So, vom Krallen-Thread zu einem etwas ernsteren Thema.
Meine Enya ist wie schon im Vorstellungsthread geschrieben eine Mischlingshündin vom Tierschutz, etwas um die 3 Jahre alt. Sie war sehr schlecht sozialisiert und kannte auch sehr wenig. Sie ist nun seit Herbst 2017 bei mir und meinem Mann, kann inzwischen auch schon viel entspannter Gassi gehen als anfangs, wo sie ständig in Panik geriet bei allen möglichen Dingen.
Unser großes Problem ist, dass Enya beim an-der-Leine-laufen immer folgendes Verhaltensmuster zeigt, wenn uns was Gruseliges entgegenkommt. Besonders schlimm: Kinder jeglichen Alters, andere Hunde, die ebenfalls nervös sind, Menschen mit Wanderstöcken: stehenbleiben, einfrieren, fixieren, Bürste stellen, nach vorne ziehen. Wann immer möglich, drehe ich mit ihr um und gehe einfach woanders lang, weil es für uns einfach die stressfreie und leichteste Methode ist.
Ist dies nicht möglich, versuche ich sie so gut es mir möglich ist hinter mir zu halten, weil sie wohl in ihrem bisherigen Leben gelernt hat, dass das Nach vorne gehen die beste Verteidigung ist. Hier geht es übrigens nicht um Aggressivität (außer bei manchen Hundebegegnungen), ihr geht es nur um das Hingucken und ggf. hinziehen und schnüffeln und dann ist alles gut.
Da ich sie aber logischerweise nicht zu wildfremden Menschen hinlassen kann / will und ich auch nicht möchte, dass sie entscheidet "Ich will da jetzt hin!" und mich hinter sich herschleift, habe ich von Anfang an mit ihr das hinten bleiben geübt.
Leckerli hinter mich werfen, Knie eindrehen und sie beim Ziehen dann gegen mein Knie laufen lassen, wenn sie nicht aufpasst, zurückdrängen, blockieren, blockieren mit "ssssscht!"-Lauten und meinem Arm als "Sperre". Leider ALLES erfolglos. Bei uns in der Hundeschule wurde das Ganze eher oberflächlich behandelt und mir wurde geraten, dass ich sie beim Gassi gehen einfach permanent begrenzen soll, also sobald sie versucht mich zu überholen, umdrehen und in die entgegengesetzte Richtung weiter.
Auch das habe ich konsequent immer und immer wieder geübt. Es scheint aber so dermaßen fest in ihr verankert zu sein, dieses "Da kommt Gefahr, ich muss das regeln!", dass ich einfach keinen Erfolg verbuchen kann. Sie bleibt schon mal kurzzeitig hinter oder zumindest neben mir, aber wenn dann wieder eine Ablenkung kommt, vor der sie sich fürchtet, kann ich machen was ich will.
Ich finde es einfach ein wenig schade, dass sie offenbar gar keinen Schutz sucht bei mir oder schlimmer, mich offensichtlich für unfähig hält, die Situation einschätzen und für sie regeln zu können.
Habt ihr eine Idee?