Hundesteuer und Hartz4

  • Für dich sind Hunde kein Luxus, für andere ist Rauchen lebensnotwendig, oder die jährliche Reise.


    Und ich bitte doch, zwischen genereller, staatlicher Förderung und der individuellen Förderung zu unterscheiden. Dann dürfte man keine Milch mehr kaufen, die Bauern sind staatlich gefördert. Straßen nicht mehr nutzen, auch staatlich. Parks gingen gar nicht. Sozialer Wohnungsbau auch nicht. Die Förderung für Kultur kommt nicht nur den "Nicht-Hartzern" zugute.

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    Hi


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    • Man hat Verantwortung gegenüber einem Haustier. Dazu gehört auch, dass man die finanziellen Risiken bedenkt.

    • Von einer solchen Steuerbefreiung halte ich nichts. Irgendwelche Unterscheidungen zu treffen nach Zeitpunkt der Anschaffung oder Dauer des Leistungsbezuges ist völliger Unsinn und absolut praxisfern.


      Ich halte zwar auch von der Hundesteuer selbst nichts, wie von so ziemlich allen Aufwandssteuern, aber ich akzeptiere und zahle sie artig.


      In einer Gesellschaft die nicht so von Neid und Klassenkampf verfressen ist wie die unsere könnte man natürlich auf die Idee kommen Dinge wie die Hundesteuer am Einkommen zu bemessen... nur kommt dann in der Regel schnell jemand um die Ecke und fragt: Warum sollen die (da unten) weniger bezahlen als ich? und der Nächste führt in der Regel an: Dann kaufen die sich 3 oder 4 Hunde und zahlen genau so viel wie ich?!?!? :schweig:

    • Also die meisten Menschen, die Hartz4 bekommen sind Leute, die ihr Leben lang gearbeitet haben, mit 50 oder was den Job verlieren un d danach will dich einfach keiner mehr. Das ist bei meinem Vater so. Der hat ueber 20 Jahre bei Bertelsmann gearbeitet, hohes Tier, riesen Lohn etc. Natuerlich gedacht das bleibt immer so. Depression gekriegt, rausgeschmissen, von abfindung gelebt aber jetzt mit 60 Jahren HArtz4.


      Was soll man da machen? Kein Arbeitgeber nimmt jemanden, der zwei Jahre von der Rente entfernt steht. Und wenn er jetzt nen Hund wollt faende ich das durchaus gerecht, wenn er keine STuern zahlt, denn er hat seinen Lebtag mehr gezahlt als die meisten anderen Leute.


      Klar gibt es den Teil an Harzern, die wirklich nicht arbeiten wollen und die auch jede Jobfindung knallhart boykottieren. Vorallem in Berlin habe ich solche kennengelernt. Ich habe jahrelang von der Hand in den Mund gelebt. NAch meiner miete hatte ich noch 200euro, davon gingen 80 fuer meine Huendin drauf. 40 fuer die Krankenversicherung und 40 fuer Futter. Damals versicherte AGila noch rundum. Die Hundesteuer bezahlten liebenswuerdigerweise meine Eltern fuer mich. Ich haetts auch nicht gekommt.


      Im Moment bekomme ich auch H4 und ich finde das sicherlich nicht toll oder entspannend. Ich habe keine Ahnung, wie Leute sich darauf ausruhen wollen, denn das Jobcenter ist staendig hinterher, einem das Leben aeusserst unangenehm zu gestalten. Ich muss z.B zu meinem JC entweder eine Stunde Bus oder Rad fahren, die Termine werden nach Moeglichkeit immer um 8 Uhr morgens gelegt, damit mal so richtig brutal frueh raus muss und wenn man dann erschoepft da ankommt sagen die: "Tja, Frau SOundso, so ist es halt, wenn man arbeitet."
      So als ob man noch nie im Leben einen Job gehabt haette.
      Das Jobcenter kann einem verbieten die Stadt zu verlassen, dein Auto einkassieren, sich ungefragt dein Konto ansehen und most of all dich in voellig sinnlose, langweilige, abstumpfende "Massnahmen" stecken, die teilweise 10 STunden am Tag fressen.


      Na Prost MAhlzeit, wer da Bock drauf hat muss echt verrueckt sein.


      Ich bin heilfroh, wenn ich in 6 Wochen wieder arbeiten gehen kann... :dafuer:

    • Ich bin auch der Meinung, dass soetwas je nach Situation beurteilt werden muss (!). Es geht hier ja schließlich um Lebewesen.


      Ich denke daher, dass diesbezüglich alle Fälle individuell geprüft werden müssen.


