"Nein!" vom Tierheim

  • Hallo Foris,
    ich starte mal meinen ersten Thread hier mit einem Thema, welches mich aktuell recht stark beschäftigt.
    Ich hätte gerne einen Zweithund, und will mir diesen aus dem Tierschutz holen. Ich habe auch schon eine recht konkrete Vorstellung.
    Ich habe das Thema "neuer Hund", bzw. "Zweithund" aus sogenannten Vernunftsgründen :roll: einige Jahre vor mir hergeschoben. Nun habe ich mich aber entschlossen, und es fühlt sich bauchtechnisch richtig an.


    Vor ein paar Tagen bin ich nun also wild entschlossen losgestiefelt, um mir einen zu besorgen. Vor Ort wurde ich dann allerdings abgewiesen, und habe keinen Hund bekommen. Ich bin also frustriert wieder nach Hause gefahren. Ich habe natürlich die Schuld erst mal bei mir gesucht, aber nachdem ich keine gefunden habe, bin ich inzwischen immer verärgerter darüber. Mir wurden keine konkreten Gründe oder Argumente genannt, warum ich keinen Hund bekomme, bzw. warum ich diesen Hund / diese Hunde, die ich mir ausgesucht hatte, nicht bekomme. Die Pflegerin hat mir einige "negative" Eigenschaften meiner Favouriten aufgezählt, und mir quasi unterschwellig unterstellt, dass ich damit nicht fertig würde, oder ich die Voraussetzungen dafür nicht mitbrächte. Aber ohne dies zu prüfen. Also ich stand sozusagen vor einer Wand aus Vorurteilen. Ich habe natürlich versucht, die "Argumente" zu entkräften, indem ich ein bisschen was von mir erzähle, aber ich wurde nicht wirklich gehört. Es war ein Gespräch zwischen Tür und Angel, ich hätte mir gewünscht, dass sich ein Pfleger Zeit nimmt, und wir uns wenigstens zum Gespräch hinsetzen oder so.


    Die gleiche Situation, bei der gleichen Pflegerin, hatte ich ein paar Wochen vorher schonmal, da hatte ich mir einen alten Hund ausgesucht, den ich auch nicht bekommen habe, weil ich ihm aus gesundheitstechnischen Gründen nicht gerecht werden konnte, also er ist leber- und nierenkrank, und muss alle zwei Stunden raus, was ich nicht leisten kann, da ich arbeiten gehe, und bräuchte permanent Zugang zu Futter, was wegen der Zweithündin nicht geht. Das waren ganz klare Argumente, die ich auch voll und ganz und sofort eingesehen habe.
    Allerdings habe ich auch an diesem Tag schon gefragt, ob sie mir denn andere Hunde empfehlen könne, wo ich jetzt schon mal da wäre, und sie meinte nur lapidar, ich solle nochmal auf der Internetseite schauen, und dann wiederkommen.


    Nun kam ich vorbereitet wieder, mit 23 Favouriten aufm Zettel (man ist ja flexibel), und nun sollte keiner (??) in Frage kommen?
    Sie meinte, ich solle erst mal die schriftliche Selbstauskunft ausfüllen (was ich tat, und was nicht viel mehr enthielt als meinen Namen und meine Adresse), und dann sähen wir weiter, und sie würde den Kollegen sagen, dass ich schon da war, und unbedingt nen schwierigen Hund wolle.
    Ich weiß nun nicht, ob und wann sich jemand bei mir meldet, oder ob ich mich nochmal melden soll, oder ob ich denen auf den Keks gehe, und lieber Ruhe geben soll.


    Meine Frage an euch ist nun, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt, und wie ihr die Sache seht.


    Mir kommt es inzwischen so vor, als ob zumindest diese Pflegerin, vielleicht sogar das ganze Team, eigentlich gar keine Hunde vermitteln will. Mir wurden keine konkreten oder sinnvollen Argumente genannt.
    Außer:
    "der ist ein Beißer,
    der ist schwierig,
    der ist schnell,
    der ist stark,
    der ist ein Arbeitshund,
    spazierengehen reicht da nicht,
    sie wohnen in Berlin - wir suchen eher ein ländliches Zuhause,
    sie haben noch keine Erfahrung - man soll nicht gleich mit einem schwierigen Hund beginnen,
    ihr Ersthund ist zerbrechlich - da geht ein großer Zweithund nicht,
    sie gehen arbeiten, alle Hunde bei denen Text dazusteht sind schwierig und eigentlich gar nicht für die Vermittlung geeignet,
    die Gruppe' hat entschieden dass er auf die Seite in die Vermittlung kommt - ich wäre eher nicht dafür und würde ihn gerne noch hierbehalten,
    der ist noch nicht so weit,
    das ist ein Jagdhund, der jagt,
    er hatte vorher Zugang zu einem Garten,
    es ist nicht wichtig, ob sie damit kein Problem haben, sondern ich muss sehen, was für den Hund am besten ist,
    sie tun dem Hund damit keinen Gefallen,
    einer von beiden Hunden kommt da garantiert zu kurz,
    wir wollen nicht, dass der Hund nach kurzer Zeit zurückkommt, und dann noch mehr traumatisiert ist,
    eher nicht."


