ist mein Hund nicht der hellste Stern?

  • Hallo zusammen,
    Ich weiß - die Überschrift ist etwas hart, aber mir geht es ja um das Artgerechte Auslasten meines Hundes.
    Ich habe oft den Eindruck, dass err hmmm... nicht der allerhellste Stern am Himmel ist. Um es vorsichtig auszudrücken.
    Loki ist eine richtige Rakete, rennt um sein Leben gerne. Hin und her und im Kreis herum, aber sobald es mal um was geht, wo man Köpfchen braucht...
    Ich dachte immer, Nasenarbeit könnte ihm Spaß machen, und er wäre gut darin, weiler jedes Nahrungsmittel erschnüffeln kann und Spuren folgt. Aber: er checkt einfach nichts.
    Es heisst doch immer man solle Hunde auch geistig auslasten, aber das klappt irgendwie nicht.
    Leckerli ins Gras werfen solange er zuschaut klappt noch, aber sobald ich das Leckerli VOR SEINEN AUGEN unter eine dünne Erdschicht lege (nur Erde drüberstreuen) und er es nicht sofort findet, lässt er ab.
    Intelligenzspiele der Sufe eins, Kong Wobbler, oder auch nur umgedrehte Hütchen, er rafft nichts.
    Ich hab so ein Spielchen von Trixi, egal wie oft ich ihm Zeige, dass er das Kästchen mit der Schnur aufziehen muss - er rafft es nicht. Er beisst rein, schubst es rum um ans Leckerli zu kommen und lässt irgendwann frustriert ab.
    Ich hab ihm einmal seine Tagesration Futter in den Kong gepackt um ihn mit seinem knurrenden Magen zum Nachdenken zu motivieren, aber was macht er? Schlotzt am Loch rum, nagt dran rum und lässt irgendwann (nach etwa 2 Minuten) frustriert ab und hungert eben.


    Ok dachte ich - Probleme Lösen oder Futter erschnüffeln ist wohl nicht so sein Ding, also hab' ich es mit Apportieren versucht. Wenn ich den Ball werfe und er hinterherrennen darf klappt das mit dem Bringen grade so, arbeite ich aber mit Impulskontrolle und lasse ihn sitzen, bis ich ihn freigebe, checkt er schon nicht mehr, was ich von ihm will. So gibt es unzählige Beispiele.


    Ich habe sorge ihn geistig nicht richtig auslasten zu können. Gerade, wenn er alleine sein muss wäre es für ihn doch viel toller, sich mit etwas beschäftigen zu können als stumpfsinnig auf seinem Gummischwein rumzubeissen.


    Er ist ein Podenco-Mix. Also ein Jagdhund, der mit allen Sinnen jagt, auch mit der Nase, aber auch sonst gibt es nichts, was er versteht.


    Ist er einfach etwas simpel gestrickt und ich sollte es beim "im Kreis rumrennen" und Bällchen werfen belassen, oder gibt es die Möglichkeit, ihn auf andere Weise geistig zu trainieren? Ich meine, dass Menschen ja auch das Hirn trainieren können.


    Ich würde mich über persönliche Erfahrungen sehr freuen
    Vielen lieben Dank!

  • Für mich klingt das eher so als wäre Loki besonders klug. Er weiß dass du ihm helfen wirst den scheiß zu lösen bzw er sich nicht besonders anstrengen braucht.
    Ich hab so ne Erbse. So lang Madame sieht wo der Dummy landet oder mir zu guckt wie ich ihn verstecke und sie sofort freigeben findet sie ihn.
    Muss sie allerdings noch ein paar UO Übungen machen und wird danach erst frei geben halt sie auf dem weg inne und du hörst förmlich die Rädchen im Kopf ratten.
    Oder Hütchenspiel. Sie sieht es, sie weiß wo es liegt. Kommt aber im Leben nicht auf die Idee wie sie da jetzt ran kommt. Gleiches Spiel mit Ball im Eimer. Sie steht da vor, umkreist und fiep. Probleme lösen kann sie alleine nicht. Also wirklich nicht. Selbst wenn ich sie dann mit dem Problem alleine lasse. Sie geht entweder weg oder bliebt stur davor sitzen und probiert es mit anstarren.
    Um die Laterne verwickelt oder unten durch den Fahrrad Ständer - uuuuuups :hilfe: . Dafür kann sie super toll mit der Nase arbeiten und lernt sehr sehr gerne. Zumindest wenn alles kleinschritrig für Erbsen aufgebaut ist kann sie auch komplexe Sachen lernen und hat ein Elefanten Gedächtnis :pfeif:

  • Ich musste bei der Überschrift gerade ja erstmal etwas schmunzeln :lol: also prinzipiell denke ich schon, dass es mit Sicherheit wie beim Menschen auch intelligenter und weniger intelligente Tiere gibt was jetzt nicht heißt, dass deiner dazu gehört.


