Lukas hat Angst zu verhungern und fällt manchmal um

  • Hallo liebes Forum,


    ich bin Mathilda, 28, aus Berlin und erst seit Samstag wohnt Lukas, ein ca. 6jähriger Mischlingsrüde, bei mir. Ich habe ihn über einen Tierschutzverein vermittelt bekommen. In den letzten Wochen und Tagen habe ich hier sehr viel mitgelesen, doch ich komme einfach nicht weiter und bin wirklich verzweifelt. Sorry für den kleinen Roman, der jetzt folgt - ich versuche, alles halbwegs geordnet aufzuschreiben. Muss den Beitrag leider teilen, weil mir zu viel auf der Seele brennt, ihr aber auch alle Details wissen sollt, um mir vielleicht helfen zu können...


    Über Lukas
    Lukas ist ein ca. 40cm großer Mischlingsrüde. Er ist ungefähr 6 Jahre alt und wurde Anfang September aus einem polnischen Tierheim gerettet. Dort war er wohl für eine längere Zeit und hat sehr gelitten. Er wurde abgemagert und voller Milben dort herausgeholt. Ofenbar konnte er sich bei der Fütterung nicht gegen die anderen Hunde durchsetzen. Wo er vor dem Tierheim war ist leider nicht bekannt. Wir vermuten aufgrund seines Verhaltens, dass er ein Straßen- oder Kettenhund war.


    Mein Profilfoto zeigt den süße Kerl auf der Autofahrt in sein neues zu Hause. Die Fahrt hat er ganz gut gemeistert.


    Über mich
    Lukas ist mein erster eigener Hund, ich habe allerdings durch den Familienhund meiner Eltern Hundeerfahrung. Trotzdem habe ich bei dem Tierschutzverein klar gemacht, dass ich einen "Anfängerhund" suche, da ich nicht das Wissen habe um einem Problemhund gerecht zu werden. Ich wohne in einer 40qm-Wohnung. Nicht groß, auch das habe ich mit dem Tierschutzverein eingehend besprochen. Bei der Vorkontrolle und bei Kennenlernbesuchen hieß es aber, dass eine kleine Wohnung nicht problematisch sei, wenn der Hund ausgelastet ist. Mein Freund wohnt eine Straße weiter, wir kümmern uns daher auch zusammen um Lukas, wobei er natürlich vorrangig "mein" Hund ist.


    Das große Problem
    Lukas flippt vollkommen aus, wenn er Futter oder unser Essen sieht. Aus der Küche muss ich ihn ausschließen, er springt sonst ununterbrochen an der Arbeitsplatte und am Kühlschrank hoch, sodass ich weder sein noch unser Essen in Ruhe vorbereiten kann. Es ist nicht nur anstrengend sondern ach einfach gefährlich für ihn, wenn mal der Herd an ist oder ein Messer herumliegt. Die geschlossene Küchentür wird ständig apathisch angeguckt oder daran gekratzt, auch nachts, wenn er kurz durch die Wohnung tingelt.


    Mein Freund und ich können nicht im Sitzen essen, wenn er im gleichen Raum ist. Wir müssen entweder im Stehen essen und ihn dabei komplett ignorieren, während er an uns hochhüpft oder ihn halt aussperren. Auf Anraten der Damen vom Verein haben wir es am Sonntag zum Frühstück mit folgender Methode versucht: Ihn füttern, ihn auf seiner Decke platzieren und an der Heizung anbinden, ihm noch einen Kauknochen geben und dann versuchen, selber zu essen. Das ist allerdings komplett in die Hose gegangen, er ist völlig durchgedreht und hat angefangen, die Leine durchzubeißen. Haben das Frühstück dann abgebrochen und ihn losgemacht. Er ist dann in Runden durch die Wohnung gelaufen, wir wollten daraufhin sofort raus mit ihm, aber da war es schon zu spät und er hat in die Wohnung gepinkelt. Ansonsten klappt es sehr gut mit der Stubenreinheit. Ich werte das Pinkeln in der Wohnung daher als Anzeichen für ganz viel Stress. Wir waren zudem nicht unmittelbar vorher draußen, sondern ungefähr 1 1/2 Stunden vorher. Seitdem sperren wir ihn aus, damit wir überhaupt etwas essen können. Vorher Gassi gehen und ihn füttern, dann noch ein Leckerlie in sein Körbchen werfen damit er erst mal abgelenkt ist und dann schnell selber essen, während er an der Tür kratzt, schnauft und manchmal auch jault oder bellt. Das ist natürlich für ihn und auch für uns eine furchtbare Situation, wäre aber vielleicht mit Geduld irgendwie und irgendwann unter Kontrolle zu bringen. Aufgrund meiner kleinen Wohnung wäre es natürlich aber auf Dauer sehr schade, wenn die Küche dauerhafte Sperrzone für ihn wäre.