    Wobei mich das fett Gedruckte ganz besonders wurmt.
    Mein einziges Argument war dann nur noch, dass ich mich der Herausforderung stelle, und ich mich dem gewachsen fühle. Was sie aber nicht interessierte.
    Nun stelle ich mir die Frage, sollte es überhaupt so sein, dass ein Interessent Überzeugungsarbeit leisten muss? Dass ein Interessent sich vor dem Pfleger profilieren muss und Werbung für sich selber machen muss? Läuft da nicht irgendwas gewaltig schief?
    Beide Male war es kein faires Gespräch, sondern irgendwie ein "Gegeneinander". Bzw. ein reines Abwimmeln.


    Einige Tage vorm zweiten Besuch habe ich angerufen. Ich muss dazu sagen, es ist verdammt schwer, jemanden ans Telefon zu bekommen. Ich habe es vorher und hinterher sehr oft probiert, und es ging nie jemand ran. Derjenige, den ich an dem Tag dran hatte, wirkte eher wie ein Helfer oder Azubi. Er stellte mir direkt sehr konkrete Fragen, vor allem, ob und welche Erfahrungen ich mit schwierigen Hunden dieser Sorte hätte. Ich habe sogut ich konnte alles recht ausführlich erzählt, was aber natürlich nicht ausreichte. Auch von diesem Mitarbeiter wurde ich also mehr oder weniger am Telefon abgewimmelt, mit den Worten, dass dieser Hund dann eher nicht für mich in Frage käme, und ich vielleicht mal mit jemandem sprechen solle, der konkret für diesen Hund zuständig sei, und ich persönlich zur Besuchszeit vorbeikommen solle, und evtl. weitersuchen soll. Als ich an dem Tag dann vor Ort war, wurde mir (von einer anderen Pflegerin) gesagt, ich solle in der entsprechenden Abteilung anrufen. :lepra: Als ich ihr sagte, da geht keiner ran, hat sie dann rumtelefoniert, und mich dann weitergeschickt.


    Bevor ich den Azubi am Telefon hatte, hatte ich noch eine Vermittlerin des Haupttelefons dran, die mir zu meinem Hauptfavouriten sagte, nachdem sie ihn rausgesucht hatte: "Oh, der sitzt ja im xy-Zwinger, na der scheint ja nich so nett zu sein .. sind sie sich da ganz sicher?..."


    Nun frage ich euch, ist das eine adäquate Weise, Hunde zu vermitteln?
    Wie vielen Interessenten geht/ging es wohl noch so wie mir?
    Und wie viele (gar Hunderte?) geben frustriert auf, und holen sich einfach einen Hund aus einer Kleinanzeige?
    Wie viele hunderte Menschen, wurden schon auf diese Art abgewimmelt. Hier und anderswo?


    Die Pflegerin meinte, dass auch die einfachen, unkomplizierten Hunde Bedarf und ein Recht hätten, vermittelt zu werden, worin ich ihr absolut Recht gebe. Ich fragte sie, ob es denn hier Hunde gäbe, und sie mir welche empfehlen könne, die 'einfach' seien, wenn sie mir schon keine Schwierigen zutraue. Darauf bekam ich keine Antwort.
    Ich fragte außerdem, was ich denn mibringen oder haben oder machen müsse, um einen Hund generell, oder einen meiner Favouriten zu bekommen, oder wer überhaupt einen Hund bekäme, auch darauf bekam ich keine Antwort.
    Ich muss dazu sagen, ich war die ganze Zeit im Tonfall sehr freundlich und die Pflegerin auch. Inhaltlich war das ganze aber, im nachhinein betrachtet, eine Katrastrophe, und ich frage mich nun, bzw. euch, ob das überall so läuft, oder ob evtl. diese Pflegerin (und ihr ganzes Team?) die letzten 10 Jahre heimlich gar keine Hunde vermittelt hat? :xface: :ka: Weil sie die alle selber behalten wollen?


