Umgang mit angstaggressiver Hündin

  • Hmm - bei so einem kleinen flinken Hund ist das "übliche" Management bestimmt schwieriger in Alltagssituationen durchzusetzen. Eben weil sie klein, flink und süß ist ;) - grundsätzlich würde ich erstmal versuchen, sie möglichst von allem fernzuhalten soweit es eben geht. Hört sich schwierig an und ist es teilweise auch, aber so kriegst du vor allem mal Atempausen für dich

    Ich glaube ich bin auch schon längst in diesem Teufelskreis, dass ich schon erwarte, dass Luna so reagiert...

    Kenn ich, ist diese widerliche "self-fulfilling prophecy" :roll:



    Diese hier beschriebene Trainingsart kann dir vielleicht helfen https://www.dogood.de/b-a-t



    Mit meinem Hüterich habe ich "gebattet" - er hat dadurch kurz gesagt gelernt, daß ich 1. seine Ängste und Unsicherheiten erkenne und auch ernst nehme und 2. hat er feststellen dürfen, daß andere Strategien als haltlos pöbelnd und um sich beißend in der Leine zu hängen durchaus einfacher, stressfreier und belohnender sind.



    Man braucht aber jemanden, der genau anleitet und anfangs hilft und unterstützt und auch weiß, was er da macht...... ;)

  • Das B.A.T. klingt gut, ist aber ganz schön weit weg. Leider gibt es da keine Liste, wo man sonst noch Trainer findet :/ @Dächsin


    Ansonsten schließe ich mich der Mehrheit an.
    Einen schlecht sozialisierten Hund kriegt man selten über Druck in ein annehmbares Verhalten, weil es meistens noch schlimmer wird.


    Ich würde ebenfalls in der Wohnung eine Box aufbauen und diese positiv belegen, sie kriegt dort eine Mahlzeit drin und auch Streicheleinheiten gibt es dort.
    Ich würde es aber nicht als Trick aufbauen, sondern so, dass sie lernt, wenn ich dort hingehe (Napf in der Hand und warten, ob Hund in die Box geht, dann sofort Futter), dann passiert nur Gutes.
    Desweiteren würde ich ein Entspannungssignal plus Geruch aufbauen:
    Easy Dogs / Dr. Ute Blaschke-Berthold: Entspannung: Grundlagen, Aufbau und Konditionierung


    Hier noch empfehlenswerte Artikel:
    Easy Dogs / Wie Ihr Angsthund mutiger wird, Ulrike Seumel


    Easy Dogs / Warum Sie Ihren ängstlichen Hund trösten sollten – und was Sie dabei unbedingt beachten müssen, Ulrike Seumel


    Easy Dogs / Futtersuchspiele beim Spaziergang, Jaqueline Hafermann


    Easy Dogs / Das Thundershirt, Susanne Bretschneider
    Easy Dogs / Swaddle Wrap – Anti-Stress-Wickel: Qualitätsscout Maria Rehberger


    Easy Dogs / Woran Sie Angst bei Hunden erkennen können, Ulrike Seumel


    Easy Dogs / Warum Angst uns im Hundetraining so oft fordert, Ulrike Seumel


    Und zum Aufbau des Selbstbewusstseins und des Miteinander kann ich mir gut ZOS vorstellen, es gibt dazu auch Buch und DVD :winken:
    Zielobjektsuche


    Fast vergessen, auch sehr gut für Angsthunde:
    Tellington Touch - Wissen-Hund.de


    Erstmal nur in ruhigen, abgelegenen Orten Gassi gehen, so oft wie möglich. Ansonsten immer Bögen machen, bis zur Wohlfühlgrenze. Die kann am Anfang sehr weit sein, das dauert ne Weile.
    Desweiteren würde ich sie nicht an einer 10m Schleppleine führen, sondern an einer höchstens 5m Leine, je mehr Leine, desto weniger Schutz von Dir!!
    Meine Hündin ist an der kurzen Leine wesentlich entspannter wie an der Flexi oder Schleppleine.
    Die zweite Mahlzeit würde mein Hund während des Spaziergangs bekommen.
    Jede kleine Kontaktaufnahme zu Dir, wird sofort mit Leckerlie oder wenigstens Lob quittiert.
    Sie soll lernen, Du bist toll, nicht nur Futterspender, sondern es lohnt sich immer, sich Dir zuzuwenden.
    Und was auch wichtig ist, sprich sie nicht ständig an. Sie soll Kontakt zu Dir suchen. Natürlich ist das nur bei einsamen Spaziergängen möglich ;)

