2 Jahre alten Hund einschläfern lassen

  • Hallo Leute,


    ich bin total am Ende und ich weiß auch, dass es sicherlich viele Leute gibt, die ähnliche Themen schon durch hatten.Trotzdem versteh ich die Welt nicht mehr.
    Letzte Woche hatte meine Kleine beim Spielen kurz aufgejault. Warum konnte ich mir zunächst nicht erklären aber dann viel mir auf, dass sie eine kleine Beule am Zahn hat und dass, das der Grund sein könnte.
    Bin am nächsten Tag zum Tierarzt gefahren und der meinte, dass es wahrscheinlich eine Zahnwurzelentzündung ist und dass ich ihr Antibiotika und Schmerzmittel geben soll. Das habe ich dann gemacht und als wir zwei Tage später wieder beim Arzt zur Nachkontrolle vorstellig waren, war aus der Erbsengroßen Beule plötzlich eine Tischtennisball-große Eiterbeule geworden. Daraufhin sind wir relativ zügig zur Klinik gefahren. Die haben dann herausgefunden, dass drei Zähne entzündet sind und dass Gebiss locker ist. Die Kleine sollte dann am nächsten Tag (also heute) unter Narkose operiert werden. Der CT wurde nebenbei gemacht um zuschauen, was es genau ist.
    Die Chance, dass es ein Tumor sein könnte, war da wurde mir aber als sehr unwahrscheinlich dargestellt, weil sie erst 2 Jahre ist und unglaublich fit ist.


    Naja, was soll ich sagen. Der Arzt der das CT gemacht hatte wollte eigentlich innerhalb von 30 Minuten wieder kommen und die Ergebnisse mit mir besprechen. Aus den 30 Minuten wurden 1 1/2 Stunden. Danach wurde mir offenbart, dass sie einen Tumor in der Maulhöhle hat. Auf dem CT-Bild war ihre ganze rechte Kieferhälfte verseucht.


    Die einzige Möglichkeit sie zu retten, wäre eine OP bei dem man diesen Kieferknochen und das umliegende Gewebe entfernt. Dadurch hätte sie vielleicht 2-3 Jahre gut - der Krebs kommt auf jeden Fall wieder egal was ich mache.
    Ich verstehe einfach nicht wie ein so junger Hund plötzlich voller Tumor sein kann.... Und die Hälfte ihres Gesichts entfernen, um dann vielleicht nicht richtig essen und riechen zu können. Womöglich noch das Augenlicht zu verlieren, dass kann ich ihr nicht antun. Der Arzt hat mir außerdem versichert, dass egal was ich mache, sie nicht alt werden wird.


    Das schlimmste ist das Gefühl, ist das der Machtlosigkeit. Mein Hund will leben und spielen und das darf sie bald nicht mehr. Und ich soll entscheiden, wann der Moment gekommen ist, dass sie geht. Ich will natürlich noch eine schöne Zeit mit ihr haben aber ob das Wochen oder Monate sind, kann mir keiner sagen. Alleine die Entzündung, die man sehen kann hat sich in etwas unter einer Woche vervierfacht und ausgebreitet. Ich will sie natürlich nicht Leiden lassen, aber ich will auch, dass sie noch so viel spielen und sich freuen kann wie es geht. Sie ist so lebensfroh. Bei meinem anderen Hund war das alles irgendwie klarer, der war alt und lebensmüde. Bei Ari ist das anders, die stört sich zwar an der Beule, aber rennt und spielt wie eine verrückte.
    Es ist einfach so unfair, dass ein so junger und lebensfroher Hund gehen muss. Ich habe so viel Liebe,Zeit und Arbeit in sie gesteckt und jetzt wo es endlich richtig gut läuft, geht sie.
    Ich bin einfach so fertig...


    Wann und vor allem wie entscheidet man, dass die Zeit für einen so jungen Hund gekommen ist?


    Sorry für den langen Text. Ich kann es einfach noch nicht richtig glauben


    LG
    Alaisa

  • Die Entscheidung kann ich dir leider nicht abnehmen, aber ich möchte dir sagen, dass mir die Diagnose unglaublich leid tut.
    Es ist einfach nicht fair. :( :
    Ich wünsche euch beiden alles Gute! :streichel:

  • Oh Mann, das tut mir so leid ... ich drueck Dich erstmal unbekannter weise :streichel:


    Die Entscheidung wird Dir niemand abnehmen koennen :( : Irgendwie hab ich leider auch nicht viele Worte - Ich wuensche Dir von Herzen ganz viel Kraft eine klare Entscheidung treffen zu koennen ...

