Australian Shepherd und ihr (problematisches) Wesen

  • Sorry ich hab auch nicht gedacht, dass du das auf Shezza bezogen hast. Wollte nur nochmal sein ganzes Wesen etwas erläutern ;)


    Nein kenn ich nicht klingt aber interessant. Da Shezza schwer Ablenkbar ist, muss ich recht viel mit meinem Körper regeln. Also mit dem Knie blocken, ihn dafür dicht am Bein halten. Es wäre schön, wenn das alles etwas weniger verkrampft gehen würde

  • Das bräuchtest du garnicht mehr. Da wird mit Markerwort, Signalworten und Belohnung gearbeitet, kein ruckeln, blocken oder sonstiges. Am Anfang hab ich auch gedacht "was fürn scheiß". Als die erste Übung dann praktisch sofort saß wurde daraus ein " der Scheiß funktioniert ja tatsächlich" :ugly: .


    Beim letzten Trainig ausserhalb des Hundeplatzes kam ein ganzes Rudel tobender Leinenpöbler an uns vorbei. Lillebo neigt dazu, da richtig schön mit zu machen. Ein einziges "Kucken" von mir hat gereicht, seine völlige Aufmerksamkeit zu haben- und zu behalten. Faszinierend!

  • hab gerade mal gegoogelt und naja, mein wohnort ist mal wieder bescheiden. In 20km entfernung hätte ich eine Trainerin, auf der Hompage selbst finde ich sie aber nicht :???:


    Werd da noch etwas recherchieren. Zu weit weg geht leider nicht, da nicht mobil. Und ÖV zahlst du dich mit Hund in der Schweiz dumm und dämlich :ugly: aber danke schonmal für den Tipp. Werde da dann sicher mal anrufen, vll kennen sie ja jemanden in meiner Nähe :dafuer:

  • Ich hab zwei ganz verschiedene :D


    Tyler ist jetzt 2, ein freundlicher, neugieriger Kerl, der sämtliche Leute (ob bekannt oder nicht spielt keine Rolle) überschwänglich begrüßt und sich nen Ast freut, wenn er beschmust wird - egal von wem. Hauptsache die Schmusebacke wird bewundert. WTP hat er, aber nicht so richtig doll ausgeprägt, er macht auch gerne mal sein eigenes Ding. Er bellt so gut wie garnicht (außer im Spiel mit unserer Kleinen und auf dem Platz, wenn was nicht nach seinem Kopf geht). Er jagt nicht, hat keinen Schutz- und nur wenig Wachtrieb, ist nicht eifersüchtig und auch nicht sonderlich verfressen. Impulskontrolle und Frustrationstolleranz super (außer auf dem Hundeplatz :ugly: ), alle Hunde sind zum spielen da, wenn ihn ein (erwachsener) Rüde doof findet versucht er erstmal aus dem Weg zu gehen, klappt das nicht, steigt er auch gerne beim Pöpeln mit ein... kommt aber auch schnell wieder runter.



    Kira ist 8 Monate alt. Eigendlich nennen wir sie nur Hexe... Sie ist eine Zicke, ein Resscorcen-Schwein, eine Pöpel-Prinzessin und ein Müllschlucker :D mit einem riesen WTP. Sie hat Wach- und Schutztrieb, und ich denke sie würde auch jagen, wenn ich nicht ständig ein Auge drauf hätte. Im Wald läuft sie momentan noch an der Schleppe. Egal was sich nähert, Hund, Mensch, Maschine wird erstmal mit Riesenbürste verbellt (arbeiten wir natürlich dran). Sie ist eher vorsichtig und ängstlich, aber kein "richtiger" Angsthund. Sehr misstrauisch, lässt sich aber nach einigem Locken auf neue, unbekannte Situationen ein. Sie ist mehr der Ein-Mann-Hund, andere Menschen (einschließlich meiner Familie) bräuchte sie nicht unbedingt. Bei mir ist sie total anhänglich, hat am liebsten ständig Körperkontakt und versucht auch schon mal mein Kind wegzuknurren :hust: . Tyler bekommt regelmäßig Knuffe und Bisse ab wenn er ihr im Weg ist (auch daran arbeiten wir). Sie ist verfressener als 2 Labbis und wahnsinnig schlau. Schlauer als Tyler, und der ist auch nicht dumm =) Die meisten Sachen muß man ihr nur einmal erklären xD Sie guckt sich superviel von Tyler ab und macht alles genauso - damit sie auch ein Leckerchen kassieren kann. Kira hat keine Papiere, wir haben sie aus 2. Hand. Es könnte m.M.n. auch noch was anderes mitgemischt haben (ihr Kopf wirkt relativ klein für ihren Körper) aber sie hat die Charakterbeschreibung vom Aussie besser gelesen als Tyler :p