  • @asterix99 Ich denke, dass es schon einige Hundeschulen gibt, die auch über die BAT-Methode arbeiten. In meiner HuSchu zB auch, daa ist aber nicht eigens auf der Homepage aufgeführt, weil es ja je nach Hund andere Lösungswege gibt. Da sollte sich also hoffentlich ein Trainer finden lassen in Nähe der TE =)

  • Eine so kurze Zeit und schon gefühlt jeden Trainingsweg ausprobiert. Puh. Das muss man als Hund erst Mal schlucken können. Ich glaube, daran würde sogar ein in sich stabiler Hund zerbrechen.


    Ich würde alles was Stress macht vermeiden. Alles komplett komfortabel für den Hund machen. Immer maximal. Das Leben auf den Hund einstellen. Was er nicht kann, findet nicht statt. Ich finde, das hat er verdient.

  • Genau mein Gedanke. Wie kann man alles ausprobiert haben?


    Den erfolgreichen Umgang mit Angstauslösern kann man nicht "ausprobieren". Den muss man sich sehr geduldig erarbeiten, über eine lange Zeit, und konsequent und verlässlich beibehalten. Wenn geschludert wird, kommt sowas auch gerne mal wieder.


    Euer "mal so mal so" ist eine Katastrophe. Und viele der Trainingsansätze auch.

  • Was soll man denn machen, wenn die ersten Trainer keine Ahnung haben? Trotzdem dabei bleiben? Fände ich noch schlimmer als "wechseln."

  • Anderes Zimmer bei Besuch schön und gut - aber wie soll sie dadurch lernen, dass vom Besuch keine Gefahr ausgeht? Außerdem bellt sie auch durch verschlossene Türen...

    Meine Dackelhündin bekam ich auch mit 6 Monaten, sie war anfangs sehr unsicher und hatte Schiss vor allem und jedem und kannte nichts, nicht mal eine Wohnung.


    Sie würde genau so reagieren bei Besuch wenn ich sie einfach machen lassen würde weil ihr Besuch nicht geheuer ist.
    Da kommt beim Dackel dann noch der Größenwahn hinzu und er geht zu "Angriff ist die beste Verteidigung" über, das ist beim Dackel nicht selten.


    Wenn hier Besuch kommt, nehme ich meine Dackelhündin daher auf den Arm bevor ich die Türe öffne. So weiß sie, dass ICH mich darum kümmere und sie keine Angst haben muss. Sie verhält sich dabei absolut ruhig und schaut nur. Der Besuch darf ihr nicht über den Kopf streicheln, was viele leider gerne machen würden.
    Wenn wir dann drinnen sind und sitzen und sich alles beruhigt hat, dann setze ich sie neben mir auf den Boden und dann kann Sina selbst entscheiden ob sie sich zum Besuch traut oder nicht. Das wurde von Mal zu Mal besser.
    Da ich das immer so gemacht habe, geht sie mittlerweile sehr offen auf den Besuch zu und lässt sich dann auch gerne streicheln.
    Würde aber der Besuch etwas zu schnell aufstehen oder zu laut werden oder recht herumfuchteln beim Reden, oder es wird irgendwie "hektisch", dann würde Sina vor lauter Unsicherheit bellend auf den Besuch hinschießen und wenn ich das immer so laufen lassen würde, dann würde sie vermutlich auch irgendwann beginnen zu schnappen.
    Ich erkläre daher dem Besuch ein bisschen was und dann funktionierte das bisher immer prima. Wenn ich merke, dass es für Sina wieder stressig wird weil 3 Leute gleichzeitig aufstehen, sich anziehen, verabschieden usw., dann nehme ich sie vorher wieder auf den Arm, dann ist ihre Welt in Ordnung.


    Draußen habe ich das Ganze die ersten Wochen/Monate genau so gemacht und habe sie auf den Arm genommen wenn uns z.B. Hund (an der Leine) entgegenkamen und wir nicht weit genug ausweichen konnten, denn vor anderen Hunden hat sie Angst. Dadurch hat sie gelernt, dass ihr nichts passiert und sie sich auf mich verlassen kann.
    Sie ist jetzt etwas über 2 Jahre alt und ich muss sie nur noch sehr selten auf den Arm nehmen weil sie sich gut an alles gewöhnt hat.

