Erfahrung/Fragen zum Labrador

  • Was aber entschieden zu weit geht ist die Unterstellung, dass "der dann weg kommt"

    Ich habe eine Frage gestellt. Das erkennt man am Fragezeichen am Ende des Satzes.


    Den Teil davor hast du übrigens ebenfalls falsch interpretiert. Ich habe geschrieben, dass viel der dort beschriebenen Hunde KEINE schlimme Vergangenheit haben. Steht ja auch in den Texten.

  • Hier hat doch niemand gesagt, dass ihr euch keinen Hund holen sollt. Im Gegenteil, alle sind der Meinung, dass ein Hund absolut in euer Leben passt.
    Es geht hier um die Rassewahl und die Vorstellungen, die ihr von den ausgesuchten Rassen habt. Der Labrador entspricht nunmal echt null dem, was ihr sucht. Und der Aussie ist einfach nicht zu unterschätzen. Alles, was die User hier möchten, ist, dass ihr euch gut über die Rassen informiert, damit ihr und aber auch der zukünftige Hund glücklich werden könnt.


    Zum VDH: wenn es ein Welpe sein soll (egal welche Rasse), dann nur vom VDH oder eben vom Tierschutz, aber nicht aus irgendwelchen Kleinanzeigen oder von Pseudozüchtern.


    Treppe: Welpen dürfen Treppen laufen, zu Übungszwecken und um es kennenzulernen, aber selbst ständig Treppen hoch und runter laufen ist tabu. Meine Meinung, letztlich muss es jeder selbst wissen :muede:


    Niemand hat gesagt, dass es bei Hunden nur zwei Extreme gibt, aber ihr müsst euch einfach darüber im Klaren sein, dass je nach Rasse andere Baustellen auf euch zu kommen können. Einen extrovertierten Hund, der alles und jeden toll findet, trainiert man anders als einen, der andere mehr als doof findet.


  • Wir haben zwei Labbis. Ich versuche mal deine Fragen zu beantworten.


    • anfangs sollte der Welpe die Treppen hoch und runter getragen werden. Man kann ihn langsam ranführen, dass er keine Angst vor Treppen hat, aber während der Labrador Welpe heranwächst sollten Treppen tabu sein. Geht einfach zu sehr auf die Gelenke. Wir haben unsren Ersthund, der seit der 12. Woche bei uns ist bis zum 7. Monat die Treppen getragen. Danach haben wir langsam angefangen, dass er die Treppen hoch läuft. In seinem Tempo. Der Zweithund wurde die Treppen nicht getragen sondern durfte diese benutzen wie er wollte. Wir haben am Sonntag die Nachricht bekommen, dass er hinten links bereits HD mit 2 Jahren!!!
    • Ersthund hat keinerlei Probleme mit Katzen. Wir haben hier jetzt durch meine Eltern auch eine Katze rumtigern, er interessiert sich schon gar nicht mehr für sie. Zweithund jagt jegliche Katzen. Mittlerweile nach einem Jahr, lässt er die Katze die zu uns gehört in Ruhe, außer sie flüchtet vor ihm, da geht er hinterher. Alle anderen Katzen draußen werden verbellt und danach gejagt.
    • Ich würde zum guten Züchter raten. Zweithund bei uns kommt von einem Hobbyzüchter. Er hat, so wie es aktuell aussieht, einen angeborenen Herzfehler und wie gesagt bereits HD. Bei einem Hund vom guten Züchter, der dir Nachweise bringen kann, dass er eine HD und ED freie Zucht hat und auch ansonsten jegliche Krankheiten bei den Elterntieren auszuschließen sind, ist man sicherer. Unser Ersthund kommt bsp. aus Bulgarien, das haben wir erst erfahren, als wir die 5-stündige Fahrt absolviert haben. Er ist kerngesund und ein Traumhund.
    • Ich würde mich immer wieder für einen Rüden entscheiden. Warum? Das kann ich gar nicht so genau erklären, das ist einfach Bauchsache.
    • Treppen sollten gesichert werden.
    • Katzen die immer fressen & Labrador = keine gute Kombination. Der wird plündern. Wir haben hier alles so hoch gestellt wie nur möglich, bzw den Hunden den Platz wo die Katze frisst gesperrt. Denn ansonsten wären beide bereits kugelrund. Ein Labrador wird dir alles fressen. Auch draußen. Kot, Brötchen, Aas etc pp!!! Außer du trainierst von Anfang an. Aber auch das ist keine Garantie.
    • Zu reisen kann ich leider nichts sagen. Dadurch das wir zwei Hunde haben, ist das Geld immer knapp. Gerade bei einem Labrador. Beide sind unglaublich tollpatschig. Wir sind alle 2-3 Monate beim Tierarzt und mal sind es nur 50€ die wir da lassen, die aktuelle Rechnung beträgt 600€ !!!
    • Unser Ersthund ist vermutlich auch kein reinrassiger Labrador. Aber who cares? Er ist toll. Wir sagen zu ihm immer, du kleiner Rotti, weil er sich genauso verhält ;) Aussehen kommt einem Labrador aus der Arbeitslinie aber gleich. Sowie beim Zweithund.


