Haltung von "Arbeitshund" ohne "Arbeit"?

  • Bei Jagdhunden kenne ich es auch so, dass hier schon früh mit dem Training angefangen wird. Die ersten Futterschleppen bekommt schon der junge Welpe, er kommt mit ins Revier und lernt Ruhe zu halten bei Wildsichtung, Freude am Wasser (es gibt erwachsene Jagdhunde, die sehr ungern ins Wasser gehen), einfach so alltägliche Dinge, die er später zwingend braucht, wenn die Jagd mit ihm Späß machen und Erfolg bringen soll. Dass ein 1/2 jähriger Jagdhund 2 x täglich 1 Stunde Bewegung bekommt finde ich nicht zu viel. Natürlich nicht im Trubel der Stadt sondern in Feld und Wald, ohne Hundewiese und Kindergarten.


    Ich weiss wie passioniert zumindest der allergrößte Teil der Jagdhunde bei der Arbeit ist. Deshalb ist meine Meinung: sie brauchen die Arbeit, sonst fehlt ein wesentlicher Teil in ihrem Leben. Sie sind menschenbezogene Tiere und können sich anpassen und bekommen trotzdem eine ganz andere Ausstrählung, wenn sie zur Jagd mitdürfen.


    Margarete

  • Naja es gibt ja auch Leute, die einen Welpen zwanghaft ruhig halten. Kein rennen, toben, nix. Weil...der darf ja bloss nix anderes lernen ausser Ruhe.
    Extreme sind NIE gut!
    Wenn Rasse A erst spaet an den Job rangefuehrt werden kann/sollte, dann ist das so. Das heisst aber halt noch lange nicht, dass es fuer jede andere Rasse und jeden anderen Job gilt. Fuer mich (!) sind halt auch Jagdhunde, Diensthunde der Behoerden, etc. Hunde die arbeiten und deren Aufbau unterscheidet sich massiv von dem was ich hier zu Huetehunden lese...

  • Das mit dem ,,Ruhe/ruhig halten'' liest man hier in jedem Welpen Thread. Finde ich nicht gut, wenn der Welpe permanent ausgebremst wird und nur zur Ruhe erzogen wird.
    Es sind Welpen, die wollen auch mal Powern am Tag. Und vielleicht nicht nur einmal, sondern auch fünf mal. Meine durften hier oft Party machen wenn sie das wollten und sind trotzdem nicht
    hyperaktiv geworden. Natürlich muss der Welpe auch viel ruhen, aber alles mit Maß und Ziel,- im Bezug auf beide Seiten.

  • Also ich antworte auch mal als Malizüchter. Bei uns geht kein Hund an jemanden, der nicht Hundesport macht - hier auch schon Erfahrung hat - oder an Diensthundeführer! An Anfänger die noch nie einen Hund hatten geht gar kein Hund mehr (schlechte Erfahrung...), Wenn die Leute schon mal einen Hund hatten mit dem sie zumindest mal in den Sport geschnuppert haben, der sich aber z. B. dafür nicht geeignet hat bekommen eine Chance.


    Wir züchten gezielt auf die Eigenschaften die wir für den Sport als wichtig erachten! Sprich gezielt auf Leistung! Für uns kommt es nicht in Frage Hunde zu züchten mit denen "jeder" zurecht kommt. Wir werden definitv die Rasse nicht kaputt machen, nur weil gehäuft Anfragen nach Familientauglichen Malinois kommen.. Daher wird bei uns auch an sich eh nur ein Wurf gemacht, wenn wir oder einer unserer Sportkameraden einen Nachwuchshund haben möchte. Hunde die in unseren Augen nicht so für IPO/Mondio sprich alles was mit beissen zu tun hat geeignet sind werden an Agility/Obi/RH etc abgegeben - aber auch hier nur, wenn Erfahrung vorhanden ist..

  • Lernen denn HSH ihren 'Arbeitsplatz' grundsaetzlich erst mit 1 Jahr kennen?


    Um mal wegzukommen von den Sporthunden:
    Ich wuesste keinen Grund wieso der Hund nicht schon als Welpe z.B. den Flughafen kennenlernen sollte..sofern er spaeter dort als Diensthund arbeiten soll. Wieso sollte er den Trubel dort nicht in Ruhe kennenlernen? Wieso nicht lernen, dass die Menschen, Koffer etc. dort ihn nichts angehen, ausser man sagt es ihm? Wieso nicht das Laufband mit den Koffern zeigen und positiv belegen, wenn sein spaeterer Job auch die Arbeit auf dem Ding bedeutet?
    Was ist falsch daran, wenn der Hund - der spaeter Stoff A suchen soll - bereits als Welpe spielerisch die Anzeige lernt und auf diesen Stoff konditioniert wird?

