Meinem Hund Sicherheit geben

  • Hallo zusammen :smile:


    Mal kurz die Zusammenfassung von meinem kleinen Kerlchen:


    Louie ist ein 1 jähriger Yorkshire-Chihuahua-Spitz Mischling. An sich ein ganz liebes Kerlchen und eigentlich auch recht lernwillig (soweit es der Terriersturkopf zulässt :ugly: )
    Als Welpe war er sehr neugierig und nichts hat ihm Angst gemacht. Mit der Zeit schlug das allerdings um und er wurde zu einem richtigen Schisser, obwohl er nichts schlechtes erlebt hat (mit einer Ausnahme, aber dazu komme ich später).


    Seine üblichen Hundefreunde mag er und da ist alles toll, allerdings auch nur weil sie etwa seine Größe haben, alles was größer ist als er macht ihm Angst. Und da kriegt er sich auch nicht nach einer Weile ein. Wir hatten eine größere Mischlingshündin zu Besuch, die wurde dauerhaft beobachtet und kaum hat sie sich bewegt wurde sie zusammen gebellt, weil könnte ja plötzlich auf ihn zuspringen und ihn zerfleischen. Genauso sind fremde Menschen beängstigend.


    In einer Hundeschule hieß es, dass man sich schützend über/hinter den Hund stellen soll. Das interessiert ihn allerdings gar nicht. Er ist in solchen Situationen kein Hund der wegrennt sondern der aus sicherer Entfernung den “Feind” verbellt.
    Im Dunkeln hat er auch Probleme mich und meinen Partner zu erkennen, dass haben wir mittlerweile aber gut im Griff. Wenn wir fragen “wo ist xxx?” dann weiß er wer kommt und alles ist gut.
    Genauso klappt es auch hin und wieder ihn abzulenken: Sitz machen lassen, die Aufmerksamkeit auf mich lenken und ihn dann belohnen wenn er ruhig ist. Seine Aufmerksamkeit bekomme ich allerdings auch nur, wenn er sieht, dass ich ein Leckerlie habe. Verliere ich seine Aufmerksamkeit ist das Gebell groß, ein Leckerlie gibt es dann allerdings auch nicht mehr.


    Wenn wir auf dem Feld Gassi gehen handhabe ich es bisher so, dass ich mit ihm an den Wegrand gehe und das oben beschrieben mache. Klappt auch einigermaßen, aber dass funktioniert eben an einer stärker frequentierten Strecke nicht. Ich sehe auch nach all den Monaten keinen Fortschritt.


    Ein besonderes Problem hat er mit Kindern. Das ist die einzige Negative Erfahrung, die er bisher gemacht hat. Die Kinder hier in der Nachbarschaft sind laut und aufdringlich, sprechen kein Deutsch und die Kommunikation gestaltet sich daher schwer. Wir blocken die Kinder ab und drehen uns Weg, aber den Lärm und die Unruhe nimmt er ja trotzdem wahr. Er hat diese Angst nun aber auch auf andere Kinder übertragen, wie zum Beispiel die Nichte von meinem Partner. Die kleine spricht kaum ein Wort, ist ruhig, rennt nicht umher und trotzdem kommt in Louie die pure Panik auf, wenn sie den Raum betritt.


    Das ganze ist auch bei Besuch so. Die Klingel an sich stört ihn nicht, auch Besuch allgemein nicht. Nur Besuch der noch nie da war oder selten, wobei er sich da bei nicht beachten wieder beruhigt.


    Ich möchte ihm einfach nur mehr Sicherheit geben können ohne seine Angst noch zu belohnen oder verstärken.


    Hätte er ein Hofwachhund werden sollen wurde er seinen Job bestimmt toll machen xD


    Was wäre eurer Meinung nach eine bessere Strategie?

  • Hallo,

    In einer Hundeschule hieß es, dass man sich schützend über/hinter den Hund stellen soll.

    Quatsch, warum hinter oder über dem Hund stehen? Damit er alles besser scannen kann?

    Ich möchte ihm einfach nur mehr Sicherheit geben können ohne seine Angst noch zu belohnen oder verstärken.


