Bilder von toten Hunden öffentlich teilen?

  • Trauer ist individuell :ka:
    Ich habe viele viele aufgebahrte Leichen fotografiert, das war neben Hochzeiten das Gefragteste :ka:
    Kannte ich auch noch so von meinem Grossvater, der war Totengräber und das Abbilden von den aufgebahrten Verstorbenen war komplett normal. Egal wie alt der Verstorbene war.
    Für die Zeitung (jawoll!) hat man den Verstorbenen ohne Kopf geknipst, für die Familie mit Kopf.
    Auch Totenmasken kenne ich noch.
    Ich masse mir nicht an, die Trauer der andern zu beurteilen.


    Um vom Mensch zum Tier zu kommen:
    Ich selber will es einfach nicht sehen, ich kann an verstorbenen Tieren nichts finden, was ich sehen will. Es sei denn es sind Verletzungen o.ä. die man kennen sollte weil's weiterhelfen kann. Aber darum geht's hier ja nicht.


    Mich hat eine Frau geschafft zu schockieren mit ihren Dutzenden Fotos von ihrem Hund, kurz vorm einschläfern, währenddessen :???: kurz danach, länger danach. Noch länger danach mit Blumen und Hundegutzis umrandet :???:
    Fotos vom lebendigen Hund? Etwa drei. Mit dem Hinweis "da hat er noch gelebt".
    Ja jeder trauert anders aber DAS will ich nicht. Damit will ich nicht belästigt werden.


    Die in sozialen Medien geteilten Fotos haben für mich bissel was nach "fishing for compliments" bezw. fishing for likes und Kommentare. Stimmt ganz bestimmt nicht für ganz viele, ich empfinde es einfach so.
    ich möchte niemals ein Like für ein verstorbenes Tier :ka:
    Aber das bin ich - und was für mich stimmt, muss für keinen andern richtig sein.

  • Ich selber will es einfach nicht sehen

    Vielleicht wäre dann die Lösung, das in diese Art von Spoiler zu packen, die es bei FB gibt? Aber wie weist man den Trauernden darauf hin?...


    Ich finde das ein ganz schwieriges Thema, weil da ja durchaus Bedürfnisse kollidieren können. Der eine mag es teilen, der andere mag es nicht sehen. Eine wirklich befriedigende Lösung findet sich dabei wahrscheinlich nur im persönlichen und intimen Rahmen/Gespräch zwischen zwei Personen.


    Danke, @Vinimaus. Ich weiß, es war OT - aber der individuelle Trauerprozess ist für mich ein wichtiges Thema, eben weil ich da schon oft Kritik bekam. (Ich kann z.B. nicht direkt alles wegräumen, was mich erinnert. "Aus den Augen aus dem Sinn" funktioniert für mich überhaupt gar nicht.)
    Ich lass mir da mittlerweile auch nicht mehr reinreden. Deswegen möchte ich einfach jedem mit auf dem Weg geben, dass die persönliche Trauer in Ordnung ist. Und das jedes noch so gut gemeinte Kritisieren (weil MAN ja so und so trauern soll/muss), wirklichen Schaden anrichten kann.


    Wer also beispielsweise das Bild eines verstorbenen Wesens teilt, weil er gerade mit der Trauer alleine und einsam ist und auf Gesprächseinladungen und Beileidsbekundungen hofft - stattdessen aber ein "du willst doch nur Aufmerksamkeit" oder ein "wie kannst du nur" bekommt.... uff. Ja natürlich will derjenige Aufmerksamkeit! Und? Das ist doch nichts Schlechtes. Vielleicht hat derjenige einfach niemanden, mit dem er reden kann oder er weiß nicht, wie er darum bitten kann. Da kann ich entweder ein Gesprächsangebot machen oder es lassen. Natürlich wäre es besser, wenn er einen Vertrauten direkt darum bitten könnte, da zu sein. Aber das hat nicht jeder.

  • Vielleicht wäre dann die Lösung, das in diese Art von Spoiler zu packen, die es bei FB gibt? Aber wie weist man den Trauernden darauf hin?...

    Online ist mir das wurscht, da kann ich drüber hinwegsehen.
    Das war in einem Restaurant beim kaffeetrinken auf ihrem Smartphone :ugly:
    War dann auch das letzte Mal zusammen käfele weil das war nur noch das Tüpfelchen auf dem i, das war ein sehr sehr schräger Nachmittag.


    Heisst von solchen Menschen halte ich mich einfach fern :smile: ich scrolle sie weg, sozusagen :p

  • Das war in einem Restaurant beim kaffeetrinken auf ihrem Smartphone

    Irgendwie auch nicht anders als öffentlich geteilt.... Deswegen find ich das so schwierig. Der eine will teilen, der andere mag es vielleicht nicht sehen. Blöder Konflikt für beide Seiten.


    Was mich mehr auf die Seite des Teilenden schiebt - hab ich hier ja ebenfalls gemacht, wenn auch ohne Bild und Details: sobald ich den Fernseher anschalte, die Zeitung öffne, mich mit jemandem unterhalte etc. muss ich damit rechnen, dass ich etwas sehe oder höre oder lese, das ich nicht sehen/hören/lesen will. Als Vegetarier oder Veganer muss ich es ertragen, dass im Supermarkt Tierleichen liegen und diese auch beworben werden. Als jemand der Angst vor Hunden hat, muss ich dennoch damit leben, dass die draußen rumlaufen. Als Atheist muss ich dennoch mit Kirchenglocken und religiösen Menschen leben.
    Ich kann nicht im Vorfeld alles filtern, was mir nicht passt. Ich kann nur daran arbeiten, dass sich was ändert.


    Wisst ihr, wie ich das meine?



    Dennoch finde ich in der von dir beschriebenen Situationen (beim Kaffeetrinken) hätte auch einfach mal gefragt werden können. "Du, darf ich dir das Bild zeigen - das ist mir wichtig, weil.... - aber es ist auch okay, wenn du das nicht sehen magst." Ebenso hättest du sagen können (auch wenn es dir aufgedrängt wurde) "Du, ich mag das nicht sehen (weil,...). Aber ich hör dir gerne zu." (sofern du zuhören magst)

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