    Die Anfälle
    Wenn er sein Futter dann bekommt springt er ununterbrochen hoch, ich kann kaum den Napf abstellen. Versuche, ihm den Napf erst hinzustellen, wenn er sich beruhigt hat, sind bisher zwecklos gewesen, er steigert sich dann nur noch mehr rein. Und hier beginnen die wirklich großen Probleme. Wenn er sich reinsteigert, weil es ihm vielleicht zu lange dauert bis er sein Fressen bekommt oder aus der Küche meines Freundes geschickt wird, weil er da den Kühlschrank aufbekommen hat, dann bekommt er richtige Anfälle. Seine Beine sacken weg, er liegt dann entweder auf dem Bauch, alle Viere von sich gestreckt und zittert, bis er sich wieder aufrappelt. Oder er fällt zur Seite um, Beine in die Luft, zuckt kurz und steht auch dann wieder auf.


    Diese Anfälle waren gestern Abend das erste mal sehr ausgeprägt. Wir waren beide 45min spazieren, dabei ist mir schon aufgefallen, dass er extrem gezogen hat und sehr aufgeregt war. Sind dann zu meinem Freund gegangen und er war immer noch sehr aufgedreht. Als ich ihm sein Geschirr abmachen wollte, sind seine Beine das erste mal weggesackt und er lag auf dem Bauch. Danach ist er in die Küche gekommen und hat den Kühlschrank geöffnet. Mein Freund hat schnell reagiert, laut geklatscht und hat ihn aus der Küche gedrängt. Vor der Tür ist Lukas dann auf die Seite gefallen und hat gezuckt. Mich hat das natürlich sehr erschreckt, sodass ich meine Tränen nicht zurückhalten konnte. Er hat sich dann etwas beruhigt, sodass wir zu mir gegangen sind und er dort sein Abendessen bekommen hat. Nach jeder Fütterung rennt er durch die Wohnung und sucht noch mehr Fressen. Dabei ist er gestern Abend dann erneut umgefallen, diesmal dauerte das schon einige Sekunden.


    Seine Hinterbeine sacken ihm zudem fast immer weg, wenn wir Gassi gehen und er ein Leckerlie bekommt als Belohnung fürs Draußen pinkeln. Er bekommt dann ein oder zwei Pellet von seinem Trockenfutter. Sobald er darauf beißt, sacken seine Hinterbeine zusammen, er zittert und zuckt und dann fängt er sich wieder. Er hat diese Zuckungen allerdings nicht, wenn er sein Trockenfutter ganz normal als Mahlzeit bekommt.


    Heute früh hatte er einen Anfall, als ich ihm sein Geschirr angelegt habe. Er hat sich wohl erschrocken, als ich in die Knie gegangen bin und diese geknackt haben. Er ist wieder rückwärts umgefallen, alle Beine sind weggesackt und er hat gezuckt.


    Ich füttere ihn 3x am Tag. Frühs und abends gibt es je eine Handvoll Trockenfutter und je eine halbe Dose Nassfutter. Mittags gibt es nur eine Handvoll Trockenfutter, eingeweicht mit Wasser. Dann zwischendurch immer noch ein paar Pellets von seinem Trockenfutter und bisher hat er auch täglich noch ein besonderes Leckerlie bekommen wie einen Kaustick oder einen Knochen aus Rinderhaut, entweder als Ablenkung wenn wir selber essen wollten oder als Belohnung eines Futterspieles. Er bekommt also mehr, als er sollte, aber er soll auch noch etwas zunehmen. Beim Tierschutz wurde er einmal am Tag gefüttert

  • Weitere Beobachtungen
    Er ist sehr aufgedreht beim Gassi gehen, alles wird beschnüffelt, insbesondere Tüten und so werden inspiziert. Andere Hunde werden ebenso stürmisch beschnüffelt, er zeigt ansonsten aber nicht viel Interesse. Auch beim Kackern findet er kaum Ruhe, sondern erledigt das mit viel Bewegung, sodass ich immer eine Spur an Häufchen aufsammeln darf. Andere Menschen werden teils ignoriert, teils will er in deren Richtung. Insbesondere dann, wenn sie eine Tüte in der Hand haben, da zieht er wieder richtig.