    Was ich euch ans Herz legen möchte, aus eigener Erfahrung. Wir haben uns auch für einen Labbi entschieden, weil sie gut händelbar sein sollen, familientauglich usw.!!!
    Unser Ersthund, Buddy, 4 Jahre Rüde, nicht kastriert, ist wunderbar. Er hat absolut kein jagdliches Interesse. Da kann 5 Meter vor ihm ein Reh laufen, er orientiert sich an mir. Bei ihm haben wir von Anfang an aber auch trainiert. Sprich, er durfte keinem Ball hinterherhetzen, keinem Blatt hinterher, keiner Katze o.Ä. Wenn er sich Tiere angeschaut hatte und verharrt ist, haben wir ihn belohnt.Aber diese anhänglichkeit kann auch zum Problem werden. Er kann schlecht alleine bleiben. Hatte eine Phase wo er alles kaputt gemacht hatte. Ich könnte hier ebenso stündlich saugen und putzen, weil er sich in jeder Schlammpfütze wälzt und über die Felder wetzt, egal welches Wetter ist. Er will auch bei schlechtem Wetter ausgelastet sein. Ansonsten ist er rastlos zuhause. Dafür ist er zum Glück nicht so verfressen wie unser Zweithund ;)


    Unser Zweithund ist das krasse Gegenteil. Sobald er eine Spur aufgenommen hat, wäre er ohne Schleppleine weg.
    Auch auf Sicht jagt er natürlich. Wir haben uns viele male hier schon verletzt. Es ist sehr anstrengend mit ihm draußen unterwegs zu sein. Wald meiden wir total, denn da ist er nur noch unter Anspannung. Hat er Hunger bedient er sich. Da kann man noch so laut "Nein" oder "Aus" rufen, er frisst es trotzdem. Gerade jetzt bei dem Wetter wenn es so früh dunkel wird, sieht man es schlecht ob da gerade wieder etwas liegt, was er aus 5 Meter entfernung bereits riecht.


    Ansonsten, was bei unsren beiden einfach ein MUSS ist, sind tägliche lange ausgedehnte Spaziergänge. Wir gehen hier mindestens 3 1/2 Stunden spazieren. Wir trainieren tagtäglich die Unterordnung. Spielend und mit viel Freude. Hinzu kommt das Dummytraining. Denn als Appotierhund liebt er es und sollte so eben auch ausgelastet werden.
    Im Sommer sind wir eigentlich die meiste Zeit draußen. Viel an Seen usw. zum schwimmen.


    Hätten wir allerdings unsren Zweithund als Ersthund geholt/gehabt, hätten wir uns keinen Zweithund mehr dazu geholt.
    Aber so ist es eben, es gibt nie eine Garantie wie sich der Hund entwickelt, oder wie der Hund XY ist, den man übernimmt.
    Es ist eine große Verantwortung die man trägt. Aber sie machen einem das Leben lebenswerter :) Mit ihrer ungestümen Art und Weise!!!


    Ach ja zu Kindern und Labrador, unsren Zweithund könnten wir bsp. nie mit meiner Schwester (15 Jahren) spazieren gehen lassen. Sie bekommt ihn nicht gehalten, wenn er in den Jagdmodus umschaltet. Unser Ersthund dahingehend, kann sie seit sie 11 Jahre alt ist gut führen :)


    Ich wünsche euch viel Spaß mit eurem Vierbeiner und eine tolle Zeit

  • Jetzt wird es aber langsam abstrus... ich sehe ein, es war falsch, unter Hundebesitzern eine Frage zu stellen.gut, dass man alle Hunde aus der Nothilfe kennt.
    Dass wir einen Welpen bevorzugen (welcher auch von Züchtern mit Katzen kommt z.B.), bei welchem WIR die Vorgeschichte weitestgehends kennen und WIR die Erziehung mit Verantworten (wie auch bei allen anderen Lebewesen, welche bei uns leben -denn das zählt auch für unsere Kinder) ist eigentlich einleuchtend.