    Ich hatte auch nicht die Möglichkeit, einen Hund zu streicheln, oder mit einem Probegassi zu gehen, diese Möglichkeit wurde mir gar nicht erst angeboten.
    Jagdhunde vermitteln sie wohl gar nicht an 'normale Menschen'. Nur an Jäger. Ich fragte, wie viele interessierte Jäger denn hier pro Woche zur Besuchszeit vorbeikämen. - "Keiner."


    Bekannte von mir wollten sich vor zwei Jahren einen Hund aus dem Tierheim holen. Bei der Vorkontrolle stellte sich heraus, dass sie nicht bereit waren, eine Hauptbezugsperson für den Hund festzulegen. Sie sind ein Ehepaar, und wollten eben beide Besitzer sein. Das war der Grund, warum sie keinen Hund aus dem Tierheim bekamen.


    Was mir fehlt, ist das Abfragen von Wissen. Also Fachwissen, ein Sachkundetest. Wird das überhaupt irgendwo gemacht? Hier offenbar nicht.
    Stattdessen wird nach Erfahrung gefragt. Jedenfalls am Telefon. Vor Ort nicht.
    Wobei die Frage nach 'Erfahrung', bzw. die Antwort darauf genau 0 aussagekräftig ist. Warum hat man das bisher noch nicht erkannt? Nach wieviel .. hundert Jahren Tierschutzarbeit?


    Vielleicht kann ja der ein oder andere verstehen, worum es mir geht. Ich wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben. Und eure Meinung dazu wissen, und evtl. ähnliche Erfahrungsberichte lesen. Wie kann ich jetzt weiter vorgehen?
    Mir geht es weniger darum, jetzt unbedingt einen Hund zu bekommen, sondern mir geht es ums Prinzip und um die Art und Weise. Um das Wie. Und die offene Frage steht im Raum, ob da alles so mit rechten Dingen zugeht. Und wie es bei euch so gelaufen ist, als ihr euren Hund geholt habt (oder holen wolltet).
    Also ich habe absolut nichts dagegen, jetzt noch keinen Zweithund zu haben, das Mehr an Freizeit, Platz, Sauberkeit, Geld und Nerven weiß ich durchaus zu schätzen, so ist es nicht xD , es ist nur so ein diffuses Gefühl, dass ich mit dieser Erfahrung evtl. nicht ganz alleine dastehe.


    Viele liebe Grüße / eure Selinah

    • Neu

    Hi


    hast du hier "Nein!" vom Tierheim* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Uff.
      Erst mal willkommen im Forum :smile:
      Auskotzen tut gut, gell :streichel:
      Es gibt einige Threads zu genau dem Thema ;) Du bist nicht allein.


      Mir sind ein paar wenige Dinge förmlich ins Auge gestochen:
      Passt vom Bauchgefühl her
      eine Liste mit 23 Hunden
      Du bist wie lange? täglich? ausser Haus
      Du willst einen Zweithund zu welcher Rasse?


      Sprich ich wäre auch mehr als skeptisch gewesen :ka:
      Erzähl doch mal in welcher Region Du daheim bist, vielleicht weiss jemand eine nette Pflegestelle oder so :smile:
      Und wenn Du magst, erzähl von Dir, vielleicht können wir das eine oder andere "nein" erklären ;)


      Tief einatmen :streichel: es tut mir leid dass es nicht geklappt hat.

    • Kenn auch Tierheime, welche ich als "komisch" bzw. in gewisser Art und Weise "bevormunden", ohne das ich der jeweilgen Person eine sonderliche Kompetenz in der Hinsicht zugetraut hätte.


      Hängt wohl mit dem MIlieu des TS zusammen, so hab ich damit meinen Frieden gefunden.


      Berlin hat doch sicherlich zahlreiche Tierheime in deinem Einzugsgebiet, einfach mal wo anders gucken?


      Was ich mich frage, warum wird Dir fehlende Erfahrung zugeschrieben, obwohl explizit Zweithund gesucht und sich über Problemfälle informiert bzw. Interesse dafür besteht.


      Erwarten die dann wirklich eierlegendewollmilch-Hundehalter, die zig Problemhunde bereits gut über den Berg gebracht haben und sonst auch alles erfüllen kann?

    • Ich bin auch bei der Liste mit 23 Hunden stutzig geworden... kann es sein, dass das irgendwie beliebig wirkte? So nach dem Motto "Hauptsache irgendein Hund"?


