Der Club der Unperfekten - Mut zu Fehlern und Imperfektion im Hundealltag

@Wurli Druck rausnehmen ist ein sehr guter Gedanke Das hilft allen Beteiligten enorm. Auch hier wieder mein altes Argument: Man spiegelt die eigenen Emotionen. Ich hab ein Problem/schlechtes Gewissen, den Hund jetzt zu verlassen - Hund merkt das und reagiert entsprechend. In dem Moment, wo ich zumindest versuche, gelassener und natürlicher damit umzugehen (ich verabschiede mich auch immer von Nemo), scheint der Hund auch besser damit klar zu kommen.

Thema Betteln: Darf Nemo gar nicht. Weil hier sonst Dämme brechen würden und wir bald eine fette Goldie-Tonne durch die Gegend kugeln müssten... Er darf sich aber unter den Tisch verkrümeln und alles was dort liegt oder hinfällt, zu sich nehmen. Aber absichtlich hinwerfen darf dort von uns niemand etwas, das ist eiserne Regel. Soviel zum Thema "was ist mir wichtig" ;-)

Ich reihe mich mit meinem Jungspund auch mal ein. Unperfekt ist unser zweiter Name...

Zitat von GruenerTee

Oh ja und wenn Henry ganz brav beim Frühstück neben mir saß, bekam er auch mal was kleines.

Ist bei mir beim Abendessen auch so, wenn sie beginnt zu quengeln und mich anzustupsen gibt es nichts. Wenn sie jedoch einfach nur neben mir sitzt und geduldig wartet bekommt sie einen kleinen Happen.

Zitat von JediRitter

darf ich so freh sein dir da einen Vorschlag zu machen?

Aber dafür bin ich doch hier

Wie wäre es, wenn du entweder gerade bei diesen Bäumen oder wenn du keine Lust mehr auf "Hund steht im Kommando" hast, das Komando entweder komplett auflöst, oder vlt. extra für diese Baumecke das Kommando "schnuppern" antrainierst? Ich mag das voll und benutze das gern, seitdem muss ich mich nicht mehr groß ärgern und Jedi weiß "aha jetzt hier an der Seite laufen" und eben "aha hier darf ich laufen wo und wie ich will"

Ja, so mach ich das eigentlich auch. Also Kommando auflösen, entweder mit einem anderen Kommando oder mit der Freigabe "okay". Aber an dieser Straße bin ich mir eigentlich an sich komplett unsicher, ob ich es (wegen der Welpi-Nummer) erlauben soll oder (wegen der Autos) verbieten soll. Da bin ich noch im Streit mit mir selbst ;-).

Darf ich mal doof fragen, wie du das mit dem REIN-kommen in die Wohnung handhabst? Haste da einen guten Tipp?

Naja, er liegt ja nicht direkt hinter der Tür, sondern so an der Ecke zum Flur. Also eigentlich eher bei den Türscharnieren Er hört, wenn der Schlüssel sich dreht, deswegen sehe ich immer nur, wenn ich die Tür aufmache, dass er gerade aufsteht und innen vor der Tür entlang spaziert...

Alles anzeigen

Kuma liegt auch die meiste Zeit direkt hinter der Wohnungstür (ich hör ihn immer hektisch aufstehen wenn mein Schlüssel vor der Tür klappert ), aber der liegt auch wenn wir da sind oft an der Stelle und ratzt vor sich hin, scheint ihm einfach zu gefallen da

Beim Gehen bekommt er oft noch einen getrockneten Hühnchenstreifen oder Kong oder sowas und ein ruhiges "Bis später kleiner Hund, sei schön lieb!", beim heimkommen wird er zumindest ignoriert bis ich Schuhe und Jacke aus hab, will nicht dass er mich da umschubbt Danach wird er aber auch gebührend begrüßt

Aufgebaut wie im Lehrbuch haben wir das auch nicht, Tür zu kannte er halt von Tag 1 vom Bad, weil ich ihn da nicht dabei haben will Und irgendwann sind wir halt mal ganz selbstverständlich zu Rewe rüber, hat funktioniert. Wer weiß ob er in der Pubertät jetzt noch Probleme damit bekommt oder ob wir einfach großes Glück hatten, aber zumindest das funktioniert hier gut :)

Und betteln, nein, betteln tut mein Hund nicht!

