Erfahrung/Fragen zum Labrador

  • Zwischen Charakter und intrinsischer Verhaltensmotivation liegt doch ein Unterschied :???: . Beispiel: Bewachen.
    Das kann ein neugieriger, ein sturer, ein ängstlicher oder auch mutiger Hund, sicher unterschiedlich gut, aber alle würden Verbellen/Melden.
    Vielleicht liegt das Problem ja genau darin, daß man die Charaktereigenschaften eines individuellen Hundes auf die Rasse abbildet, rassespezifische Motivationen ausblendet und dann enttäuscht wird.
    Aber Charakter ist für mich etwas Anderes als Motivation. Ein unterschiedlicher Charakter kann dieselbe Motivation haben.
    Mit rassespezifichen Motivationen muß man sich auseinandersetzen. Beim Charakter kann man auf die Linien schauen, aber so sicher wie man rassespezifische Verhaltensweisen erwarten kann, wird man sich beim Charakter meiner Meinung nach nicht wirklich sein können.
    Der ist ziemlich individuell.

  • Die Hunde in den Rassenothilfen sind halt häufig der Worst Case, der auch in normalen Familien leben kann.
    Damit der Eintritt braucht man einen aussi bei dem die ursprünglichen Eigenschaften (Schützen, nach vorne gehen, fremde doof finden, Ressourcen verteidigen) etwas stärker vorhanden sind (oft trotz Showlinie) und/oder falsche Handling. Das falsche Handling muss keine schlechte Behandlung sein, übersehen von Körpersprache oder die Einstellung "klappt bei Nachbars Labbi doch auch" reicht da oft schon.
    Hat man jetzt kein Umfeld, wo man bei Besuch dem Hund wegsperren kann und fremdhunden aus dem Weg gehen kann oder werden gar die eigenen Kinder gehütet (mit zwicken) landen einige Hunde in der Nothilfe.
    Damit wollte keiner sagen, dass es bei euch so kommt aber das Verhalten, weshalb diese Hunde angegeben werden, ist der worste Case mit dem man am besten irgendwie leben können sollte.


    Der worste Case beim labbi läuft hier in der Siedlung mehrfach rum. Gerne auch in Silber. Das sind Hunde die an der Schleppleine sind, weil nicht kontrollierbar. Die wollen zu jenem Hund hin und jeden Menschen anspringen und sind dabei nicht ansprechbar. Die Besitzer haben einen tennisarm. Nicht mehr und nicht weniger. So geht es nicht jenem. Auch nicht dauerhaft, eine Frau hat es super hin bekommen, aber das KANN halt passieren.


    Der worste Case beim Aussi hier in der Siedlung wurde mit Maulkorb auswärts zum Gassi gefahren.



    Weil es irgendwer am Anfang geschrieben hat: reserviert gegenüber fremden heißt nicht automatisch dass das mit wirklicher Abwehr endet, wenn er sichdann doch nährt. Mein Whippet ist zum Beispiel zurückhaltend bis desinteressiert bei fremden ohne irgendwas je nach vorne umzusetzen.


    Ich finde freundlich und zurückhaltender als ein labbi ist doch erfüllbar:
    Collies
    Lagottos
    Pudel
    ..

  • Hier sollte man aber anmerken, dass es keine silbernen Labradore gibt (vor allem für den TE). Das sind Mischlinge, bei denen man eh nie genau weiß, welche Rasse letztlich wie stark durchkommt.
    Ich habe mittlerweile einige davon kennengelernt und von denen ist keiner, wirklich keiner, wesenstechnisch ein Labbi. Daher würde ich diese Hunde nun auch nicht unbedingt als Beispiele für den Labrador nehmen.

  • Es gibt auch genug vdh labbis, die ich kenne, die sich distanzlos freuend auf alles stürzen wollen um es "zu begrüßen" ;-)


    Das ist der worste Case der beim Labrador eintreten kann wenn einiges schief läuft. Das heißt noch lange nicht dass alle so sind.

  • Ich glaube, die Labbis von DogTeam sind nicht repräsentativ. Die sind schon ganz schön durch, was angesichts des Programms kein Wunder ist.


    Ich möchte daher schon auch eine Lanze für diese Hunde brechen: Sie sind mit einem normalen Maß an Gassi gut zufrieden zu stellen. Als Beschäftigung reicht es auch, wenn man zwei Mal die Woche in einem annehmbaren Rahmen was tut. Aber das muss man dann auch tun. (Ich habe viele bei mir, die machen einmal die Woche Dummytraining und einmal die Woche Mantrailing. Das ist neben normalem Gassi tatsächlich dicke genug.)

    Wie bitte?
    Was wäre denn für dich ein normales Programm für einen Labrador der nun mal nicht aus der Showlinie kommt?
    Nur 2x am Tag um den Block gehen und ansonsten nix tun? Ich kann bsp einen von beiden nie frei laufen lassen, der hat aber feuer unterm Hintern und will sich bewegen, was mit 2 Jahren ja wohl normal ist. Und nur weil ich mich mit meinen Hunden beschäftige und sie nicht nur zuhause rumlungern müssen, verbitte ich mir solche Aussagen.
    Daher kommen ja die ganzen Labbis die mit ihren 40kg und mehr rumrollen und sich kaum mehr bewegen können.
    Und ich kann doch wohl nicht verlangen, dass mein Hund am Tag 22 Stunden schläft und nichts tut, obwohl es ein ARBEITSHUND ist und kein Couch-Potato.
    Wenn ich dir jetzt noch sage, dass sie im Sommer lieber draußen pennen, bei 30 Grad in der Wohnung und somit die Wohnung gar nicht mehr betreten, werde ich wohl gleich gesteinigt.


