Anschreien positiv besetzen

  • Hallo!


    Manchmal fällt es mir schwer, meine Ruhe und Geduld zu bewahren. Dann kann ich auch mal ausrasten und rumschreien.
    Ist mir leider auch schon mit dem Hundekind passiert, da war ich einfach super genervt von ihr und der Welt und irgendwann konnte ich nicht mehr anders und hab sie angeschrien. Direkt danach hats mir auch mega leid getan, aber in dem Moment konnte ich das nicht zurückhalten (wir hatten eh schon nicht den besten Tag, die Nacht vorher war auch kurz und ich übermüdet und ein bisschen krank). Um die konkrete Situation solls auch eigentlich gar nicht gehen, mehr um die Idee, die mir danach gekommen ist:


    Ausraster von mir positiv besetzen. Von mir angeschrien werden positiv besetzen. Sodass sie keine Angst bekommt, wenn das nochmal passiert (was ich leider überhaupt nicht ausschließen kann). Auch wenn ich gar nicht auf sie wütend bin, sondern irgendwas anderes ist. Einfach eine Verknüpfung von Mensch schreit rum = Freude/positiv (oder zumindest nicht negativ). Würde ja auch mir vielleicht in so einer Situation helfen, wenn dann ein fröhlich wedelndes Flausch ankommt ;)


    Was denkt ihr zu der Idee? Hat wer von euch sowas schonmal probiert? Habt ihr Ideen, wie ich das umsetzen/aufbauen könnte?
    Ich freue mich, wenn ihr eure Gedanken dazu teilt :gut:

  • Hunde sind nicht blöd. Die spüren deine Stimmung und reagieren. Gefaktes Brüllen Dritter für einen Wesenstest konditionieren geht. Echte Stimmung nicht...


    Ich würde nicht versuchen den Hund zu verbiegen, sondern an mir selbst arbeiten,,.

  • Gegenteilig kann ich mir das eher vorstellen:


    Also wenn DU lernst in deiner liebsten Säuselstimme zu fluchen, dass es den Matrosen die Schamesröte ins Gesicht treibt.
    Vom Hund ist das mMn zuviel erwartet, wenn er lernen soll, deine komplette Körpersprache, Lautsprache und Intonation zu ignorieren und fröhlich zu sein.

  • Och, probiers mal mit clickern... anbrüllen, click, Leckerchen...


    ... meine Güte, wofür Hunde so herhalten und was sie aushalten müssen, bloss weil Mensch sich nicht unter Kontrolle hat... :dagegen:

  • Die Zauberwörter heissen Frustrationstoleranz und Impulskontrolle - diesmal beim Menschen. Das kann man lernen. Und da würde ich Dir tatsächlich zu raten.


    Für den Hund ist das, was Du da erreichen möchtest, eine ganz furchtbar zwiespältige Geschichte. Der spürt, sieht, riecht und fühlt, wie Du drauf bist - und wenn ihm das unheimlich ist, hat er damit völlig Recht. Du bist in diesem Moment völlig unberechenbar. Einen Tier beibringen zu wollen, das freudestrahlend auszuhalten, ist nicht der richtige Weg und kann nicht der richtige Weg sein.


    Bitte sieh davon ab und arbeite lieber an Dir selbst - das ist ja durchaus eine lohnende Sache, auch in anderen Bereichen des Lebens.


    LG, Chris

  • Gegenteilig kann ich mir das eher vorstellen:


    Also wenn DU lernst in deiner liebsten Säuselstimme zu fluchen, dass es den Matrosen die Schamesröte ins Gesicht treibt.
    Vom Hund ist das mMn zuviel erwartet, wenn er lernen soll, deine komplette Körpersprache, Lautsprache und Intonation zu ignorieren und fröhlich zu sein.

