Hund übers Wochenende abgeben?

  • Guten Morgen zusammen,
    Ich bin am 03.02. auf die Taufe meiner Nichte in Berlin eingeladen (wohne selbst bei Stuttgart), jetzt ergibt sich natürlich die Frage mit dem Hund.


    Wenn ich mal "logisch" darüber nachdenke ist es doch für einen Hund ein Grauen 2-3 Tage ohne seine Familie sein zu müssen.
    Wenn ich ihn abgeben würde, versteht er doch garnicht, dass ich nach 3 Tagen wieder abhole, oder?
    Ist das nicht ein riesiger Vertrauensbruch und sogar "quälerei"?
    Ich möchte hier keinem auf die Füße treten, aber für mich war sowas bisher keine Option. Ich kann ihn theoretisch auch mitnehmen und eben nur für die Zeit in der Kirche im Hotel alleine lassen.
    Ich bin mir nur nicht sicher, ob er 7h Zugfahrt (davon mind 5 ohne Zwischenhalt) so gefallen.


    Personen, denen ich vertraue, gibts genug, aber wie ist sowas wirklich für einen Hund? Wie erlebt er so eine Trennung?


    Danke schonmal
    LG
    Lea

  • Am besten sucht man sich vor so einem Ereignis eine vertrauenswürdige Hundepension. Sowas ist für den Notfall immer gut. Dann muss man einfach gucken, ich bin davon überzeugt dass mein Rüde das trotzdem bescheuert findet, der Hund meiner Eltern kommt nach 3 Tagen Hundepension wie aus dem Wellnessurlaub nach Hause.


    Wenn du soviel vertrauenswürdige Leute kennst probier doch einfach mal eine Nacht.


    Für meinen Rüden wäre es eine Quälerei solange unter so vielen Leuten zu sein und so lange Bahn zu fahren, der Welpe würde es sicherlich toll finden.

  • Eine Pension für den Notfall und Plan b und c habe ich auch. Klar. Falls mir mal was passier o.ä.Aber eine Taufe ist ja nun kein Notfall. Wenn ich im Krankenhaus lande, kann ich ja nichts dafür, da geht es nunmal nicht anders, aber das trifft ja auf die Taufe kaum zu.


    Deshalb frage ich mich eben, wie ein Hund sowas erlebt. Verunsichert ihn sowas? Er ist eh ein unsicherer Hund und wir haben in der Bindungs- und Beziehungsarbeit in den letzten Wochen sooo grosse Fortschritte gemacht (habe ihr seit April, TS-Hund). Würde es ihn nicht quälen?
    Eine Nacht ausprobieren könnte ich schon, aber eine Nacht sind a) nicht das gleiche wie 3 unund e b) lösst er sich die Unsicherheit oft nicht anmerken und c) mag ich ihn aus Spaß eigentlich keinem Stress aussetzen.
    Oder sehe ich das falsch?

  • Ich habe Loki immer mal wieder Stunden-bzw auch mal tageweise wenn es nicht anders ging, bei meiner Mutter/Schwiegereltern bzw notfalls in einer Hundepension geparkt.


    Hundepension stresst natürlich mehr, aber er kennt meine Mutter und Schwiegereltern sehr gut, er ist da gerne, wird verwöhnt und kam noch nie verängstigt oder verunsichert nach Hause. Ist doch wie alleinbleib Training, nur das sie nicht alleine sind.

  • Mir ist sehr wohl bewusst, dass soetwas von Hund zu Hund unterschiedlich sein kann.
    Deshalb hole ich jetzt mal nach, was ich hätte vlt ausführlicher erwähnen sollen.


    Er ist jetzt seit April bei mir und ich kann erst jetzt sicher behaupten, dass wir auf einem sehr guten WEG sind eine stabile und tiefe Beziehung/Bindung aufzubauen. Wir sind auf dem Weg, das Ziel ist sichtbar, aber noch nicht erreicht. Er war 7 Monate alt als ich ihn bekam und wurde schon im Alter von etwa 4 Wochen von seiner Mutter getrennt. Wir haben ein halbes Jahr gebraucht, bis wir ihn mal 6h alleine lassen konnten.
    Er ist wirklich ein sehr sensibler Hund und soölte deshalb nicht mit einem robusten Hund verglichen werden, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt.

