Anschreien positiv besetzen

  • Im wunderschönen Regensburg? :herzen1: Ich liebe diese Stadt. Ich bin in Niederbayern geboren und aufgewachsen und irgendwann nach R gezogen und will hier glaube ich im Moment auch für immer wohnen bleiben.
    Wo wohnst du jetzt? Und was hat dich dazu gebracht wegzuziehen?
    (Musst nicht antworten, wenn das zu persönlich ist)

  • Du, ich bin über 50, hab zwei mittlerweile erwachsene Kinder und jetzt einen Junghund. Da ist nix mit Ausrasten oder laut in den Raum brüllen sondern was mit Selbstbeherrschung und Impulskontrolle.

    Ich bin über 60, habe zwei alte, pflegebedürftige Hunde und verstehe, dass die Geduld manchmal auf eine harte Probe gestellt wird.
    Mit stressigem Job und dem ganzen anderen Brassel ist das eine Zerreißprobe.


    Ich versuche, mir jeden Tag bewusst zu machen, dass ich das so will (sonst hätte ich keine Hunde).
    Das "mich so erden" macht mich ruhiger.
    Weg mit den Ansprüchen, Einlassen auf den Ist-Zustand ...

  • Is ja kein Psychologieberatungsforum hier,
    dennoch möchte ich etwas dazu schreiben.


    Der Anspruch über 100 % alles richtig zu machen deutet auf vorhandene Überforderung hin, weil das niemand schafft.
    Es deutet auch noch viel mehr hin. Auf eigene Ansprüche, die unrealistisch sind, weil evt. genau diese Ansprüche mal an einen selbst mal gestellt wurden und nie erfüllt werden konnten. Oder es in der Vergangenheit nie geschafft wurde, übergrosse Anforderungen von Bezugspersonen zu erfüllen und dann gerät so mancher in einen Teufelskreis, aus Schuldgefühlen, Überforderung und alten Glaubenssätzen: Ich schaffe das nicht, ich bin Schuld.


    Der Ansatz ist NIE der Hund. Vom Hund kann man jedoch lernen.


    Hunde sind dahingehend wie Kinder. Der Aggressor wird irritiert wahrgenommen, die Bezihung zu Ihm /Ihr muss aber erhalten bleiben, es gibt ja sonst keinen.


    Bei Menschen passiert es, dass die Kinder SICH als schlecht empfinden, ob das beim Hund auch so ist? Ich vermute ja...


    Der Hund kompensiert unangemessenes Verhalten.


    Oft wird ja auch beim Hund "ein schlechtes Gewissen" vermutet, wenn dieer in Abwesenheit was zerstört hat. Oder "der weiss genau..." das er dieses und jenes nicht darf...
    Nein, der Hund reagiert, wie er gelernt hat auf seine Bezugsperson zu reagieren.


    Hier schliesst sich der Kreis.


    Dein Welpe lernt mit dem Verhalten zu dir zu kommen, kann er die "dicke Luft" umgehen und beide fühlen sich wieder wohl.


    Ein ÜBERGROSSE Aufgabe für einen kleinen Hund.


    Nimm den Rat der meisten hier an und kümmere dich um deine emotionale Welt!
    Und behalte den Hund! :smile:


    Was mir meine Hunde schon alles über mich erzählt haben......unendlich viel und ich bin dankbar dafür.
    Aber ein Hund ist KEIN Therapeut.

  • In deinem Eingangspost stand, dass du ab und zu mal ausrastet UND rumschreist. Darunter stelle ich mir jemanden vor, der tobt. Und deshalb schrieb ich das mit dem Anspruch.


    Abgesehen davon: ich habe eine fast 8 jährige Tochter und eine sensible Hündin und ich schreie auch mal. :smile:


    Allerdings lange nicht so viel und so oft, wie mir eigentlich danach wäre.
    Und es stimmt, selbst wenn der Ton hier ETWAS schärfer wird, oder ich merke, dass die kleine Dame (Tochter) mal wieder an meinen Nerven schrabt, dann erhebt sich der Hund und trottet von dannen.


