Lukas hat Angst zu verhungern und fällt manchmal um

  • Danke, der Rücken stand bisher noch nicht im Fokus! Wobei die Trainerin meinte, dass er recht verspannte Muskeln hat...


    Ich sammel mal zusammen, was hier schon an Ideen genannt wurde:

    • Epilepsie
    • irgendwas anderes Neurologisches
    • Parasiten, die ins Hirn wandern
    • Unverträglichkeit der Milbenbehandlung, eventuell in Verbindung mit dem MDR1-Gendefekt. Er hat zwei Mal das SpotOn Advocate bekommen und später noch eine Tablette Bravecto. Die Anfälle traten aber bereits vor der Bravecto-Gabe auf.
    • Schilddrüse
    • Infektionskrankheiten
    • Reaktion auf Schmerzen (Zähne, Ohren, Rücken)
    • falsche Konditionierung (Angst-/Schreckreaktion auf gewisse Geräusche)


    Der derzeitige Gesundheitszustand von Lukas und durchgeführte Behandlungen:

    • Lukas ist kastriert und laut Pass (ausgestellt in Polen) 6 Jahre alt, die Tierärzte in Deutschland sowie die Trainerin sagten aber alle, dass 8 - 10 Jahre realistischer sind.
    • Lukas kam abgemagert und völlig vermilbt Mitte September aus einem polnischen Tierheim. Der Tierschutzverein fährt mehrmals pro Jahr zu diesem Tierheim, beim vorletzten Besuch im Sommer sah Lukas noch "gut" aus. Sei Zustand hat sich dann rapide verschlechtert, sodass der Tierschutzverein ihn im September spontan da rausgeholt hat. Er war dann bis Ende Oktober beim Tierschutzverein, ehe er zu mir gekommen ist.
    • Beim Verein wurde er behandelt gegen Demodex-Milben (2x Advocate), Flöhe, Würmer (1x Milbemax) sowie gegen Giardien (Metrondazol). Er wurde gebadet und die verfilzten Fellstücke wurden rasiert.
    • Zudem ist er geimpft gegen Tollwut, weitere Impfungen hat er bisher noch nicht bekommen.
    • Ich war mit ihm beim Tierarzt in meinem Kiez, um ihn einfach mal vorzustellen und weil er sich so fürchterlich gejuckt hat. Der Tierarzt hat dann eine Bravecto verschrieben, da er auch Milben im Ohr entdeckt und aufgrund der Optik auch einen Räude-Befall vermutet hat. Gegen den Juckreiz hat der Apoquel bekommen, die aber nicht so wirklich eine Besserung gebracht haben. Chemisch behandelt man die Milben jetzt erst mal nicht, da er ja bereits 3 Chemiekeulen bekommen hat. Ende des Jahres gucken wir dann, wie die Lage ist.
    • Wir waren dann vorletzte Woche bei der Tierärztin, die mit dem Verein zusammenarbeitet. Dort wurde Blut abgenommen und er wurde, so weit wie möglich, begutachtet. Die Ärztin hat ihn abgehört und vermutet einen Herzklappenfehler, der Puls sei aber stark, sodass das Herz diesen Fehler zur Zeit noch gut ausgleichen kann. Lukas hat eine Beule am Bauch von einem Nabelbruch sowie eine Beule am linken Vorderbein von einem unbehandelten Bruch. Zudem hat er eine leichte (!) Entzündung in den Ohren.
    • Die Blutwerte waren gut, es wurden aber erhöhte Entzündungswerte festgestellt. Welche Blutwerte untersucht wurden, weiß ich nicht genau. Ich lasse mir nächste Woche aber den Laborefund geben.
    • Habe bei der Tierärztin versucht, einen Anfall durch harte Leckerlies auszulösen. Er hat beim Kauen gezuckt, ist aber nicht umgefallen. Die Ärztin meinte, es könnte eine Schmerzreaktion sein. Da sich Lukas nicht ins Maul gucken lässt, wird er nächste Woche in Narkose gelegt (oder nur sediert, das weiß ich gerade nicht). Dann werden seine Zähne und Ohren in Ruhe untersucht.


    Das weitere Vorgehen heiß erst mal Ausschlussdiagnosen. Der Tierschutzverein übernimmt vorerst die Kosten bei der Tierärztin. Nächste Woche sind wie gesagt Zähne und Ohren dran. Ich möchte außerdem, dass sich die Ärztin noch mal genau seine Haut anschaut, da er sich ja nach wie vor juckt und die Haut teilweise stark schuppt und verkrustet ist. Ich werde den Befund der Blutwerte anfordern und zudem nachfragen, wie es mit Untersuchungen bzgl. Parasiten aussieht und ob wir noch mal Kotproben abgeben sollen wg. Würmern und Giardien. Zudem möchte ich erfragen, wie der Impfplan für ihn aussieht. Die Tierärztin hat außerdem etwas von einem Ultraschall des Herzens erzählt, aber da habe ich nicht ganz verstanden, ob sie den durchführen wird. Ich werde außerdem die oben genannte Liste mal mit ihr besprechen.


