ist mein Hund nicht der hellste Stern?

  • Stell Dir mal folgendes vor:
    Jemand erklärt Dir ein paar Brocken Chinesisch, und auch die richtige Aussprache.
    Und dann sollst Du direkt einen ellenlangen Aufsatz über die richtige Hundehaltung schreiben, und zwar auf chinesisch.



    Ich denke mir mal, Du wirst es auch nicht hinbekommen. ;)




    Ich kenne viele Hunde, die es nicht mögen, wenn man die anfaßt, zum Beispiel die Pfote ganz sachte hochhebt, um denen so zu "zeigen", was damit gemacht werden soll.
    Deshalb werden diese Hunde es dann, wenn sie es "alleine machen dürfen" auch ungern diesen Bewegungsablauf "kopieren", wenn es vorab schon für den Hund recht unangenehm war.


    Wenn Du über Clickern, bzw. übern Markerwort, arbeiten willst,
    dann stelle Dir jede Übung wie ein Hausbau vor.
    Der ganze Trick ist das komplette, fertig gebaute Haus.
    Die Ziegelsteine stehen für die Trainingseinheiten, und stellen jeweils einen Click plus die Belohnung dar.


    Um überhaupt ein Haus bauen zu können, brauchst Du erst einmal ein gutes Fundament. Das ist die Idee vom Trick, und wie man diese am besten Schritt für Schritt aufbaut.


    Fehlt das Fundament, oder irgendwo hier und da jeweils ein Ziegelstein, und Du bist schon beim Dach, dann kann dies nicht gut gehen, dann muß das Haus irgendwann mal einstürzen! ;)



    Beim Training ist es so, daß der Hund immer das Lerntempo bestimmt, und auch vorgibt, in welchen Schritten mit dem Trick vorangegangen werden soll.
    Macht der Hund dann irgendeinen "Fehler", so ist das oft eher der Fehler vom Halter. Dann hat der Mensch es für seinen Hund noch viel zu schwer gemacht ;)




    Schönen Gruß
    SheltiePower

  • Ich muss mich ins Clickern erstmal genau einlesen, damir habe ich mich bisher nicht beschäftigt. - aber es ist ja mittlerweile so verbreitet, dass es da bestimmt gute Literatur drüber gibt. Ich spreche da auch mal mit meiner Trainerin drüber.
    Klar, setze ich das dann so um, wie empfohlen wird - da gibt es ja bestimmt Anleitungen.

  • Mal das Pferd von hinten aufgezäumt: was macht er gerne und wie könntest du daraus eine gemeinsame Beschäftigung für euch formen?


    Ich lese Reizangel und Bällchen werfen. Ist ein Ball oder ein Hetzspiel vielleicht eine viel hochwertigere Belohnung für ihn?
    Du kannst beim Ball spielen doch Gehorsam einbauen - also kein hirnloses Hetzen sondern zB erst nach Freigabe den Ball holen dürfen (dann muss er auch gleichzeitig suchen weil der Ball schon irgendwo liegt wenn er los darf).
    Oder ein Zergel suchen lassen und zur Belohnung eine Runde zocken.
    Vielleicht wäre für euch auch die Verlorensuche etwas? Also ein Zergel unbemerkt verlieren, den Hund zum Suchen zurück schicken und zur Belohnung damit spielen.



    Wenn er gerne Spüren nachgeht, könnt ihr auch gemeinsam und kontrolliert "jagen" und damit dieses Bedürfnis befriedigen.


    Kopfarbeit ist halt nur dann eine sinnvolle Auslastung die den Hund zufrieden macht wenn sie in einer Art und Weise geschieht, die den Bedürfnissen des Hundes gerecht wird.
    Und wenn er Tricks und Leckerchen suchen wirklich lahm findet (und es nicht nur an deinem Trainingsaufbau liegt, der sich für mich auch viel zu großschrittig anhört) dann müsst ihr eben einen anderen Weg finden mit dem ihr mehr Freude habt.