  • Das ist wirklich unglaublich traurig und tragisch :( : das tut mir wirklich sehr sehr leid für euch :streichel:
    Ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten wann wir entschieden haben unsere Hündin einschläfern zu lassen. Ob dir das hilft bezweifel ich, aber du hast gefragt, daher erläutere ich es einfach kurz.
    Unsere Hündin war schon alt und "altersgebrechlich" von daher kann man das auch vermutlich nicht so sehr vergleichen. Allerdings hatte sie auch, über Jahre hinweg, immer wieder Tumore an verschiedenen stellen (nicht im Maul). Immer wieder wurde sie Operiert, weil es ihr sonst gut ging.
    Irgendwann ging das natürlich so ins Geld das meine Eltern beschlossen haben, ihr uns auch uns keine weitere OP mehr zuzumuten.
    Sie hatte tage an denen es ihr super ging und dann auch wieder Tage an denen es ihr richtig dreckig ging.
    Als die tage an denen es ihr schlecht ging überwiegten, entschieden wir sie gehen zu lassen.
    Ich persönlich würde eine OP, wie du sie beschrieben hast, auch nicht machen lassen. Was wäre das danach noch für ein Hundeleben.. :( :
    Ich wünsche euch alles alles gute und viel Kraft

  • Mein tiefes Beileid - egal wie offensichtlich und was dieser Arzt gesagt hat- ich würde diesen Schritt nicht gehen, bevor sich das eine gute spezialiserte Klinik angeguckt hat. Die eineinhalb Stunden lassen evtl. drauf schliessen, daß dem Arzt Erfahrung in der Beurteilung und den therapeutischen Möglichkeiten fehlt.

  • Ach du schei....Das ich wirklich heftig und tut mir unendlich leid. Egal wie du dich entscheidest: Mach dir bitte keine Vorwürfe! Du hast sie relativ schnell sehr gründlich untersuchen lassen (CT) als dir etwas aufgefallen ist. Mehr konntest du nicht machen. Da jetzt was zu raten und eine Entscheidung zu fällen...Puh....Ich denke ich würde wohl bei meinen Tieren in so einem Fall die CT Bilder noch an einen Experten schicken und wenn der dann auch sagt dass der Krebs in jedem Fall zurück kommt, dann würde ich die Op wahrscheinlich auch nicht machen lassen. Rational gesehen. Aber wenn mein Bauchgefühl mir sagt dass das Tier dieser zwei, drei Jahre noch haben möchte.....Keine Ahnung....Alles Gute und ganz viel Kraft für Ari und dich.

  • Das tut mir sehr leid :(


    Wir hatten vor Jahren eine ähnliche Situation mit einer Schäferhündin die einen Tumor unter dem Nasenrücken hatte, welcher weitestgehend inoperabel war. Sie baute kurz nach der Diagnose sehr schnell ab und wir entschieden uns sie einschläfern zu lassen.
    Solche Sachen kommen leider oft schnell wieder und streuen auch in andere Organe :(
    Aber das hat man dir sicher gesagt.


    Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen, aber du wirst sicher das für euch Beste tun.

  • Auch ich kann Dir diese Entscheidung leider nicht erleichtern. Es tut mir sehr leid und ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

  • Wann und vor allem wie entscheidet man, dass die Zeit für einen so jungen Hund gekommen ist?

    Ich stand vor 1,5 Jahren vor genau derselben Entscheidung. Meine Dackelhündin war 2 Jahre und 8 Monate alt als ich sie gehen lassen musste.
    Bei ihr wurde durch Untersuchungen und Tests im Ausschlußverfahren festgestellt, dass sie kein Immunsystem mehr hat. Mir wurde erklärt, dass es immer wieder mal vorkommt, dass in einem Wurf so ein "Kümmerling" dabei ist. Die meisten sterben mit wenigen Wochen, manche leben etwas länger......wie meine Hündin.


    Ich hätte noch einen (sehr teuren) BehandlungsVERSUCH starten können, wobei ich meine Hündin dann steril hätte halten müssen, also kein Kontakt zu nichts und niemandem und sie hätte mir jederzeit innerlich oder äußerlich verbluten können - und ich wache dann womöglich morgens in einer Blutlache neben meinem toten Hund auf.
    Ich habe die Ärztin in der Tierklinik Haar gefragt was sie machen würde, wenn es ihr Hund wäre und sie hat mir gesagt, dass sie ihn erlösen würde - und das habe ich dann gemacht.


    Vom ersten Tierarztbesuch bis zum Einschläfern in der Tierklinik in die ich von meinem TA überwiesen wurde, verging 1 Woche.


    Falls du nachlesen möchtest, hier ist die ganze Geschichte:
    Brauche ein paar Daumen für Tamy

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