      Hartz4-Empfänger, die sich einen Hund während der Arbeitslosigkeit anschaffen, würden bei mir keine Steuerbefreiung erhalten.


      Wenn man plötzlich arbeitslos wird, der Hund aber schon da war, könnte man über eine Steuerbefreiung auf Zeit nachdenken.

    • Zitat von AkkiLeela

      Hier ist hoffentlich jedem klar, dass wenn ihr zweimal in der Oper oder im Theater wart, ihr mehr staatliche Subventionen in Anspruch genommen habt, als ein Harz 4 Empfänger im Monat erhält?
      Leistet ihr dann auch Sozialstunden?

      Völlig am Thema vorbei. Das eine hat nicht mit dem anderen zu tun. Staatliche wirtschafts- und kulturunterstützende Subventionen gibt es in sehr vielen Bereichen. Auch in der Landwirtschaft. Also in deiner täglichen Nahrung. Auch bei den lokalen Gewerbetreibenden um die Ecke. Wenn ich aber meinen Lebensunterhalt komplett staatlich finanzieren lassen muss, aus welchen Gründen auch immer (was uns nach dem Grundgesetz zusteht) , sollte es meiner Meinung nach möglich sein, sich eventuelle Erlasse/Rabatte zu erarbeiten nach den eigenen Möglichkeiten. Also wie gesagt, zum Beispiel die Hundesteuer. Oder, warum auch nicht, gemeinnützige Arbeit im Theater und dadurch ggf. Theaterkarten. Im Sportverein die Mitgliedschaft oder beim VHS Kurs-Gutscheine. Gerade Hartz4-Empfänger und Extremniedrigverdienende werden leider durch ihre finanziell eingeschränkten Möglichkeiten von vielen kulturellen und gesellschaftlichen Möglichkeiten ferngehalten. Auch der Hund gehört dann leider schnell zum Luxusgut. Ich war selbst mal als Studentin und anschliessender kurzer Hartz4-Phase, bevor ich den ersten Job bekam, mal finanziell echt unten. Ich glaube, wenn man sich einen Teil seiner "geldwerten Vorteile" (wie gesagt, ich spreche da nur über Vorteile, die über den normalen Regelsatz hinausgehen) selbst erarbeitet, ist das rein psychologisch und gesellschaftlich auch schon ein wenig mehr wert, als sich eben "durchfinanzieren zu lassen". Ich will jetzt nicht weiter ausschweifen, aber mir schwebt da sogar ein Konzept vor, dass man gemeinnützige Arbeitsstunden auch spenden kann...also dann bewusst nicht selbst davon profitieren, sondern diejenigen profitieren lassen, die selbst diese Stunden nicht leisten können. Alles natürlich in einen Rahmen, der "echte Arbeitsplätze" natürlich nicht gefährdet.

    • Zum Thema warum H4ler nicht Hundesitting betreiben, wenn ihnen Hunde so gut tun.
      Warum sollte sich jemand in einer Notlage gezwungen fühlen, einen Job zu machen, der eigentlich richtig Geld kostet?
      Ich hätte ja ein fürchterlich schlechtes Gewissen jemand derartig auszunutzen.


      Bezahlen geht ja nicht. Der H4ler müsste ja den Paragraph 11 haben, versichert sein und die Einkünfte angeben.
      Oder er arbeitet schwarz, in Gefahr einen Schaden zu haben, der für ihn existenzbedrohend ist.


      Ich weiß, dass solche Arrangements bei Berufstätigen Hundehalter sehr beliebt sind, mich regt sowas auf. Letztlich wird ein Mensch in Notlage ausgenutzt, weil man eine Betreuung in rechtlich korrektem Rahmen nicht geleistet werden will.

    • Was hat "ein Leben lang gearbeitet" mit der Hundesteuer zu tun? Mit Sozialleistungen, ja, aber in die Hundesteuer hat niemand eingezahlt.


      Hunde und andere Tiere sind ein Luxusgut und Hobby. Wie Rauchen, Lesen, Essen gehen, Sport machen, whatever. All diese Dinge dienen der Pflege des seelischen Wohlbefindens, sind aber nicht zwingend notwendig bzw. nach persönlicher Interessenslage austauschbar. Luxusausgaben sind im Hartz4-Satz ein errechnet. Warum sollte also zusätzlich noch die Steuer erlassen werden? Die auf den Monat gesehen sowieso nicht so wahnsinnig hoch ist, dass man nicht bei guter Haushaltsführung diese erbringen könnte.


      Oder man erlässt die Hundesteuer, bietet dann aber nicht-hundehaltenden Hartz4-Beziehern einen entsprechenden Ausgleich. Fair sollte es ja sein, und warum sollte dem einen das Hobby erleichtert werden, dem anderen aber nicht?

