Hündin läuft bellend auf Passanten zu

  • Ich übernehme neuerdings das Gassigehen für eine ca. 5 oder 6 Jahre alte Hündin. Ich habe schon oft Hunde ausgeführt und dabei etwas erziehen können, aber bei ihr bin ich jetzt ein bisschen ratlos und brauche eure Hilfe. Bitte :hilfe:


    Bei den Besitzern wurde das Amt eingeschaltet. Nach Absprache mit den Nachbarn, scheint sie fast nie richtig raus gehen zu können. Sprich die täglichen Runden, um sich aus zu powern fehlen. Auf offenem Feld ohne Leine, nur wir zwei, gab es bisher kein Problem mit dem zurück kommen auf Kommando. Aber neulich, hab ich sie jagen MÜSSEN. Müssen, weil sie mir schon auf die Hauptstraße zu gerannt ist; einem Pärchen hinterher. Sie hat mich einfach komplett ignoriert. Zu meinem erstaunen, machte sie erst eine Kehrtwendung, als ich (keine Ahnung wieso) plötzlich selbst geknurrt habe. :lachtot: Da kam sie mit gesenktem Kopf zurück. Hab wohl den Ton getroffen. :ka:
    Normalerweise drehe ich den Spieß um und ignoriere sie bzw. den Hund, wenn sowas passiert. D.h. ich mache auf dem Absatz kehrt und gehe. Den Hund verunsichert es und er kommt angelaufen. Dann gibt es positive Bestätigung. Funktionierte bisher immer.
    Aber bei Leyla keine Chance. Sie sieht Menschen und rennt bellend auf sie zu. Nicht zum streicheln, sondern nur um dazustehen und um sie anzubellen. Aber nicht aggressiv, sondern mehr...äh...so: was willst du? Dann schnüffelt sie, die Leute gehen weiter, sie rennt wieder hinterher und bellt erneut an, usw. Das macht sie aber nur, wenn sie keine Leine dran hat. An der Leine juckt sie das kein bisschen. Nicht mal fremde Hunde.


    Was würdet ihr mir raten? Wie soll ich dieses Verhalten unterbinden? Wie kann ich sie erziehen?

  • Es ist nicht dein Hund, also hast du da auch nicht zu erziehen.
    Es ist nicht dein Hund, also hast du sie auch nicht von der Leine zu lassen. Schon gar nicht, wenn sie so ein Verhalten an den Tag legt. Das ist fahrlässig und kann sowohl Hund als auch Besitzer in Schwierigkeiten bringen, wenn doch mal was passiert.
    Sichere den Hund mit einer Schleppleine wenn du möchtest, dass der Hund trotzdem einen größeren Radius hat und versuch mal mit den Haltern zu sprechen, dass die erzieherisch etwas ändern oder überhaupt mal mit Erziehung und Auslastung beginnen...

  • Nun ja, wenn das mit dem Halter abgesprochen ist und der sein okay gibt, kann man den Hund ja erziehen und ableinen wie man möchte. Da sehe ich jetzt nicht so das Problem.


    Hört sich erstmal nach einem ziemlich unsicheren Hund an, vor allem wenn er "nie rauskommt" liegt das auch nah. Du solltest in jedem Fall verhindern, dass der Hund Passanten belästigt. Das geht gar nicht, es gibt Leute die haben Angst vor Hunden, egal wie klein/groß dieser sein mag.


    Ne Schleppleine und entsprechendes Training wäre also ne Idee - oder du übst erstmal in kleinerem Rahmen (das heißt an der normalen Führleine), dass fremde Menschen nichts bedrohliches sind und der Hund trotzdem zuverlässig auf dich hört.

  • Ich hätte da ausser dem schon genannten auch versicherungstechnisch echt bedenken, den Hund abzuleinen. Wer haftet denn dann, wenn irgendwas passiert?
    Auch bei mündlicher Zusage vom Halter aus würde ich als Gassigänger da kein Risiko eingehen wollen.
    Ich als Halter würde es so auch nicht gutheissen, wenn mein Gassigänger den Hund ( der zudem offensichtlich nicht zu 100% abrufbar ist) ableinen würde.

  • Ne Schleppleine und entsprechendes Training wäre also ne Idee - oder du übst erstmal in kleinerem Rahmen (das heißt an der normalen Führleine), dass fremde Menschen nichts bedrohliches sind und der Hund trotzdem zuverlässig auf dich hört.

    Mit dem Halter ist das alles abgesprochen. Aber WIE kann ich sie trainieren? Welche Schritte genau?

  • Keine Ahnung in welchem Bundesland du wohnst, aber je nachdem kann der Hund für so ein Verhalten als "gefährlicher Hund" eingestuft werden. Dann hat er Leinen- und Maulkorbknast und der Besitzer darf entsprechend Steuern zahlen.