    Vor den Hund stellen wäre da eine Option, aber nur dann, wenn der Hund bereits Vertrauen hat

    Im Dunkeln hat er auch Probleme mich und meinen Partner zu erkennen,

    Sieht er ev schlecht?

    Wenn wir auf dem Feld Gassi gehen handhabe ich es bisher so, dass ich mit ihm an den Wegrand gehe und das oben beschrieben mache. Klappt auch einigermaßen, aber dass funktioniert eben an einer stärker frequentierten Strecke nicht.

    Er ist noch ein junger Hund und an stark frequentierten Straßen/Strecken muss er dieses von Dir gewünschte Verhalten erst einmal lernen.


    Es gibt hier einen Thread Zeigen und Benennen, der könnte Dir ev weiterhelfen


    Allerdings sehe ich bei Faro (ängstlicher Border aus einer Tötungsstation), dass es besser ist, einfach weiterzugehen, statt stehen zu bleiben und den Hund absitzen zu lassen

    Hätte er ein Hofwachhund werden sollen wurde er seinen Job bestimmt toll machen

    Das wäre ja wohl Stress für ihn

    Das ganze ist auch bei Besuch so. Die Klingel an sich stört ihn nicht, auch Besuch allgemein nicht. Nur Besuch der noch nie da war oder selten, wobei er sich da bei nicht beachten wieder beruhigt.

    Hat er keine Rückzugsmöglichkeit im Haus, wo er weiß, dort nicht gestört zu werden?


    Faro haut ab, wenn Kinder kommen. Er verzieht sich dann in den Keller, weil er weiß, dort hat er seine Ruhe



    Ich möchte ihm einfach nur mehr Sicherheit geben können ohne seine Angst noch zu belohnen oder verstärken.

    Dieses Thema hatten wir am Samstag in der HuSchu und unsere Trainerin sagte , man kann Angst nicht noch verstärken, denn Angst ist Angst, da reagiert kein Hund/Mensch rational. Früher sagte man, wenn ein Hund Angst hat, ignoriert man ihn am besten, doch das ist Unsinn. Man kann dem Hund zeigen, dass man seine Angst wahrnimmt, allerdings ohne ihn zu betüddeln.


    Was machst Du überhaupt mit dem Hund, um ihm Sicherheit zu vermitteln?
    Bei Faro hilft es sehr gut, ihn zu beschäftigen und zwar so , dass er immer Erfolge hat, die sein Selbstvertrauen aufbauen

  • In einer Hundeschule hieß es, dass man sich schützend über/hinter den Hund stellen soll.

    Ich kenne das eigentlich mit schützend VOR den Hund stellen, das er merkt du regelst das für Ihn und er hat sich da raus zu halten?!


    Das Problem mit den Kindern würde ich wie folgt angehen:
    Schnapp dir deine Nichte, setzt euch in den Garten oder sonst wo hin und dann lass die kleine mal mit Leckerlie um sich werfen. Hundi würde ich den Freiraum geben das er weg kann aber auch kommen kann, so wie es ihm gerade behagt. Alles ganz ohne druck einfach nur da sitzen, leckerlie werfen und abwarten (sie mus den Hund ja nichtmal anfassen, es geht nur darum das er merkt es passiert nix schlimmes, es gibt sogar kekse). Das würde ich 1-2x die Woche machen, für den Anfang. Vll kann man, wenn das gut klappt und die Anwesenheit des Kindes für den Hund kein Drama mehr ist, steigerungen einbauen wie Nichte redet lauter, klappert mit was ect.


    Mehr Tipps oder Ideen hab ich leider keine für dich.


    Alles gute.

  • Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass er schlecht sieht. Wenn da jemand in 20-30 Meter Entfernung in der Nacht angelaufen kommt bellt er erstmal. Aber ich denke eher, dass das den Umständen geschultet ist und nicht seinen Augen, er erkennt uns auch, aber in dem Augenblick wo er “etwas” wahrnimmt ist erstmal Theater.


    In der Hundeschule wurde es uns als schützend erklärt, nach dem Motto “ich bin da”. Wenn das Schwachsinn ist, ok. Aber ich habe es mir ja nicht allein ausgedacht.


