Welpenstunde, wie muss es für euch laufen?

  • Ich klappere ja momentan die Welpenschulen ohne Hund ab , da ich selber schon mal in einer guten Welpengruppe Co-Trainer war weiß ich auch was ich möchte, ich finde es aber auch sehr interessant was ihr schreibt.


    Mir ist z.b. noch wichtig das, weil wir auf dem Land leben wo man wirklich weit ab vom Schuss ist auch mal in einen kleinen Zoo und in die Stadt geht. Auch der Bahnhof will mal erkundet werden. Wie gesagt, hier ist alles wirklich einsam und ich hätte überhaupt keine Chance mich privat mit Welpen Besitzern zu treffen.

  • Dein Hund wird doch aber vom Züchter kommen, oder? Da sollte schon ein wenig Vorarbeit geleistet sein (vielleicht kannst du, wenn du dir einen Züchter ausgesucht hast, dass auch mit ihm besprechen).
    Meinen Jimmy (BeardedCollie vom Züchter) habe ich 1977 abgeholt. Ich wohnte da noch mitten im Wald (ja, das gibt es in Berlin) und Jimmy hatte einen erwachsenen Boxer als "Onkel" und sonst noch andere erwachsene Gassihunde, alles ab DSH-Größe. Im Hundeauslauf trafen wir ab und mal andere Hunde, immer erwachsene. Mit anderen Welpen hatte er keinen Kontakt.


    Er hat mit mir Bus, U-, und S-Bahnfahren als Alltag gelernt, auch fremde Menschen in Massen eben auf diesen Touren (er war,, wenn möglich, immer mein Begleiter) und ansonsten haben wir die Einsamkeit genossen. Er hatte vom 8-9 Monat eine Phase, da ist er jedem Fremden ausgewichen. Da ich keine Erfahrung in Hundeaufzucht hatte (es gab, bis auf den Boxer, nur erwachsene große Hunde zum Gassi), habe ich ihn einfach gelassen, es nur beobachtet und ab dem 9ten Monat war er erwachsen. Souverän, autark aber eine sehr gute Bindung (und sehr gute Beziehung) zu mir. Keine Probleme mit anderen Hunden. Da konnte ich mich auf "die machen das unter sich aus" noch verlassen. Es kam in 14 Jahren nur zu einem Überfall auf Jimmy von einem angeleinten Hund, der sich los riss, und ansonsten wurde schon von Weitem ausgemacht, wer wer ist und wie sich angemessen Verhalten wird.


    Meine Gedanken sind: Ausflüge sind eh schon aufregend und Anfangs Reiz überflutend. Und da finde ich den HH als wichtigstes Element. Keine zusätzliche Ablenkung durch andere Welpen/Junghunde. Zumindest habe ich bis jetzt die Erfahrung gemacht, dass in noch den Alltag erkundenden Momenten, schon mit 2 Hunden der Einzelne sich nicht auf HH und Moment konzentrieren konnte (ausgenommen erfahrene, souveräne erwachsene Hunde). Einzeln unterwegs und erkunden war ergiebiger.

  • unser einjähriger hatte auch nur Kontakt zu erwachsenen Hunden als Welpe und hat jz auch kein problem mit irgendwelchen Hunden. Welpen untereinander können sich auch nicht so gut ausdrücken wie erwachsene Hunde, das kann einige irritieren, die schon "weiter" sind.


  • Mir ist z.b. noch wichtig das, weil wir auf dem Land leben wo man wirklich weit ab vom Schuss ist auch mal in einen kleinen Zoo und in die Stadt geht. Auch der Bahnhof will mal erkundet werden. Wie gesagt, hier ist alles wirklich einsam und ich hätte überhaupt keine Chance mich privat mit Welpen Besitzern zu treffen.


    Aber das kann man doch prima alleine mit dem Zwerg machen? Dafür brauche ich ja keine Welpenstunde? :???:

  • auch mal in einen kleinen Zoo und in die Stadt geht. Auch der Bahnhof will mal erkundet werden.

    Solche Ausflüge gab es in meiner Welpenschule erst mit den schon etwas älteren Welpen und Junghunden.


    Ich finde es sinnvoll, auch den jungen Welpen schon an vergleichbare Alltagssituationen zu gewöhnen, dann aber besser alleine. Man kann sich dann ganz auf den Welpen einstellen, sich irgendwo kurz aufhalten und auch wieder gehen, bevor es zuviel wird.


    Manche HH halten ja nicht viel vom Welpenspiel, weil sie der Meinung sind, Welpen könnten nichts (oder nichts Gutes) voneinander lernen. Ich bin da anderer Meinung. Wenn man sieht, wie intensiv und selbstvergessen Welpen miteinander spielen und wie wichtig ihnen das Spiel ist, dann drückt das schon ein echtes Bedürfnis aus. Ja, Welpen müssen auch lernen, sich zurückzunehmen und Menschen und ältere Hunde nicht ständig mit Spielaufforderungen zu nerven. Umso wichtiger ist es, daß sie auch mal passende Spielpartner finden, die ihre ungebremste Spielfreude teilen.


    Dagmar & Cara

  • Manche HH halten ja nicht viel vom Welpenspiel, weil sie der Meinung sind, Welpen könnten nichts (oder nichts Gutes) voneinander lernen.

