Halti bei ängstlichem Hund

  • Ja, dann hatte ich das richtig interpretiert. Er muss erst mal überhaupt die Chance haben, Auslöser in Ruhe von weitem anzugucken.
    Ablenkung und schnell schnell vorbei ist in Notsituationen gutes Management, aber hilft dem Hund nicht, die Menschenwelt wirklich kennen- und einschätzen zu lernen. Dafür muss er gucken und beobachten können.


    (Und wo er Recht hat, hat er Recht, wir sind ja im Vergleich wirklich ziemlich blind und taub und können nichts riechen.)

    also stehender Person langsam nähern und immer wieder stehen bleiben und loben solange er ruhig ist richtig? Dann kann er beobachten und ich kann mich langsam ran Tasten welche Distanz für ihn in Ordnung ist.

  • Vielleicht noch früher anfangen. Im Alltag ist Stehen bleiben für ihn bereits negativ belegt, also erst mal da ansetzen und ohne Ablenkungen Stehen bleiben positiv belegen. Das soll nicht mehr Gefahr ankündigen sondern was schönes. Dann später aus der Entfernung alles mögliche beobachten lassen und dafür loben und belohnen. Erst mal Sachen, vor denen er gar keine Angst hat, sodass er merkt, dass du die Strategie jetzt wert schätzt und er das öfter machen kann.
    Du kannst auch in Tockenübungen vorher Richtungswechsel üben, also dass ihr auf ein Signal hin umdreht und "weglauft". Wenn das gut sitzt, bringst du ihm später bei, bei "Gefahr" mit dir auf Distanz zu gehen an der Leine. Was er ja im Prinzip schon kann, du musst ihm jetzt nur noch sagen können, dass du das auch mitmachst an der kurzen Leine. Dann gibt es das Leinenproblem nicht mehr, weil er auch angeleint Distanz aufnehmen kann wenn er sie braucht.

  • Vielleicht noch früher anfangen. Im Alltag ist Stehen bleiben für ihn bereits negativ belegt, also erst mal da ansetzen und ohne Ablenkungen Stehen bleiben positiv belegen. Das soll nicht mehr Gefahr ankündigen sondern was schönes. Dann später aus der Entfernung alles mögliche beobachten lassen und dafür loben und belohnen. Erst mal Sachen, vor denen er gar keine Angst hat, sodass er merkt, dass du die Strategie jetzt wert schätzt und er das öfter machen kann.
    Du kannst auch in Tockenübungen vorher Richtungswechsel üben, also dass ihr auf ein Signal hin umdreht und "weglauft". Wenn das gut sitzt, bringst du ihm später bei, bei "Gefahr" mit dir auf Distanz zu gehen an der Leine. Was er ja im Prinzip schon kann, du musst ihm jetzt nur noch sagen können, dass du das auch mitmachst an der kurzen Leine. Dann gibt es das Leinenproblem nicht mehr, weil er auch angeleint Distanz aufnehmen kann wenn er sie braucht.

    das mit dem positiven belegen des stehen Bleibens machen wir wenn ich drüber nach denke indirekt. Im Freilauf kommt er zu mir wenn ich stehen bleiben, eine Art Rückruf ohne Wort und Ton und da schaut er auch nicht ob irgendwo was ist. An der Leine ist stehen bleiben bei ihm mit hin setzen konditioniert. Also wir laufen ich bleibe stehen und er setzt sich und schaut mich an.
    Haben wir da vielleicht irgendwas nicht bedacht?

  • Das hatte ich früher auch immer. Blöde Trainingsstunden. :D


    Du kannst ja ein neues Signal einführen für Stehen bleiben und beobachten an der Leine. Klar dürfte er sich dabei auch setzen oder legen, gerade wenn ihr länger wo bleibt um das Treiben zu beobachten, aber vom sturen "Sitz und Schau" könntest du es dann unterscheiden, indem du vorher ankündigst.

  • Ok, vielen Dank. Ich werde mir jetzt aus den einzelnen Puzzleteilen eine Strategie für uns basteln je nach Situation und Möglichkeit. Wenn ich die Gedanken dazu sortiert habe werden mit Sicherheit nochmal Fragen auftauchen :lol: Aber die Ansätze sind super und da hab ich auch ein besseres Gefühl bei. Ist mehr auf Marley ausgerichtet und weniger auf das muss jetzt sofort irgendwie für uns Menschen funktionieren.