    Ich glaube du hast den Teil mit dem Charakter falsch verstanden =)


    Es ist tatsächlich so, dass solche Rasse-Nothilfen ganz gute Anhaltspunkte bieten wie der Charakter einer solchen Hunderasse tatsächlich ist - gerade bei solchen Moderassen wie dem Australian Shepherd.
    Ich finde bei den Aussies ist die Bandbreite heutzutage ziemlich groß.


    Alleine hier bei und kann ich dir einige völlig unterschiedliche Aussis nennen:


    Nr. 1 - Harley - ist ein unheimlich freundlicher, mit allem verträglicher und braver Kerl. Super erzogen, immer für mindestens be kleine Spielrunde zu haben. Eigentlich ein Labrador mit etwas weniger Aufdringlichkeit.


    Nr. 2 - Ruby - generell freundlich, aber sehr zurückhaltend und etwas unsicher. Auch ziemlich gut erzogen.


    Die beiden passen wunderbar in eine Familie und soweit ich weiß leben die auch problemlos als Familienhunde.


    Dann gibt es aber noch


    Nr. 3 - Amy - die ist bei uns in der Hundeschule. Das ist ein Hund der dringend eine Aufgabe und Beschäftigung braucht. An sich freundlich, aber unter falschem Management definitiv ein Hund der anfangen würde andere zu maßregeln und ihre eigenen Regeln aufzustellen. Die braucht deutliche Führung ist aber an sich dennoch noch gut zu führen.


    Nr. 4 - Emil - Bildschönes Tier und die Besitzerin weicht inzwischen bestimmt 10-20 Meter aus wenn sie andere Hunde sieht. Emil ist glaube inzwischen noch keine 2 Jahre alt und bis vor einem Jahr haben er und Ari noch ganz hübsch zusammen gespielt. Jetzt findet er andere Hunde generell eher mäh und Rüden hat er zum Fressen gern. Frauchen trainiert wirklich toll mit ihm und kann ihn mit Abstand inzwischen gut vorberei führen, aber Emil ist definitiv in den meisten Lebenslagen nicht einfach zu händeln, weil er generell ziemlich deutliche Meinungen hat die es zu managen gilt. Andere Menschen findet er glaube ich auch nicht zu prickelnd.


    Worum es mir geht ist halt - beim Aussie kann im Prinzip die ganze Spannbreite raus kommen. Der eigentliche ursprüngliche Aussie ist halt ziemlich kerning und bringt durchaus gute Anlagen nach vorne mit. Und das ist das was viele Leute überrascht die mit einem Harley oder vielleicht einer Ruby rechnen. Und dann haben die halt einen Emil, der die Vorstellung vom Familienhund mit dem man vielleicht noch ein bisschen Spaßsport macht völlig ins Leere laufen lässt.
    Und das sind die Hund die dann gerne mal abgegeben werden und bei diesen Rassenothilfe Seiten auftauchen. Die haben keine schlechte Vergangenheit, aber halt eigentlich rassetypische Verhaltensweisen. Deshalb ist es ganz interessant sich die Beschreibungen auf diesen Seiten mal durchzulesen um zu sehen was auf einen zukommen kann, wenn man solch ein Exemplar bekommt. Und nur wenn man sich das zutraut sollte man sich die Rasse dann holen. :smile:

  • Wir gehen hier mindestens 3 1/2 Stunden spazieren. Wir trainieren tagtäglich die Unterordnung. (...) Hinzu kommt das Dummytraining.

    Krass.
    So ein Programm haben meine Hunde definitiv nicht.
    Die würden mir aber wohl auch gepflegt die Mittelkralle zeigen, wenn ich zusätzlich zu dreieinhalb Stunden Spazierengehen (was ich eh schon nicht wenig finde, so lang gehen wir eher am Wochenende) noch UO und Dummytraining verlangen würde...

  • Krass.So ein Programm haben meine Hunde definitiv nicht.
    Die würden mir aber wohl auch gepflegt die Mittelkralle zeigen, wenn ich zusätzlich zu dreieinhalb Stunden Spazierengehen (was ich eh schon nicht wenig finde, so lang gehen wir eher am Wochenende) noch UO und Dummytraining verlangen würde...


    Das Training gibt es hier während des Spaziergangs. Nur dumm rumlaufen, da wäre der Jungspund nur noch im Jagdmodus und nicht mehr händelbar.
    Aber ansonsten finde ich 3 1/2 Stunden schon recht wenig.
    Morgens - Mittags - Abends jeweils 1 Stunde. Wobei das Training im Winter/Herbst mittags gemacht wird, im Sommer abends.
    Und nachts, bevor wir ins Bett gehen, kommen die beiden nochmals zum pullern raus. Das ist dann eben nochmal ne halbe Stunde. Leider hält keiner von beiden länger als 8 Stunden aus nachts, deshalb gibt es nochmals die Nachtrunde.


