Hundebiss beim TA

  • Hallo zusammen,
    ich bin leider etwas verzweifelt und hoffe auf eure Erfahrungen und offenen Kommentare zu meinem Problem!
    Meine Golden-Retriever-Hündin habe ich vergangenen Sommer bei einem Züchter eines moralisch (in meinen Augen) sehr gut arbeitenden Vereins holen dürfen. Die Freude war riesig und sie hat mich schon sehr bald mit zur Arbeit begleiten können. Sie war selten alleine, dennoch haben wir das gut trainiert und es funktioniert 1A. Auch die Grundlagen der Hundeschulen haben wir alle absolviert und mit clicker-wort hat alles immer recht gut geklappt. Sie ist ein rasseüblicher Sturkopf, aber zu allen Menschen und Tieren großartig, fast ein wenig zu unterwürfig und definitiv spielerisch aufgedreht.
    Letzen Dienstag habe ich mich nach reichlicher Überlegung dazu durchringen lassen, die kastrieren zu lassen. Habe es in der ersten Nacht schwer bereut, da sie leiden musste, mittlerweile geht es ihr aber wieder sehr gut.
    So viel zur Vorgeschichte: heute waren wir dann beim TA zum entfernen des Verbandes (noch kein Fädenziehen). Sie zitterte bereits als ich sie auf den Tisch stellte. Der TA legte sie auch recht ruppig auf die Seite (wie gesagt: vor 2 Tagen operiert), hielt ihre Hinterläufe fest, sagte mir ich solle die Vorderpfoten und den Kopf halten, da hatte sie mich schon gebissen. Aber so richtig in die Hand! Heftiges Loch in der Innenseite. Er hat alles sehr brutal weitergemacht, während ich meine Wunde versorgte. Daraufhin meinte er, er habe solch ein Verhalten noch nie gehabt und man dürfe einen solchen Hund keinen Kindern antun (ich wollte gerne mit meiner Freundin und ihrem Sohn zusammenziehen).
    MEINE Interpretation war, dass es eine extreme Stresssituation der Kleinen war und meine Hand einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war. ER ist der Ansicht, dass der Hund immer wieder beißen wird und es keine Extremsituation sei.
    Mir ist durchaus bewusst, dass es so viele Erziehungsmethoden wie Hunderasse gibt, er eher die dominante Variante vertritt und ich eher die positive Konditionierung. Ich fürchte aber jetzt natürlich alles falsch gemacht zu haben und die kleine nicht mehr ohne bedenken mit Kindern zusammenlassen kann?! Ich hatte sogar überlegt sie zu einem Therapiehund ausbilden zu lassen, was er für unmöglich hält.
    Mich würde sehr eure Einschätzung der Thematik interessieren! Momentan liege ich mit Verband und Antibiotika völlig fertig da...
    dank euch
    Euer Volker

    • Neu

    Hi


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    • Das erste was ich machen würde: den Tierarzt wechseln.
      Der Hund hatte Angst und Schmerzen, die OP war ja erst 2 Tage her. Und eine Kastration bei einer Hündin ist eine große Bauchoperation.
      Stell dir vor die hätten dich vor 2 Tagen aufgeschnitten und würden dich ohne Erklärung ruppig auf einen Tisch drücken..,
      Deine Hand war halt das erste, was sie aus Verzweiflung erwischt hat.

    • Feines Mädchen! Gut gekniffen!
      Wenn mich mein Herrchen nicht schützen kann, sondern anscheinend einem Grobian ausliefert, wüsste ich auch nicht, mich anders zu wehren.


      Ja, du hast einiges falsch gemacht, aber das bedeutet nicht, dass du deinen Hund nicht mit Kindern oder deiner Freundin vergesellschaften kannst.


      Wenn das so stimmt, wie du es erzählst, erscheint mir dein Tierarzt als ein ziemlich roher Holzklotz und du als ein vielleicht etwas zu naives Klötzchen.


      Nachdenken, abheilen lassen, neuer Tierarzt, Ruhe einkehren lassen, für die Zusammenführung mit Kind und Freundin einen Trainer konsultieren, der nicht nach Dominanz schaut, sondern sich in Hund und Mensch einfühlen kann.


      Und - sorry - warum so früh kastriert? Wer hat dir diesen Floh ins Ohr gesetzt?

    • Die Hündin meiner ehemaligen Mitbewohnerin hat auch einmal beim TA gebissen. Allerdings den TA selbst und das vollkommen verdient.
      Er meinte, es sei ne gute Idee, die Hündin überfallartig von hinten zu packen und auf den Behandlungstisch wuchten zu wollen. Sie ist erschrocken und hat getackert. Pech :ka: . Generell war der TA auch sehr ruppig, fahrig und unsympathisch. Danach war ich nur einmal noch mit meiner Hündin da und dort hat er es geschafft beim Krallen schneiden in fast allen Krallen ins Leben zu schneiden, weil er so unkonzentriert und hektisch war. Queeny hat so geweint, hat Danach hab ich die Krankenakte verlangt und war nie wieder dort.
      Beide Hunde haben trotz dieser schlechten Erfahrung und ihrer adäquaten Reaktion darauf sonst nie unpassend gegenüber anderen Menschen reagiert.
      Im Gegenteil, Queeny war immer beliebt bei Kindern, alten Leuten und bei den Teilnehmern der therapeutischen Reitstunde bei uns am Stall.


      Wie soll dein Hund auch reagieren, wenn er so behandelt wird? Das einzige was ich problematisch ansehe, ist der TA. Den würde ich wechseln.