  • Am besten baut man das halt langsam auf, nicht sofort 2 Tage, sondern erst mal ne Stunde, eine Nacht usw. So lernt er, dass du wieder kommst.


    Ich verstehe deine Bedenken, und vermeide das auch. Hundepension käme für mich nur in Frage, wenn es ein Notfall ist, Krankenhaus oder so, davor gäbs aber noch andere Lösungen.


    Was du machen könntest: eine dem Hund bekannte Person bitten, eure Wohnung/Haus zu hüten. In der vertrauten Umgebung ist es für den Hund viel einfacher, wenn er nicht grad der Typ ist, der mit "Eindringlingen" nicht klar kommt.


    Und auch das vorher, wenn mgl., üben mit kürzeren Zeiten.

  • Personen, denen ich vertraue, gibts genug, aber wie ist sowas wirklich für einen Hund? Wie erlebt er so eine Trennung?

    das kommt ganz auf den Hund drauf an.
    Selber habe und würde ich meinen Hund nicht weggeben. Aber ich habe schon mehrmals mich um Hunde gekümmert, während die Besitzer im Urlaub waren. Und ich bin mir sehr sicher daß es ihnen gut ging in der Zeit.
    Es gibt auch Besitzer, die täglich ihren Hund abgeben, während sie zur Arbeit gehen und dem Hund geht es gut. Das kommt ganz auf die Gewohnheit drauf an.
    Vor ein paar Tagen bin ich hier bei uns an einer Pension vorbeigelaufen mit meinem Hund und das tat mir sehr leid, wie ein Hund darin gejault hat. Die Hunde sind dort draußen eingesperrt ohne ständigen menschlichen Kontakt. Ich hab so gedacht, die Besitzer holen sich einen traumatisierten Hund wieder ab. Man muß sich so eine Pension genau angucken vorher. Wie gesagt, selber würd ich das nicht machen. Aber wenn jemand ins Krankenhaus muß z.B. und niemanden hat, bleibt demjenigen nichts anderes übrig. Für das was Du vorhast, würd ich selber den Hund mitnehmen und das vorher üben, falls er das nicht gewohnt ist mit der Fahrt. Am besten finde ich immer noch, wenn jemand seinen Hund alleine lassen muß, daß ein guter Sitter oder eine bekannte zuverlässige Person nach Hause kommt und dort bleibt und der gewohnte Tagesablauf für den Hund weitergeht in seiner vertrauten Umgebung.

  • Du schriebst oben, es sei für einen Hund doch das Grauen, von seiner Familie getrennt zu sein, daher schrieb ich, dass dem nicht immer so ist und ein Hund sich sehr wohl woanders auch wohlfühlen kann ;)


    Fang doch jetzt an, dir eine Person auszusuchen, gehe mit deinem Loki oft hin, schau wie es funktioniert. Geht zusammen Gassi, gewöhn die beiden aneinander, bis Februar ist doch noch Zeit, entscheiden kannst du doch dann noch immer.

  • Meine Hunde öffnen Türen nach innen und außen und gehen über Gartenzäune, die nicht hoch genug sind.
    Darum ist auswärts einquartieren keine Option für uns.
    Normalerweise bleibt unser Sohn daheim bei den Hunden, wenn wir beide länger als einen Tag unterwegs sind.
    Wenn der auch nicht kann, kommen meine Eltern zu uns.
    Die Hunde finden das ok, solange sie bei irgendwem mit im Bett schlafen dürfen.
    Wenn wir (auch nach mehreren Tagen) zurückkommen, wird ein bisschen gewedelt, sie möchten gerne Gesicht und Hände ablecken, der Bär fiept dreimal - und dann latschen sie zurück auf ihr Sofa und pennen.
    Alles wieder normal.


    Bleibt dein Hund denn normalerweise problemlos alleine? Findet er es normal, dass du ein paar Stunden weg bist?
    Dann würd ich's machen.
    Wenn er für die Taufe mal eine Nacht fremdbetreut wird, wird er davon nicht kaputtgehen und du kannst gleich mal einen Probelauf für den Notfall simulieren.


    Edit.: Ich hab deinen letzten Post grade erst gelesen.
    In dem Fall würde ich auch langsamer anfangen.

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