    Angst hat er wenig vor seiner neuen Welt. Autos, Föhn, Waschmaschine, Klingel usw. machen ihm keine Angst. Liegt bestimmt auch daran, dass er ziemlich schwerhörig ist. Einzig der Fahrstuhl ist ihm nicht so geheuer und mit Spiegeln weiß er gar nicht umzugehen.


    Er reagiert nicht auf unser Schimpfen oder Loben, bzw. er reagiert eigentlich kaum aufs Ansprechen. Wenn er beispielsweise doch mal in die Küche kommt und dann an der Arbeitsplatte hochspringt, dann gehe ich dazwischen, baue mich groß vor ihm auf, rufe laut "Runter" und zeige ihm meine Hand. Er springt dagegen, schleckt sie kurz ab und versucht dann, an einer anderen Stelle hochzuspringen. Er lässt sich davon also gar nicht beeindrucken. Einzig auf ein lautes Klatschen reagiert er, dann lässt er wirklich kurz von der Tätigkeit ab. Allerdings auch nur, wenn er nicht gerade Essen entdeckt hat, dann setzt wie beschrieben alles bei ihm aus. Er ist also nicht taub, sondern hört schon etwas - oder vielleicht nur das, was er hören will.


    Er hat wahrscheinlich noch nie mit Menschen zusammengewohnt, ist aber trotzdem recht zutraulich und lässt sich streicheln. Dabei wirkt er aber trotzdem recht angespannt, er bleibt ganz still stehen, Rute gesenkt und geht nach ein paar Streicheleinheiten auch wieder weg.


    Ich selbst habe tagsüber viel Zeit, da ich studiere und einen relativ entspannten Stundenplan habe und daher viel bei ihm bin. Natürlich muss er aber auch mal für wenige Stunden allein bleiben in Zukunft. Alleine in der Wohnung bleiben, während ich den Müll runterbringe, hat bisher gut geklappt. Länger habe ich mich noch nicht getraut. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren traue ich mich auch noch nich mit ihm. Möchte ihm nicht zuviel zumuten am Anfang, zudem sitzt er logischerweise nicht still - wie auch, hat er ja nie gelernt.


    In der Wohnung ist er entweder aufs Fressen und die Küche fixiert, schläft, kratzt sich oder steht apathisch in der Gegend herum, abwechselnd mit Herumlaufen in der Wohnung. Futterspiele sind mit ihm kaum möglich aufgrund seines Kontrollverlustes. Sobald er das Futter riecht ist alles vorbei. Ich gehe viel mit ihm raus, um ihn auszulasten, aber auch noch nicht zu lange, da er das ja gar nicht gewöhnt ist und körperlich noch nicht wieder auf voller Höhe ist. Gestern waren wir insgesamt so 2 Stunden draußen. Beim Tierschutz war er so 30min täglich unterwegs, ansonsten war er alleine in einem großen Zwinger mit Innen- und Außenbereich.


    Beißen oder schnappen hat er bisher nur zweimal gezeigt. Einmal beim Tierarzt und einmal gestern Abend, als er sich irgendwann beruhigt hatte und still auf der Couch mit uns lag. Da hat mein Freund ihn gestreichelt und auf einmal hat Lukas ihn angeknurrt und geschnappt.


    Seine Gesundheit
    Ich war gestern vormittag mit ihm beim Tierarzt, weil sein Juckreiz ihn glaube wahnsinnig macht. Sobald wir in der Wohnung sind schuppert und kratzt er sich fast ununterbrochen. Er hat bereits beim Tierschutz zwei Spot ons gegen Milben bekommen und gestern beim Tierarzt noch eine Tablette, die innerhalb von 3 Monaten wohl alle Milben beseitigen soll. Laut der Tierschutz-Ärztin hat er wohl Demodex-Milben, laut dem Tierarzt zusätzlich auch Räude-Milben, er ist aber nicht mehr ansteckend. Milben hat der Tierarzt zudem auch in seinen Ohren gefunden, was die Schwerhörigkeit erklären könnte. Wir wollen ihn diese Woche noch baden und bürsten ihn zudem, sobald er unsere Nähe sucht. An vielen Stellen ist ihm das Fell ausgefallen wegen den Milben, aber es wächst langsam nach.