3694cf4bc49facfa09c.jpg

Zitat von Dogs-with-Soul

Sowas suche ich auch schon ewig.. Aber bisher kein Erfolg.

Es ist zwar kein Video, sondern ein Buch, aber ich fand das "Lehrbuch der Hundesprache" von Anders Hallgren sehr gut :)
Vieles kommt auch einfach mit der Zeit, quasi nach dem Motto "Versuch und Irrtum"

Ich nenn meine Plüschis gerne perfekt und ich sag ihnen jeden Tag wie toll sie sind und wie brav
Das hindert sie aber nicht daran, sich manchmal wie richtige Misttiere zu verhalten

So wie letztens...ich bin gerade mit den Hunden raus zu der kleinen Wiese neben der Siedlung, da sehe ich das Postauto vorfahren. Ich hab auf ein Paket gewartet, bin dem Postler also gefolgt, als er in die Siedlung rein ist und hab gesehen, dass er bei mir klingeln will. Also mit den Hunden im Schlepptau rufend hinterher gelaufen, dass das meines wäre (nur ganz leicht bescheuert ).
Kaum beim Postler angekommen, zuckt Finya völlig aus und Frodo macht mit, denn da steht ein fremder Mann mit Paket vor UNSERER Haustür! Den muss man verbellen, egal ob man drinnen oder draußen ist. Der Postler fand meine Minis nicht so witzig, wie sie da geifernd in der Leine hingen (hab sie so halb hinter mich bugsiert und mich entschuldigt) und hat mir mit vorgestrecktem Arm das Teil zum Unterschreiben hingehalten und das Paket dann einfach am Weg stehen lassen

Also ich sag mal, selbst wenn sie nicht gefährlich sind, sie sehen wohl zumindest so aus

Wenn wir so irgendwo Postler mit Paket treffen, werden die übrigens ignoriert von meinen zwei super perfekten Plüschhunden^^

Oohhh, hier passen wir auch rein.
Milow ist ja ein Angsthund und damit weit weit weg von perfekt.
Manchmal macht es mich wahnsinnig, wenn er auf der seit 1 1/2 Jahren bekannten Gassi-Strecke wieder vor lauter Angst in den Sitz-Streik geht oder den Rückwärtsgang einlegt. Jedes mal denke ich mir "Da ist doch NICHTS!!". Als Milow noch nicht so lange bei uns war, habe ich das tatsächlich auch schonmal sehr genervt laut gesagt. Hat Milow natürlich direkt noch mehr verunsichert.
Aber im gleichen Moment fällt mir auch wieder ein, dass da irgendwas sein muss, was ich wahrscheinlich einfach (noch) gar nicht registrieren kann. Meist hat Milow recht und ein paar Meter weiter ist tatsächlich irgendwas, was ihm angst macht.
Durch Milow habe ich gelernt, sooo viel aufmerksamer durch die Gegend zu gehen. Ich bekomme inzwischen viele Dinge mit, die andere nicht mal ansatzweise wahrnehmen.

Gebettelt wird hier natürlich auch üüüüüüberhaupt nicht Er guckt einfach nur das Essen ganz lieb an. Und meist hat er auch erfolg damit.

Hier werden auch ganz frech Taschentücher und Papier geklaut und dann zerfetzt.

Mein Mann und ich haben uns auch damit abgefunden, dass Milow den größten Teil des Bettes für sich beansprucht. Eigentlich freut es uns sogar, denn es hat einfach sehr lange gedauert, bis Milow überhaupt mal so viel Nähe ertragen konnte.

Alleine bleiben kann Milow auch noch nicht so richtig. Bisher geht es nur zwischen 10 und 12 Uhr, weil das am häufigsten trainiert wurde. Mein Mann und ich dürfen aber auch nicht zusammen gehen. Da fängt Milow direkt an zu jaulen und an der Tür zu kratzen.

Und dennoch lieben wir unser Dickerchen und können uns ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.

So sieht das bei uns aus, wenn ich koche:

Unsere Hunde betteln nicht. Sie stellen sich an. Und dann gibts der Reihe nach was...zumindest sind sie der Meinung, dass es so laufen sollte.
Die Warterei vor der Küche nervt, lassen wir aber meist durchgehen.
Unser Essen ist absolut tabu und Richtung Essstisch schnüffeln eine Totsünde. Da sind wir streng.