Manchmal bellt & knurrt Louis fremde Leute an

  • Hallo zusammen,


    Kurz vorweg: Louis ist ein ehemaliger Straßenhund, der seit gut 1 1/2 Monaten bei uns ist. Wir haben ihn direkt aus unserem Urlaub mitgebracht.


    Wir erhoffen uns, Hilfestellungen zu folgendem Problem zu bekommen:
    Im Grunde genommen ist Louis ein freundlicher Hund doch in manchen Situation kommt es dazu, dass er fremde Leute anbellt und knurrt. Bisher haben wir folgende Gemeinsamkeiten der Situationen festgestellt: wir als Besitzer sind gerade in der Hocke oder sitzen auf dem Boden und sind somit stationär und für ihn vielleicht schutzbedürftig. Dann läuft eine Fremde Person an uns vorbei z.B. im Park, im Treppenhaus vor der Wohnung und/oder diese Person spricht uns auch an z.B. vor kurzem geschehen im Zug mit der Schaffnerin. Dann fängt er an zu bellen und zu knurren.
    Bisher haben wir ihn deutlich mit seinem Abbruchsignal "NEIN" korrigiert oder auch mit Körperlichkeit (Anrempeln, wegdrücken, an die Schnauze greifen) agiert. Dies hat jedoch keinen nachhaltigen Erfolg.
    Natürlich sind diese Situationen sozial nicht tragbar, da wir auch Angst vor Konsequenzen haben z.B. wenn sich Nachbarn durch ihn bedroht fühlen im Treppenhaus.


    Was könnten wir alternativ noch tun? :???:


    Vielen Dank schonmal fürs Lesen!


    LG
    Jeyjo & Louis

  • Hm, nichts für ungut aber bei dem was ihr bisher versucht habt würde ich dringend einen kompetenten Trainer drauf schauen lassen.
    Mein Pflegehund hat Fremde auch nicht gerne, wir haben zusammen mit der Trainerin Clickern angefangen, mit guten Resultaten. Ihr solltet ihn für das knurren nicht bestrafen, soll er gleich zubeißen?
    Noch mal: Trainer und bis dahin brenzlige Situationen so weit wie möglich vermeiden.

  • Hört sich ein bisschen nach unserem Marley an :fear: Hatte diesbezüglich vor ein paar Tagen hier bereits selbst einmal nachgefragt und verlinke dir den Thread einfach mal dazu. Vielleicht helfen euch die da vorgeschlagenen Sachen.


    Wir werden uns die Tage mal dran machen in "zeigen und bennen" einzulesen und versuchen ihm die Unsicherheit Menschen gegenüber zu nehmen.
    Falls die Reaktion von eurem auch aufgrund von Unsicherheit herrührt, würde ich nicht korrigieren. Er weis sich wahrscheinlich in dem Moment nicht anders zu helfen und versucht die Leute damit auf Abstand zu bringen. Ist ja eh schon genug Stress für den armen.


    Halti bei ängstlichem Hund

  • Und schon mal Maulkorbtraining anfangen, falls noch nicht geschehen.

  • t würde ich dringend einen kompetenten Trainer drauf schauen lassen.

    Dazu würde ich auch dringend raten.


    Das Knurren zu verbieten ist immer so eine Sache; knurren heißt ja warnen. Wenn der Hund nicht mehr warnen darf, schnappt er evtl. das nächstemal direkt zu.
    Dein Hund scheint sehr unsicher zu sein, von daher würde ich an der Bindung arbeiten. Er muß dir vertrauen und wissen, daß du alles für ihn regelst.

  • Geht er in den Situationen eher "nach vorne" oder will er eigentlich lieber rückwärts und weg aus der Situation?


    So oder so ist ein Trainer sinnvoll. Nach 1 1/2 Monaten hat er scheinbar noch den Eindruck er muss alles Regeln, das sollte sich defintiv schnellstmöglich ändern.

  • Das Knurren bloß nicht verbieten !
    An die Schnauze greifen halte ich für sehr gefährlich bzw das stellt einen großen Vertrauensbruch da und außerdem siehst du ja , es bringt nichts .. Suche unbedingt eine/einen Trainerin/Trainer . Die Fellnase ist ja erst sehr kurz bei Euch und muss erst eine Beziehung zu Euch aufbauen!




    VG Sonnemondsterne und Dobby

  • Ich würde da auch mit einem Trainer zusammenarbeiten und in dieser Situation auch nicht an die Schnauze vom Hund greifen denn es besteht das Risiko einer Übersprungshandlung die sich gegen dich richtet.