    Auch...haue ich mal auf den Tisch mit der flachen Hand.
    Lass das mal alle 3 Monate sein (ich bin eigentlich ein sehr geduldiger Mensch)
    Dann knallt es laut und ich rufe aus tiefen Herzen „ES REICHT JETZT“!


    All diese Dinge werden passieren und gehören zum Leben. Zumindest bei uns.
    Jeder hier weiß, dass das praktisch das Ende der Fahnenstange ist, also weder mache ich Dinge kaputt und bevor ich handgreiflich werden würde, fiele mir die Hand ab.



    Aber: ich versuche es auf das absolute Mindestmaß zu reduzieren. Auch sage ich ganz oft z.B im Auto, wenn die Kleene von der Schule müde und entsprechend zickig und knatschig ist, dass „wir das bitte gleich zu Hause besprechen“. Einfach weil der Hund im
    Auto sitzt und es HASST, wenn Kind knatschig und ich genervt bin.
    Das kommt bei meiner Tochter schon gut an und sie hört tatsächlich sofort auf.
    Da geht es dann um Nichtigkeiten, ob es Pfannkuchen gibt...und wenn nicht...naja. :roll:


    Egal ob Kinder oder Tiere. Sie sind wehrlos uns gegenüber und wir tragen Verantwortung. Klar gibt es hier auch mal Geschrei (es kommt übrigens auch vor und das nicht selten, dass wir beide in schallendes Gelächter ausbrechen, wenn wir uns streiten) und sogar mal einen Anranzer in Richtung meiner geliebten Chili, aber immer sollte man sich mMn der Verantwortung bewusst bleiben, klar machen, wo die Grenzen sind und schnellstmöglich wieder die Situation entspannen und sich ihr nicht hingeben.


    Die kleinen sind uns ausgeliefert...um so wichtiger so viel Vertrauen zu schaffen, wie nur möglich.

  • Ich finde es gar nicht so dramatisch, wenn man mal „ausrastet“. Das ist einfach nur eine menschliche Übersprungshandlung. Manchmal wird es einfach zuviel und dann braucht auch der Mensch ein Ventil. Ist bei Hunden doch auch so. Solange man nicht Dauergestresst ist und den Hund permanent zubrüllt, kann er damit umgehen. Man sollte nicht immer versuchen krampfhaft souverän zu sein.
    Weder Hund noch Mensch sind Maschinen. Und der Ausdruck negativer Gefühle gehört zu einem normalen Leben einfach auch dazu.
    Ich bin manchmal an sehr stressigen Tagen auch einfach überfordert und kann dann lauter werden. Kommt vor, kennt hier im Haushalt jeder und wird so genommen wie es ist. Da wird dann einfach ein Haken hintergemacht und gut. Meine Hunde machen kein Drama daraus, ich mach kein Drama daraus. Wir ziehen uns einfach alle kurz zurück ich atme tief durch und dann wird quasi „der Resetknopf gedrück“ und alles kehrt zur Normalität zurück.

  • Meiner ist sehr wohl Therapeut für mich - in einem Rahmen, in dem er diese Aufgabe leisten KANN und WILL.


    Was mir gerade einfällt: positiv besetzen von lauter, Aggressiver (Körper-)Sprache kann ich mir weniger vorstellen, evtl. aber... umlenken? Ignorieren?
    Mir kam grade, völlig übermüdet, der Gedankengang, ob und falls ja in welchen Situationen Mailo Kontakt zu Gebrüll hat und wie er darauf reagiert.
    Einzig und alleine beim Schutzdiensttraining und auch das wurde laaaaaaaaaangsam aus dem Spiel heraus aufgebaut. Da wird der schreiende Heini in der Mitte als liebstes Spielzeug gesehen, auch wenn sowohl Lautsprache als auch Körpersprache auf Krawall gebürstet sind.