    Der Termin bei ihr ist nächsten Donnerstag. Den warte ich jetzt erst mal ab und dann sehe ich weiter. Es wäre natürlich schön, wenn die Anfälle nur eine Schmerzreaktion wären, vielleicht aufgrund seiner vermutlich nicht gesunden Zähne und/oder der Ohren. Aber da er ja auch Anfälle hat, wenn er ruhig herumliegt, habe ich da nicht so große Hoffnungen :( : Je nach Ergebnis des Termins werden dann wohl Tierklinik, Kardiologe, Neurologe usw. folgen. Die Kosten dafür wird der Tierschutzverein dann aber wohl nicht mehr übernehmen (können). Da ich Studentin bin und leider nicht schnell genug einen Krankenversicherung für Lukas abgeschlossen habe, möchte ich aber erst mal die "einfachen" und schnellen Untersuchungen bei der Tierärztin auf Kosten des Vereines abhaken. Wer weiß, vielleicht finden wir ja doch dort schon die Lösung...

  • Richtig. Für mich hört sich das auch anders an. Leider habe ich mittlerweile viel Erfahrungen mit Krampfgeschehen. (Einen Hund mit "richtiger" Epilepsie, also Grand Mal-Anfällen, einen Pflegehund, bei dem es mit fokaler Epilepsie anfing und sich schnell hochsteigerte, dass er eingeschläfert werden musste, Krämpfe wegen Tetanus, Ausfälle, weil kein Parathormon mehr gebildet wird, Aussetzer aufgrund massiver Herzproblematik ... noch mehr brauche ich eigentlich nicht. Örgs.) Für mich hört sich das danach an, dass ein Neurologe notwendig ist. Das hast Du ja auch geplant, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Für den sind so eine detaillierte Beschreibung und Videos übrigens Gold wert!

    Ja, wie Epilepsie sieht es irgendwie wirklich nicht aus. Trotzdem lassen wir das besser abklären. Tetanus schreibe ich mir mal mit auf unter Infektionskrankheiten. Lukas hat wohl einen Herzklappenfehler, der aber nach einem ersten Abhören nicht sehr ausschlaggebend scheint. Das werden wir aber auch noch genauer untersuchen lassen.


    Ich habe bisher leider keine weiteren Videos machen können. Bekannte Auslöser-Geräusche versuche ich natürlich zu vermeiden, daher kommen die Anfälle meist absolut unvorhergesehen. Da sie ja so kurz sind, schaffe ich es gar nicht, sie auf Video festzuhalten.

  • Puh... da hast du ja in der nächsten Zeit einiges abzuarbeiten mit deinem Lukas...
    ich finde es toll, dass du bereit bist, alles mit ihm durchzuziehen... :bindafür:
    Wenn er verspannt ist, kannst du, unabhängig davon, ob es die Ursache ist, mit einer "heißen Rolle" die Muskulatur etwas lockern. Dazu machst du ein kleines Handbuch nass/feucht, rollst es und erwärmst es kurz in der Mikrowelle. Damit kannst du mit etwas Druck über die verspannten Bereiche streichen, wenn er auf der Seite liegt. Am besten wäre es natürlich, wenn eine Tierphysio mal drauf schaut...


    Durch die vielen Dinge, die da im Raum stehen ist es natürlich schwierig, eine Richtung zu finden. Daher bleibt dir wohl wirklich nur nach und nach auszuschließen...


    Alles gute weiterhin! Ich lese hier weiter mit und würde mich freuen, wenn du immer mal berichtest, wie es euch geht...

  • Was für ein Glück, dass der Süße bei dir gelandet ist! :bindafür:


    Ich hab spontan an Bandscheibe oder Verletzung der Nerven im Bereich des Rückenmarks gedacht bei deiner Beschreibung der Anfälle.


    Ein Hund, den wir übernommen hatten, hatte bei der Vorbesitzerin immer wieder das Problem, plötzlich zusammenzusacken, er hatte extremen Kalziummangel, wenn ich das richtig erinnere, er war aber auch im Wachstum und schnell groß geworden. Nach einer Behandlung war es komplett weg.


    Aber Blutbild ist bei euch ja schon gemacht worden.