  • Ich musste auch sehr schmunzeln und hab nichts davon lieblos aufgefasst. Im Gegenteil. Du hast mich dabei sehr an meine alte Hündin erinnert. Die hat lernen und spielen einfach nie gelernt. Ein bisschen kam es gegen Ende aber richtig bei der Sache war sie nie. Und ja, ich bin auch felsenfest der Überzeugung, dass sie auch zum Teil irgendwie einfach nicht der hellste Stern war :hust: . Sie hatte in manchen Dingen eine unfassbare Auffassungsgabe aber für solchen Firlefanz hatte sie null Verständnis und auch einfach kein Geschick und keine Hirnzelle übrig.
    Ich hab Suchspiele irgendwann dann halt ihrem Level angepasst. Dh auf einem platten Stück Land ohne jeglichen Bewuchs hab ich eine Hand voll Frolic vor ihren Augen regnen lassen und sie durfte sie dann "suchen". Also halt eigentlich eher gut sichtbar vom Boden sammeln.
    Jegliche Steigerung hat sie einfach nicht gerafft, sie unheimlich schnell frustriert und sie hat dann bockig kehrt gemacht und mich stehen lassen :roll: .
    Und da rede ich wirklich nur davon, dass ich auf ein gut sichtbares Leckerli direkt vor ihrer Nase ein Blatt gelegt hab. Da konnte ich drauf zeigen und helfen wie ich wollte, sie stand dann einfach nur da mit diesem verwirrten "Magie, das Leckerli ist weg, was will die Frau noch :hilfe: "-Blick und hat sich auf ihren dicken Hintern gesetzt. Keine Chance.

  • Leckerlis suchen mit großem Radius oder verstecken habe ich bisher noch nichtmal ansatzweise probiert.

    Du hattest geschrieben, dass du Erde drüber getsreut hast, das ist für mich verstecken. Wenn der Hund
    auch ein sichtaberen Leckerlie in kleinem Umkreis nicht findet, dann würde ich mit verstecken eben gar nicht erst anfangen.


    Das Zauberwort bei Tricks ist übrigens nicht Clickertraining, der Clicker ist ein schönes Instrument, aber nicht zwangsläufig die "Lösung". Das eigentlich wichtige ist hier, dass DU lernst, die Übung in absolut kleine machbaren Minischritten zu zerlegen und mit dem richtigen Timing kleinste Schritte belohnst.

  • Wenn du das nicht kleinschrittig genug machst, sodass dein Hund verstehen kann was er machen soll, dann wird auch der Clicker nichts bringen. ;)


    Beim "suchen" fange ich damit an, dass ich dem Hund ein Leckerlie vor die Nase lege und "such" sage und gleichzeitig mit dem Finger zum Leckerlie zeige. Daraufhin darf sich der Hund das Leckerlie nehmen. Das Leckerlie lege ich dann immer weiter weg vom Hund und zwar in 20-50cm Schritten (je nach Hund und Untergrund, denn auf glattem Boden ist das leichter als im Gras)
    Und erst wenn ich das Leckerlie in der Wohnung mal 8m weiter weglegen kann und der Hund auf Kommando dort hinrennt und es dann holt, dann verstecke ich das Leckerlie mal und zwar so, dass es der Hund nicht sofort sieht, aber wenn er in die Nähe kommt, es dann in seinem Blickfeld ist. Auch zeige ich ihm beim Losschicken mit dem Finger in welche Richtung er suchen soll.

  • Rennen macht ihm Spaß, wir rennen sehr viel gemeinsam, spielen "fangen" und raufen ein bisschen. Das macht ihm Spaß und wir tun es (und das ist ja das wichtigste) gemeinsam!


    Ich habe das bisher auch immer als belohnung verwendet. zB nach dem Gehorsamkeitstraining. 5 Minuten Trainiert - 10 MIn rennen usw....


    Das Bällchen werfen war EIGENTLICH mal eine Mathode, Impulskontrolle zu üben, genauso wie die Reizangel. Auf die Reizangel ist er aber so unfassbar Heiß, dass er nicht an sich halten kann. Auch dem Ball hetzt er unglaublich hinterher, aber es bleibt sitzen, wenn ich das will - wenn ich ihn freigebe, ist der Ball aber uninteressant, weil er sich ja nicht mehr bewegt. Alo dann auch eher schwierig, ich denke, dass wäre für ihn dann kein Spiel mehr, sondern "Arbeit". Aber auch da bin ich gerne bereit für Vorschläge, wie man das besser machen kann.