    Seine Zähne sind laut Tierarzt auf dem ersten Blick in Ordnung. Lukas hat sich aber sehr gewehrt, als er in sein Maul gucken wollte, weshalb er nicht gründlich gucken konnte. Der Tierarzt meinte, dass ihm Zähne gezogen und Zahnstein entfernt wurde vor nicht allzu langer Zeit. Der Tierschutzverein wusste darüber nichts, also muss das noch in Polen passiert sein. Hatte dem Tierarzt über die Zuckungen beim Gassigehen informiert. Die vielen Anfälle sind erst gestern Abend passiert, sodass ich das natürlich nicht ansprechen konnte.


    Sein Gewicht lag gestern bei 13,3kg, laut Tierarzt darf er gern noch 2kg zunehmen. Trotz des ganzen Trubels hat er keinen Durchfall und schläft nachts ruhig und schnarcht vor sich hin. Ab und zu lässt er Fürze des Todes fahren. :dead:


    Zusammenfassung
    Lukas ist erst seit Samstag bei mir, es ist natürlich alles noch furchtbar aufregend und stressig für ihn. Die ganze Essensproblematik macht mir aber bereits jetzt schon sehr zu schaffen, inklusive viele Tränen meinerseits. Ich wusste, dass er Essen klaut, das haben die Damen vom Tierverein mir gesagt. Aber das er wirklich komplett die Kontrolle verliert und Anfälle bekommt, wenn er Essen sieht und gefühlt sein ganzes Gassigehen oder sogar Dasein nur daraus besteht, möglichst etwas Essbares zu erschnüffeln - damit bin ich bereits jetzt überfordert. Und ganz ehrlich gesagt... solch ein Verhalten macht Lukas meiner Meinung nach auch nicht zu einem Anfängerhund. Er kann jedoch am wenigsten etwas dafür und die Damen vom Tierschutzverein sind ja auch nicht ständig bei ihm gewesen und haben vieles bestimmt auch nicht mitbekommen.


    Ich will ihm natürlich von Anfang an den richtigen Umgang mit ihm bieten, dazu brauche ich aber dringend Hilfe, weshalb am Donnerstag eine Hundetrainerin für eine Bestandsaufnahme und zwei Trainingsstunden vorbeikommt. Lukas ist jetzt 10 Tage auf Probe bei mir und soll idealerweise natürlich hier bleiben. Mein Freund ist großer Hundfreund, hat aber zur Zeit keinen Nerv für einen „Problemhund“. Das wusste ich vorher. Wenn es jedoch absehbar ist, dass Lukas und wir uns bald besser verstehen, dann ist er beim Projekt Hund mit dabei, was ich mir natürlich sehr wünsche.


    Ich selber bin eigentlich täglich nur am Heulen und sehe dementsprechend aus. Regelmäßiges Essen und Trinken ist auch schwierig, weil es Lukas ja jedesmal stresst, wenn ich ohne ihn in der Küche verschwinde. Ich weiß, dass er meine Anspannung spürt und sich das auf ihn überträgt, aber ich kann das nicht ändern. Bin auch einfach selber enttäuscht von mir, dass die Situation so schwierig ist und habe ständig ein schlechtes Gewissen. Was ist, wenn ich es nicht packe mit ihm und er zurück zum Tierschutz muss? Ich war bisher die einzige Interessentin für ihn und er tut mir einfach so leid. Der kleine Kerl muss Schlimmes durchgemacht haben..


    So... vielen Dank erst einmal an alle, die bis hierher durchgehalten haben! Ich bekomme wie gesagt bald professionelle Hilfe, aber eure Erfahrungen und Ratschläge würden mich auch sehr interessieren.