    Und knurren sollte man nie verbieten aber natürlich daran arbeiten, dass der Hund in der Situation nicht knurren muss.


    Dein Hund scheint nach den 1 1/2 Monaten bei dir "angekommen" zu sein und da zeigen sich manchmal Verhaltensweisen die der Hund am Anfang nicht hatte.

  • Danke erstmal so weit für eure Antworten. Bisher wusste ich mir in der Situation nicht anders zu behelfen, als es körperlich zu unterbinden. Das es nicht fruchtet, merke ich ja selbst. Ich werde auf jeden Fall unsere Hundetrainerin darauf ansprechen.


    Gerne erzähle ich euch erstmal noch Generelles zu uns, dann könnt ihr vielleicht einen besseren Eindruck gewinnen.
    Wir gehen mit ihm seit Ankunft in Deutschland zur Hundeschule. Ansonsten beträgt er sich ganz gut, kann schon Sitz, Platz und in erregungsarmer Umgebung gut bei Fuß gehen. Ebenfalls geht er auf Befehl auf seinen Platz. Wir finden, dass er für die kurze Zeit und seine Vergangenheit Tolles leistet.
    Ansonsten darf er auch erhöht mit uns sitzen, wenn wir das wollen. Wenn er von alleine nach oben will, wird er abgewiesen oder vom Sofa befördert. Bevor er sein Futter bekommt übe ich mit ihm Gehorsam. Er muss absitzen und warten; erst auf Befehl darf er an den Napf. Durch die Haustür darf er auch nicht zuerst. Manchmal muss ich den Gehorsam auch konsequent durchsetzen, da er sich da rauswinden will oder mich dann mit Unterwürfigkeit milde zu stimmen ersucht. Das versuche ich ihm nicht durchgehen zu lassen. Er ist mit anderen Hunden absolut sozial verträglich. Jagdtrieb stellt derzeit noch ein Problem dar, so dass er nur kontrolliert in Ausnahmefällen mal ohne Leine unterwegs ist. Alleinsein ist noch ausbaufähig. So, soweit erst einmal meine Einschätzung zu ihm. Generell arbeiten wir in der Erziehung konsequent, grundsätzlich liebevoll mit positiver Verstärkung durch Lob und Leckerchen, aber auch mit Aufmerksamkeitsentzug (Ignorieren) oder negativer Verstärkung bei unerwünschtem Verhalten (Abbruchsignal, wegdrängen, anrempeln -> das insbesondere wenn er anfängt zu jagen, ist dann seine Aufmerksamkeit wieder bei uns gibt es sofort positive Bestärkung). So haben wir das in der Hundeschule gelehrt bekommen. Auf keinen Fall schlagen wir den Hund oder jagen ihm Angst ein. Solche Methoden wenden wir nicht an.


    Nun das Thema fremde Menschen. Besuch in der Wohnung akzeptiert er und bellt diesen auch nicht an. Er muss auf seinem Platz warten bis er aufgefordert wird den Besuch begrüßen zu dürfen. Wenn wir unterwegs sind und jemanden treffen ist auch alles paletti. Diese Aggressionen zeigt er wie gesagt nur, wenn wir stationär sind und insbesondere wenn wir in der Hocke/sitzend sind und jemand Fremdes zu nah an uns vorbei kommt. Geschnappt hat er bisher noch nicht. Aber sein Verhalten ist ja eindeutig drohend, um die Leute auf Abstand zu halten. ICH möchte als Rudelanführerin jedoch bestimmen, wer nahe kommt und wer nicht. Und nicht der Hund.. Haben wir hier ein Dominanzproblem? Oder ist es eher Unsicherheit/Angst? Beschützerinstinkt?
    Generell ist er kein ängstlicher Hund und er tendiert eher dazu auf seiner Stelle zu bleiben wenn er bellt. Es geht meinem Eindruck nach darum, die Menschen auf Abstand zu halten, wenn wir gerade hocken oder sitzen.
    Wenn wir spazieren oder in der S-Bahn sitzen zum Beispiel sind all die anderen Menschen gar kein Problem. Wir wohnen in Hamburg von daher ist er mit sehr vielen Reizen und auch fremden Menschen konfrontiert. Das macht es etwas schwierig vorauszusehen, wann er wieder dieses spezielle Verhalten zeigt.

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