  • Danke für eure zahlreichen Rückmeldungen!


    Ich versuche mal nach und nach abzuarbeiten ;)


    Glaubst du denn, daß sie das noch lernt? Dein Hund geht nach vorne und schnappt, dann sichere sie wenigstens mit einem Maulkorb.

    Ja, ich glaube fest daran, dass sie es noch lernt! Auch wenn es vielleicht Jahre dauert, aber alles andere würde für mich bedeuten, dass ich meinen Hund aufgebe. Demnach könnte ich sie auch, wie viele aus meinem Umkreis meinen, abgeben, weil der Hund ja einen "Schaden" hat...



    Sperr den hund weg wenn Besuch kommt, so dass er seine Ruhe hat.
    Ruhiges Zimmer, weiches Bettchen. etwas zu knabbern.


    Und dann sollte jemand fähiger heruasfinden, was bei dir und dem Hund falsch läuft. Denn nicht nur der Hund hat ein Problem. Du hast ja auch eins. Du brauchst Hilfe um zu lernen, wie du diesen Hund managen kannst.

    ...genauso das "Wegsperren" - übergangsweise okay, wenn es hilft. Aber auf Dauer würde ich meinen Hund ja nicht mehr an meinem Leben teilhaben lassen...drastisch ausgedrückt: wozu habe ich dann einen Hund, wenn der ständig weggesperrt wird?


    Und wie finde ich jemanden "Fähigen?" - wie beschrieben bin ich bisher nur an die falschen Trainer gelangt...


    Danke für diese Schilderung :smile:
    Ich habe rückblickend auch festgestellt, dass Leute, die sie von Anfang an komplett ignorieren, irgendwann spannend werden und sie von sich aus Kontakt zu diesen Leuten sucht. Da war ich anfangs echt sprachlos, als sie plötzlich völlig entspannt neben meinem Onkel auf der Couch lag und sich streicheln ließ. Leider lässt sich nicht jeder dazu überreden meinen Hund wirklich komplett links liegen zu lassen...und bei Personen, die sie scheinbar schon mit etwas Negativem verknüpft, hilft leider auch kein Ignorieren und kein Leckerlie werfen...


    Draußen läuft sie zur Zeit auch nur an kurzer Leine. Manchmal an der Schleppleine, aber wenn wir dann jemanden treffen, nehme ich diese auch kurz.


    Und Kinder habe ich von Anfang an nicht an meinen Hund rangelassen. Auch wenn die Kinder noch so enttäuscht waren...Ich habe es aber leider schon bei einer Freundin mit einem Berner Sennen Mix erlebt, dass ein Kind auf diesen Hund zulief und einfach anfasste (wohl bemerkt standen die Eltern daneben und haben sich kaputt gelacht, als der Hund sich hinter meiner Freundin versteckt hat!! :motzen: ) . Darum bin ich extrem umsichtig geworden - denn wenn so etwas bei Luna passiert, könnte ich aktuell wohl für nichts garantieren :( :



    Ganz allgemein: Luna kennt bereits eine Box. Auf Kommando geht sie problemlos rein. Auch wenn niemand hier ist und sie total müde ist oder einfach nur Ruhe haben möchte, zieht sie sich dort freiwillig zurück. Wenn Besuch kommt, konnte ich ihr dies aber noch nicht schmackhaft genug machen. Also auf Kommando funktioniert es. Ich schließe dann die Box und sie bekommt etwas zum Knabbern. Gebellt wird trotzdem, aber erstmal kann niemandem etwas passieren...kommt es wohl "allein" durch genügend Wiederholungen, dass sie lernt, dass sie in der Box sicher ist und dann irgendwann auch nicht mehr bellt? Oder wie kann ich diesen Vorgang unterstützen?


    Hast du mal in den Thread "Hunde mit Menschenproblemen" oder so geschaut? Und/oder "unverträgliche Hunde" ? Nur um zu sehen, dass es ganz vielen so geht und dass man die wirlich ausreichend sichert statt sie in solche Situationen zu bringen? Wenn du das von vielen anderen liest, kannst du es dir vielleicht besser vorstellen.

