Distanzlosigkeit bei ängstlichem Hund

  • Hallo zusammen,


    kleines Problemchen ... meine Fiffi kam vor einigen Wochen als extrem ängstlicher Hund zu mir und wurde natürlich "rund um die Uhr" bekuschelt usw..


    Inzwischen ist sie aufgetaut und selbst bewußter geworden, neigt aber junghundmäßig zu wildem Überschwang (Küsschen-geben, pfoteln, auf Frauchen hopsen) ... "normales" Wegschubsen wird als Spielaufforderung aufgefaßt, Kommandos funktionieren irgendwie gar nicht ... voll die Grinsekatze! (ich kann gar nicht wirklich ernst bleiben, sie ist soooo süß!!) ... bei energischem Handeln meinerseits schlägt das Ganze schnell wieder in Richtung Angst um.


    Was also tun, damit der Hund mich nicht dauern kämmt ...?

  • Da musst du ein gesundes Zwischenmaß finden mit dem der Hund versteht was du von ihm willst, du ihn aber nicht ängstigst.

  • Da musst du ein gesundes Zwischenmaß finden mit dem der Hund versteht was du von ihm willst, du ihn aber nicht ängstigst.

    Leichter gesagt als getan ... ;-)


    Aber irgendwelche "Vorübungen" o.ä., die hilfreich sind, gibt's nicht? Also nur "gesunden Hundeverstand"?

  • Für mich liest sich das Ganze eher wie Übersprungshandlungen!
    Und zwar, wenn ich das mal wörtlich nehmen darf, daß dieses "rund um die Uhr bekuschelt werden" der Auslöser für das Ganze ist :ka:





    Schönen Gruß
    SheltiePower

  • Ich würde bei einem unsicheren Hund über Auszeit arbeiten, d.h. abgesperrter Welpenauslauf, Deckentraining(wenn sie das kennen würde), Hausleine.


    Zeigt sie also ungewolltes Verhalten. Hausleine schnappen (die vorher schon dran sein muss) und sie ruhig auf ihren Platz bringen und dort anleinen, bis sie runter gefahren ist und selbst in der Zeit den Hund in Ruhe lassen.
    Wenn keien Hausleine, dann in den Welpenauslauf setzen und warten bis der Hund runter gefahren ist.

  • So ähnlich ist das bei unserer Smilla auch (super ängstlich, seit gut 2 Wochen bei uns). Ich drehe mich konsequent weg - bzw. stehe auf und drehe mich weg, wenn ich in der Hocke bin - und reagiere erstmal nicht weiter auf sie, bis sie ablässt. Das unterbricht sie in ihrem Überschwang. Wenn ich dabei bin, dass sie das bei meinem Mann macht, sage ich ruhig und bestimmt aber ohne Schärfe 'nein'. 'Nein' hat sie schnell kapiert, man muss bei ihr nur sehr darauf achten, dass der Ton klar, aber nicht hart wird, weil sie sonst sofort Angst bekommt. Vielleicht ist Fiffi da ähnlich gestrickt *?*

  • So ähnlich ist das bei unserer Smilla auch (super ängstlich, seit gut 2 Wochen bei uns). Ich drehe mich konsequent weg - bzw. stehe auf und drehe mich weg, wenn ich in der Hocke bin - und reagiere erstmal nicht weiter auf sie, bis sie ablässt. Das unterbricht sie in ihrem Überschwang. Wenn ich dabei bin, dass sie das bei meinem Mann macht, sage ich ruhig und bestimmt aber ohne Schärfe 'nein'. 'Nein' hat sie schnell kapiert, man muss bei ihr nur sehr darauf achten, dass der Ton klar, aber nicht hart wird, weil sie sonst sofort Angst bekommt. Vielleicht ist Fiffi da ähnlich gestrickt *?*

    @Crispywhisky
    "Ich drehe mich konsequent weg - bzw. stehe auf und drehe mich weg, wenn ich in der Hocke bin - und reagiere erstmal nicht weiter auf sie, bis sie ablässt."
    Also sozusagen "totstellen" oder "ach, ich wollte doch gerade was aus der Küche holen" ... also den Hund überhaupt nicht beachten und sich nicht "wehren" oder die "wegschubsen"?
    Das könnte ich mal probieren.


