Zusammenführung Hund und Katzen

  • Hallo zusammen,


    Ja, ich weiß, dass es diesen Thread, so oder so ähnlich, bereits häufiger gegeben hat.
    Diese hab ich mir auch alle durchgelesen, brauche aber trotzdem noch zusätzlichen Input von euch.



    Ausgangslage:
    Wir haben vier Katzen und haben uns vor gut einer Woche eine Hündin dazugeholt.
    Sie ist ca. 6 Jahre alt, ein Labrador und eigentlich ein Traum von Hund.
    Laut Vorbesitzer hat sie mit einer Katze zusammengelebt. Da die Katze aber ein Harcore-Freigänger war, gab es nie wirklich Kontakt zwischen den beiden.



    Das Problem:
    Wir haben leider das Problem, dass die Hündin die Katzen gerne jagen würde.
    Wir haben natürlich von Anfang an eine strikte räumliche Trennung vollzogen.
    Nach ein paar Tagen haben wir mit Hilfe von zwei Kinderschutzgittern eine Absperrung errichtet, in der Hoffnung, dass Hund und Katzen sich langsam näher kommen können (unter Aufsicht natürlich).


    Der erste Schritt war das "Schönfüttern" am Gitter. Katzen und Hund wurden von uns mit Leckerchen gefüttert als sich beide mehr oder weniger (getrennt durch das Gitter) gegenübersaßen.
    Das hat auch recht gut geklappt. Die Hündin war allerdings mehr auf das Futter konzentriert als auf die Katzen. Als es mal eine kleine Pause von den Leckerlis gab, versuchte sie direkt wieder die Katzen zu jagen.
    Das Jagen passiert von 0 auf 100 und meiner Einschätzung nach ohne Vorwarnung. Ich muss allerdings dazu sagen, dass es mir schwer fällt den Unterschied zwischen "nur gucken" und fixieren zu erkennen.
    Sobald der Hund einmal den Turbo eingelegt hat, sind die Katzen natürlich erst einmal wieder eine lange Zeit unsichtbar und trauen sich erst spät wieder hervor.


    Der zweite Schritt war, dass das Gitter auf und der Hund an der kurzen Leine war.
    Die Katzen wurden mit Leckerchen in Sichtweite des Hundes gelockt.
    Sobald der Hund die Katzen sehen konnte und nicht sofort los rennen wollte, sondern mich angeguckt hat, gab es ein Leckerli.
    Das hat ebenfalls lange gut geklappt. Irgendwann wollte sie aber doch lieber wieder jagen und die Katzen natürlich weg.


    Meine Fragen:
    - Waren unsere ersten Trainingsmethoden richtig?
    - Was können wir noch versuchen?



    Wir sind uns bewusst, dass es nicht von heute auf morgen klappen kann.
    Dennoch ist es momentan eine echte Belastung für die Katzen, da sie den ganzen Tag von uns separiert sind.
    Sie haben zwar ausreichend Platz und auch die Möglichkeit zu Freigang, sind aber eigentlich nicht gewohnt von uns getrennt zu sein. Das merkt man Ihnen Abends wenn wir zu Ihnen gehen doch an.


    Ich hoffen Ihr könnt uns helfen.
    LG

  • Seit gut einer Woche ...


    Geduld, Zeit und Sicherung/Rückzugsorte aller Vierbeiner.


    Es kann gut gehen, es kann aber auch sein, dass sich Hund & Katz nicht vereinen.


    Nur weil euer Hund beim Vorbesitzer mit deren Freigänger Katze klar kam, muss das nun in eurem Haushalt mit vier adulten Katzen nicht ebenso ablaufen :ka:

  • Danke für deine Antwort.


    Klar, dass wir Geduld brauchen. Wenn wir "trainieren" ist der Hund immer angeleint.
    Ansonsten sind die Katzen wie gesagt separiert und haben ca. 80m² Rückzugsfläche.


    Klar ist auch, dass es im schlimmsten Fall gar nicht mit der Zusammenführung klappt.
    Die Frage ist nur, sind unsere bisherigen Methoden richtig? Was kann man noch machen?

  • Wir haben ähnliche Situation gerade durch allerdings haben wir unseren zwei Katern einen Raum (Büro/Ankleidezimmer) separiert mit einem Gitter die Tür ist aber immer auf sprich sehen tun sich Hund und Katz eigentlich immer.
    Der eine Kater hat jetzt fast 5 Monate gebraucht um sich wieder entspannt mit ins Wohnzimmer zu legen Abends. Bisher hatte er jetzt das Schlafzimmer vorgezogen.


    Wir haben das Verhalten von Marley schlicht korrigiert wenn er einem der beiden nach wollte. Wobei das bei ihm soweit ich das interpretieren konnte eher Spielaufforderung gepaart mit ich mach mal den Dicken war aber kein gezieltes jagen. Abbruchsignal (gibt es da bei euch schon eins oder kennt der Hund schon eins?) und ab ins Körbchen. Selbe Spiel wenn er gemeint hat sich auf der Couch platz machen zu wollen und die Katzen mit ich stell mich mal über dich von der Couch zu verjagen. Runter von der Couch und ab ins Körbchen. Es dauert und ist langwierig. Wie gesagt 5 Monate fast schon 6.


    Wie aber auch schon geschrieben wurde kann es sein, dass es gar nicht funktioniert. Das hatten wir auch erst ausprobiert bevor wir gesagt haben wir übernehmen ihn und hatten 2 Wochen Probezeit.