    Danke für den Hinweis. Den Thread habe ich tatsächlich noch nicht entdeckt - aber die Suchfunktion wird gleich angeschmissen :gut:


    Tipps hast Du schon bekommen. Möchte aber anmerken, dafür

    ist es niemals zu spät. ;)

    Erstmal vielen Dank für das "es ist niemals zu spät" :gut: es gibt gewisse Leute in meinem Umfeld, die der Meinung sind, dass mein Hund einen "Schaden" hat und ein "hoffnungsloser Fall" ist, was einfach so ist und nicht zu ändern wäre...(diese Leute haben entweder keine Hunde oder Hunde, die nie irgendein Problem mit irgendwas hatten).



    Und nochmal vielen Dank für die ausführliche Erläuterung, wie du vorgehen würdest. Da sind viele Teile dabei, die ich mir gut vorstellen kann, dass diese uns helfen können :smile:
    Darf ich fragen, warum ich in Lunas Falls schon eher ein ganzes Ruhezimmer einrichten sollte statt "nur" eine Box? Ist das Prinzip nicht genau das gleiche? (Solange sich natürlich niemand über Box lehnt etc.)



    Ich möchte auch noch auf die anderen Kommentare eingehen - aber das schaffe ich jetzt nicht mehr...in dem Sinne: Fortsetzung folgt ;)

  • Darf ich fragen, warum ich in Lunas Falls schon eher ein ganzes Ruhezimmer einrichten sollte statt "nur" eine Box? Ist das Prinzip nicht genau das gleiche? (Solange sich natürlich niemand über Box lehnt etc.)

    Klar, darfst Du fragen ;)
    Und nein, das ist ist nicht das gleiche. Stell Dir einfach vor, Du selbst hättest keinerlei Einfluss darauf, wer sich in Deiner Nähe befindet (vll. wie ein Kind oder kurz in die Lage eines Hundes versetzt). Am liebsten wäre Dir Ruhe, gerne in zweisamer "Einsamkeit". Du bist müde und schon so genervt, dass Du ziemlich unfreundlich und zickig auf Deine Umgebung reagierst (wie ein Dackel =) ). Und: für Dich ist das leider häufiger Alltag, denn Dein Frauchen möchte das so. Basta. Sonst stellt sie sich vor, sie gibt Dich ab, weil Du nicht so bist, wie sie Dich unbedingt haben will. Überlegt, ob Du dann überhaupt noch einen Nutzen erfüllst :( .


    Dabei bist Du Dir gar nicht sicher, ob es wirklich an ihr liegt, Du weisst doch, dass sie Dich liebt :cuinlove: , aber vll. lässt sie sich so sehr von ihrem Umfeld beeinflussen und merkt es gar nicht mehr :ka: . Dabei bist Du doch am allerliebsten mit ihr alleine :verzweifelt:
    (Gott ist das traurig ... nicht wahr?)


    Viele von denen Dir aufgezwungen Kontakte magst Du gar nicht, sie stinken, sind laut und andere findest Du sogar ziemlich bedrohlich, sie drängen sich Dir auf. Tante Erna spuckt aufs Taschentuch, um Dir damit ... Onkel Fritz will Dir einen Kuss geben, sein Atem riecht nach Zigarren und Bier ... Und jetzt geht jemand hin, sperrt Dich in einen Käfig mitten in diesen Raum. Denkst Du nicht, Dir wäre es lieber, Du könntest Dich in Dein Zimmer verdrücken? ;) (Mich würde wundern, wenn nicht xD ).

    Ich schließe dann die Box und sie bekommt etwas zum Knabbern. Gebellt wird trotzdem, aber erstmal kann niemandem etwas passieren...kommt es wohl "allein" durch genügend Wiederholungen, dass sie lernt, dass sie in der Box sicher ist und dann irgendwann auch nicht mehr bellt? Oder wie kann ich diesen Vorgang unterstützen?

