Umgang mit angstaggressiver Hündin

  • Hallo zusammen,


    einige kennen mich mit meinem kleinen Zwergdackel Luna vielleicht bereits.
    Ich möchte hier aber gerne nochmal nach allgemeinen Ratschlägen & Trainingstips fragen, daher nochmal ganz allgemein zu unserem Problem...und schonmal sorry, dass der Text etwas länger wird.


    Ich habe meine Hündin mit 6 Monaten vom Züchter bekommen (mein erster Hund). Sie wird im Januar zwei Jahre alt und wurde letzten Monat kastriert.
    Sie war von Beginn an sehr ängstlich, wollte kaum raus zum Spazierengehen. Das hat sich schon deutlich gebessert - allerdings ist sie nach wir vor sehr unsicher bei fremden Menschen und Hunden. Genau genommen haben wir zwei "Baustellen":
    1) Zuhause: Fremder Besuch - Luna geht nach vorne, bellt, knurrt, versucht zu schnappen; wenn Besuch sitzt und sich nicht groß bewegt ist das ok, aber wehe er steht auf...
    2) Draußen: Menschen, die uns ansprechen, Postboten und fremde Hunde (Menschen, Radfahrer, die einfach nur an uns vorbei gehen/fahren sind immerhin inzwischen uninteressant geworden) - bei entsprechenden Treffen geht sie nach vorne, Nackenhaare gehen richtig hoch wie ein Kamm, es wird gebellt wie verrückt - zu beobachten ist, wenn ich sie mal von der Leine lasse, rennt sie "zur Gefahr" hin, bellt, dreht sich dann aber auch ganz schnell wieder um und sucht bei mir Schutz (frei lasse ich sie aber nur ungern laufen, das sie mir auch schon zweimal vor Angst weggelaufen ist, als fremde Hunde hinter ihr her sein - daher nehme ich wenn dann die Schleppleine).


    Sie hat mit der Zeit immer mehr angefangen zu bellen, irgendwann zu schnappen - das ging leider so weit, bis sie meinen Opa vor einem halben Jahr in die Hand gebissen hat. Situation: Luna lag unter dem Tisch, mein Opa wollte sich auf die Bank setzen, stützte sich darauf mit der Hand ab und da war es passiert. Mir wurde von verschiedenen Menschen mit Hundeerfahrung bestätigt, dass Luna sich wohl bedroht gefühlt hat und sich nicht anders zu helfen wusste. Ich muss dazu sagen, dass sie mit meinem Opa nie warm geworden ist und ihn zuvor auch viel angebellt hat (was ich durch Abblocken irgendwie versucht habe zu unterbinden). Kaum war ich einen Moment unaufmerksam, ist es passiert :( :


    Vor diesem Vorfall haben wir an zwei Gruppenkursen in verschiedenen Hundeschulen teilgenommen. Grundkommandos klappen auch alle super, nur dieses Bellen/aggressiv werden aufgrund von Unsicherheit bekomme ich einfach nicht in den Griff. Innerhalb der Gruppenkurse wurden mir die Tips gegeben, den Hund zu belohnen, sobald sie mal nicht bellt (hat das ganze verschlimmert - rückblickend betrachtet werde ich wohl das falsche Timing gehabt haben, worauf ich seitens der Hundeschule aber auch nicht hingewiesen wurde). In der anderen Hundeschule wurde mir gesagt immer schön abblocken, das wiederum interessiert sie kaum und so ist so klein & flink, dass sie immer irgendwie einen Weg vorbei an mir findet...Am besten funktioniert es aktuell mit dem Kommando "Schau" und einfach dran vorbei gehen - aber leider gibt es auch hier keine Garantie.


    Nach dem Vorfall habe ich dann einen Trainer für Einzeltraining kommen lassen. Er wollte sich zwei, drei Mal mit mir treffen, ein paar Tips geben, sonst könne er nichts machen :ka: Fand ich alles etwas seltsam und habe deswegen einen anderen kommen lassen. Von dem war ich anfangs total begeistert. Wir haben angefangen mit Besuch zu üben, Leckerchen werfen, sodass Luna den Besuch mit etwas positivem verbindet. Allerdings hat das nicht so funktioniert, Luna wollte nach zahlreichen Leckerchen trotzdem schnappen. Da meinte der Trainer, die Methode scheint bei ihr nicht zu funktionieren, wir müssten anders vorgehen. Unter dem anderen Vorgehen verstand er, kurz zusammengefasst, dass fremde Menschen Luna "zwangsstreicheln" - er meinte anders könne man die angstmotiviert Aggression nicht loswerden....anfangs hatte ich ein leicht ungutes Gefühl (meine Begründung: Luna erfährt, dass ich ihr in "brenzligen Situationen" nicht helfe - Trainer meinte das wäre völlig unbegründet, sie würde ja merken, dass ihr nichts passiert :???: ich habe das ganze zwei Trainings mitgemacht, dann habe ich das ganze abgebrochen. Warum soll mein Hund "zwangskuscheln", wenn sie es nicht will :motzen: wenn sie keinen Kontakt will, soll sie doch die Möglichkeit bekommen, sich zurückzuziehen - sie soll doch bloß nicht die Menschen "anfallen"...