    Es gibt aber wirklich bisher nichts, was ihm mehr Spaß macht, als Rennen. Sobald er rennen darf ist er ein völlig anderer Hund. Überhaupt nicht mehr unsicher, weil er weiß, dass er das besser kann als die meisten anderen Hunde :-)

  • Wenn du das nicht kleinschrittig genug machst, sodass dein Hund verstehen kann was er machen soll, dann wird auch der Clicker nichts bringen. ;)


    Beim "suchen" fange ich damit an, dass ich dem Hund ein Leckerlie vor die Nase lege und "such" sage und gleichzeitig mit dem Finger zum Leckerlie zeige. Daraufhin darf sich der Hund das Leckerlie nehmen. Das Leckerlie lege ich dann immer weiter weg vom Hund und zwar in 20-50cm Schritten (je nach Hund und Untergrund, denn auf glattem Boden ist das leichter als im Gras)
    Und erst wenn ich das Leckerlie in der Wohnung mal 8m weiter weglegen kann und der Hund auf Kommando dort hinrennt und es dann holt, dann verstecke ich das Leckerlie mal und zwar so, dass es der Hund nicht sofort sieht, aber wenn er in die Nähe kommt, es dann in seinem Blickfeld ist. Auch zeige ich ihm beim Losschicken mit dem Finger in welche Richtung er suchen soll.

    Weiß ich - sagte ja auch, ich werde ich erstmal gründlich einlesen, mit der Trainerin drüber sprechen und an Anleitungen halten - da gibt es mit ziemlicher Sicherheit gute Literatur, so verbreitet wie das ist.
    Vorher mache ich da garnichts - weil ich mich damit überhauptnicht auskenne und bisher nie beschäftigt habe. So könnte ich ja dann nur Fehler machen.

  • Ich musste auch sehr schmunzeln und hab nichts davon lieblos aufgefasst. Im Gegenteil. Du hast mich dabei sehr an meine alte Hündin erinnert. Die hat lernen und spielen einfach nie gelernt. Ein bisschen kam es gegen Ende aber richtig bei der Sache war sie nie. Und ja, ich bin auch felsenfest der Überzeugung, dass sie auch zum Teil irgendwie einfach nicht der hellste Stern war :hust: . Sie hatte in manchen Dingen eine unfassbare Auffassungsgabe aber für solchen Firlefanz hatte sie null Verständnis und auch einfach kein Geschick und keine Hirnzelle übrig.
    Ich hab Suchspiele irgendwann dann halt ihrem Level angepasst. Dh auf einem platten Stück Land ohne jeglichen Bewuchs hab ich eine Hand voll Frolic vor ihren Augen regnen lassen und sie durfte sie dann "suchen". Also halt eigentlich eher gut sichtbar vom Boden sammeln.
    Jegliche Steigerung hat sie einfach nicht gerafft, sie unheimlich schnell frustriert und sie hat dann bockig kehrt gemacht und mich stehen lassen :roll: .
    Und da rede ich wirklich nur davon, dass ich auf ein gut sichtbares Leckerli direkt vor ihrer Nase ein Blatt gelegt hab. Da konnte ich drauf zeigen und helfen wie ich wollte, sie stand dann einfach nur da mit diesem verwirrten "Magie, das Leckerli ist weg, was will die Frau noch :hilfe: "-Blick und hat sich auf ihren dicken Hintern gesetzt. Keine Chance.

    Ja, Spielen tut er ja sehr gerne. Aber eben (für Menschen) sehr "stgumpfsinnig". Einfach rennen, toben, raufen, fangen spielen.
    Aber Du hast natürlich vollkommen recht - vielleicht muss ich das auch einfach so hinnehmen. Und das wäre auch überhauptkein Problem für mich - ich dachte eifnach nur, dass es ihm gut tut, heißt ja immer, dass Kopfarbeit unverzichtbar wichtig ist.
    Aber ich werde ihn natürlich zu nichts zwingen - ich habe eifnach noch nicht alle probiert. Wenn ich dann mal alles durch habe und er an nichts Freude hat, dann ist es so. Damit habe ich überhaupt keinen Schmerz und wäre auch in keiner Weise enttäuscht.

  • Mal angenommen du schaffst es autodidaktisch Übungen in kleine Schritte zu zerlegen und korrekt mit ihm zu trainieren, er hat aber trotzdem keinen Spaß dran.
    Dann renn doch einfach mit ihm - da habt ihr Spaß dran, er ist glücklich und zufrieden. Nicht jeder Hund muss Kopfarbeit machen weil "man das halt so machen muss".


    Vielleicht hat er Spaß an (Fun-) Agility - Rennen und trotzdem konzentrieren.


    Aber wenn's euch ohne zusätzliche Auslastung gut geht, dann ist das doch toll und kein Grund sich zu stressen. =)

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