    Ich weis ja nicht wie du das ganze aufbaust aber vielleicht sind die Schritte einfach zu groß. Bei unserem hats mit dem Clicker ganz gut funktioniert und die erste Übung bei uns war "touch" also ganz simpel mit der Nase die Hand berühren. Und nur ganz langsam steigern wir uns jetzt bei verschiedenen Dingen. Wenn die Zwischenschritte zu groß frustriert das den armen nur und er hat eben keinen Spaß an Kopfarbeit.


    Unserer fängt an durch die Gegend zu hüpfen und zu winseln wenn er nicht weiter weis, dann geh ich auch wieder einen Schritt zurück und übe die vorherige Stufe nochmal mit ihm.


    Achja unsere Trainerin meinte auch als sie den Clicker empfohlen hat, dass man damit ganz gut das eigenständige Problemlösen beim Hund fördern kann. Und das kann ich nur bestätigen. Und mit der Nase arbeiten ist auch nicht die Stärke von Marley dafür ist er mit vollem Einsatz dabei wenn es um Gehorsamsübungen geht. Muss man vielleicht einfach ein bisschen durchprobieren was deinem Hund liegt dann hat er eben auch Freude dran.

  • Vielen Dank schonmal . Loki winselt nicht, sondern lässt einfach frustriert ab und beschäftig sich anders. Rumnagen zB.


    Zu große Schritte? Hmmm... aber was kann ich denn tun, als es ihm 1000 mal vorzumachen? ZB bei dem "Schiebespiel" hab ich es ihm 1000 mal vorgemacht, dann bin ichzu über, das Kästchen nur Minimal zuzuschiebem. Er schiebt es dann auf - aber nur indem er seine Nase reinquetscht. Manchmal so gewalttätig, dass ich denke "das muss doch wehtunn". Sobald das Ding soweit geschlossen ist, dass er mit der Nase nichtmehr reinkommt isses vorbei. Er kanns einfach nicht Verknüpfen.


    Klar - er ist bestimmt keim Hund von der ganz intelligenten Sorte, aber er gibt sich (und jetzt: ich liebe ihn trotzdem über alles!!) Einfach Strohdoof. Das kann man schön reden, umschreiben o.ä., aber es ist nunmal so.
    Einen Kong umzuwerfen, dass Leckerlis rausfallen ist ja nun wirklich kein Hexenwerk...

  • aber sobald ich das Leckerli VOR SEINEN AUGEN unter eine dünne Erdschicht lege (nur Erde drüberstreuen) und er es nicht sofort findet, lässt er ab.


    Ich hab ihm einmal seine Tagesration Futter in den Kong gepackt um ihn mit seinem knurrenden Magen zum Nachdenken zu motivieren, aber was macht er? Schlotzt am Loch rum, nagt dran rum und lässt irgendwann (nach etwa 2 Minuten) frustriert ab und hungert eben.

    Meine Hündin konnte das anfangs auch nicht, obwohl sie sehr verfressen ist.
    Ich habe ihr dann in Minischritten gezeigt, wie sie an die Leckerlies herankommt und ihr auch oft dabei geholfen und sie dabei "angefeuert".
    Mittlerweile ist sie schon ganz hibbelig wenn ich ihren Leckerlieball fülle und sie ist damit so schnell in der Wohnung unterwegs, dass die Leckerlies oftmals gar nicht herausfallen können. Sie ist da jetzt sehr ausdauernd und rollt den Ball sogar noch wenn gar nichts mehr drin ist.


    Vllt. wäre ein Leckerlieball besser geeignet als ein Kong, denn beim Ball fallen m.E. die Leckerlies leichter heraus weil er besser herumrollt als ein Kong.


    Auch würde ich keine Erde über Leckerlies streuen, sondern lieber ein Blatt drüberlegen oder einen Tannenzapfen. Kann ja sein, dass dein Hund keine Lust auf Erdleckerlies hat. ;)

  • Ich wollte ihm mal beibringen unsere Stehlampe anzumachen. Also nur auf den Knopf am Boden drücken. Nix schlimmes.


    Ooohje, tausendmal gezeigt (und Leckerli), mit Kommando verknüpft. Irgebdwann habe ich seine Pfote genommen und mit ihm gemeinsam gedrückt und Leckerli und mega Lob. Immer mit Kommando, ewig. Aber er hats nicht verstanden. Einfach nur um zu kucken, ob ihm Tricks lernen Spaß macht..