    Dafür gibt es hier keinerlei Hundeschule o.Ä.! Und wenn wir nicht draußen sind, schlafen beide, es wird gekuschelt usw.! Also Ruhe.


    Am Wochenende gibt es hier längere Spaziergänge. Vor allem bei gutem Wetter, da wir dann auch gerne mal an den Rhein fahren und dort spazieren gehen. Irgendwo noch einen Kaffee trinken gehen und eine Kleinigkeit essen.
    Früher, wo wir nur Buddy hatten, waren wir am Wochenende mittags für meist 2 Stunden im Wald und sind gewandert. Das was nun mit unsrem Zweithund weg fällt, da er uns zu hochdreht im Wald!


    Wenn es nach den zweien geht, wären wir noch länger draußen.


    Muss noch mit dazu sagen, dass wir auch mittags als Training auch mal Ruhe draußen üben. Sprich ich setze mich in den Weinbergen auf eine Bank und wir lassen gemeinsam die Blicke schweifen und entspannen auch mal. Je nachdem, wie viel Lust ich habe und wie viel Lust die Hunde haben wird hier gespielt und trainiert und gelaufen. Mir zeigen beide Hunde deutlich an, wenn sie nicht mehr wollen. Was bisher vielleicht nur mal nachts passiert im Winter bei Minus 10 Grad.


    Und natürlich gehen wir im Sommer nicht viel laufen, sondern mehr schwimmen wenn wir dann unterwegs sind. Da vergeht so ne Stunde rasend schnell.

  • Meine würden spätestens nach einer Woche 3 1/2 Stunden täglichen Programms plus Unterordnung und Dummy wohl auch kollabieren |)
    Und Ivy hat echt Pfeffer im Hintern.

  • @DogTeam: hat sich überschnitten :lol:
    3 1/2 alles inklusive klingt schon realistischer. Ich hatte es erst so verstanden, dass ihr eine große Runde plus UO, plus Dummy machen würdet. Plus kleine Pipirunden. Das wäre schon etwas extrem.

  • @DogTeam: hat sich überschnitten :lol:
    3 1/2 alles inklusive klingt schon realistischer. Ich hatte es erst so verstanden, dass ihr eine große Runde plus UO, plus Dummy machen würdet. Plus kleine Pipirunden. Das wäre schon etwas extrem.

    Kein problem, habe mich undeutlich ausgedrückt. xD


    Gut einzig und allein, dass wir zuhause auch mal Tricks üben habe ich vergessen. Das sind dann in der Woche vielleicht ne halbe Stunde gesamt wo jeder Hund bissel was übt mit mir. Aber eher nützliche Dinge, wie Tür zumachen, Licht an und ausmachen. Mir die Socken ausziehen und ins Bad bringen :D Da hat vor allem Buddy seinen Spaß dran und ist mit voller eifer dabei ... Wenn wir bsp. von der Abendrunde heim kommen, kommt er mit mir ins Schlafzimmer und ich will mich umziehen und dann schaut er mich an mit seinen großen Augen bis ich mich aufs Bett setze, damit er mir die Hose ausziehen darf und mir dann in die Hand drückt. Echt praktisch sowas manchmal :headbash:

  • Wobei ich 3,5 Stden täglich (!) auch als sehr viel empfinde. Ich denke, kein Hund braucht Tag für Tag dieses Pensum. Vll. fordert er es, aber das ist ein anderes Thema.

    Worum es mir geht ist halt - beim AUSSIE kann im Prinzip die ganze Spannbreite raus kommen. Der eigentliche ursprüngliche AUSSIE ist halt ziemlich kerning und bringt durchaus gute Anlagen nach vorne mit. Und das ist das was viele Leute überrascht die mit einem Harley oder vielleicht einer Ruby rechnen. Und dann haben die halt einen Emil, der die Vorstellung vom Familienhund mit dem man vielleicht noch ein bisschen Spaßsport macht völlig ins Leere laufen lässt.

    Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. In meiner Umgebung laufen ausschließlich die netten, unkomplizierten Aussies rum. Was ich mich bei dieser Rasse frage, ist:
    Wie hält er sich trotz dieser Eigenschaften als Modehund? Bei uns ist die Beliebtheit ungebrochen- Aussie, Aussie, Aussie, die sind sooo toll... fast jeder hat ihn, fast jeder liebt ihn.
    Ich meine, Rhodesian Ridgebacks waren auch ne Zeit lang in Mode und- oh, Wunder- der Boom hielt sich nicht allzu lange.
    Wenn der TE gewissenhaft den Züchter auswählt, die Rasse kennenlernt- warum nicht?

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