    Nur würde dir das eher nicht helfen, denn der Hund sitzt nicht fröhlich wedelnd auf dem Platz, sondern wird angestachelt, wird aufgeregt, angestachelt. ANGST hat er nicht die Bohne vor dem Gebrüll, er hat gelernt, es als Teil eines Spiels zu deuten

  • Ich würde auch gar nicht versuchen wollen, meinem Hund die "Angst" vor meinem Gebrüll zu nehmen. Ich habe meinen Hund erst einmal in einer für ihn wirklich brenzligen Situation so richtig angebrüllt (also kein schärferes "Hey" - das finde ich übrigens auch manchmal ganz hilfreich), sondern wirklich mit allem was die Lungen hergaben. Das hat ihn zumindest so weit verwirrt, dass er auf der Stelle stehen geblieben ist und sich nicht weiter auf die illegal platzierte Falle zubewegt hat. Ich hätte es vielleicht auch mit positiv besetzten Kommandos lösen können, aber dafür war mein Puls in dem Moment zu hoch und mein Hirn zu unterversorgt. Hätte ich meinem Hund beigebracht gehabt, dass das nichts bedeutet, hätte er vielleicht die Pfote oder Schnauze genau dahin geschoben...

  • Es ist eine Sache, selbst mal sauer zu sein, laut zu meckern oder auch "auszurasten". Wobei ich mir unter ausrasten Sachen durch die Gegend werfen und solcherlei vorstelle, das empfinde ich tatsächlich als recht aggressiv..
    Die andere Sache ist es, seine Emotionen am Hund auszulassen und ihn anzuschreien.


    Ich bin auch mal laut, fluche böse oder schreie beim Streiten. Aber meine Hunde gucken sich mich an, setzen ein Gesicht auf a la "die Olle hat wohl grad ihre 5 Minuten, lass sie machen" und vergraben ihr Gesicht wieder in den Kissen.


    Was anderes ist es, wie gesagt den Hund "für seine Fehler" anzubrüllen. Das ist absolut unfair und bringt rein gar nichts, außer dass er beginnt dich zu meiden oder zu beschwichtigen. Davon wird kein Verhalten besser und sowas verurteile ich auch wirklich sehr, denn dann nutzt du als Mensch deine Überlegenheit aus und machst ein schwächeres Tier nieder, das vollkommen von dir abhängig ist und das sich nie ausgesucht hat, bei dir zu sein. Sowas ist einfach nur mies.


    Also wenn du demnächst wieder überfordert und sauer bist und meinst mal richtig brüllen zu müssen oder deine Energie raus zu lassen, geh in einen Raum nach Nebenan, nimm dein Kissen und schrei rein oder kauf dir nen Boxsack und reagier dich ab, hör laut Metalmusik oder mach sonst was immer dich abregt.


    Aber wenn du wieder zum Hund gehst, dann sei berechenbar und klar im Kopf für ihn. Sei der Mensch mit dem Menschenverstand.

  • Was genau wolltest du damit jetzt sagen? Ich versteh dein Post nicht - soll der Welpe deiner Meinung nach zum Schutzdienst auf den Platz?

    Ich habe lediglich erwähnt, dass es möglich ist, die an sich negativen Impulse Lautstärke und Körpersprache an etwas positives zu knüpfen und zu nutzen.


    GLEICHZEITIG habe ich erwähnt, dass das aber NICHT im Sinne der TE sein dürfte, weil die dadurch beim Hund hervorgerufenen Emotionen nicht die sind, die die TE sich wünscht.
    Wieso habe ich den Eindruck, dass du krampfhaft versuchst, mir Worte in den Mund zu legen? Schon wieder so eine Situation...
    Oder hast du meinen Post schlichtweg nicht gelesen?


    Hier nochmal für dich 1:1 zitiert

    Nur würde dir das eher nicht helfen, denn der Hund sitzt nicht fröhlich wedelnd auf dem Platz, sondern wird angestachelt, wird aufgeregt, angestachelt. ANGST hat er nicht die Bohne vor dem Gebrüll, er hat gelernt, es als Teil eines Spiels zu deuten

    Und wenn du ein persönliches Problem mit mir oder meinen Gedanken hast, trage das bitte per PN aus und nicht in irgendwelchen Threads

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