    Evtl sollte ich es wirklich mal mit dem Klicker versuchen

  • Auch würde ich keine Erde über Leckerlies streuen, sondern lieber ein Blatt drüberlegen oder einen Tannenzapfen. Kann ja sein, dass dein Hund keine Lust auf Erdleckerlies hat. ;)

    Das mit dem Blatt habe ich natürlich versucht - aber er frisst auch Erde für sein Leben gerne und liebt Buddeln - deshalb dachte ich, so macht es ihm vlt mehr Spaß

  • Vielleicht ist Nasenarbeit einfach nicht das, was ihm Spaß macht.
    Bei Mailo dachte ich anfangs auch, dass nur ein seeeehr kleines Licht im Dachstuhl brennt.


    Aber der musste einfach das Lernen lernen. Ich nehme an, dein Hund kommt aus dem Tierschutz. Dem hat nie jemand das Prinzip selbstständig Lösungsstrategien zu entwickeln nahe gebracht.


    Mailo hat Spaß am Training wenn ich etwas mache, bei dem ich ihm Hilfestellung gebe und das nichts mit Nasenarbeit zu tun hat.
    Er liebt die Arbeit mit dem Balancekissen, Tricks die ich mit viel Hilfestellung aufbaue statt frei zu shapen, Wald-Agility, Spaß-unterordnung etc.
    Mit der Zeit hat er auch angefangen sich mal anzustrengen und etwas anderes zu probieren wenn das gezeigte Verhalten keinen Erfolg bringt statt gleich aufzugeben. Aber wirklich ehrgeizig wird er nie sein.


    Wenn ich dem einen Keks in ein Intelligenzspiel packe zeigt er mir den Vogel und geht weg. Findet er dämlich, hat er keine Lust drauf und versucht es erst gar nicht.
    Der intelligenteste Hund ist er zwar nicht, aber so blöd wie man anhand dieser Intelligenzspielchen meinen könnte ist er auch nicht. :lol:

  • Ich wollte ihm mal beibringen unsere Stehlampe anzumachen. Also nur auf den Knopf am Boden drücken. Nix schlimmes.


    Ooohje, tausendmal gezeigt (und Leckerli), mit Kommando verknüpft. Irgebdwann habe ich seine Pfote genommen und mit ihm gemeinsam gedrückt und Leckerli und mega Lob. Immer mit Kommando, ewig. Aber er hats nicht verstanden. Einfach nur um zu kucken, ob ihm Tricks lernen Spaß macht..


    Evtl sollte ich es wirklich mal mit dem Klicker versuchen

    Sowas kann man super einfach mit Clicker aufbauen. Also klar der Clicker ist erstmal richtig zu verknüpfen. Aber nicht gleich die Lampe nehmen. Wir haben ein Stück Karton ausgeschnitten vllt 20cm auf 20cm und auf den Boden gelegt. Nichts gesagt nichts gezeigt. Marley weiß inzwischen, dass er ausprobieren muss. Blick zum Karton klick und Leckerlie, wenn es sein muss wurde auch nur der Blick 20 mal belohnt dann ist er irgendwann mit der Nase hin wieder klick Leckerlie. Dann die Pfote drauf irgendwann gabs nur noch Lob wenn er mit der Pfote drauf ist. Dann das Stück Karton immer ein bisschen kleiner schneiden. Irgendwann den Karton auf den Schalter von der Lampe kleben und immer das Licht aus und an belohnen. Aber hab Geduld. Wir haben das über Wochen täglich für 5-10 min mit ihm geübt. Also erster Tag war zum Beispiel nur der Blick und ich glaube am Ende ist er mal mit der Nase dran dann haben wir aufgehört. Und immer aufhören wenn es nochmal Erfolg hatte sonst ist die Motivation beim nächsten mal futsch.
    Und ich habe auch das Gefühl um so öfter wir mit dem Clicker üben desto schneller begreift er bzw. er bietet einfach mehr an.


    Achja und ihm Sachen zeigen und nachmachen ist nicht. Er muss schon selbst drauf kommen aber wie gesagt kleinschrittig und wenn er aus 3 Meter Entfernung erstmal nur zum Karton schaut belohnen, dann weiß er dass es irgendwas damit auf sich hat.

  • "Agility" dachte ich auch. Aber er denkt nicht einmal daran auf einem gefällten Baum zu laufen. Drüberspringen ja, aber auch nur, wenn ich auf der anderen Seite stehe und ihn rufe. Er kommt dann halt, weil ich ihn rufe


    Aber vllt habe ich auch wirklich noch nichts gefunden, was ihm Spaß macht, aber mir gehen die Ideen aus. Jetzt rennen wir halt weiter im Kreiss... ‍♀

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