    Auf jeden Fall bin ich nun nach insgesamt vier Trainern so weit, dass ich erstmal die Nase voll davon habe!!


    Ich habe auch viele, viele Bücher in der Zwischenzeit gelesen. Und bereue es zutiefst, dass ich Lunas Angst von Anfang an nicht ernst genug genommen habe. Vielleicht wäre es dann niemals soweit gekommen, dass sie denkt, sie müsse das selber regeln. Wenn ich könnte, würde ich das sofort rückgängig machen und ihr von Anfang an viel mehr Schutz bieten. Das habe ich z.B. beim ersten größeren Familientreffen völlig vermasselt...alle haben sich so auf den Hund gefreut, es ging nur um Luna. Das war ihr natürlich zu viel und ich habe sie nicht ausreichend in Schutz genommen :( :
    Aber dafür ist es nun auch zu spät - und ich bitte euch mir dort keine Vorwürfe zu machen.


    Vielmehr hoffe ich, dass ich hier ein paar gute Ratschläge bekommen kann, wie ich jetzt mit dieser Situation umgehen kann. Ratschläge wie "akzeptiere deinen Hund, wie er ist" bringen mich auch nicht weiter. Immerhin kann ich nicht akzeptieren, dass die aggressiv wird und ggf. das Risiko eingehen, dass sie ein weiteres Mal zubeißt. Grade wenn Kinder in der Nähe sind, bin ich total angespannt. Kinder bewegen sich "unlogisch" oder rennen auch mal auf einen "sooo süßen Hund" zu und wollen einfach streicheln, da ist Luna natürlich immer total verunsichert und versucht auch nach vorne zu gehen :( :


    Ich glaube ich bin auch schon längst in diesem Teufelskreis, dass ich schon erwarte, dass Luna so reagiert...


    Vielleicht gibt es hier auch Hundemenschen, die das gleiche oder ein ähnliches Problem mit ihrem Hund haben/hatten?


    Ich hoffe, es hat überhaupt jemand so weit gelesen - in dem Sinne Sorry für diesen Roman!
    Aber ich bin im Moment echt etwas verzweifelt. Ich möchte gerne mal wieder spazieren gehen oder Besuch bekommen, ohne ständig auf der Hut zu sein und Angst haben zu müssen, dass jederzeit etwas passieren könnte :ka: :hilfe:


    Viele Grüße
    Trine & Luna



    PS: Wir machen aktuell Maulkorbtraining, allerdings findet Luna alles zum Anziehen irgendwie doof...und als Dauerlösung ist das für mich auch keine Option - zumal ein nichtmal vier Kilo Hund mit Maulkorb echt....aussieht

  • bei mirgäbe es be so einem Hund nur noch ganz deutliches schwarz-weiß-handeln meinerseits. Schukommando nutzen und auch immer und immer wieder üben und mittels hochwertiger Belohnung sher hoch bestzen. Bei meinen Hunden sind das Bälle undkleine Schalen mit Katzenfutter (mittels Löffeln gut portionierbar) Und dann eben im geschehen schau einfordern- tut sie es bekommt sie anfangs ganz schnell ihre Superbelohnung mitder man sie dann aus der Situation auch rausführt (weggbewegen von der Situation) tut sie es nicht würde sie von mir so einen Anranzer kassieren dass sie sich nur noch wundern kann- da müssen die anwesende andere menschen echt egal sein. Nimm die Leine kurz, bau dich vor ihr auf, beschimpfe sie autehentisch und dränge sie rückwärts ab. So wie ihr die Kinnlade runterfällt Schaukommando einfordern und wenn sie es macht wirklich sofort belohnen. Und das musst du echt ein paar Tage so konsequent durchziehen, egal was die Leute denken- dein Hund muss erkennen dass es immer gleich abläuft. Geht sie nach vorne wird es ungemütlich, benimmt sie sich gibt es eine tolle Belohnung. Aber auch nicht vergessen sie vor fremden Personen wirklich abzuschirmen- sie soll dir ja vertrauen und dir glauben dass du diese "gefährlichen" Dinge wirklich auch regelst.