  • ich tu mir da etwas schwer mit einer antwort...ich hab selber auch 2 aussies, kenne auch noch viele, viele mehr und die bandbreite ist einfach riesig.
    so spontan würde mir auch kein "problem" einfallen, das ich noch nicht bei irgendeinem aussie schonmal erlebt hätte.
    und...was für die einen ein problem ist, ist es bei anderen nicht, bzw. wird es sogar als hilfreich empfunden.



    was genau möchtest du denn wissen? warum dein hund andere blöd findet? warum er pöbelt? auch da gibts innerhalb der rasse verschiedene möglichkeiten. ich finde bei solchen geschichten normen mrozinski eine gute adresse. er hat auch mehrere bücher u.a. über hütis und aggression geschrieben.

  • @Eilinel Ich denke ich suche nach einer grösseren Bandbreite von Wissen und Möglichkeiten. Danke für den Autoren Tipp, genau darum geht es mir.


    Ich habe aus gutem Grund die "Probleme" von Aussies immer in Anführungszeichen geschrieben, eben weil es ja nicht grundsätzlich ein Problem sein muss. ;)


    Da ich von Australian Shepherds nicht viel weiss, gibt mir natürlich jede weitere Info über die Rasse ein besseres Bild.


    Seit die Labbi Maus hier ist, kann ich auch viele Wesenszüge von ihm besser akzeptieren bzw. habe kein Problem mehr damit. Er ist hald so.


    Ich denke dadurch, dass er mein erster Hund ist und dazu gleich ein etwas schwierigerer Kandidat habe ich mich immer sehr mit ihm und seinen Schwierigkeiten befasst und so etwas an Objektivität und Gelassenheit verloren.

  • Ich finde die Bandbreite bei Aussies auch enorm. Alleine 2 Vereinsmitglieder mit 2 Aussies jeweils haben da 2 komplett verschiedene Typen an Aussies. Ich ja auch. Und so unterschiedlich kann man nicht erziehen...


    Die meisten Aussies, die ich kenne, sind eher vorwärts gerichtet bei Problemen, also suchen selbst nach einer Lösung und gehen einem Konflikt eher nicht aus dem Weg. Sie sind sehr interessiert an ihrer Umwelt, beobachten genau und haben auch eine recht klare Vorstellung, wie die Welt sein sollte. Die meisten Aussies, die ich kenne, reagieren dabei recht gut auf eine klare und konsequente Führung. Gibt es sie nicht, kümmern sie sich halt mehr oder weniger kompetent selbst. In der Zusammenarbeit finde ich sie schwieriger als die Shelties, da leichter ablenkbar/immer irgendwie auch die Umwelt im Blick und mit vielen eigenen Ideen. Einen Aussie mit unkontrollierbarem Jagdtrieb (mit entsprechender Mühe) kenne ich tatsächlich bislang nicht :???: . Klar, Bewegungsreize sind interessant. Es ist auch auffallend: meine Aussies finden Rehe interessant, die Shelties Eichhörnechen xD . Also irgendwie scheint es da schon ein Schaf-großes Beute-Schema zu geben...


    Mein Grisu ist schon etwas spezieller, wobei er mit sehr viel klarerer Führung von Anfang an sicher so einiges an "problematischen" Eigenschaften in der Ausprägung nicht gezeigt hätte. Er ist wirklich so, dass er auf Druck mit Gegendruck reagiert, einem auf uns zustürmenden Rind in der Nase hängen würde, extrem klare Vorstellungen von richtig und falsch hat, fremde Artgenossen komplett überflüssig/nervig/im Zweifelsfall vertreibenswert findet, eine sehr klare Richtung braucht, auf der anderen Seite aber auch das Gefühl, sich einbringen zu können. Er ist wachsam, aber ohne jede Überreaktion, immer angemessen und grundsätzlich freundlich zu Menschen, so sie ihm keinen guten Grund liefern, das nicht zu sein. Er ist ernsthaft, ein "Kopfhund", kann auch massiv nach vorne gehen, wenn er meint, das muss so. Er lernt gerne und schnell, will aber immer einen Sinn sehen.