    • Ich wuerd nur wegen dieser Situation jetzt keine Angst wegen Kindern haben. TA ist fuer mich eine Ausnahmesituation! Die Huendin hatte ggf. Schmerzen, Stress und wurde fixiert. Da gibt es nicht mehr viel Moeglichkeiten zu reagieren. Eine Moeglichkeit ist eben zu beissen.
      Meine Weiber sind absolut top zu Menschen! Aber auch die sind unter Schmerzen mit Vorsicht zu geniessen!! Aus dem Grund bin immer (!) vorne am Kopf wenn wir beim TA sind. Der eine Ruede bekommt deswegen zum Teil einen Korb drauf.
      Meine grosse Huendin wurde in voller Absicht bei den Nachkontrollen der Kastration auf dem Boden untersucht. Fand unsere TAe entspannter, weil dann kein Druck o.ae. auf den Bauch kommt. Sowas darf man bei der Situation bei euch nicht vergessen.



      Ansonsten:
      Kinder und Hunde sollte man mAn ohnehin immer beaufsichtigen!
      Und das andere: Ich gehe zu einem TA weil der Hund medizinisch versorgt werden muss. Er hat sich aus der Erziehung rauszuhalten,da bin ich auch recht deutlich :p Bzw. meine Haus-TAe darf da natuerlich was sagen, aber das ist auch eher ein freundschaftliches Verhaeltnis. Andere TAe haben sich rauszuhalten.
      Wenn du ansonsten mit dem TA zufrieden bist, sprech es an und gut ist's.

    • Ich kenne übrigens genug Hunde, die beim Tierarzt einen Maulkorb brauchen und daheim ohne Probleme mit Kindern im Haushalt wohnen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Situationen.
      Wie alt ist das Kind denn?

    • Deine Hündin wird nen großen Bauchschnitt nach der Kastra haben, nehm ich an?
      Das tut sau weh, wenn da Spannung drauf kommt - ich rede aus eigener Erfahrung. Wahrscheinlich wird ihr schon das Hochheben weh getan haben, wenn sie da schon gezittert hat und sonst kein Angsthase beim TA ist.


      Selbst der liebste Hund kann beißen, wenn er gerade starke Schmerzen (und/ oder Angst) hat und unterscheidet dann auch nicht mehr, in was er da gerade beißt.
      Ich an deiner Stelle würde 2 Dinge machen:
      1. Den TA wechseln - wer so ruppig mit meinem Hund umgeht, sieht mich kein zweites Mal.
      2. Und mir da nicht weiter Gedanken machen erstmal. Wenn sie sonst völlig unauffällig gegenüber Menschen ist, wird es an der besonderen Situation gelegen haben.


      Wenn es dir nicht möglich ist, das ganze wieder zu vergessen und befangen und unsicher mit ihr bist ab sofort, kannst du ja nochmal nen guten Trainer zu rate ziehen, wenn die Kleine wieder richtig fit ist.
      Ich wünsch euch beiden schnelle und gute Besserung!

    • Warum wurde ja schon gesagt. :gut:
      Hier also noch eine Stimme für den Tierarztwechsel- so ein Umgang geht null. Arme Maus.
      Mit meinem Hund lasse ich nicht so umgehen und darauf verläßt er sich auch. Ein Blick reicht und ich schalte. Verbandwechsel an der Pfote (als Beispiel)? Geht auch im Sitzen, dazu muß der Hund nicht auf die Seite gelegt werden.
      Ruhig Trauen und Alternativvorschläge machen, dein Hund profitiert davon und fühlt sich in der Situation nicht so ausgeliefert.

    • Also mich würde so ein Tierarzt nicht mehr wiedersehen.
      Und klar hat der Hund aus einer extremen Angst und Stresssituation heraus gehandelt.
      Und beim nächsten Mal wird es bestimmt nicht einfacher werden.
      Da hat der Tierarzt richtig Mist gebaut.
      Und Du kennst doch den Hund im Alltag und kannst am besten einschätzen wie er mit Kindern ist.
      Wechsel den Tierarzt bevor es zu spät ist.
      Deiner Hand eine schnelle Heilung.Und der Hund kann am wenigsten etwas dafür.

    • Mein Hund ist ein Schisser und zieht sich eher sehr zurück und knurrt und schnappt im Zweifel nur, daher kann ich deine Situation sehr schwer einschätzen...


      ABER: ich finde, dass ein Tierarztbesuch schon eine Ausnahmesituation ist. Mein Hund ist sehr pflegeleicht, aber einmal in der Tierklinik konnte ich ihm einfach keinen Maulkorb aufsetzen. Die Ärztin hatte Angst, ich sollte es machen und Benni hat sich gewunden wie ein Aal. Ich habe mehrere Minuten gebraucht. Der Kommentar der Ärztin: kein Wunder, bei der Herkunft. War mir klar, dass der garstig ist!
      Zuhause und in jeder anderen Situation geht ein Maulkorb problemlos drauf. :ka:


      Ich habe den Tierarzt gewechselt und der war so prima, einfühlsam und hat erklärt und Benni so gut behandelt, dass wir gar keinen Maulkorb mehr brauchten. Inzwischen am neuem Wohnort klappt auch alles ohne Maulkorb.


      Von daher : Tierarzt wechseln. Die Hündin ist ein Jahr, steckt noch in der Entwicklung, hatte sicherlich Schmerzen und war in einer blöden Situation.
      Beobachten aber nicht übertrieben reagieren!

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