  • Nimm die Leine kurz, bau dich vor ihr auf, beschimpfe sie autehentisch und dränge sie rückwärts ab. So wie ihr die Kinnlade runterfällt Schaukommando einfordern.

    Kurze Leine, Abdrängen, Beschimpfen - auch das haben wir bereits ziemlich zu Beginn probiert, ließ sie aber eher unbeeindruckt bzw. hat das Gebelle verstärkt.
    Dazu muss ich sagen, wenn sie Zuhause Mist baut, geht sie beim Schimpfen direkt in Deckung - bei solchen Begegnungen draußen hilft es aber nichts.

  • Dazu muss ich sagen, wenn sie Zuhause Mist baut, geht sie beim Schimpfen direkt in Deckung -

    Das zeigt, daß sie total verunsichert ist. Bei solch einem Hund sind Schimpftiraden und Ausraster völlig fehl am Platz.
    Ich würde im Gegenteil immer versuchen sehr ruhig mit ihr umzugehen, nur so kann man da Vertrauen aufbauen.


    Wenn du Besuch bekommst, bring den Hund vorher in ein anderes Zimmer, Besucher stressen sie.
    Draussen würde ich bei Begenungen mit fremden Menschen und Hunden Bögen laufen, niemals frontal drauf zu.


    Noch eine Frage: warum muß man einen angstaggressiven, unsicheren Hund kastrieren lassen. Die Kastration kann die Unsicherheit noch verstärken.

  • Ich habe nicht von Ausrastern gesprochen! Sie bekommt ein klares, etwas lauteres "Nein" mit entsprechender Geste.


    Anderes Zimmer bei Besuch schön und gut - aber wie soll sie dadurch lernen, dass vom Besuch keine Gefahr ausgeht? Außerdem bellt sie auch durch verschlossene Türen...


    Bogen laufen machen wir auch schon, wenn es möglich ist. Hilft leider auch nicht immer.


    Wegen der Kastration habe ich genau wegen dem Argument lange gezögert. Da mir aber weit und breit niemand einen Fall nennen konnte, wo es wirklich schlimmer geworden ist, und meine Hündin während ihrer Läufigkeiten (Zyklen von grad mal 3 und 5 Monaten) und Scheinschwangerschaften noch verunsicherter war als eh schon, habe ich mich für die Kastration entschieden.

  • aber wie soll sie dadurch lernen, dass vom Besuch keine Gefahr ausgeht?

    Glaubst du denn, daß sie das noch lernt? Dein Hund geht nach vorne und schnappt, dann sichere sie wenigstens mit einem Maulkorb.
    Ich würde mir einen vernünftigen Trainer suchen, der sich das vor Ort anschaut.


    Solch ein Verhalten ist bei Dackeln nicht gerade unüblich, ich könnte direkt drei Hunde benennen, die sich genauso benehmen.
    Ein Exemplar wohnt direkt neben uns im Nachbarhaus.

  • Der Hund kommt (momentan oder für immer) mit Besuch überhaupt nicht klar. AUs welchem Grund auch immer.


    Also musst du das Management übernehmen und dafür sorgen, dass weder Hund noch Mensch seelisch oder körperlichen Schaden nimmt.


    Sperr den hund weg wenn Besuch kommt, so dass er seine Ruhe hat.
    Ruhiges Zimmer, weiches Bettchen. etwas zu knabbern.



    Und dann sollte jemand fähiger heruasfinden, was bei dir und dem Hund falsch läuft. Denn nicht nur der Hund hat ein Problem. Du hast ja auch eins. Du brauchst Hilfe um zu lernen, wie du diesen Hund managen kannst.

  • Hallo,


    Ich habe selbst eine unsichere Hündin. Bei solchen Hunden ist es meiner Ansicht nach das A und O, Sicherheit zu vermitteln ubd Schutz zu geben.


    Besuch findet meine Hündin auch erstmal suspekt und bellt dann auch. Ich bitte dann den Besuch einfach, sie komplett links liegen zu lassen. Jasmin beruhigt sich dann wirklich schnell und sucht nach einer Weile von sich aus Kontakt. Bei deiner Hündin scheint die Angst noch gravierender zu sein, darum würde ich ihr zB eine große Hundebox als Rückzugsort antrainieren, in die sie schließlich geschickt werden sollte, wenn Besuch kommt. Natürlich ist so ein Training zeitaufwendig aber es erspart deiner Hündin irre viel Stress.



