff und bin darüber echt froh.
    Henry wieg übrigens nur 20kg, also war haltbar. Sonst hätten ich und er ein riesen Problem am Hals.

  • Ich kann dir auch nur abraten.
    Mein letzter Rüde hatte Schutztrieb ohne Ende und auch kein Problem damit, richtig ernst zu machen.
    Er gehörte zwar nicht einer von dir genannten Rasse an und hatte nur 30 kg, aber händeln mußte man ihn trotzdem können. Wenn der nach vorne ging, weil er meinte Gefahr wäre im Anzug, hatte ich schon bei seinem Gewicht Probleme ihn zu halten.


    Die von dir genannten Rassen sind alles Hunde, die gerne alleine entscheiden, sie brauchen kein Kommando vom Menschen.


    Wenn du nicht irgendwo in der Walachai wohnst, lass lieber die Finger davon.

  • und hatte nur 30 kg, aber händeln mußte man ihn trotzdem können. Wenn der nach vorne ging, weil er meinte Gefahr wäre im Anzug, hatte ich schon bei seinem Gewicht Probleme ihn zu halten.

    DANKE dafür. Denn genau das ist der Punkt: Technik hin oder her, wenn ein sportlicher Hund wirklich nach vorne will, dann sollte man schon grob das doppelte wiegen.

  • Wenn du nicht irgendwo in der Walachai wohnst, lass lieber die Finger davon.

    Na eigentlich eher die Damen ;)


    Das liest man so häufig, dass Ehegatte sich solch gewichtige Kaliber aussucht (zum Schutze seiner Lieben mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen gedenkt), aber die besseren Hälften später hinten an den Leinen hängen und sich verzweifelt an Strommasten, Strassenlaternen oder Bäumen festkrallen. Und man sieht sie auch, dort draussen, im Real Life ... (und auch im DF wurde schon das ein oder andere Leid darüber geklagt ...). Sieht oft witzig aus, auch wenn es das nicht ist.


    Das führt mich zu der Frage, @engelrot22, haben Deine Damen ein Mitspracherecht? Gibt es vll. die Möglichkeit (bei nahe gelegenen TH oder TS-Orgas) einmal Bekanntschaft mit solchen Rassen zu machen, Gassi mit ihnen zu gehen (die Mädels, meine ich)? Damit Deine besseren Hälften eine Vorstellung davon bekommen, was auf sie zukäme und mit entscheiden könnten, ob sie damit überhaupt zurecht kommen. :ka:

  • Ich bin mit 70 Kilo nicht gerade schmächtig, aber wenn meine 45 Kilo Dame wirklich irgendwo hin wollte konnte ich mir nur noch den nächsten Baum suchen. Und die war nett.
    Einmal wollten sie einen Hund fressen, da hatte ich Gott sei Dank Halsband und Geschirr dran und konnte sie umlenken. Allerdings auch nur indem ich mich auf Knien auf den Acker habe fallen lassen und dran gehängt habe.
    Ich habe noch nie einen Hund erlebt der so kurzer Zeit so oft in die Leine gesprungen ist, da konnte man nichts gegen machen. Dagegen ist mein 42 kg Boxer der sich in die Leine schmeißt weil er einen Rüden fressen will pillepalle.
    Nee, wenn ich jemals wieder solche Hunde hätte würde ich massiv daran arbeiten dass sie eben nicht schützen, aber Genetik lässt sich nunmal schwerlich austricksen.

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