    Es ist absolut verantwortungslos einen Hund wohlweißlich dieser Baustelle abzuleinen. Es gibt Menschen die haben Angst vor Hunden, es gibt Menschen die wehren sich gegen solche Hunde und es kann sonst was passieren.


    Bis jetzt hattet ihr einfach Glück.


    Schleppleine dran und gut ist. An der Schleppleine den Rückruf aufbauen. Am Anfang Rückrufwort - hochwertiges Leckerlie. Rückrufwort - hochwertiges Leckerlie. Mag er das nicht, dann eine runde zergeln,... Dann Rückrufwort, wenn Hund eh schon auf dem Weg zu dir ist. Dann ohne Ablenkung nur rufen, wenn du 200% sicher bist der Hund kommt. Dann auch mal unter Ablenkung - Hund schnüffelt an Grashalm,... Die Ablenkung wird langsam gesteigert. Immer hochwertig belohnen.


    Die Schlepp muss dann auch wieder abgebaut werden. Leichtere Strippe, dann immer kürzer. Der Hund weiß genau, wann er angeleint ist und wann nicht.


    Und nur weil Hund ohne Ablenkung abrufbar ist, ist er es in solchen Situationen noch lange nicht, deshalb später auch mit Ablenkung trainieren. Z.B. einen Ball hinlegen, Hund absetzen und ihn zu dir rufen, später kann der Ball auch mal gekullert werden. Das ist sehr individuell. Hund sitzt, du wirfst einen Keks auf die Wiese, gehst weg und rufst ihn zu dir und wenn er kommt hochwertig belohnen und dann auch den Keks suchen schicken,... Gibt unzählige kleine Möglichkeiten das zu üben und den Reiz auch zu steiger.


    Und auf die Körpersprache des Hundes achten. Du weißt darum, also heißt es vorrausschauend agieren und den Hund sichern.


    Zum Thema Rückruf gibt es tausende Videos bei Youtube,...

  • Mahlzeit,


    habe ein ähnliches Problem mit meinen beiden. Die sind die ganze Zeit über total entspannt und laufen frei ohne auch nur im Ansatz Probleme zu machen. Es sei denn der junge Vizsla sieht etwas was ihn aufregt oder er nicht kennt.


    Dann geht er auch bellend los ohne dabei gefährlich zu sein, aber das wissen die anderen ja nicht. In dem Moment kann ich ihn meistens auch nicht mehr abrufen.


    Die labradorhündin ist besonders abends dann auch dabei und ich finde das langsam genauso unkomisch wie z.B. jemand mit einem anderen Aussehen (Rollstuhl, Rolator, Farbiger, jemand der ein großes Stofftier trägt etc.) oder einem anderen Hund.


    Schleppleine scheint mir da schon sinnvoll, werde ich mal probieren. Bis jetzt teile ich beiden wenn ich sie eingeholt habe mit Schnauzgriff oder auf dem Rücken fixieren mit, daß ich das überhaupt nicht toll finde.


    Hat jemand sonst noch nen Tip? Ich glaube das ist aus Verunsicherung und bei der labradorhündin auch aus Beschützerinstinkt für den Kleinen.


    Ist ja eigentlich auch egal, ich mag es jedenfalls nicht und will es weg haben, da es mein entspanntes Gassi gehen doch langsam etwas einschränkt, gerade abends.

  • Bis jetzt teile ich beiden wenn ich sie eingeholt habe mit Schnauzgriff oder auf dem Rücken fixieren mit, daß ich das überhaupt nicht toll finde.

    Was sollen die Hunde daraus lernen, nur das du unberechenbar bis.
    Würdest du bitte damit aufhören, denn damit erreichst du überhaupt nichts. :wuetend:
    Zieh den Hunden ein Geschirr an, befestige eine Schleppleine daran, und übe den Rückruf.


    Wie man da am besten dann vorgeht, da können dir andere User mehr dazu sagen.

  • Macht Sinn mit der Schleppleine und würde mich sehr interessieren wie ich das am besten mache.


    Mit meiner etwas rauen Methode mache ich aber doch nichts anderes als die Hunde untereinander auch im Rudel. Die werfen auch nicht andauern mit Futter oder Wattebäüchchen, sondern zeigen auch mal ganz rigouros wo es lang geht.


    Verstehe nicht warum das total daneben sein soll.

  • Ich würde vorschlagen, dass du das in einem eigenen Thread fragst? Mit passender Überschrift incl. deiner Grundsatzfrage zu Schnauzgriff und Alphawurf. Dann clicken da auch Leute drauf, die sich mit der speziellen Frage auskennen. Hier sieht deine Fragen nämlich niemand.

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