ist mein Hund nicht der hellste Stern?

  • Mal angenommen du schaffst es autodidaktisch Übungen in kleine Schritte zu zerlegen und korrekt mit ihm zu trainieren, er hat aber trotzdem keinen Spaß dran.
    Dann renn doch einfach mit ihm - da habt ihr Spaß dran, er ist glücklich und zufrieden. Nicht jeder Hund muss Kopfarbeit machen weil "man das halt so machen muss".


    Vielleicht hat er Spaß an (Fun-) Agility - Rennen und trotzdem konzentrieren.


    Aber wenn's euch ohne zusätzliche Auslastung gut geht, dann ist das doch toll und kein Grund sich zu stressen. =)

    So werde ich das tun :-) Höre nur immer, dass das so wichtig ist usw. Weil Hunde sonst angeblich ja nahezu verkümmern. Und das möchte ich ja natürlich nicht. Entweder ich finde was - oder eben nicht. Wäre für ich kein Problem :-)

  • Hi,


    ich kenn jetzt Deine Posts in anderen Threads nicht. Wie alt ist denn Dein Schatz und wie lang ist er bei Dir?


    Mit nem Podenco - das ist Dir bestimmt auch klar - hast Du einen Jagdallrounder. Also einen sehr reaktiven Hund. So wie Du Deinen beschteibst fährt er auch schnell und gerne hoch und tobt und springt. Wobei das auch gezielt zu Stressabbau genutzt werden kann. Wie ist er denn im Alltag?


    Jedenfalls sind Suchspielchen - die ja ne gewisse Konzentration voraussetzen - eine absolute Meisterleistung, wenn der Hund gerade hochgeputscht ist. Da muss er schon wirklich wissen, wie.


    Ich würde das erstmal aus der Ruhe heraus im Haus anbieten, so hab ichs mit meiner windigen Mixnase auch gemacht. Vielleicht mit nem Intelligenzspielzeug oder einem Schnüffelteppich (je nachdem auch, ob er eher ins Harte oder ins Weiche greift). Hund kann Dir beim Befüllen zusehen, da hast Du schonmal seine Aufmerksamkeit. Und nimm richtig guten stark riechenden Kram.


    Und dann leiste sanft Hilfestellung, wenn er mit der Aufgabe nicht weiterkommt. Ein Initialleckerchen davor, erstmal nur halb versteckt ... Sanft loben, wenn er was erwischt hat...


    Problemlösung lernt der Hund sein Leben lang, auch wenn er dabei nicht die besten Startvoraussetzungen hat.


    Ich pack Dir mal ein Bild in den Spoiler - da kannte sie das aber schon gut. Für den Anfang bitte nur eine Aufgabe. Und ganz viel Spaß :smile:


  • Hey Du, also unser Alltag ist eigentlich super entspannt:
    - Loki pennt bis er aufsteht (meist so gegen 10/11.
    - Dann gehts raus, so ca 45min-1 h. Wir laufen ca 10 Minuten, bis wir auf freies Feld kommen, wo ich ihn ableinen kann. Dann wird aufgiebig getobt, gerannt, gespielt. Danach mache ioch meistens noch ein paar kleine Gehorsamkeitsübungen. Abruf, "abwarten", "bleib" oder "stop". Aber immer nur eine. Also nie mehrere Übungen pro Spaziergang. Manchmal ist er morgens aber auch noch nicht in Laune, dann lasse ich es (er ist ein Morgenmuffel
    - Dann gibts Frühstück
    - Dann wird gepennt. Meist wieder so 3-4h lang.
    - Anschließend beschäftigt er sich entweder etwas alleine mit rumnagen oder wir kuscheln (je nachdem wie ich Zeit habe). So gegen 17 Uhr gibts dann die große Runde. Da ist er am fittesten. Es wird wieder gespielt (ca 10 inuten), dann wird 5 Minuten geübt, zur Entspannung wieder gespielt, etwas geübt, gespielt und dann einfach nur gelaufen. Schnüffeln, oder einfach sitzen und nix tun.
    - Danach gibts Abendessen, er pennt noch ne Runde und irgendwann kriecht er ans Sofaende und pennt weiter. Wenn mein Freund dann nach Hause kommt und wir Abends auf der Couch sitzen, gibts Gruppenkuscheln. Um 23 Uhr gibts ne kleine Pipirunde und dann geht das alles von vorne los.