      Ansonsten ist es sicherlich für Tierheime eine Gratwanderung, weder zu leichtfertig zu vermitteln noch an den Hunden derart festzuhalten, dass keiner vermittelt wird.


      Schwer einzuschätzen, finde ich - da müsstest Du mehr erzählen. Vielleicht hat die Pflegerin irgendwas gestört, das Dir gar nicht bewusst ist?

    • Also ehrlich gesagt fällt mir dazu nur eines ein, gehe zu einem anderen Tierheim oder wende dich an eine private Tierschutzorganisation. Mit diesem Tierheim bei dem du warst, hätte ich persönlich keine Lust mehr in Kontakt zu treten. Es gibt sicher andere Tierheime/private Orgas die nIcht so kompliziert sind.

    • Insgesamt kann man das natürlich nicht einschätzen, weil man nicht weiß wie Du lebst und was du mit dem Hund machen möchtest.


      Das klingt alles nicht so schön was Du schreibst, wenn du dem Tierheim nicht vertraust macht es aber auch keinen Sinn. Sich dich in einem anderen Tierheim oder Tierschutzverein um.


      Was ich dir aber aus Vermittlersicht sagen kann … wenn mich mehrere Anfragen von einem Interessenten für verschiedene Hunde erreichen werde ich sofort misstrauisch. Ich meine man hat ja ein bestimmtes Bild von seinem zukünftigen Hund vor Augen und sucht etwas was zu einem passt. 23 Hunde auf der Liste klingen schon merkwürdig. Ist nicht böse gemeint.


      Warum soll es denn ein schwieriger Hund sein ?

    • Ich würde mir an deiner Stelle erst Mal überlegen, mit welchen Eigenschaften du Leben kannst zB:
      Jagdtrieb?
      Artgenossen Unverträglichkeit?
      Angst/ Agression vor Menschen?
      Verlassensängste?
      Hundesport notwendig? Wenn ja welchen würdet du machen können und wollen?
      Wachtrieb?
      Schutztrieb?
      Extreme Angst?
      Womit von diesen Eigenschaften hastdu Erfahrung und kompetente Hilfe in der Nähe?


      Wie groß oder wie klein kann der Hund sein?


      Wie ist dein Ersthund körperlich und charakterlich und was passt dazu bzw was kann man noch vereinbaren?


      Wenn man irgendwie kein halber Hundetrainer mit Einsiedlerhof auf dem Land ist, kann ich mir auch bei einem noch so großen Tierheim nicht vorstellen, dass da 23 Hunde in Frage kommen.
      Das wirkt daher vielleicht recht willkürlich von dir und unüberlegt. Vielleicht schreckt das das Tierheim ab.
      Es gibt aber auch Tierheime mit Recht unreflektierten Kriterien wie 'keine Studenten', 'keine vollberufstätigen', 'niemand über 65' ganz egal ob man Plan B und C hat oder wie die Situation wirklich konkret aussieht.


      Ich würde dir raten deine Vorstellungen zu konkretisieren und dann in einem großen Umkreis nach DEM passenden Hund zu suchen.
      Schau vielleicht mal unter zergportal.de da sind nur Tierschutzhunde.
      Manche Orgas inserieren auch bei Ebay Kleinanzeigen, wo du, falls das in Frage kommt auch Scheidungsopfer und Co findest bevor sie beim Tierschutz landen.
      Bei Facebook gibt es auch viele Rassespezifische Gruppen für Tierschutz und Abgabehunde. Ich bin da zb in einigen Galgo Gruppen, wo ständig neue Hunde vorgestellt werden.
      Einzelne Rassen haben oft auch eigene "xy In Not" Internet Seiten.


      Ach ja: schön,dass du einen Tierschutzhund ein zu Hause geben willst!

    • Ich habe nur Erfahrungen mit kleineren Tierheimen (15-40 Hunde), und die waren anders. Ich vermute, du warst in diesem riesigen Berliner Tierheim? Da kann ich mir vorstellen, dass viel zwischen Tür und Angel passiert und man bei schlechtem Bauchgefühl des Pflegers (finde auch die Liste mit 23 schwierigen Hunden kritisch) eher schnell abgewimmelt wird.


      Ich würde dir auch raten: Such dir kleinere Tierheime und lass dich einfach öfter mal dort blicken, gehe Gassi, quatsche immer mal mit den Pflegern etc.