    Was sagt ihr denn zu der komplexen Situation? Wie kann ich ihm zeigen, dass er sich beim Fressen nicht so stressen muss? Dass ihm hier niemand etwas wegnimmt? Wie sollen wir denn das am besten machen, wenn wir selber etwas essen wollen? Was sind das für Anfälle? Habe ich ihn einfach überfordert mit dem vielen Gassigehen und seine Beinmuskeln sind noch nicht so weit? Oder ist das ein ernstes gesundheitliches Problem? Wie kann ich ihn denn tagsüber beschäftigen, falls das Gassigehen noch zu viel für ihn ist, er aber überhaupt nicht weiß, was Spielen bedeutet und bei Futterspielen wieder komplett ausrastet? Wie kann ich ihm denn zeigen, was erlaubt ist und was nicht? Er hört ja nicht so gut, auf unsere Körpersprache reagiert er nicht und sobald Fressen im Blickfeld ist, setzt eh alles aus bei ihm.


    Ich bin ziemlich fertig und hoffe auf einige neue Ideen eurerseits.


    Liebe Grüße
    Franzi

  • Ich glaube, ich würde dem Hund in diesem Fall ausschließlich Nassfutter geben weil das im Magen nicht aufquillt und der Magen des Hundes dadurch voller ist.
    Außerdem würde ich ihn nur 1-2x am Tag mit Nafu füttern und zwar mehr als er eigentlich fressen sollte. Dieser Hund muss erst begreifen, dass er nicht verhungern muss und das kann er nur, wenn er sich jedesmal satt fressen kann, was aber nicht funktioniert wenn er häufig am Tag mit wenig gefüttert wird.
    Ob der Hund wegen der Fresserei so gestresst ist, dass es gleich zu "Anfällen" kommt, kann ich dir nicht sagen, vllt. haben diese Anfälle aber auch einen ganz anderen Hintergrund.

  • Hallo Dackelbenny,


    danke für die schnelle Antwort.


    Lukas soll laut Kalorienrechner und Futterempfehlungen des TF-Herstellers eigentlich täglich nur 200gr TF bekommen, die bekommt er aufgeteilt Abends und Morgens. Zusätzlich gibt es dazu das Nassfutter, und nochmal zusätzlich eine weitere Portion TF zum Mittag, was ich dann aber mit Wasser einweiche.


    Er bekommt also mehr als üblich, da er aber auch noch zunehmen soll. Meinst du, erst ist trotzdem jedes Mal wirklich nicht satt oder ist das einfach seinen schlechten Erfahrungen geschuldet, dass er nach dem Fressen immer noch weiter nach Fressen sucht?


    Überfüttern will ich ihn ja auch nicht. Er soll noch zunehmen aber nicht fett werden.

  • Mei, dein Hund wird doch nicht gleich "fett", wenn du ihm eine zeitlang mehr gibst, als er braucht.


    Ansonsten würde ich es so wie Dackelbenny beschrieben hat machen. Trockenfutter weg (erstmals) und viel Nassfutter geben. Evtl. mit geraspelten Möhren und Joghurt als "Magenfüller". Feste Fütterungszeiten. MIr würde es eben auch darum gehen, dass der Hund merkt, dass es hier immer genügend gibt. Löst das Problem natürlich nicht endgültig, aber schafft es vielleicht, in einen Modus zu kommen, in dem ihr arbeiten könnt.

  • Überfüttern will ich ihn ja auch nicht. Er soll noch zunehmen aber nicht fett werden.

    Im Moment wäre das eher das notwendige Übel.


    Ich würde dem Hund das Trockenfutter weiterhin so anbieten und dafür später eine große Schüssel dünnflüssiger Schlapper-Flocken-Brei.


    Diesen Schlapperbrei würde ich ihm 3-4 Mal am Tag zusätzlich geben. Eher sehr dünn, aber volle Schüssel, damit die Brühe den Bauch füllt und der Hund auch merkt, es kommt regelmäßig Futter.


    Dein Hund braucht einfach noch viel Zeit - er ist ja erst angekommen - und Du viel Geduld.


    Die große Schüssel Schlapperbrei könntest Du ihm auch vorsetzen, wenn ihr selbst am Esstisch sitzt.

  • Kannst du zuerst noch mal zum Tierarzt oder anrufen? Eventuell auch nach Spezialisten fragen wegen der Anfälle? Muss das nicht dringend abgeklärt werden bevor man weiter denkt?

  • Meinst du, erst ist trotzdem jedes Mal wirklich nicht satt oder ist das einfach seinen schlechten Erfahrungen geschuldet, dass er nach dem Fressen immer noch weiter nach Fressen sucht?