    Das ist so der Alltag in der Regel. Sollte er mal alleine bleiben müssen (ich bin studentin und viel zuhause), verlege ich seine große Runde und mache sie, bevor ich aus dem Haus gehe, da er dann erschöpft ist und einen großteil schläft. Ich habe auch eine Cam und weiß, dass er selbst dann tiefenentspannt ist. Er pennt, läuft mal rum um sich einen anderen Platz zu suchen und weiterzu schlafen.


    Ich bin immer sehr vorsichtig wenn es heißt "Du ahst mit einem Podenco..." Er ist kein Podenco, wahrscheinlich nicht einmal zur Hälfte. alles was er hat ist eine sportliche Figut (aber lange nicht so wie ein reinrassiger Podenco) große Ohren und eine leicht Rosa Nase. Also es ist schon Podenco drin, aber bestimmt ist keiner der Eltern ein annähernd reinrassiger. Kann ich mir nicht vorstellen. Er ist auch Charackterlich nicht so, wie man Podencos beschreibt.


    Stresstoben wird es nicht sein, da bin ich mir außnahmsweise mal sehr sicher. er ist ein super entspannter Hund, der sich mittlerweile super eingelebt hat und keine Anzeichen mehr für Stress zeigt.


    Er ist jetzt ziemlcih genau 16 Monate alt und ist seit Ende März bei mir.

  • Du kannst auch Nasenarbeit aufbauen. Z. B. Spurensuche.


    Einfach mal eine kleine, kurze Spur mit Würstchenwasser legen. Da reicht am Anfang 1 Meter.
    Lege am Spurbeginn einige Würstchenscheiben hin, dann sollte die Schnüffelnase in Gang kommen und der Spur folgen. Anfangs am besten noch ein zwei Scheiben vor dem Ende hinlegen.
    Am Ende gibt es einen Jackpot.


    Wenn du merkst, das klappt zuverlässig, wird die Spur verlängert. Gerne kannst du auch andere Dinge zum Suchen nehmen. Geht auch Käse, den du eine Weile im "Spurenwasser" liegen lässt.


    Das kannst du ohne weiteres mit Schleppleine am Geschirr aufbauen.

  • Man kann auch Fische clickern, mit Intelligenz hat das nichts zu tun. Es geht nur um das präzise Instrument zum Kommunizieren "das war richtig, Belohnung kommt" (Clicker), den richtigen Verstärker (also die richtige Belohnung) und vor allem um den kleinschrittigen und sinnvollen Übungsaufbau. Lernen durch Nachahmung und durch Modeling (also den Hund in die Position/Bewegung bringen, die man erreichen will) sind zwei der unpraktischsten Lernmethoden für Hunde. Ersteres muss man den meisten Hunden langwierig beibringen (dann ist allein schon das ein schönes Denkspiel, wenn auch eher für Fortgeschrittene) und letzteres finden die meisten Hunde einfach richtig unangenehm und verstehen zudem oft nicht, worum es geht. Sinnvollere Techniken sind Shaping (Formen), Shaping mit Target, Luring (Locken) und Capturing (Einfangen). Wenn du diese Begriffe googelst findest du sicher jede Menge Hinweise, wie man Training sinnvoller aufbauen kann, als du es bisher gemacht hast.


    Lernen muss auch erstmal gelernt werden, das gilt auch für Hunde.

  • Hi,


    dass hört sich doch klasse an :smile: Irgendwer schrieb was von Podenco, deshalb dachte ich ...


    Ich wollte jetzt auch nicht unterstellen, dass er gestresst ist :smile: Sorry, wenn sich das so angehört hat. Sondern nur die Möglichkeit anmerken ...


    Wenn er sich schon alleine mit etwas zum Nagen beschäftigt, ist der erste Schritt z. B. auch für kleine Futtersuchspiele da. Z. B. ne alte Küchenpapierrolle nehmen, Lecker rein, geknülltes Papier in beide
    Öffnungen und damit beschäftigen lassen. Kennt er sowas schon? Oder das Ganze mit mehreren Klopapierrollen in einem Karton ... Da kann man unheimlich viel auch selbst basteln


    Sinn dabei ist, dass er lernt, bei der Sache zu bleiben :smile:

