Großer schwerer Junghund schwere HD beidseitig

  • Hallo,
    unser Hund, 10 Monate alt, hat beidseitig schwere HD. Er hat ein schlechtes Gangbild und braucht nach dem aufstehen immer einen kurzen Moment um sich einzulaufen.
    Eine Klinik riet uns beidseitig künstliche Hüftgelenke einsetzen zu lassen wenn er ausgewachsen ist, ein Tierorthopäde sagte die Chancen bei einem so großen Hund seien nicht optimal. Unser Hund wiegt bereits 55 kg und ist top in Form, keinerlei Übergewicht... da wird also bis er ausgewachsen ist auch noch etwas drauf kommen.


    Wir wissen gerade nicht weiter. Hat jemand Erfahrung bei HD wenn es um große Rassen wie Leonberger geht und Methoden wie man mit der HD am besten umgeht?
    Bin für jeden Rat dankbar!


    LG

  • Ach herrjeh, das tut mir leid. Das tönt leider nicht gut. :verzweifelt: Aber trotzdem herzlich willkommen im Forum.


    Kannst Du etwas mehr erzählen über Euren Hund? (Rasse, Herkunft, Elterntiere, Verhalten, etc.)

  • Oh je, das ist sehr großer Mist, das tut mir leid für euren Hund.


    Ich kannte 2 solche "Kaliber" mit schwerer HD, beide wurden so gut es ging geschont und mit Schmerzmitteln versorgt bis es nicht mehr ging - und dann wurden sie in jungen Jahren eingeschläfert.

  • Hat eine Beckenosteotomie Aussicht auf Erfolg bei ihm oder sind die Pfannen so schlecht und schon ausgeprägte Arthrosen vorhanden? Hat der Orthopäde sich zur Physiotherapie geäußert?
    Es kommt immer darauf an, wen man fragt. Konserativ arbeitende Praxen stehen OP s kritisch gegenüber (weil sich bei jedem Gelenkseingriff Arthrosen bilden und sich bei der TEP häufig der Schwachpunkt in den Rücken verschiebt), während Kliniken häufig für die TEP plädieren. :/


    Was macht ihr denn bisher an therapeutischen Maßnahmen? Wie habt ihr den Alltag angepaßt und welche Beschwerden hat er?
    Kannst du das Röntgenbild hochladen? Dann fällt dazu bestimmt mehr ein.Auch bei einem sehr schweren Hund ist viel machbar- vor allem in dem Alter. :smile:

  • "Ausgewachsen" ist ja bei einem großwüchsigen Hund so eine Sache.
    Da kann man dann schon mal bis ins dritte Lebensjahr warten und bis dahin muss man den Alltag ja irgendwie bewältigen.


    Mit Operationen bei Hunden in der Gewichtsklasse habe ich keine Erfahrung.


    Ich würde in Zusammenarbeit mit dem Orthopäden auf eine gute Physiotherapie setzen und dann mit 18 Monaten + noch einmal Nachröntgen lassen.


    Von der in solchen Fällen oft gelobten Gold Akkupuntkur halte ich genau Null. Für mich ist das mehr Einbildung als tatsächliche Wirkung.

  • Zunächst einmal vielen Dank für die schnellen Antworten!


    Laut Züchterin sei weder bei den Elterntieren noch bei den Geschwistern HD bekannt.


    Wir haben immer darauf geachtet, dass er wirklich gutes Futter bekommt und laut Ärzten seien die Knochen top und er auch nicht übergewichtig.


    Er geht gerne spazieren, aber das rechte Bein "springt"/knickt immer leicht weg wenn er langsam läuft, im Trab ist es besser. Er spielt auch total gerne mit Hunden. Ich muss allerdings darauf achten, dass er nicht übertreibt, weil er sonst abends kaum noch laufen kann... letztens wollte er beim spielen nicht zurückkommen und hat es so übertrieben, dass er mich beißen wollte, als ich ihn ins Auto heben wollte. Nach dem Adrenalin kamen die Schmerzen... :( :


    Wir geben ihm Grünlippmuschelmehl, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es besser ist, seit er es bekommt...


    In der Klinik hat man uns ziemlich alleine gelassen mit dem Problem... die Ärztin zeigte uns das Bild, sagte es sieht schlecht aus und er bräuchte eine künstliche Hüfte. Man könnte die Op im Alter 12-18 Monate machen lassen. Als wir fragten, ob wir was beachten müssten im Alltag, sagte sie nur er dürfe keine ruckartigen Bewegungen machen und nicht springen... Keine Info über die Op an sich, keine Info über konservative Methoden und einfach gar keine Infos von sich aus... man musste alles aus der Nase ziehen und nach so einer Diagnose und so einem Bild, haben die Gedanken sich erst einmal überschlagen. Alles was wir wissen, habe ich eigentlich nur im Internet gelesen... Nicht einmal Schmerzmittel für schlechtere Tage hat man uns mitgegeben, das habe ich erst vor einigen Tagen erhalten und der Arzt wunderte sich stark...