    Was macht ihr denn wenn der Hund wieder einen Versuch startet zu jagen?

  • meiner Meinung nach legt ihr viel zu viel zu viel Fokus auf die Katzen.


    Jedes mal wenn eine Katze im Sichtweite ist, gibt es Leckerli oder sie wird gejagt. Das heißt... für den Hund ist die Katze immer mehr und mehr mit Aufregung und Adrenalin verbunden.
    Das was der Hund aber doch lernen soll ist
    1. Diese Katzen gehören zu meinem Alltag und sind total langweilig.
    2. Diese Katzen zu jagen ist unerwünscht und bedeutet Höchststrafe.


    Das bedeutet:


    Hausleine an den Hund und jegliches starren, jagen und sonstwas unterbinden. ABER versucht dabei bitte, selbst nicht nervös zu werden. Also nicht "oh Gott, da kommt Miezi!" *leineumklammer*
    Katze = normal



    Und für die Katzen: sorgt dafür das sie sich nicht unwohl in ihrem eigenen zuhause fühlen. Gebt ihnen genug hundefreien Raum, immer Platz und Möglichkeiten zum flüchten und beobachten und ein paar extrastreicheleinheiten.
    Und lockt sie nicht mit Leckerli zum Hund.

  • Danke auch euch für die Antworten.
    Ich markiere meine Kommentare mal mit Rot, in der Hoffnung das Ganze bleibt halbwegs übersichtlich.

  • Bei uns hat es leider nicht funktioniert, die Zusammenführung. Wir haben zwei Katzen,14 Jahre alt. Und als letztes Jahr Maila einzog,
    sah Begeisterung anders aus.
    Man muss dazu sagen , das unsere Katzen keine Hunde kannten.
    Und da kommt auf einmal ein Welpe. Erst waren sie interresiert und neugierig, aber nach kurzer Zeit genervt.
    Weil der Welpe wollte spielen , aber die zwei nicht.
    Das Ende vom Lied ist, das wir sie trennen mussten. Die Katzen sind im oberen Bereich.
    Denn Maila würde gerne nur spielen aber die Katzen fauchen gleich und fahren gleich die Krallen raus.
    Nachdem Maila auch schon erwischt worden war, mussten wir sie trennen.

  • Für das neue Familienmitglied sind ja nicht nur die tierischen Mitbewohner unbekannt, sondern auch das gesamte Umfeld und auch ihr mit eurer Erwartungshaltung als Besitzer!


    Die Vorschläge von Rübennase finde ich super! :bindafür:


    Gebt die Sicherung (also das Absperrgitter) nicht zu früh auf für den Hund und teilt ihm einen festen Platz im Haus zu, nicht versteckt in einer Ecke, aber auch nicht direkt vor der Absperrung.


    Euer Hund muss irre viel verinnerlichen derzeit, was er alles nicht soll im neuen Zuhause, was er darf, wie er outdoor gehandelt wird usw. ebenso müssen sich die Katzen an ihn gewöhnen, da wird viel Management von euch abverlangt.


    Auch werden ja bestimmt eure vier Katzen nicht alle gleich ticken, bzw. unterschiedlich mit dem Neuzugang umgehen - das ist für alle Beteiligten ne Menge input in den wenigen Tagen und zusammenwachsen braucht Zeit ;)

  • ich würde die Leine in der Hand halten oder, wenn das nicht geht, in meiner Nähe fest binden. Natürlich nicht nur 1 Meter.
    Beim nur gucken ist der Hund entspannt.
    Und nein, da gäbe es kein Leckerli, warum auch.

  • Das ist auch bei uns einige male passiert, dass die Katzen natürlich sofort die Flucht ergreifen. Wichtig finde ich eben, dass eine Konsequenz erfolgt wie bei auch auf die Decke. Bei Marley hilft es unheimlich viel mit Körpersprache zu arbeiten. Sprich wir führen ihn nicht an der Leine etc. irgendwo hin sondern nehmen in dem Moment einfach den Raum ein und drängen ihn quasi dann in sein Körbchen. Bedarf keinerlei Köperkontakt zu ihm. Aber das wird auch wieder von Hund zu Hund unterschiedlich sein.


    Mit schauen und fixieren hab ich mir Anfang auch schwer getan aber in der Regel lässt sich ein fixierender Hund mit Ansprache nur schlecht aus der Situation raus holen. Sprich wenn ihr ihn ansprecht und er reagiert nicht könnte man davon ausgehen, dass es eher fixieren als schauen ist aber eine Garantie ist das natürlich auch nicht.
    Was mir aber selbst aufgefallen ist und da haben wir auch den Katzen ein Stück weit das Verhalten einem Hund gegenüber beibringen müssen, Katzen schleichen einfach gerne rum und bleiben auch mal stehen oder sitzen und starren. (unsere beiden sind Weltmeister im Glotzen) Unser Hund reagiert ziemlich sensibel auf das angestarrt werden der Katzen (in hündisch sind wir da beim fixieren und Marley war dann der Meinung er muss reagieren bevor die Katze angreifen kann, die wiederum hat aber ja wirklich nur da gesessen und geglotzt :lol:


    Also vielleicht auch mal die Katzen beobachten ob die in den Momenten wenn euer Hund jagen will starr da sitzen und er das als fixieren einschätzen könnte.
    Hund und Katze sprechen einfach zwei verschiedene Sprachen. Darf man eben auch nicht vergessen.

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