Junghund gibt Kauknochen nicht wieder ab

  • Dann war evtl. Das Tauschangebot nicht gut genug oder du warst zu hektisch, weil du angst hattest, dass er das Ding verschluckt. Ich würde das ganze langsam aufbauen und positiv verknüpfen...das heißt beispielsweise immer eine kaustange hinhalten, diese aber in der Hand behalten und ihn dann nach 20 Sekunden zum Tausch ein Stück Leberwurst anbieten. Halte ihm das am besten direkt vor der Nase wenn er dann von der kaustange ablässt gibt es Leberwurst und viel Lob....In einem Notfall wird er sonst vor dir wegrennen, was nicht so lustig ist, wenn du weißt, dass das was er da hat gefährlich/tödlich ist.


    Um das schlucken zu unterbinden und den hund zum ausspucken zu zwingen: Hand unter die schnauze und festhalten......kann dauern (also wirklich dauern!) aber dein Hund kann solange nicht schlucken und wird das was er da hat irgendwann ausspucken.

    Danke, die Information fehlte mir bisher. Man denkt ja schon an die Situation Giftköder oder so.


    Ich war wirklich hektisch :fear: , die Stimme wurde dadurch auch nicht gerade tiefer :( : .

  • Chap hat das auch mal gemacht, also mich angebrummt , als er juenger war. Ich habe dann immer wieder tolle Tauschgeschaefte mit ihm gemacht und parallel "drop it" geuebt, und mittlerweile gibt er mir anstandslos fast alles ab. Wenn er etwas gaaaaanz spannend findet, kann ich ihm aber auch in die Schnuess langen und es rausfischen (Essen, dass er draussen aufnimmt zB.)


    Ich hatte dazu auch mal einen thread gestartet, schau mal hier:
    Ressourcen Verteidigung ok oder nicht-muss sich Euer Hund sein Futter anstandslos abnehmen lassen?

  • Alles jederzeit abgeben ist für mich eines absolut entscheidenden Dinge in der Welpenerziehung, wichtiger als alles andere außer Kommen. Daher versuche ich, "aus" zu einer absoluten Selbstverständlichkeit werden zu lassen und mache da betont keine aufregende Aktion draus.


    Ich nehme dem Kleinen ganz selbstverständlich aus der Schnüß, was drin ist, sehe mir's kurz an und geb's zurück. Immer wieder, und immer völlig nebenbei und ohne Aufregung. Es ist wirklich wichtig, dass du da jeden Streß raushältst und das nicht zu einer Machtdemonstration machst - Ausgeben ist einfach das Normalste von der Welt, man kriegt ja alles schnell zurück, und ein Lob dazu.


    Kann ich das Objekt mal nicht zurückgeben, gibt's eine prima Belohnung dafür. Direkte Tauschgeschäft mache ich allerdings nicht mehr. Die haben bei meinem kleinen Cleverle nämlich im Handumdrehen dazu geführt, dass der Zwerg draußen ständig jeden Mist angeschleppt und stolz zum Tauschen präsentiert hat.


    Wir machen es also eher auf der Schiene "ist nichts Besonderes, sondern Alltagsroutine". Das hat bis jetzt immer sehr gut geklappt.

  • Komischerweise ist es unterwegs kaum ein Problem, da habe ich auch schon die wildesten Sachen abgenommen- Mäuse :kotz: tote Vögel usw., ist nie ein Thema gewesen. Aber zu Hause im Körbchen ....

  • Ich habe vom ersten Moment an Mailo beigebracht, dass es sich lohnt, mir Napf und Kauzeug zu überlassen, weil es IMMER Nachschlag oder was Besseres gibt.
    Also Napf mit einem Kommando kurz genommen, eine Hand voll Futter dazu gegeben, zurück gegeben.
    Kauknochen genommen, während der Welpi noch irritiert schaut, gleich Ersatz gegeben und den Kauknochen danach zurück.
    Und dennoch hat er mich, als er sein erstes Rinderohr mit Fell bekommen hat, böse angeknurrt, als ich mich näherte. Das war aber keine Bedrohung, die mir Angst machte, sondern eine klare Mitteilung, dass er es nicht hergeben möchte.
    Naja, wollen muss er es ja auch nicht. Da ich nicht wusste, wie er reagiert, habe ich dann einen Brocken Schinken als Tauschobjekt eingesetzt und es war ok.


    Im Notfall bitte ich aber auch nicht um das Ausspucken, wenn ich die Zeit dazu habe, ist es kein Notfall.
    Im Notfall wandert mein Hund zwischen die Knie, linke Hand öffnet den Kiefer durch Griff hinter die Fangzähne, rechte Hand zieht das Objekt der Begierde aus dem Schlund (und das kann echt tief gehen).