    Wegen dem Rückzug: Er kann in jedes Zimmer zieht es aber vor mit im Wohnzimmer zu bleiben, auch wenn er Angst hat.
    Außerhalb ist das allerdings schwerer. Wenn die Nachbarskinder vor meiner Haustür spielen muss ich da vorbei und dabei geht es auch nicht in “Fluchtmodus” sondern zieht bellend drauf zu.


    Wir versuchen auch abzublocken/bzw. uns schützend vor ihn zu stellen, dass gestaltet sich allerdings als schwierig wenn so ein kleines irres Ding bellend um einen rumwuselt.


    Wie genau meinst du das, du beschäftigst ihn um sein Selbstvertrauen aufzubauen? Hättest du mir ein Beispiel? Weil momentan läuft es bei uns eben mehr über Ablenkung. Ich denke, korrigiere mich, wenn ich das falsch interpretiere, dieses “Ablenken -> “Feind” vorbei -> nicht gebellt -> Belohnung” ist doch auch ein Erfolg für ihn oder? Er hat nicht angeschlagen und es ist ihm trotzdem nichts passiert.


    Und kein Stress, das mit dem Wachhund war ein Spaß ;)

  • @Cookie0305


    Danke für deine Antwort :)
    Ja darüber haben wir auch schon nachgedacht, nur ist die Schwester von meinem Partner etwas komisch und ich bin mir nicht sicher ob sie einverstanden wäre und meine Familie/meine Neffen leben 700km entfernt, was es auch nicht einfach macht.


    Kinder sind bei uns irgendwie Mangelware. Entweder noch im Säuglingsalter oder mit 15,16 schon zu alt :muede:

  • Bei Kindern draußen würde ich ihn auf den Arm nehmen und so weit wie möglich Abstand halten. Ein einzelnes Kind kann man gut blocken, aber mehrere sind einfach zu gefährlich, die können dann von allen Seiten kommen.


    Sitzen ist auf stark frequentierten Strecken nicht praktikabel, wie du festgestellt hast. Außerdem würde er jetzt im Winter verknüpfen Hund = kalter Hintern, also wieder ein schlechte Erfahrung.

  • @Ixabel


    Genau das ist das Problem und in der Regel sind sind es mindestens 3 oder mehr Kinder und eine Kommunikation ist vollkommen unmöglich.
    Auf den Arm genommen haben wir ihn auch schon oft, aber er eskaliert ganz genauso. Aber bei Kindern schlägt auch jegliche Art der Ablenkung fehl.
    Wobei ich glaube, dass ich ein Stück weit damit Leben muss, dass er vor denen in der Nachbarschaft Angst hat. Abschirmen so gut es geht und dann mal gucken.


    Es wäre nur schön abgesehen davon Fortschritte zu machen.

  • Was eskaliert da wie genau? Ich finde einfach, dass man dadurch viel schneller aus der Situation raus kommt. Aber muss auch sagen, dass die Kinder hier zum Glück dann sofort aufgeben.

  • Was eskaliert da wie genau? Ich finde einfach, dass man dadurch viel schneller aus der Situation raus kommt. Aber muss auch sagen, dass die Kinder hier zum Glück dann sofort aufgeben.

    Eskalieren ist wohl ein wenig übertrieben. Aber er sieht die Kinder (ganz egal ob sie gerade laut oder leise sind) und fängt an zu bellen. Auf dem Arm geht es dann so lange bis wir im Hausflur und außer Sichtweite sind.
    Er lässt sich bis dahin auch nicht beruhigend oder ablenken. Auch wenn man vorher seine Aufmerksamkeit hat klappt das genau so lange bis er die Kinder wahrnimmt.
    Nicht auf den Armen klappt genauso schlecht, nur das man ihn dann noch hinter sich herziehen müsste :muede:

  • Ah, okay. Wenn du das Bellen in beiden Fällen nicht verhindern kannst, wäre mir das Tragen immer noch lieber. Immerhin kann man dadurch schlimmeres verhindern. Man will ja auch nicht schuld sein, wenn der Hund dann doch mal anfängt zu schnappen, weil er bedrängt wird und ein Kind den anderen was beweisen wollte.

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