  • Unser Faro ist ähnlich gestrickt. Fremde Menschen findet er überflüssig und verhielt sich anfangs genau so wie Dein Hund, aber glaube mir, die Zeit bringt es und Dein Hund wird irgendwann fremde Menschen ertragen.
    Wir haben den Vorteil, eine richtig gute Trainerin zu haben

    Meine Angst im Moment ist nur, solange wir laufen weicht er aus beim stehen und er ist angeleint geht er ein Stück weit nach vorne ich vermute für sein empfinden ist die Leine nicht ausreichend um eben auf den Abstand auszuweichen

    Ist die Leine sehr kurz? Was passiert, wenn Du dem Hund die volle Leinenlänge zur Verfügung stellst, dass er ausweichen kann?

    An stehenden Personen vorbei zu laufen ist in der Regel auch kein Problem solange sie ihn ignorieren.

    Man bemerkt ja, wenn eine Person den Hund anschaut und dann sage ich direkt "bitte beachten sie den "Hellen" gar nicht, er hat Angst" und die Menschen akzeptieren das auch.

  • Unser Faro ist ähnlich gestrickt. Fremde Menschen findet er überflüssig und verhielt sich anfangs genau so wie Dein Hund, aber glaube mir, die Zeit bringt es und Dein Hund wird irgendwann fremde Menschen ertragen.
    Wir haben den Vorteil, eine richtig gute Trainerin zu haben

    ja das ist sehr viel wert. Ich möchte hier auch keine Trainer schlecht machen oder sonst was. Ich denke halt immer jeder Trainer hat seine Ansätze und manchmal passt es und manchmal eben nicht.



    Ist die Leine sehr kurz? Was passiert, wenn Du dem Hund die volle Leinenlänge zur Verfügung stellst, dass er ausweichen kann?

    also generell heißt bei uns kurze Leine kurze Leine sprich wenn wir an Leine laufen und dann eben auch stehen ist sie gerade so lange dass sie bequem hängt aber da er neben uns laufen soll so kurz , dass sie nicht auf dem Boden schleift. Ich halte sie allerdings immer so in der Hand, dass ich im Fall er geht rückwärts die Leine länger zur Verfügung stellen kann. Lasse ich sie grundsätzlich lang hätte ich in einem solchen Moment Angst, dass ich die Sekunde verpasse und er bei langer Leine in die Leine springt und damit auch schon bei der Person ist. Wohl gemerkt ich achte darauf, dass keine Spannung drauf ist egal wie lange oder kurz einfach um in solchen Momenten nicht noch durch die Leine anzustacheln. Auf Energie von uns reagiert er auch ziemlich empfindlich.



    Man bemerkt ja, wenn eine Person den Hund anschaut und dann sage ich direkt "bitte beachten sie den "Hellen" gar nicht, er hat Angst" und die Menschen akzeptieren das auch.

    lässt sich leider nicht zu 100% so handhaben. Manchmal denke ich erst „ok die laufen einfach vorbei“ und plötzlich wenn sie auf unserer Höhe sind bleiben sie doch stehen.
    Bei uns zuhause wenn ich aus dem Tor gehe schau ich immer ob jemand kommt wenn ja dann warte ich bis die Person vorbei ist. Letztens genau das spielt warte noch 5 Meter gehe raus, die Frau dreht sich rum schaut Marley an und so schnell konnte ich nicht reagieren „oh ist der süß“ Zack passiert wäre sie einfach weiter und wir wären mit Abstand hinter hier gelaufen wäre alles gut gewesen. Ich versuche so gut es geht im Alltag zu schützen, anzuschirmen etc. Aber leider gelingt es mir nicht immer :|

  • Ich würde dir da auch


    *Zeigen und Benennen*


    ans herz legen :smile: Teile davon wurden hier ja auch schon vorgeschlagen, aber das Gesamtkonzept hat schon sehr, sehr vielen in solchen Situationen geholfen

    hätte ich auch schon im Kopf, hab mich um ehrlich zu sein noch nicht ran getraut. Will Sachen immer erst versuchen wenn ich mich damit vorher intensiv auseinander gesetzt habe und den Grundgedanken verinnerlicht habe. Aber wie du schreibst gehen die verschiedenen Ansätze ja auch in die Richtung.

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