    Klingt rabiat, aber ich bin bereits Giftopfer, habe einen Hund sterben sehen. Das passiert mir nicht nochmal

  • Danke für Eure Antworten. Wir werden mehr üben. Im nachhinein ist mir auch noch eingefallen, wie ich die Situation einfach hätte lösen können :fear: - ihn einfach abrufen, z.b in die Küche, da kommt er immer gerne hin :headbash: . Dann lässt er die Kausachen einfach im Körbchen und ich darf sie dann auch nehmen. Bin heute irgendwie nicht so fit im Kopf. Trotzdem trifft mich die blöde Situation, ich weiß,es ist nur ein Hund. Aber ich hätte gerne, dass er mir so vertraut, dass er mir die Sachen gibt, so unter dem Motto: wenn Mama meint, es ist besser so... .Der Hund meiner Schwiegereltern war so, mit dem konnte ich alles machen, sogar schmerzhafte medizinische Sachen. Der hat nie etwas verteidigt oder sich gewehrt o.ä.

  • Komischerweise ist es unterwegs kaum ein Problem, da habe ich auch schon die wildesten Sachen abgenommen- Mäuse :kotz: tote Vögel usw., ist nie ein Thema gewesen. Aber zu Hause im Körbchen ....

    Das hat eine andere Wertung. Draußen ist mehr Ablenkung und noch dazu ist der Unterschied, dass du das Kauzeug frei gibst (ihm also gibst). Das wird von den meisten Hunden verteidigt. Heißt aber auch nicht, dass dein Hund dich nicht ernst nimmt. Er „redet“ nur mit dir. Du hast in der Hand, wie es weiter geht.

  • Trotzdem trifft mich die blöde Situation, ich weiß,es ist nur ein Hund. Aber ich hätte gerne, dass er mir so vertraut, dass er mir die Sachen gibt, so unter dem Motto: wenn Mama meint, es ist besser so... .Der Hund meiner Schwiegereltern war so, mit dem konnte ich alles machen, sogar schmerzhafte medizinische Sachen. Der hat nie etwas verteidigt oder sich gewehrt o.ä.

    Der Hund deiner Schwiegereltern war aber wahrscheinlich auch nicht mehr so jung, oder? =)


    Dein Onno ist ja auch noch ein recht junges Ding, vieles braucht einfach ein bisschen Zeit. Ich würde mir da noch gar keine Sorgen machen.
    Mein Ari - auch der erste Hund - hat mir als praktisch noch Welpe mal ein Loch in die Hand gehackt, weil ich ihm ohne zu denken einfach den Knochen abnehmen wollte.
    Ich war ähnlich schockiert wie du und wir haben beschlossen das wir das dringend üben müssen, weil kann ja nicht sein etc.


    Am Ende waren andere Dinge deutlich wichtiger und wir sind nie groß dazu gekommen das zu üben und siehe da... Heute ist das absolut kein Problem mehr. Das Schlimmste was heute noch passieren kann ist das er den Kiefer zusammenpresst wenn es was richtig geiles ist das er gefunden hat und selbst das lässt sich nach kurzer Diskussion klären.


    Das Vertrauen kommt also von ganz alleine mit der Zeit. Wenn du kein ganz extremes Ressourcenschwein hast löst sich das Problem meist von selbst.


    Ein bisschen Üben kann natürlich trotzdem nicht schaden, aber die großen Sorgen sind nicht nötig :smile:

  • Ich kann meinen alles abnehmen (notfalls eben mit Kommando) und auch so gut wie alles mit ihnen machen. Auch wenn es weh tut.
    Das ist zum Teil einfach so und zum Teil erarbeitet. Wenn ein Hund da eben nicht so entspannt ist, dann uebt man es. Und man setzt es ggf. irgendwann unter ein Kommando/fordert Gehorsam ein. Aber das geht halt nicht von heut auf morgen.


    Ausserdem muss man mAn den Hund als Individuum sehen. Meine grosse Huendin hasst es, wenn ich (oder ein anderes Lebewesen) ihr Futter/Kauzeug haben und ihr abnehmen will. Sie wird da (Menschen gegenueber) nicht bloed, sondern hektisch. Und ja, die unterscheidet ob wer einfach nah an ihr vorbei geht oder aber das Teil haben will. Bei der laeuft es ueber 'geben'. Heisst ich lass ihr ihren Raum und sie muss aktiv zu mir kommen. Das faellt ihr einfacher. Klar koennte ich es bis zum erbrechen ueben, dass ich es ohne Stress abnehmen kann (also ich hingehe). Aber der andere Weg liegt ihr mehr. Also wieso mir extra Arbeit machen? :p
    Tauschen ist eh ihr grosses Hobby. Die klaut extra irgendwas (Schuhe etc.) und bringt sie an um zu tauschen :lol: Mich stoert es nicht. Hauptsache ich bekomm am Ende das Teil, das ich haben will..

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