Hi zusammen,
meine Debby ist ja eine Tierschutzhündin und wird nächstes Jahr 4, ist kniehoch und wiegt 25kg, laut unserem TA ist ihr Gewicht so ideal. Schon als sie zu uns kam, war sie wahnsinnig verfressen und hechtete jedesmal sofort wie eine Geisteskranke vom Sofa, wenn sie nur erahnte, dass ich in die Küche gehen könnte. Sie stand anfangs auch immer neben uns am Tisch, wenn wir gegessen haben, in der Hoffnung es könne was runterfallen. Das Ganze haben wir ihr natürlich abgewöhnt und sie muss jetzt jedesmal auf ihren Platz, wenn wir essen.
Was mich aber unheimlich nervt ist diese unsägliche und nie versiegende Gier nach Futter. Selbst wenn sie gerade erst gegessen hat (sie bekommt 3 Portionen Trofu täglich, insgesamt 255kg), inhaliert sie nahezu alles, was sie auf der Straße findet, wenn ich nicht schnell genug bin oder es einfach übersehe. Manchmal läuft sie an der Leine neben mir, schnüffelt ein bisschen hier und ein bisschen da und zack, schon ist sie wieder am Kauen und ich weiß natürlich nicht, was da lag, weil es entweder dunkel draußen ist oder ich schlichtweg nix gesehen habe im Vorbeigehen.
Wenn sie ihr Futter bekommt, schlingt sie dieses innerhalb von Sekunden und ohne zu kauen runter. Das Trofu muss ich in Wasser einweichen, weil sie sich sonst bei der Schlingerei an den trockenen Stückchen verschluckt und im blödesten Fall alles wieder erbricht. Ich habe schon zwei Anti-Schling-Näpfe versucht, die wirft sie entweder um oder schiebt sie in ihrer Ungeduld durch die halbe Wohnung.
Zudem ist es für uns einfach nicht möglich, mal in Ruhe Abend zu essen, weil sie zwar auf ihrem Platz sitzt, aber uns unentwegt anstarrt und dabei ständig Sabberfäden zieht und dabei permanent schmatzt. Leider ist unsere Wohnung nicht so groß, dass wir sie einfach währenddessen in ein anderes Zimmer "verbannen" könnten,das Wohnzimmer ist halt hier der Dreh- und Angelpunkt wo auch ihr Bettchen steht und unsere Küche ist zu klein, um dort zu essen.
Es kann doch bei Gott nicht sein, dass dieser Hund IMMER Hunger hat?! Beim TA waren wir übrigens schon, sie hat keinerlei Mängel und auch ihr Kot wird regelmäßig untersucht. Er sagte es sei bei ihr wohl ein rein psychisches Problem (Fundhund ohne Futter und Wasser damals). Sie hat uns auch schon das Katzenklo ausgeräumt, weil der Katzenkot natürlich nach Futter roch.. seitdem steht es so, dass sie es nicht mehr erreichen kann.
Ich bin mit meinem Latein echt am Ende und habe allen Ernstes schon Hemmungen, in die Küche zu gehen, weil sie einfach so penetrant ist und dann auf ihrem Platz sitzt und vor sich hinweint und fiept. Sie kennt beim Thema Futter einfach null Beherrschung, ich übe oft mit ihr das "mich anschauen", während ich mit ausgestrecktem Arm das Futter weghalte, dabei wird sie nach kürzester Zeit wieder so ungeduldig und springt mich an, dass ich das Ganze dann abbreche und es gibt eben kein Futter. Diesbezüglich ist wirklich keinerlei Lernkurve da.
Wir waren auch schon beim Anti-Giftköder-Training, weil sie ja wie gesagt mit Vorliebe alles von der Straße frisst, was sie findet und wir waren DIE Attraktion in der Hundeschule, da selbst der gefräßigste Labbi es irgendwann verstanden hat, dass sich Alternativverhalten mehr lohnt als das Zeug auf der Straße zu fressen, während Debbys Verstand sich jedesmal komplett auszuschalten schien und sie offensichtlich nicht anders konnte, als das rumliegende Zeug zu fressen.
Habt ihr irgendeine Idee für mich? Ich hatte mal eine Sendung mit Martin Rütter gesehen, wo es um eine gefräßige Französische Bulldogge ging, bei der er vorgeschlagen hat, sie einfach mal so viel fressen zu lassen bis sie keinen Hunger mehr hat. Die hörte dann tatsächlich nach 2 Näpfen auf, aber ich bin mir so sicher wie das Amen in der Kirche, Debby würde den 15kg Trofu-Sack inhalieren, wenn sie die Möglichkeit hätte, von demher halte ich das Ganze für ziemlich sinnbefreit. Bei ihr glaube ich ganz im Ernst, dass sie sich förmlich totfressen würde.