    Das sehe ich auch ganz anders; jede Rasse hat eine andere Spieltechnik, eine andere Mimik und Gestik.
    Darum finde ich es sehr wichtig, daß ein Welpe schon sehr früh auch andere Rassen kennenlernt.


    Bei uns durften die Welpen in der Welpenstunde spielen, zwischendurch gabs kleine Erziehungsaufgaben, mit Hund aus dem Spiel heranrufen und dgl.
    Zu groß dürfen die Gruppen nicht sein und vom Alter und Körpergröße der Hunde her angepaßt.


    Aussentraining wurde bei uns auch regelmäßig gemacht, aber erst mit 5/6 Monaten.
    Da gings dann schonmal durch die Fußgängerzone oder durch die Bahnhofshalle bis zu den Bahnsteigen, damit die Welpen sich an Menschenmengen und Krach gewöhnen.

  • - Der Trainer/die Trainerin sollte unbedingt nachweislich eine fundierte Ausbildung besitzen.


    Zusätzlich zu hier schon Gesagtem möchte ich auch nochmal die fundierte Ausbildung unterstreichen. Bei meiner Welpengruppe fand ich klasse, dass der Trainer auch einen Theorieteil untergebracht und viel über aktuelle Kenntnisse aus der Verhaltensforschung erzählt hat.

    Für mich ist "Welpenschule" in erster Linie für die Halter - das sind nämlich meist Menschen, die ihren ersten Hund haben und teilweise Rat bei den einfachsten Dingen brauchen. Die wissen nicht wieso ein Hund tut was er tut und wissen auch nicht, wie ein Hund lernt, usw. Ich finde wichtig, dass für solche Fragen genug Zeit ist.


    Wir waren in einem Verein zur Welpenstunde, wo die Trainer mMn einen großen Erfahrungsschatz haben und kein Mumpitz verbreitet wurde. "Kynologisch ausgebildet" so wie man heutzutage bei einem bestimmten "Programm" seine Ausbildung macht, war davon keiner. Macht aber auch nichts, denn es ging in erster Linie um die Basics von Mensch und Hund und die wurden super vermittelt!


    Für viele ist die Hundeschule so gut wie die einzige "Bildung" in Sachen Hund. Dogforum-Maßstäbe kann man da nicht anwenden. :D


    Ich finde wichtig, dass
    - Verhalten erklärt wird / Theorie vermittelt wird
    - dem Menschen gezeigt wird, wie er dem Hund etwas beibringt
    - wie spielt man "richtig" mit dem Hund
    - auch stressige Situationen (Bahnhof, Stadt, Bus fahren) mal mit Trainer besucht werden - nur so kann eventuelles Fehlverhalten auffallen
    - die Hunde kontrolliert interagieren können und ggf. gezeigt wird, wann man eingreifen muss
    - die Hunde nicht kopflos drauf losballern lernen, sondern sich auch in Anwesenheit von anderen Hunden auf den Halter konzentrieren
    - typisches SozialisationABC - Menschen mit Krücke, im Rollstuhl, mit komischen Hüten, verschiedene Untergründe oder flatternde Bänder... war ziemlich aufregend für einige Hunde, auch wenn das eigentlich "Alltag" ist

  • Sinnvoll eingeteilt ist es sicherlich kein Problem. Eine gute Mischung aus ruhigen Interaktionen (da wäre ein sozialer erwachsener Hund, welcher das überwacht gut) und auch kurze Tobezeiten für mich sinnvoll. Da kann auch HH etwas lernen, allein durch beobachten.
    Welpen kugeln und bolzen dann einfach mal so durch die Gegend, dann noch das Erwarten des Umswitchen für Gehorsamsübungen überfordert doch so einige Welpen.
    Nach 48 Jahren beobachten von Hunden in meiner Umgebung inkl. Anfang der HuSchule zeigt mir jedenfalls ein anderes Bild. Das auf andere Hunde zu brettern z.B. trat in meiner Umgebung (wohlgemerkt: in meiner) erst mit Beginn der Hundeschulen inkl. Welpengruppen auf. Das kannte ich vorher nicht.


    Welpenstunden, welche sich nach den jeweiligen Welpen richten mit erwachsene Hunden als Vorbild können bestimmt eine feine Sache sein. Ich habe noch keine kennen gelernt und kenne auch niemanden (würde es mir sonst gern ansehen).

  • Welpen kugeln und bolzen dann einfach mal so durch die Gegend, dann noch das Erwarten des Umswitchen für Gehorsamsübungen überfordert doch so einige Welpen.

    Meiner bescheidenen Meinung nach lernen Hunde das im Welpenalter wesentlich einfacher als später. Zumindest waren die Junghunde, die bereits die Arbeit aus der Welpengruppe kannten später wesentlich fokussierter als die Hunde, die später eingestiegen sind.
    Die durften nämlich schon mal die Erfahrung machen, dass sich Mitarbeit lohnt und Spaß macht...

  • mh, dann wundere ich mich wo die ganzen Hilferufe her kommen, ganz vorn weg wenn Hunde in die Pubertät kommen. Bolzen und kugeln wird in solchen Gruppen doch erst erlernt. Ich interpretiere es so: Erst Welpen beibringen dass alles andere toll ist um ihn dann zu überreden, doch bitte schön mit dem Menschen zu arbeiten.
    Sind aber nur meine Gedanken dazu.

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