    Bezieht sich das auf meinen Beitrag?

  • Ein wenig OT:
    Nach einer Familien/Verwandtenzusammenkunft, auch ohne groß streicheln usw., ist mein Hund so ausgelaugt wie sonst nie und liegt 3mm über dem Teppichflor. :D
    Wir könnten dann gemeinsam 2 Tage ratzen.
    Vielleicht wäre das eine Aufgabe für sonst nicht so ausgelastete Hunde.


    LG, Friederike

  • Naja es gibt ja auch Leute, die einen Welpen zwanghaft ruhig halten. Kein rennen, toben, nix. Weil...der darf ja bloss nix anderes lernen ausser Ruhe.
    Extreme sind NIE gut!

    So einen durfte ich jüngst erst kennen lernen und Herrchen wundert sich jetzt mit 13 Monate altem Mali warum dieser komplett frei dreht wenn er einmal nicht gedeckelt wird. Dabei hat er doch so viel Wert auf Ruhe, Ruhe, Ruhe und natürlich Gehorsam gelegt, damit ihm dieser Hund nicht wie der Vorgänger wieder um die Ohren fliegt :mute:


    Ich denke weiterhin man bekommt jeden Hund versaut durch zu viel oder zu wenig von irgendwas, nur ist der Toleranzbereich bei einigen Rassen und Zuchten einfach größer.
    Ich lag nun 2 Wochen flach und die Knallschote musste sich mit kleinen Runden und ner Menge Couchzeit begnügen. Natürlich wollte sie mehr und hat das auch durchaus gefordert, weil sie es aus den letzten Monaten nicht anders kennt. Ist aber absolut kein Vergleich zum BC einer Freundin. Die hat sich dank gebrochenem Knöchel eine Betreuung fürs Gassi und einen Trainingspartner für den Platz gesucht, damit der Hund ihr nicht aufs Dach steigt und ich finde das durchaus normal.



    Ein wenig OT:
    Nach einer Familien/Verwandtenzusammenkunft, auch ohne groß streicheln usw., ist mein Hund so ausgelaugt wie sonst nie und liegt 3mm über dem Teppichflor.
    Wir könnten dann gemeinsam 2 Tage ratzen.
    Vielleicht wäre das eine Aufgabe für sonst nicht so ausgelastete Hunde.

    Ist hier auch so. Deshalb liebt mein Hund auch Weihnachten. Fressen, fressen, fressen, kraulen, fressen und dann 2 Tage komatös schlafen xD

  • Natürlich sind Extreme nie gut!


    Ich hatte hier nicht den Eindruck, dass jemand zwanghafte Ruhe empfiehlt/gut heißt, ebenso nicht das gegenteilige Extrem :ka:

  • Spielerisch schonmal ein bisschen was machen kann man durchaus auch mit jungen Hunden.
    Allerdings neigen immer mehr Leute dazu einen Junghund zu verheizen. Hier sehr für mich sehr "schockierender" Fall: Junge Schweizer Schäferhündin. Mit 4-5 Monaten schon 2 Stunden mit in der Innenstadt (Fußgängerzone) 2mal die Woche Hundeplatz (Unterordnung), Suchspiele und und UND. Aussage: Die ist total arbeitsgeil..die braucht das. Das änderte sich mit knapp einem Jahr schlagartig. Die Hündin stellte jedwede Arbeitsbereitschaft ein. Nun könnte man meinen JA KLAR Pubertät, aber in diesem Fall war es mMn noch etwas ganz anderes. Der Hund war einfach verheizt. Man versuchte das mit Spielchen auf dem Platz wieder zu richten, mit eher sehr mäßigem Erfolg. Der Hund wurde dann mit 15 Monaten durch die BH "geprügelt" weil sie die auf Biegen und Brechen haben sollte...danach galt sie lange als "schwerer Fall" der nicht kooperieren wollte. Nun ist der Hund 3 und so langsam hört man dass es besser wird.


    Das hat aber nichts mit Arbeitshunden zu tun, das ist einfach ein Hundehalter, der rassegerchte Auslastung mit Dauerbespaßung verwechselt und seinen Hund verheizt hat.


    Sorry wenn ich es jetzt ganz böse sage, aber dumme Menschen gibts überall und wenn man keine Ahnung von Ausbildung und den Bedürfnissen der Rasse am Ende der Leine hat, hat das gar nichts mit gezieltem Junghundeaufbau zu tun.


    :ka:

  • Ich hatte hier nicht den Eindruck, dass jemand zwanghafte Ruhe empfiehlt/gut heißt, ebenso nicht das gegenteilige Extrem

    Ich ebenfalls nicht und wundere mich gerade.

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