    Ich denke, das ist eine Kombination aus beidem. Der Hund war bisher nie richtig satt und hatte Dauerhunger, sonst wäre er nicht abgemagert gewesen.
    So ein Hund frisst und frisst und frisst, wahrscheinlich bis er kotzt und das frisst er dann auch wieder weil er einfach nicht gelernt hat, dass man auch aufhören kann und dass es wieder was gibt.
    Ich denke auch, dass durch den ganzen Stress den der Hund momentan hat, der Futterverbrauch etwas höher ist als normalerweise.
    Nach dem Futterrechner kannst du jetzt eigentlich eher noch nicht gehen, da du noch gar nicht weiß, wie dein Hund das jeweilige Futter verwertet.


    Mal so als Anhaltspunkt:
    Meine kastrierte Hündin wiegt 7kg und bekommt 400g Nafu pro Tag, weil sie momentan nicht so viel Bewegung hat wie normalerweise. Wenn sie wieder normale Bewegung hat, braucht sie 500g Nassfutter oder 400g Nafu + 25g energiereiches Trofu.
    Dabei ist es lt. Futterrechner ziemlich egal welche Marke Nafu ich füttere. Ich habe da einige durchgerechnet.
    Wenn sie nur Trofu bekommt, braucht sie ein sehr energiereiches weil sie sonst so viel davon fressen muss um nicht abzunehmen.


    Ich würde deinem Hund daher die nächste Zeit (er soll ja eh zunehmen und auch mal satt werden) morgens und abends je 400g Nafu geben und schauen ob sich das Fressverhalten in den nächsten Wochen ändert. Auch würde ich feste Fütterungszeiten einführen damit er sich daran gewöhnen kann.

  • Ich würde die "Anfälle" vor dem Füttern mal mit dem Handy aufnehmen und dem Tierarzt zeigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das "nur" Aufregung ist.


    Wenn ihr selber essen wollt würde ich Lukas etwas zum kauen geben mit dem er auch eine Zeitlang beschäftigt ist.


    Ich würde auch weniger mit ihm rausgehen. Der Hund muss nicht ausgelastet werden. Er ist damit beschäftigt sein neues Leben kennenzulernen.


    Und Futterspiele würde ich bei einem Hund dem das Fressen so wichtig ist gar nicht machen. Der sollte ohne viel Drumherum sein Fressen bekommen. Wie schon geschrieben wurde mit Gemüse (Mohrrüben sind bei meinen Hunden sehr beliebt) als Magenfüller.

  • Hi,


    erstmal schön, dass Du den Kleinen aufgenommen hast und nicht schon die Flinte ins Korn werfen magst :respekt:


    Die Anfälle würde ich beim Tierarzt abklären lassen. Mach am Besten ein Video bei einem Anfall, das könnte schonmal helfen.


    Zur Futtergier: Mach Dich bitte darauf gefasst, dass das dauert. Unterstützen kannst Du ihn, indem Du zu festen Zeiten reichlich fütterst. Wenn er nicht mehr zunehmen soll, könntest Du den Napfinhalt mit Karotte und/oder Salatgurke oder Äpfeln auffüllen, wenn er das frisst.


    Aber am Wichtigsten ist jetzt tatsächlich Geduld - und dass Du Ruhe und Stabilität ausstrahlst. Und den Zustand, wie er jetzt ist, einfach erst einmal akzeptierst. Also möglichst weg mit allen schlechten Gefühlen und dem Mitleid und dem Versuch, gleich Abhilfe zu schaffen. Das stresst Dich nur und hilft ihm nicht.


    Versuche, das „Rumgenerve“ möglichst zu ignorieren. Ess etwas und lass ihn einfach ausrasten dabei, wenn er das im Moment braucht.


    Mir ist schon klar, dass sich das sehr einfach sagen und viel schwerer machen lässt.


    Schau Dich hier vielleicht auch mal nach dem Stichwort „Welpenblues“ um. Das kann auch bei erwachsenen Neuzugängen auftreten, dass man sich mit der Situation einfach erstmal überfordert fühlt. Das kannst Du gerne hier im Forum loswerden, hier haben ganz viele Leute ein Ohr für Dich :streichel:


    Und ich rufe mal @CH-Troete: Deine aufmunternden Worte sind gefragt :smile:

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