    Dann haben wir uns eine zweite Meinung geholt (Kontakt über Mail und Telefon) und der Arzt sagte eben, dass eine Hüft-Op bei der Größe des Hundes schwierig ist, aber auch, bis auf konservative Methoden, unsere einzige Möglichkeit wenn wir eine Op in Betracht ziehen. Alles andere sei aufgrund der schwere der HD und der Größe und schwere unseres Hundes gar nicht in Betracht zu ziehen. Er selbst würde die Op nicht durchführen, weil seine Klinik keine zementierten Hüften anbietet und nur diese für Apollo in Frage kommen...


    Ich frage mich täglich, wie lange er uns erhalten bleiben kann nur mit Schmerzlinderung, wenn er schon mit 10 Monaten ein schlechtes Gangbild hat :( Das Problem ist damit nicht behoben...

  • Von der in solchen Fällen oft gelobten Gold Akkupuntkur halte ich genau Null. Für mich ist das mehr Einbildung als tatsächliche Wirkung.

    Zur eigentlichen Problematik kann ich leider (oder zum Glück) nichts hilfreiches beitragen. Aber dieses Zitat kann ich so nicht unterschreiben. Ich habe mir sicher nicht eingebildet, dass mein Hund nach der Goldakkupunktur 2 Jahre lang DEUTLICH besser gelaufen ist, als die Zeit davor und er die restlichen 4,5 Jahre seines Lebens nie wieder seinen "Hexenschuss" hatte.


    Ob die Goldakkupunktur in diesem Fall ratsam ist, mag ich nicht beurteilen. Meine Erfahrung bezieht sich lediglich auf meinen seinerzeit 10-jährigen Zwergpudel mit Rückenproblemen und dadurch verursachten weiteren Beeinträchtigungen des Bewegungsapparats. Trotzdem würde ich diese Möglichkeit nicht grundsätzlich ausschließen.


    Ich hoffe ihr findet für euer Riesenbaby die richtige Behandlung und wünsche euch noch viele schöne, beschwerdefreie gemeinsame Jahre.

  • Ich habe eine beidseitige HD. Die linke Seite ist richtig schlimm und rechts gehts. Ich brauch langfristig gesehen beide Hüften neu. Langfristig heisst in den nächsten 10 Jahren und ich bin grad mal 30. Ich soll solang aushalten, wie es irgendwie geht.
    Und es ist schlimm. Alles tut immer weh. Egal was ich mache.


    Warum ich das hier schreibe: mit meinen täglichen Erfahrungen will ich gar nicht wissen, wie ein Hund sich fühlt, der nicht versteht was da los ist. Als Mensch kann man ja noch viel mit dem Kopf steuern.


    Ich würde nicht daran rumexperimentieren, sondern ihn auf das richtige Schmerzmittel einstellen und dann weiter überlegen was man wie machen kann. Klar hilft das Muschelzeug, hab ich auch mal genommen. Nur kann keiner nachvollziehen wie weh es tut, wenn man das macht, was einem Spass macht. Darauf verzichte ich schon weitestgehend, damit ich einen ertragbaren Alltag habe. Und wenn Du schreibst, dass er mit Freuden spielt und macht und tut, dann wird er Schmerzen haben. Ich kann nicht mehr die ganze Nacht durchtanzen. Noch nicht mal ne Stunde!

  • Eine doppelte Beckenosteotomie kann in dem Alter noch- je nach anatomischem Befund- mit gutem Erfolg gemacht werden. Später gibt es größere Probleme mit dem Zusammenwachsen- aber es ist in großer Eingriff mit langer Rekonvaleszenz und Schonungsphase.
    Toben Lassen würde ich ihn nur ganz wenig- in dem Alter total schwer und der Hund tut einem sehr leid dabei- ich kann das gut nachfühlen. Woher kommst du denn-vielleicht kann jemand eine gute Klinik empfehlen.
    Wenn Beckenosteotomie- dann in dem Alter und keinen Monat später- je früher desto besser. Aber ob überhaupt kann dir ein wirklich spezialisierter Operateur sagen.
    Ansonsten läßt sich mit Physiotherapie sehr viel ausrichten. :smile: Wenn er aus der Schonhaltung rauskommt, wird das Gelenk wesentlich gleichmäßiger belastet und wenn er die unterentwickelten Muskeln wieder aufbaut, nehmen die zusätzlich Last vom Gelenk- dadurch werden die Schmerzen weniger. Unterwasesrlaufband würde sich bei ihm für den Anfang anbieten wegen des Gewichts, später reicht evtl. das Training , das man zuhause machen kann.
    Neben Grünlippmuscheln gibt s noch etliches entzündungshemmendes und Knorpelunterstützendes.
    Von Ingwer, Kurkuma, Teufelskralle bis Hagebuttenpulver und Brokkoli gibt es da eine ganze Menge, was positive Wirkung zeigt.Glutenhaltiges weglassen, kann sich auch positiv auswirken.

  • Oh, dein armer Hund. Das tut mir sehr leid für euch.


    Die Hündin von Freunden hat auch HD, ich glaube, auch eine recht schwere. Die ist allerdings nicht so ein Brocken wie euer Jungspund. Bei ihr hat Physiotherapie extrem gut geholfen. Unabhängig von Schmerzmitteln (die in eurem Fall vermutlich zu empfehlen wären) und eventueller OP- oder Akupunkturüberlegungen würde ich euch in jedem Fall dazu raten. Eine gut aufgebaute Muskulatur unterstützt eben das Gelenk.


    Ich drück euch die Daumen, dass ihr ihm helfen könnt!

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