    Joey ist dagegen ein absoluter Aussie-light, wenn man so will. Sie ist freundlich bis ignorant mit Menschen und Hunden, etwas hibbelig, etwas frustig (beides ist Grisu nicht), dafür recht deeskalierend und nett, total lernwillig, aktiv und begeisterungsfähig. Extrem gut auf klare Führung ansprechend und will sich selbst an sich nicht wirklich kümmern.


    Aber man kann schon sagen, die Aussies brauchen sehr viel mehr Führung und sind allgemein sehr viel außenorientierter, als es die Shelties hier bei mir sind.

  • Danke @Lucy_Lou ich sehe viele parallelen zwischen Shezza und Grisu. Das Verhalten was du beschreibst kenn ich so weder bei Bordern noch bei Appenzellern. Es ist einfach irgendwie anders.


    Ich hab eher das Gefühl, dass ich bei Shezza als Welpe "zu streng" war. Heute würde ich ihm mehr Raum und Zeit lassen alles kennen zu lernen, ihn aber gleichzeitig weniger selbst entscheiden/regeln lassen.


    Shezza geht definitiv immer nach vorne, meist allein aus dem Affekt, denn es kommt nicht selten vor wird danach gewinselt, denn man hätte den Hund ja eigentlich gerne mal beschnüffelt :ugly:


    Vor einer Weile hatte er noch Angst/Respekt vor allem was die grösse einen Schafes hatte. Gejagt wurden nur Hühner und Katzen. Als er aber letztens auf der Weide zwischen den Kühen durchgesaust ist war ich dezent schockiert.
    "Mein Angsthund? Und, hey spinnst du? Komm von den Kühen weg!" :headbash:


    Er ist irgendwie bei allem was er tut extrem. Er liebt was oder hasst es. Schwarz und Weiss, ohne (auffällige) Grautöne. Die muss ich bei ihm immer suchen und das macht das Arbeiten mit ihm teilweise echt schwer, da er wirklich nur dazwischen ansprechbar ist.

  • Ich habe auch zwei komplett unterschiedliche aussies. Trotzdem verkörpern beide den aussie in seiner Unterschiedlichkeit.


    Meine Aussie rüde ist anstrengend. Er ist sehr verträglich, hat kaum wach und schutztrieb, überdreht schnell, braucht dringendst engmaschige, deutliche, schwarz/weiß Führung. Ist selbstbewusst, vorwärtsgehend, riskiert gerne mal was, testet Grenzen ständig, mag Menschen, ist aber nicht harmlos und mein persönlicher sargnagel. Er jagt null, steht super im Gehorsam, und hat viel Freude an Zusammenarbeit. Er gibt immer mehr als 100% und neigt zu schlechter impulskontrolle. Ich bremse immer für ihn mit, weil es ihm bis heute, er wird in 3 Monaten 11 Jahre alt, schwer fällt.


    Meine aussie Hündin, hat ausgeprägten wach und schutztrieb, ist aber absolut klar in der Birne und am kleinen Finger führbar. Sie braucht weder fremde Menschen, noch fremde Hunde. Sie hat jagdtrieb, der gut zu kontrollieren ist und sie geht zum Lachen in den Keller. Sie hütet für einen aussie passabel und ist mit glasklarer Führung ein super alltagshund. Sie ist ein einpersonenhund und ist eigentlich immer irgendwo in meiner Nähe. Sie war und ist, ein unauffälliger, toller, charakterstarker Hund. Für ihre Gruppe und für mich tut sie alles.


    Nach diesen zwei aussies in meiner Gruppe, habe ich beschlossen, dass ein aussie pro Gruppe im Leben reicht. Aber eine aussiehündin werde ich wohl immer haben. Ich schätze vieles an ihnen.


    Lg

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