    Ich drück euch die Daumen, dass ihr bald Klarheit habt und es angehen könnt, was immer es ist.

  • Gut das du alles so genau auflistet!


    Fussel hat ja ähnliche Anfälle wie Smilla.

    Ja, wie Epilepsie sieht es irgendwie wirklich nicht aus. Trotzdem lassen wir das besser abklären.

    Es gibt da sehr viel unterschiedlich Anfallsformen, wie auch z.B. Petit Mal aber auch verschiedene Absencen, wie ..... z.B.


    Absence mit Tonusverlust: Der Körper verliert für einen kurzen Moment jegliche Körperspannung. Dies kann zu Stürzen führen.


    Dieser allgemeine Bereich der Epilepsie ist sehr komplex und vielfältig, es gibt unglaublich viele Unterformen, darum geht nichts ohne einen Neurologen.


    Ich bin gespannt was bei der Zahn - und Mauluntersuchung herauskommt.


    Alles Gute weiterhin!!


    LG Sabine

  • Danke für euren Zuspruch! :herzen1:


    Wir stehen das zusammen durch, Lukas ist aber wohl entspannter als ich. Die Anfälle scheinen ihn ja bisher nicht nachhaltig zu beeinflussen, das beruhigt mich etwas. Egal, was es ist, wir können in Ruhe alle Optionen abarbeiten und müssen Lukas nicht jeden zweiten Tag beim Arzt quälen.


    Ich träume schon ständig von ihm und der Situation. Letzte Nacht habe ich geträumt, dass wir alle auch Milben in den Ohren hatten. :omg: Ich versuche trotzdem, mich nicht so verrückt zu machen, sondern die Zeit mit dem Süßen und seine tollen Fortschritte zu genießen. Es ist soooo so so schön, wenn er sich abends auf der Couch ganz dicht an uns kuschelt und selig vor sich hinschnarcht. :cuinlove:


    Wenn das Gedankenkarussell jedoch anspringt, dann macht mich vor allem eine Möglichkeit verrückt... Schaut mal, so plüschig sah Lukas aus, als es ihm im Tierheim noch "gut" ging. Das Foto muss irgendwann zwischen Sommer 2017 und Sommer 2018 entstanden sein.




    Und so sah er dann im September 2018 aus, als er aus dem Tierheim geholt wurde. :( : Irgendwas muss ja der Auslöser dafür gewesen sein, dass er so schnell und plötzlich so stark abgebaut hat. Dazu die Anfälle...hoffentlich ist es kein Tumor.




    Es ist aber schön zu sehen, wie schnell sich der kleine Kerl erholt und wie stark er ist. So sah er an dem Tag aus, an dem ich ihn abgeholt habe.



    Und so sieht er heute aus. Das Fell glänzt langsam wieder und er hat kaum noch kahle Stellen.



    @Ixabel: Ich beantworte die Frage aus dem Der "Welche Rasse ist da drin?"-Thread - Teil II mal hier. :)

  • Vielleicht ist euer Hund damals im Tierheim zu wenig gefüttert worden, auf dem zweiten Bild ist er stark abgemagert. Vielleicht war er im Rudel und hat vom Futter nichts abbekommen und niemand hat das bemerkt/sich dafür interessiert? Dazu Würmer und Giardien, die auslaugen, dazu dann die Milben obendrauf... :ka:

  • Vielleicht ist euer Hund damals im Tierheim zu wenig gefüttert worden, auf dem zweiten Bild ist er stark abgemagert. Vielleicht war er im Rudel und hat vom Futter nichts abbekommen und niemand hat das bemerkt/sich dafür interessiert? Dazu Würmer und Giardien, die auslaugen, dazu dann die Milben obendrauf... :ka:

    Das kann natürlich alles zutreffen. Mich wundert es nur, dass er mindestens 3 Jahre in dem Tierheim war, vielleicht sogar noch länger, und sein Zustand sich erst seit dem Sommer so plötzlich und stark verschlechtert hat. In Kombination mit den Anfällen, die entweder vorher niemanden aufgefallen sind oder erst seit kurzem auftreten... Da kommt man ins Grübeln. Auf der anderen Seite ist es ja auch gut, dass er sich da so lange wacker halten konnte.

  • Nochmal wegen der schuppigen Haut, die du erwähnt hast... Kratzt er sich denn oft? Denn extremer Juckreiz kann auch Krampfanfälke auslösen. Wurde denn ein Hautgeschabsel gemacht seit der Milbenbehandlung? Eventuell können sich da auch Hefen oder Pilze draufgesetzt haben als die Milben noch da waren.

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