    Draußen sollte sie gar nicht die Möglichkeit haben, auf irgendwen bellend zuzuschießen. Sichere sie entsprechend und weiche großräumig allem aus, was sie gruselig findet. Wähle den Abstand so groß, dass sie ruhig an dem Reiz vorbeilaufen kann - und das wird dann gelobt, gelobt, gelobt!



    Was Kinder betrifft - da muss man als Halter nunmal seinen Hund schützen. Ich lasse kein Kind und auch keinen fremden Erwachsenen an Jasmin ran. Notfalls muss man da eben auch mal deutlich werden. Es gibt nunnmal Hunde, die Kinder kacke finden.


    Schimpfen, körperliches Wegdrängen und Co. machen bei angstaggressiven Hunden oftalles noch schlimmer. Meine Jasmin verunsichert schon ein scharf gesprochenes Wort.

  • Hast du mal in den Thread "Hunde mit Menschenproblemen" oder so geschaut? Und/oder "unverträgliche Hunde" ? Nur um zu sehen, dass es ganz vielen so geht und dass man die wirlich ausreichend sichert statt sie in solche Situationen zu bringen? Wenn du das von vielen anderen liest, kannst du es dir vielleicht besser vorstellen.

  • Tipps hast Du schon bekommen. Möchte aber anmerken, dafür

    Das war ihr natürlich zu viel und ich habe sie nicht ausreichend in Schutz genommen
    Aber dafür ist es nun auch zu spät -

    ist es niemals zu spät. ;)


    Jetzt weiss ich nicht, was Du gelesen hast, aber was es auch sei, wenn es in die Richtung deutet, dass Du sie in Schutz nehmen sollst, dann mach genau das, was Du meinst dabei versäumt zu haben: Nämlich Deinem Hund Schutz bieten, vor allem. Sie kann Dir das nicht von heute auf morgen abnehmen, diese Deine neue Rolle, das wird dauern (bei Dir und selbstverständlich auch bei ihr).


    Stell Dir einfach vor, Du hättest Deinen Hund vom TS übernommen, wüsstest gar nicht, wie auch immer ihre heutige Reaktion zustande gekommen wäre. Das gibt Dir vll. die Gelegenheit, völlig umzudenken, einen Neustart zu versuchen. Wäre sie ein Hund von TS mit solchem Problem, wäre Dir auch klar, dass es sehr lange dauern kann, bis so ein Hund Dir derart vertraut, dass er weiss und sich sicher sein kann, Du regelst für ihn einfach alles.


    Das beginnt erst recht in Eurem zu Hause. D.h. würde Luna nicht mehr mit Besuch konfrontieren. Richte ihr ein Ruhezimmer ein, welches Du mir ihr (erst einmal ohne Besuchssituation) positiv belegst (was sie halt gerne macht). Zwischendurch, wie beim Üben für eine Box (was in Deinem Fall m.E. zurzeit keinen Sinn machen würde), immer mal wieder, wenn Du weisst, jetzt wäre eigentlich Lunas Ruhezeit (nach einem langen Spaziergang oder Suchspielen draussen etc. pp.), zu ihrem Schlafzimmer umfunktionierst. Vll. noch etwas zum Kauen mit rein und Türe zu. Wenn das sitzt, eine Freundin für einen Kurzbesuch (ca. 10 Minuten, reicht für einen Kaffee) mit einspannen. Luna geht dafür schon mal in ihr Zimmer, bevor Deine Freundin klingelt (also per Handy 1-2 Minuten Vorwarnung). Sie bleibt dort drinnen, soll für die nächste Zeit auch gar nicht mehr mit Besuch konfrontiert werden.


    Wenn Du das Gefühl hast, für Luna wird das selbstverständlich, kann man solche Zeiten versuchsweise verlängern. Wenn das prima funktioniert, kannst Du sie auch mal kurz rausholen, um den Besuch zu begrüssen, wobei Du ihre Runde mitgehst und jeder Besuch nur ein Guddie abgibt (nix drüber beugen und knuddeln) und zupp, Luna wieder ins Zimmer (gerne wieder mit etwas zum Kauen). Kenne Deinen Hund nicht, aber Du wirst merken, ob das ihr Sicherheit gibt, ob Du eines Tages die Türe einfach offen lassen kannst, so dass Dein Hund automatisch lernt, sich zurückzuziehen. Und niemals darf Besuch diese Grenze zu diesem Zimmer überschreiten. Wenn Du Dir darüber Sorge machst, Kindergitter (das hemmt auch Menschen).