      Bei mir ist es aktuell so, dass ich dadurch regelmäßig mit einem schwierigen Hund spazieren gehen darf und schon halb darauf gedrängt wird, ihn zu nehmen. Das hat sich aber über Wochen entwickelt, am Anfang war ich dort auch nur eine von vielen, die da halt aufschlagen. Wäre ich am ersten Tag dorthin gekommen, hätte gesagt "diesen will ich mitnehmen", wäre ich auch weggeschickt worden mit der Begründung "nee, der ist schwierig". Hundertprozentig. Ich weiß auch, dass die Mitarbeiter genau die Antwort den Leuten geben, die den (wirklich hübschen) Hund im Internet sehen und ihn schnell mit nach Hause nehmen wollen. Er wird auch nicht zum Gassi herausgegeben. Und nein, ich bin kein Hundehalter mit massig Erfahrungen mit schwierigen Hunden, sondern es hat sich einfach trotzdem so entwickelt. Die warten also nicht auf nur solche Leute und alle anderen werden abgewimmelt. Ich habe immer das Gefühl, dass sie einfach ehrliches, beständiges Interesse sehen wollen.


      Ich finde es toll, dass du einem nicht so einfachen Hund eine Chance geben willst. Lass dich nicht unterkriegen und versuche es in anderen Tierheimen weiter. Ich habe bislang noch keinen Pfleger getroffen, der nicht schnell aufgetaut ist, wenn man freundlich ist und sich bemüht. Da reicht schon, bei Wind und Wetter zum Gassi zu kommen, immer wieder Fragen über die Tiere zu stellen und die Erfahrungen der Pfleger mit ihnen usw. Für mich ganz normal. Ich würde es gar nicht so machen wie du, das klingt so kaufhaus-shopping-mäßig und finde ich im Tierschutz, insbesondere bei schwierigen Hunden einfach, tja, schwierig!


      Frage doch explizit, ob du öfter zum Gassi vorbeikommen darfst. Wenn eine Schulung von dir dafür verlangt (meist ein Tag), dann mach diese. Ich denke, eine langsamere Vorgehensweise ist sicherlich nicht verkehrt und am Ende profitierst du davon auch, weil du besser weißt, worauf du dich mit dem Hund dann wirklich einlässt. Ich drücke die Daumen!


      (Randnotiz: ich kenne ein TH, da geht man wirklich hin mit dem Ausdruck vom Internet und darf den Hund meist gleich mitnehmen. Gassi wird nicht angeboten. DAS finde ich eher schlimm)

    • Ich habe diese Erfahrung gemacht, bevor Basko hier eingezogen ist.


      Nach dem Tod meines ersten Hundes habe ich mir im Internet Hunde aus einigen Tierheimen im Umkreis von ca. 100 km angesehen. Als ich dann bei einem der größeren Tierheime angerufen habe und mich nach den 5 der 6 Hunden erkundigt habe, die mein Interesse geweckt hatten, wurde mir bei allen Hunden gesagt, dass sie nicht vermittelt werden können, weil zu schwierig, zu krank oder was auch immer. Sie wurden aber alle in der Rubrik der zu vermittelnden Hunde aufgeführt. Fragen zu meiner Person oder Haltungsbedingungen wurden nicht gestellt.


      Ich hatte damals auch das Gefühl, das dieses Tierheim gar keine Hunde vermitteln will. Ich habe mich zwar auch über diese Art des Abwimmelns geärgert, habe aber einfach meinen Suchradius erweitert und bin schlappe 240 km von meinem Wohnort entfernt fündig geworden.

    • Das klingt für mich nach einer schlecht gelaufenen Kommunikation zwischen dem Tierheim und dir. Ich würde es abhaken und woanders versuchen.


      Allerdings - du gehst arbeiten, du möchtest gerne an geselligen Gassitreffs teilnehmen, du hast einen Ersthund der vermutlich klein ist, du wohnst in der Großstadt, vermutlich im Mehrfamilienhaus. Um in dein Leben zu passen, muß dein zukünftiger Hund also auf jeden Fall verträglich mit Menschen und Hunden sein, nervenfest sein, gut alleine bleiben können, anpassungsfähig sein, mit Großstadttrubel zurechtkommen. Auch sollte er größenmäßig und auch im Temperament zum Ersthund passen.


      Das sind schon recht hohe Anforderungen. Wenn ich auf Tierheimprofile schaue, erfüllen nur wenige Hunde all diese Anforderungen, und schon gar nicht solche, die als "schwierig" beschrieben werden.
      So gesehen, wundert es mich nicht so sehr, daß aus Sicht des Tierheimpersonals keiner der Hunde für dich in Frage kam.
      Was verstehst du denn unter einem "schwierigen" Hund?


      Dagmar & Cara

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