  • Ich habe das nicht so aufgefasst :) Du hast ja recht damit, dass es Stress sein kann und das ist bestimmt bei einigen Hunden auch so. Alles gut
    Ich habe gestern mal einen Karton mit zerknüllten Zeitungen gefüllt und Leckerlis darin verstreut. Da wühlt er und findet und frisst. Das macht ihm Spaß. So werde ich mich einfach mal durchprobieren. Und wenn er an richtigen "Köpfchenspielen" keinen Spaß hat, dann ist es halt so. Hauptsache er ist glücklich, dann bin ch das auch

  • Motivierst du ihn denn zum Ausprobieren oder bist du selber schnell enttäuscht? Ersteres macht ihm das leichter. :gut:
    Ganz klein anfangen, damit er das "Ich kriege auf jeden Fal Belohnung , wenn ich mich reinhänge"-Prinzip versteht.
    Ansonsten würde ich sagen, daß die Aufgeregtheit systematisches Überlegen bei ihm wahrscheinlich verhindert.
    Also- cool bleiben, kleine Schritte usw. Außerdem würde ich so etwas sielen, nachdem sich der Hund draußen frei bewegen durfte und nicht davor.

  • Ich habe früher auch immer behauptet der Maverick wäre nicht der Klügste :flucht: Podenco-Huskymix oder zu ängstlich oder da er mit einer Bordermixhündin zusammenlebte waren meine Maßstäbe zu hoch. Im Grunde ist er aber der Klügste Hund den ich je hatte. Er ist nur anders als meine Hütehunde vorher, die sofort da waren wenn es etwas zu tun gab. Maverick sagt eher .. oooh nö zu anstrengend, zu langweilig, nö und das für so ein doofes Leckerlie :D . Er lernt schon sehr schnell, das hat wenig mit kleinschrittigen Aufbau zu tun, sondern das er den Sinn einer Übung erfassen muss. Er macht die Übungen auch nicht wie die Hütis 10 x, sondern 2 x und dann muss es gut sein. Beispiel beim Hoopers läuft er 2 x den Parcour richtig, dann erfindet er seinen eigenen Parcour und wird zum Casper. Was soll das auch, immer das Gleiche :lol: Er zeigt einen Trick 2 x, beim 3 x zeigt er eine neue Variante. Genau wie beim schnüffeln, einfache Leckerliesuche ist ihm zu langweilig, dann eher mal Trüffel oder Seife oder Teebeutel suchen. Apportieren - ja klar, ratet mal … 2 x . Er macht alles mit, findet alles toll, aber nur nicht zu oft. Ich finde das ziemlich klug :herzen1:

  • Ich habe die Vermutung, dass er ein Rennjunkie ist und daher "nicht richtig tickt".


    Es wird ja immer wieder (auch in den ersten Threads zu ihm) betont, dass er rennen muss, das braucht und es ihm so viel Spaß macht.


    Ich vermute, dass das Maß überschritten ist. Dieses Maß darf ein Arbeitshund nämlich nicht selbst bestimmen, weil er das nicht kann. Er ist wahrscheinlich suchtkrank danach. Und Sucht macht "doof". Es führt durch den hormonellen Kick dazu, dass das Gehirn sich nicht normal entwickelt und nicht normal arbeiten kann.


    Ich sage zu meiner (Second Hand übernommenen) Sheila immer, dass sie ihr Hirn wegschmeißt und sich berauscht, wenn sie ballern will. Sie darf das übrigens nicht, denn mit Spaß hat das nichts zu tun. Sie ist dann einfach nur berauscht und nicht mehr wirklich beeinander. Das braucht dann wieder einige Tage bis die das Hirn vollumfänglich nutzen kann.


    Sie darf sich bewegen und laufen. Da sie auch ein Arbeitshund mit Sucht-Vorgeschichte ist, muss ich das aber immer, immer, immer regulieren. Es nervt mich und viele finden auch, dass mein armer Hund "keinen Spaß" haben darf. Doch, was sie dazugewinnt, wenn ich das tue ist viel. Sie kann und bekommt viel, viel mehr, als wenn sie nur hohl ballert. Sie kann dann andere Dinge viel, viel besser. Wir können etwas zusammen tun. Wo der Hund danach im Übrigen auch viel zufriedener aussieht als nach so einem Geballer.


    Da meine Worte damals schon nicht gut ankamen, werden sie es jetzt vermutlich auch nicht. Aber vielleicht regt das andere an über das "Gerenne aus Freude" mal nachzudenken.


    Für mich liest sich das im Übrigen nach einem Podenco. Halt unter diesen Lebensumständen ...

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