    Meine Hunde würden mit einer normalen Gassi Runde nicht zufrieden sein. Für mich heißt nur Gassi gehen, rausgehen, Hund darf pullern und großes Geschäft erledigen und dann gehts wieder rein. Das halten sie mal für ne Woche aus, haben wir schon hinter uns, aber auf Dauer würden sie sich dann ihre eigene Beschäftigung suchen.


    Und vielleicht sollte man mal richtig lesen und bevor man voreilig urteilt fragen. Wenn ich hier von Unterordnung spreche, heißt das für mich, das beide Hunde anständig an der Leine zu laufen haben ohne zu zerren. Wenn man dann im Feld ist, wird einer abgemacht und der andere kommt an die Schleppleine. Und dann übe ich mit dem an der Schleppleine. Ich bestätige ihn, wenn er mir nicht reinrennt, wenn er grad en Reh sieht, oder nen anderen Hund sieht und sich an mich wendet. Ich übe mit Ihnen "Stop" bsp. weil hier viele Autos fahren auf den Feldwegen, damit ihnen keine Gefahr droht. Spielend, habe ich auch geschrieben und integriert in den Spaziergang. Und dann wird eben auch mal ein Dummy fallen gelassen und wir gehen weiter und nach 200 Meter werden sie los geschickt um den Dummy zu holen. Oder der Dummy wird versteckt im Laub und sie müssen ihn suchen. Sowas machen wir auf unsren Gassi-Gängen. Und das ist wohl nichts fatales, als das man mich so angehen müsste. Wir machen hier nichts professionell, oder aber mit Zwang. Oder gar für Wettbewerbe o.Ä.! Sondern für uns, dass sie für mich im Alltag gut händelbar sind.

  • Wir haben darüber schon mal in einem Thema von Dir geschrieben. Dort hattest Du schon ausführlich dargelegt was Du alles machst. Mein Urteil ist also nicht voreilig. ;)

  • Meine Hunde würden mit einer normalen Gassi Runde nicht zufrieden sein. Für mich heißt nur Gassi gehen, rausgehen, Hund darf pullern und großes Geschäft erledigen und dann gehts wieder rein.

    Ich glaube man redet hier aneinander vorbei.
    Unter "normalen Gassi" verstehe ich eine Std in Wald und Feld rumlatschen, durchaus mit freilauf und Kontakt mit anderen Hunden und hier mal einen Rückruf üben und da mal ein steh. Dann schauen wir uns mal zb Ziegen an oder ich werf 1-2 mal was und wir trotten wieder heim.


    Unter "nicht mit normalen Gassi zufrieden" verstehe ich Hunde, die speziellen Hundesport brauchen, zb schutzdienst, Fährte etc um glücklich zu sein.


    Ein Showlabrador wird wohl auch mit ersterem zufrieden sein, vor allem wenn man ein bisschen Hobby dummy einbaut oder ähnliches.

  • Ja, wo du meintest, dass wir zu viel spazieren gehen. Ja ich erinnere mich dran.


    Aber einen Rat wusstest Du damals auch nicht. Wie lange denn normal sei?
    Was soll ich machen auf der Mittagsrunde? Denn morgens und abends und nachts gibt es gar nichts an Action. Falls du das in Kopf hast, dass wir auf jedem Spaziergang irgendwas machen?! Andere gehen ja sogar jeden 2.tag mit ihrem Hund joggen oder Radfahren. Die machen dann deiner Meinung nach auch zuviel?


    Würde mich einfach mal interessieren, wie du mit zwei Labbis der Arbeitslinie umgehen würdest?!

  • Ich glaube man redet hier aneinander vorbei.Unter "normalen Gassi" verstehe ich eine Std in Wald und Feld rumlatschen, durchaus mit freilauf und Kontakt mit anderen Hunden und hier mal einen Rückruf üben und da mal ein steh. Dann schauen wir uns mal zb Ziegen an oder ich werf 1-2 mal was und wir trotten wieder heim.


    Unter "nicht mit normalen Gassi zufrieden" verstehe ich Hunde, die speziellen Hundesport brauchen, zb schutzdienst, Fährte etc um glücklich zu sein.


    Ein Showlabrador wird wohl auch mit ersterem zufrieden sein, vor allem wenn man ein bisschen Hobby dummy einbaut oder ähnliches.

    Kontakt zu anderen Hunden gibt es hier nicht. Sind alle nicht sozial verträglich. Zumal es mit Schleppleine mir ganz recht ist, denn da hätte ich hier ein Chaos. Und nix anderes wie du unter normalen Gassi gehen beschrieben hast, machen wir. Denn ich habe hier auch nie etwas anderes behauptet, wie mir quasi unterstellt wurde.

  • Es gibt auch genug vdh labbis, die ich kenne, die sich distanzlos freuend auf alles stürzen wollen um es "zu begrüßen" ;-)


    Das ist der worste Case der beim Labrador eintreten kann wenn einiges schief läuft. Das heißt noch lange nicht dass alle so sind.

    Aber darum geht's ja. Ein wesenstypischer Labrador, den man rein theoretisch beim VDH bekommt, ist i.d.R. in seinen Anlagen extrovertiert und menschenbezogen. Wenn das nicht von Anfang an in geregelte Bahnen gelenkt wird, entwickeln sich die berühmt-berüchtigten Labbis, die in alles und jeden reinbrettern.
    Bei den silbernen "Labbis" ist mir noch kein Exemplar begegnet, was Fremden gegenüber aufgeschlossen und freundlich ist, eher im Gegenteil. Zurückhaltung, Aggressionen und dazu noch Jagdtrieb wie Sau. Sowas ist für mich kein Labrador.

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