Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll und ein aussagekräftiger Titel fällt mir auch nicht ein.
Wir haben (noch) zwei Hunde Sammi, 15 - 17 Jahre und Hazel 11 Jahre.
Bei Hazel wurde im August ein Übergangszellkarzinom am Basengang und eine Veränderung an der Gebärmutter diagnostiziert. Grund für die Diagnostik war, dass sie schlecht Urin absetzen konnte.
Die Gebärmutter sollte so schnell wie möglich herausgenommen werden, da sie stark vergrößert war und auf die Blase drückte. Unter der Narkose wurde eine Blasenspiegelung gemacht. Der Blasengang war so zugewuchert mit einem Übergangszellkarzinom, dass es nicht möglich war, bis in die Blase zu gelangen. Wir wurden noch während der Narkose angerufen und uns wurde geraten, die große OP nicht mehr durchzuführen und Hazel noch eine schöne restliche Zeit zu machen. Sobald sie keinen Urin mehr absetzen würde, sollten wir sie gehen lassen. Wohl durch die Endoskopie der Blase war der Urinabsatz zunächst deutlich besser.
Nachfolgend (einige Wochen später) hörte sie auf zu fressen und es ging ihr nach meinem Empfinden sehr schlecht. Der Urinabsatz war aber noch relativ gut. Ich bin in die Klinik und es wurde eine heftige Gebärmuttervereiterung diagnostiziert, bei der man eigentlich eine Not-OP gemacht hätte. Die Ärztin meinte, Hazel mache nicht den Eindruck wie ein Hund, den man gehen lassen sollte, so dass ich einer weiteren Behandlung zugestimmt habe. Sie hat Hormone bekommen, die den Muttermund öffnen, um dem Eiter eine Möglichkeit zu geben, abzufließen, und nach zwei Wochen ging es ihr tatsächlich wieder gut. Sehr gut sogar. Seitdem bekommt sie durchgehend ein Antibiotikum, Magenschutz, Metacam und Buscopan.
Nun frisst sie seit gestern wieder ganz schlecht. Gestern Abend konnte ich ihr noch ein Steak schmackhaft machen. Heute hat sie noch nichts gefressen. Nicht einmal das Riesenpaket mit Hundeleckerchen, das heute ankam, hat sie interessiert. Der Urinabsatz hat sich verschlechtert. Es läuft noch, dauert aber lange, bis es anläuft, dann nur in einem sehr dünnen Strahl.
Wenn es "nur" der Urinabsatz wäre, würde ich denken, dass wir sie nun noch genauer beobachten müssen. Ich habe aber Sorge, dass sie vielleicht einen Nierenstau oder so etwas hat.
Vielleicht ist die Gebärmuttervereiterung auch zurück gekommen.
Oder es sind Metastasen.
Oder sie hat nur Magen, was sie immer mal wieder hatte, ihr ganzes Leben lang.
Ich weiß nicht, ob ich wieder Diagnostik betreiben lassen möchte. Ein Ultraschall tut zwar nicht weh, stresst sie aber sehr. Eigentlich ist sie durch jeden Klinikaufenthalt gestresst.
Mit der Klinik hatte ich vereinbart, dass wir sie bei einer Verschlimmerung gehen lassen. Aber wie schlimm muss es werden? Noch ist sie nicht in einem Zustand, in dem ich bei einem gesunden Hund denken würde, dass es etwas ernstes ist. 1 1/2 Tage nicht fressen war immer mal wieder normal für sie. Aber sie ist ja kein gesunder Hund.
Wir haben vor zwei Jahren und vor drei Jahren einen Hund einschläfern lassen müssen. Bei beiden war uns klar, dass der Moment gekommen war. Es war jeweils eine relativ akute Verschlechterung in einem hohen Alter mit eindeutigen Symptomen.
Und jetzt weiß ich nicht weiter...
Sie wird sterben. Die Diagnose ist tödlich. Und sie soll nicht leiden. Lass ich sie jetzt frühzeitig gehen? Oder warte ich, bis ich ein sicheres Gefühl habe und lass sie vielleicht leiden? Und was mache ich mit Sammi? Soll er dabei sein?
Falls es jemand geschafft hat, bis hierher zu lesen, freue ich mich über Ratschläge...
Danke.