    Wie ich oben schon darstellte, es geht nicht nur darum, dass an Deinen Hund keiner mehr heran kommt bzw. dass Dein Hund niemandem mehr schadet, sondern dass ER Ruhe finden kann (seine Bedürfnisse Berücksichtigung finden). In einer Box ist er zur Schau gestellt, kann nicht fliehen. Er ist den Anblicken, Geräuschen und Gerüchen ausgesetzt, riesige Füsse stampfen an ihm vorbei ....
    Und wenn er in der Box Ruhe fände, würde er dort nicht bellen, oder? Wieso willst Du das Empfinden, das Sein Deines Hundes unbedingt verbiegen? Wie hier schon gesagt wurde, sind Dackel in der Regel nicht wirklich die richtigen Hunde, die sich über Besuch freuen (wobei das generell relativ ist ... mit Hunden und dem Freuen über Besuch).



    Es ist nicht ungewöhnlich (für Dein Umfeld vll., für erfahrene HH eher nicht), dass Hunde Besucher in irgendeiner Art und Weise als Stress empfinden. Eigentlich sind nur wenige Hunde dann noch in ihrem Element oder so cool, dass sie sich abseits des Gröbsten einfach selbst raus nehmen. (Würde ich die meinen in einer Box zur Schau stellen oder dem aussetzen, würde es nicht lange dauern und die Gäste stehen stramm, sofern sie überhaupt noch reingelassen werden. Würde ich mir ein paar Neurosen wünschen, so bekäme ich es sicherlich hin (weil: auch für meine Beaucis sind nur wenige Besucher gerne gesehen, bei weitem nicht alle und am liebsten Aufregung darum nur für kurze Zeit).


    Viele HH wissen, sehen oder glauben nicht, dass es für ihre Hunde nervig ist. Weil sie davon ausgehen, so,wie Du, Hauptsache mein Hund ist mitten dabei in meinem Leben. Dabei wird vergessen, dass Hunde Tiere sind, die (u.v.a.m.) schon ein ganz anderes Ruhebedürfnis haben (wie kleine Kinder auch). So ein Hund braucht pro Tag seine 16 bis 18 Stunden Schlaf. Familienfeiern, ständig Besuch oder gar Party, gehört normalerweise nicht zu den Veranstaltungen, die sich Hunde aussuchen würden, hätten sie eine Wahl. Wenn es sich um Kinder handeln würde, wäre es doch selbstverständlich, völlig normal und niemand hinterfragt es, dass sie früher herausgenommen werden, alles andere einer Überforderung gleich käme, sie am Rad drehten ... Und keiner käme auf die Idee, sie im Laufstall inmitten des Geschehens zu platzieren (okeeehh, Ausnahmen bestätigen die Regel xD ).


    Das meinen wir Menschen oft nur. Da ist der nette Goldie, der von Besucher zu Besucher rennt, um Essensreste abzustauben (es sind nicht die Besucher, sondern die Happen auf die er aus ist) oder der Labbi, der jedem sein Spielzeug oder einen Hausschuh in die Hand drückt. Er versucht vll. damit die Situation in irgendeiner Weise zu beeinflussen, zu kontrollieren. Oder der liebe Mischling, der sich jedem zum Streicheln anbietet, will vll. sicher stellen, dass alle friedlich und lieb bleiben, er schlichtet damit möglicherweise.


    Alle Menschen freuen sich, alle meinen, der Hund hat Spass. Stimmt ja zwischendurch auch irgendwie und trotzdem ist es Stress für den Hund. Nicht wenige Hund sind damit aber überfordert. Auch das Futtersammeln des Goldies bedeutet Stress, so, wie der Labbi mit seinen Kontrollversuchen völlig überfordert sein wird ....


    Wie sich Stress am Hund zeigt, ist sehr variabel, individuell. Dem einen gehen die Haare aus, Hotspots, der nächste wirkt etwas neurotisch, andere gehen damit nach aussen, nach vorne, werden aggro und ein anderer träumt vll. nur recht heftig ... und ... und ... und. Deiner ist jetzt ein Dackel und damit kein Hund, der sich jedem anbietet. So zeigt er recht deutlich, dass ihm das alles auf die Nerven geht, er schnappt ab, er geht nach vorne.

    es gibt gewisse Leute in meinem Umfeld, die der Meinung sind, dass mein Hund einen "Schaden" hat und ein "hoffnungsloser Fall" ist, was einfach so ist und nicht zu ändern wäre...(diese Leute haben entweder keine Hunde oder Hunde, die nie irgendein Problem mit irgendwas hatten).