    Und der zweite Schritt (nach ein paar Tagen?) wäre dann das "Nein" zu installieren, wenn sie damit anfängt?



    Für mich liest sich das Ganze eher wie Übersprungshandlungen!
    Und zwar, wenn ich das mal wörtlich nehmen darf, daß dieses "rund um die Uhr bekuschelt werden" der Auslöser für das Ganze ist :ka:

    @Sheltie-Power , da hast Du sicher Recht ... aber nun müssen wir ja aus der Nummer irgendwie wieder 'raus ...

    Ich würde bei einem unsicheren Hund über Auszeit arbeiten, d.h. abgesperrter Welpenauslauf, Deckentraining(wenn sie das kennen würde), Hausleine.


    Zeigt sie also ungewolltes Verhalten. Hausleine schnappen (die vorher schon dran sein muss) und sie ruhig auf ihren Platz bringen und dort anleinen, bis sie runter gefahren ist und selbst in der Zeit den Hund in Ruhe lassen.
    Wenn keien Hausleine, dann in den Welpenauslauf setzen und warten bis der Hund runter gefahren ist.

    Hallo Vakuole,
    oh, sowas (Hausleine, Welpenauslauf, auf die Decke schicken u.ä.) kennen wir alles nicht (behalte ich aber im Hinterkopf).

  • Das Problem ist mit dem Hund ignorieren:


    Der Hund ist da in einem Übersprung, der versteht gerade die Welt nicht und weiss nichts mit sich anzufangen.



    Das ist wie wenn du heulend mitten in einem grossen Park stehst.
    Du musst jetzt der Mensch für deinen Hund sein, der dich an die Hand nimmt und zur nächsten Bank führt und dir ein Taschentuch gibt.
    Du brauchst keinen Mensch in der Situation, der tonlos neben dir steht und am besten noch weg läuft.



    Du musst klar sein, ohne hart zu sein.
    Zeig ihr eine Alternative.


    Davon hat sie mehr. Bekommt Sicherheit im Umgang mit dir und fühlt sich nicht mehr verloren. =)

  • @Crispywhisky
    "Ich drehe mich konsequent weg - bzw. stehe auf und drehe mich weg, wenn ich in der Hocke bin - und reagiere erstmal nicht weiter auf sie, bis sie ablässt."
    Also sozusagen "totstellen" oder "ach, ich wollte doch gerade was aus der Küche holen" ... also den Hund überhaupt nicht beachten und sich nicht "wehren" oder die "wegschubsen"?
    Das könnte ich mal probieren.


    Und der zweite Schritt (nach ein paar Tagen?) wäre dann das "Nein" zu installieren, wenn sie damit anfängt?

    Nein, ich stelle mich nicht tot und ignoriere sie auch nicht, weil ich glaube, sie wüsste nicht, wie ihr da geschieht. Ich reagiere aber konsequent nicht mit körperlicher Zusprache (sorry, hätte ich deutlicher schreiben müssen) und wende mich ihr körperlich wieder zu, wenn sie ablässt
    Das 'nein' habe ich parallel angefangen, auch in anderen Situationen wie z.B. den Versuchen auf den Tisch zu klettern etc.

  • Zeig ihr eine Alternative.

    Kann ich nur unterschreiben. Selbst, wenn sie Nein irgendwann kennt, das Wort alleine reicht nicht. Gib ihr ein Alternativverhalten vor, dann wird das Nein mit der Zeit auch viel leichter umgesetzt, weil sie nicht erst überlegen muss, was sie stattdessen macht.
    Z. B. draußen, wenn sie an was ekligem schnüffeln will, was sie nicht soll, gibt es ein Nein+komm weiter. Wenn sie nicht aufs Sofa soll, noch im Ansatz zum Sprigen: Nein+komm hier (auf ihren Platz oder Decke, wo auch immer). Alternativverhalten aufzeigen.


    Versuch auch auf deine eigene Körpersprache dabei zu achten. Wenn du selber hantierst, während du von ihr "stillsein" verlangst, klappt das nicht so gut. Auch nicht, wenn du sie angrinst, oder sie das Lachen in deiner Stimme hören kann.
    Ein Nein muss nicht hart und mit Donnerschlag daher kommen. Ruhig und tief (!) gesprochen hat es viel mehr Wirkung.

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