    Wenn Du Deinem Hund für sein Zuhause Sicherheit bieten konntest, geht es für draussen vll. schon einfacher. Wenn Dein Hund sich nirgendwo wirklich sicher fühlt, also nicht einmal in seinem eigenen Zuhause, liegen die Nerven vll. schon etwas blank. Deswegen würde ich wirklich im Zuhause damit anfangen; das Tamtam draussen erst einmal ignorieren und somit möglichst recht einsame Wege und Zeiten aussuchen.


    Würde einen ganz anderen Ansatz fahren (weder mehr Druck, noch mehr Konfrontation aufbauen, sondern erst einmal Ruhe rein bringen, für längere Zeit) und dafür mit dem Hund etwas tun, über Gemeinsame Unternehmungen an der Bindung arbeiten, d.h. die Beziehung in den Vordergrund stellen und damit Dich, früher oder später, wichtiger machen als die Umwelt (das ist das Ziel). Luna soll sich auf Dich konzentrieren, im Zweifelsfall und erst recht, wenn sie die Situation überfordert (das dauert, Du brauchst eine Menge Geduld). Aber erst muss sie mal aus dem Stress herausgenommen werden ...


    Nun bin ich kein Dackelspezialist, nein, eigentlich noch schlimmer, kenne Dackel (Hilfe @Dackelbenny) so gut wie gar nicht. Aber das sind Jagdhunde und sie haben eine ausgezeichnete Nase (dann hört es bei mir aber auch fast schon wieder auf ;) ).


    So würde ich für Deine Zwergin kleine Fährten legen und am Ende wartet eine Belohnung mit dem Futterbeutel auf sie. Wie Du solche Suchen mit einem Dackel gestalten kannst ... hhhm ... so völlig ahnungsbefreit würde ich den Mini-Futterbeutel von aussen mit leckerem Dörrfleisch beduften (oder für den Anfang, wenn sie solche Arbeiten nicht kennt) vll. sogar mit Leberwurst (weiss, isse eklig) und dann an einer Leine über den Boden ziehen, platzieren (aber zumindest so weit weg, dass sie es nicht sieht), dann Schlepp an die Maus und los. Denke, sobald Du sie überzeugen kannst, dieser Spur zu folgen, dürfte sie in ihrem Element sein. Ihrem Naturell entsprechend würde ich sie dann belohnen (aus dem Beutel fressen, mit dem Beutel spielen, mit was anderem Spiel ... was auch immer ...)


    Alles andere, Hundekontakte, Menschenkontakte würde ich für lange Zeit erst einmal vermeiden (soweit möglich ... und ansonsten ihr Verhalten erst einmal ignorieren). Bis Du eine neue Basis mit ihr geschafft hast. Eine Form der Erwartungshaltung: Geht es mir Frauchen raus, dann bedeutet das Arbeit und Arbeit bedeutet Fun und auch Sicherheit.


    Deswegen würde ich auch immer wieder Seele-baumeln-lassen Spaziergänge mit einbauen (auf mehr einsamen Strecken). Zur Not einfach mal in einen Seitenweg oder umdrehen (wenn es nicht anders geht). Aber hier kannst Du dann schon immer wieder testen, ob sie sich mit irgendwas (Spielzeug, Futterbeutel) ablenken liesse (aber streng abseits von Begegnungen).


    Bestimmt entwickelt sich hieraus mehr und je mehr sich daraus entwickelt, desto mehr konzentriert sich Luna wieder auf Dich. Dazu gehört selbstverständlich auch die Vertiefung der Grundkommandos. Das kann man z.B. prima gebrauchen, also mit einbeziehen und gleichzeitig üben, bei Suchspielen aller Art. Wenn sie sich anbietet, vll. auch Abliege- verbunden mit Wartekommando, während Du etwas versteckst (usw. usf.). Im Grossen und Ganzen mehr ernsthaft mit ihr arbeiten und nahezu jeden ihrer Einsätze positiv bestätigen. So gut wie immer lenkt das prima von der Umwelt als solches ab. Ziel wäre, dass Dein Hundchen einen völlig anderen Fokus erhält, der gerne auch lauten kann: "Frauchen, was machen wir jetzt?"


    Und erst danach würde ich langsam und vorsichtig damit beginnen, sie wieder an das Normale heranzuführen (so mind. 3 Monate würde ich mir damit aber Zeit lassen, besser später als zu früh). Zunächst geht es nur ums Schauen, dabei würde ich Deinen Ansatz mit Zeigen und Benennen weiter verfolgen und nur kurze Einheiten in Erwägung ziehen, ohne, dass es schon zu Kontakten kommt. Wie es dann weiter geht, wird sich vermutlich dann zeigen ... das wäre noch etwas weit weg für mich ...

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