    Den Ansatz find ich gut. Ich glaub jeder ist mal unfair/ungeduldig/usw. mit den Hund, um es mal allgemeiner zu sagen und unabhängig von deinem Startpost. Da ist so eine Methode wie von Munchkin1 ein guter Tipp. Einfach "genervt ausatmen" und (höchstens in normaler Gesprächslautstärke) einfach ein "Man kotzt mich hier alles an, ist doch nicht zu glauben, so eine schei**" hinfaseln. Im besten Fall muss man dann über sich selbst lachen. :roll:


    Ansonsten, wenn du mal wieder "unfair" warst finde ich es wichtig, danach gleich "aufzulösen". Ich hab manchmal das Problem, dass einer meiner Hunde das sehr sehr sehr persönlich nimmt, wenn ich der anderen was (durchaus mal nachdrücklicher) verbieten will. Dann gibbet trotzdem kurz ein "Nein/Pfui/Weiter" für das Pubertier und wenn sie dann hört, wird es freeeudig aufgelöst und evtl. gibt's noch nen Keks. So merkt sogar Millo, dass schimpfen nicht gleich den Weltuntergang bedeutet.


    Ist zwar nicht die feine Art, aber du hast ja explizit um Tipps in der Hinsicht gebeten, dein Verhalten findest du ja wahrscheinlich auch nicht gut, aber in Luft auflösen tut es sich ja trotz (ggf.) dran arbeiten auch nicht. Also an deiner Stelle würde ich nach einem "Ausraster" kurz tief durchatmen, die Wut abschütteln und positiv aufs Tierchen zugehen/mit ihm weitergehen. Also auf jeden Fall danach nicht weiter stinkig und harsch zu ihm sein. Musst mal gucken, wie sie reagiert. Vllt ein kurzes Spiel oder einen Keks. Aber sie nicht "zwingen", wenn sie keinen Kontakt zu dir will. Ausraster selbst positiv besetzen ist zwar ein kluger Einfall, ist so meiner Meinung nach aber (s. andere Antworten) nicht umsetzbar.
    --> Alles ohne Gewähr, wäre jetzt nur mein erster Einfall gewesen, bei deiner Beschreibung. Will da nix "empfehlen", ohne deinen Hund und die Situation besser zu kennen. :ka:

  • Es ist einfach auch voellig gegen die Natur des Hundes. Du drohst deinem Hund. Alles an dir schreit ;) das du ihn gleich einen Kopf kuerzer machst. Und darauf reagiert der Hund automatisch (sowas passiert unbewusst). Ob du da nun saeuselst oder nicht, ist voellig egal. Das ist eher der letzte Teil auf den der Hund reagiert.
    Wenn ich auf 180 bin, muss ich kein Wort sagen. Die Hunde merken es sofort und man sieht/merkt es ihnen auch sofort an ;)



    Also arbeite an dir und nicht gegen die Natuer des Hundes.

  • Krieg dich selbst in den Griff. Kauf dir nen Boxsack, geh ins Nachbarzimmer und wüte da aber lass deine Wut für die der Hund nichts kann nicht am Hund aus.


    Im richtigen Moment nen Brüller schadet keinem Hund aber wutausbrüche und rumschreien nur weil bei dir das Fass gerade überläuft ist einem hund gegenüber genauso unfair wie einem anderen Menschen gegenüber.


    Und ja, man kann es lernen und es hilft einem auch in anderen Situationen wenn man sich selbst im Griff hat

  • Mir fällt dazu auch nur ein, dass dein unbeherrschtes Verhalten dem Hund ggü. unfair ist!


    Weshalb soll er etwas lernen, was du selbst nicht auf die Reihe bekommst :ka:


    Verkehrte Welt!

  • Nicht den Anspruch an den Hund höher schrauben, sondern an sich selbst.



    Wenn du schreist und ausrastest, guck mal dabei in den Spiegel und frag dich, ob DAS nun das Resultat deiner Entwicklung sein soll.


    Klingt etwas abgedroschen, ist es aber nicht.

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