    Ja und? Einerseits ist es egal, was sie denken (Schade ... wen?) und anderseits, was wäre so schlimm, wenn Dein Hund eben nicht inmitten des Getümmels sein möchte?


    Persönlich suche ich mir zwar auch möglichst die Rasse aus, die am besten zu meinem Leben passt. Aber ich versuche trotzdem, auf das Individuum Rücksicht zu nehmen, es nicht zu verbiegen, also nicht gegen meinen Hund zu arbeiten. Liebe sie, wie sie sind. Es liegt an mir, ob wir glücklich miteinander werden können. Denn ich bin der Mensch in der Beziehung, damit am Drücker, der Lebensgestalter mit dem grösseren Hirn.


    Kann Dir nur den Rat geben, um Eurer Bindung wg. (also zwischen Dir und Deinem Hund) löse Dich von den unguten Empfindungen, die Dir diese "gewissen Leute" aus Deinem Umfeld überstülpen. Sind das wirklich Deine Emotionen und Wünsche? Geht es Dir darum, zu beweisen, dass Dein Hund so sein könnte, wie diese "gewissen Leute" sich das vorstellen? Oder geht es Dir darum, dass Dein Hund mit Dir eine tolle, zufriedene und glückliche Zeit verbringt?


    Vll. klingt es hart, was ich formuliert habe, für Dich, jetzt, heute so gelesen. Kann Dich nur bitten, nicht ärgerlich auf mich zu werden oder zu denken, ich wolle Dich ungerecht ... so schräg von der Seite ... und Unterstellungen ... Worte im Mund ... Dich ferdisch machen ... Nä, will ich nicht ... aber ich habe halt den Eindruck, als hätten eben diese "gewissen Leute" einen von Dir nicht bemerkten Keil zwischen die Beziehung von Luna und Dir getrieben, indem sie für Euch ein Anforderungsprofil erschufen, dem Du versuchst, bewusst oder unbewusst, gerecht werden zu wollen .... :streichel: ...

  • @Das Rosilein :
    Danke für deine ehrlichen Worte!

    ... aber ich habe halt den Eindruck, als hätten eben diese "gewissen Leute" einen von Dir nicht bemerkten Keil zwischen die Beziehung von Luna und Dir getrieben, indem sie für Euch ein Anforderungsprofil erschufen, dem Du versuchst, bewusst oder unbewusst, gerecht werden zu wollen .... :streichel: ...

    Auch wenn ich es nicht wahr haben will, aber ja, ich denke genau das ist passiert. Ich versuche mich auch immer weiter von deren Meinung zu distanzieren, was leider nicht so leicht ist, wenn es sehr nahestehende Personen sind...


    Dank deiner ausführlichen Darstellung ist mir grad aber klar geworden, wie "unnatürlich" im Grunde Besuch allgemein für Hunde ist. In letzter Zeit hab ich auch hin und wieder die Rückmeldung bekommen, dass Luna zwar unsicher/zurückhaltend ist, aber sich - gerade für einen Dackel - gar nicht so ungewöhnlich verhält. Einige meinen auch, ein Dackel muss halt bellen, naja - also wenn Luna ein- zwei Mal bellen würde, um auf etwas aufmerksam zu machen, wäre das ja auch völlig in Ordnung. Aber sie hört halt gar nicht mehr auf bis der Auslöser weg ist...und noch dazu dieses nach vorne gehen und aggressiv werden :( :


    Zu dem "mitten im Geschehen sein" muss ich noch sagen, wenn ich Besuch bekomme und Luna sich zurückzieht (wenn sie es denn irgendwann mal tut anstatt nach vorne zu gehen), das würde mich nicht mal allzu sehr stören. Vor allem nicht, wenn das die Lösung ist, dass wir alle entspannt sein können ;)
    "Stören" tut mich das Verhalten eher draußen. Ich muss ja ständig auf der Hut sein, dass meinem Hund niemand zu nahe kommt. Ich kann sie nicht mal eben mit in ein Restaurant oder einen Laden nehmen. Ich kann sie nicht spontan mitnehmen, wenn ich jemanden besuchen möchte. Das heißt ich muss auf diese Dinge entweder verzichten oder Luna allein lassen. Und zu oft möchte ich sie dann auch nicht alleine lassen...

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