    • Eine individuelle Betrachtung und Beurteilung wird nicht möglich sein. Daher wird es, wenn es überhaupt soweit kommt, auf eine pauschale Entscheidung hinauslaufen.


      Ich bin für eine Hunde-Steuerbefreiung für Hartz4 Empfänger sofern der Hund bereits vorhanden ist. Denn auch wenn es schwarze Schafe unter ihnen gibt (wie in jeder anderen in irgendeiner Form gruppierbaren Menschenmasse auch), wird der Grossteil von ihnen deswegen noch lange keine "Sozialschmarotzer" sein. Menschen die jedes Schlupfloch ausnutzen um keine Steuergelder zahlen zu müssen, finden sich immer, dafür braucht man kein Hartz4 Empfänger zu sein.


      Und ja, aus einer guten finanziellen Situation heraus kann man immer so viel schlauer sein. Ich kann auch ganz viel planen, absichern & Co. und dann kommt alles doch anders. Glaubt hier jemand wirklich daran, dass in einer Notsituation alle Vorsichtsmassnahmen nahtlos greifen? Nein, bis Versicherungen tatsächlich zahlen, gerade wenn es um langfristige Zahlungen geht (z.B. wegen Berufsunfähigkeit), vergeht Zeitraum X den man sich finanziell irgendwie über Wasser halten muss. Dieser Zeitraum X reicht aber durchaus, um ein ursprünglich gesundes finanzielles Verhältnis zu kippen - und das trotz vernünftiger Vorsorge im Rahmen seiner Möglichkeiten.


      Da wären wir auch schon beim Thema "im Rahmen seiner Möglichkeiten". Jemand der ein gutes Einkommen hat, hat auch ganz andere Möglichkeiten Rücklagen zu bilden als jemand der trotz Vollzeitätigkeit gerade so über die Runden kommt. Jemand der sehr genau kalkulieren muss um am Ende des Geldes nicht zuviel Monat über zu haben, hat keine Möglichkeiten sich so abzusichern wie er es gerne würde.
      Oftmals sind auch Kinder betroffen wenn die Eltern Hartz4 Empfänger sind. Oft trifft es alleinerziehender Mütter mit Kind. Wenn der Staat bereit ist finanziell zu helfen, in dem er Hartz4 Empfängern die Hundesteuer erlässt, dann ist das eine Regelung mit der ich sehr gut leben kann und den Betroffenen mehr als gönne.


      Vielleicht bin ich da auch speziell, aber ich denke lieber an die Betroffenen denen eine Hundesteuer-Erlassung wirklich hilft, weil sie unverschuldet in eine solche Situation gekommen sind, als an schwarze Schafe die dies ausnutzen.

    • Was hat "ein Leben lang gearbeitet" mit der Hundesteuer zu tun? Mit Sozialleistungen, ja, aber in die Hundesteuer hat niemand eingezahlt.


      Hunde und andere Tiere sind ein Luxusgut und Hobby. Wie Rauchen, Lesen, Essen gehen, Sport machen, whatever. All diese Dinge dienen der Pflege des seelischen Wohlbefindens, sind aber nicht zwingend notwendig bzw. nach persönlicher Interessenslage austauschbar. Luxusausgaben sind im Hartz4-Satz ein errechnet. Warum sollte also zusätzlich noch die Steuer erlassen werden? Die auf den Monat gesehen sowieso nicht so wahnsinnig hoch ist, dass man nicht bei guter Haushaltsführung diese erbringen könnte.


      Oder man erlässt die Hundesteuer, bietet dann aber nicht-hundehaltenden Hartz4-Beziehern einen entsprechenden Ausgleich. Fair sollte es ja sein, und warum sollte dem einen das Hobby erleichtert werden, dem anderen aber nicht?

      Andere Hobbys werden auch subventioniert. Hier im Hallenbad zahlt man z.B. keinen Eintritt. Auch abschaffen? Weil, es gibt ja auch Leute, die nicht gern schwimmen gehen...


      Die Fairness ergibt sich, dass jeder H4 Empfänger in der Gemeinde keiner Steuer zahlt, wenn er einen Hund hat.


      Wie man von den 9,59% des Regelsatzes für Hobbies den Hund vernünftig (!) ernähren, Rücklagen für den Tierarzt bilden, Hundhalterpflicht zahlen und die Hundesteuer zahlen soll, musst du mir allerdings erklären.
      Praktisch schneidet man in so einer Situation woanders Budget ab. Im Zweifel isst man halt selbst Nudeln mit Ketchup...

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