Border-Collie-Mix lässt sich nicht mehr anleinen oder befreit sich sogar selbst

  • Hallo ihr Lieben und erstmal herzlichen Dank für die Willkommensgrüße... :winken:


    Wie ihr schon richtig erkannt habt sind 1,5 Std die Maximalzeit, die wir laufen, wenn frei ist, aber immer mindestens 30 Minuten. Border brauchen viel Bewegung, sind sonst nicht ausgelastet. Fußball oder Frisbee spielen wir einfach mal zwischendurch mit ihm auf der Wiese hinterm Haus. Da geht's nicht um Adrenalin oder Hetzjagd. Er ist nun mal kein Hund, der den ganzen lieben langen Tag nur frisst oder schläft und auf Gassi wartet. Er ist kerngesund, hat ein superschönes Fell und wiegt jetzt 20 kg mit 13 Monaten. Laut Tierarzt Idealzustand.


    Wir lassen ihn momentan gar nicht mehr von der Leine, egal wo. Es geht nicht anders.
    Im Schwarzwald wird viel gejagt; wir haben immer Angst, dass er im Wald von einem Jäger erwischt wird. Es ist schlussendlich immer alles nochmal gutgegangen, aber provozieren werden wir es nicht mehr. Leine weg. Hirn weg. Also mit Leine, auch egal, was andere Hundebesitzer im Wald sagen....ach...macht ihn doch los... die wollen doch spielen...gerne, aber momentan leider nicht mit uns. :roll: LG :hurra:

  • Border brauchen viel Bewegung, sind sonst nicht ausgelastet.

    Wer sagt das? Der Hundetrainer?


    Meiner Meinung nach ist gerade bei BC's weniger mehr ;) je mehr sie bekommen, desto mehr fordern sie und das ist für Hunde dieser Rasse absolut falsch, denn ein Border muss lernen, Ruhe zu halten und nicht ständig auf 180 zu sein.


    Wenn ich mich am Anfang nach dem gerichtet hätte, was die Trainer sagten, wären unsere Hunde wie Dein Muffin

  • Ähm, ja... Border Collies brauchen vorallem erstmal eine Übungseinheit und die heißt Ruhe . Hochfahren und Gas geben können die von ganz allein aber runterfahren und Ruhe halten nicht.


    flying-paws kann ich mich in ihren Formulierungen nur anschließen.

  • Auf das Märchen mit der Auslastung bin ich damals auch reingefallen. Was glaubst Du denn, tut ein Koppelgebrauchshund den lieben langen Tag in einer Schäferei? Ich sage es Dir: Hauptsächlich warten. Und, wenn er Glück hat, dann darf er mal kurz die Schafe ranholen zur Kontrolle. Oder was ähnlich Langweiliges tun.
    Umtriebe, Klauenpflege, Sortieren... Das sind alles Ausnahmetage. Alle paar Wochen mal.
    Der Hund wird übrigens erst ab einem Alter von 12 Monaten trainiert. Vorher lernt der Hund Ruhe halten.


    Ich bilde übrigens gerade meinen fünften Border Collie aus. Hüteleistungszucht.

  • Hallo und willkommen, @Muffinium! :smile:
    Das mit dem Anleinen kenne ich noch sehr gut von meiner ersten kleinen Zwergschnauzerhündin. Für Muffin heißt zurück zu euch kommen erstmal, wie hier schon mehrfach gesagt, einfach nur, dass der Spaß vorbei ist. Eine gute Lösung dafür ist Teambuilding. Also: Zurückrufen, Futter/Spielzeug, Streicheleinheiten, dann wieder los. Bei meiner Hündin hat es super funktioniert, dass ich unterwegs Leckerchen "gefunden" habe. Habe mir also selber die Gegend angeschaut - sozusagen so getan als würde ich schnüffeln - und dann tolle Sachen gefunden. :lol: Käse, Wurststückchen. Dazu kam von mir immer ein erfreuter Laut, und nach einer Weile war das der beste Rückruf, den man sich wünschen konnte. Außerdem hat sie mir insgesamt viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt.


    Betreffend der Auslastung, hast du es mal mit Tricks oder Nasenarbeit versucht? Das ist eine super Art, eurem Muffin Unterhaltung zu bieten, ohne ihn auf 180 haben zu müssen. Wir schätzen, dass bei unserem auch irgendetwas Richtung Border Collie drin ist. Er ist sehr klug und gelehrig, sobald man seine Energie etwas gezügelt bekommt. :p Außerdem fördern solche Übungen eure Bindung ebenfalls.


    Liebe Grüße und alles Gute euch!^^


    @flying-paws das mit dem ständigen Auslasten stimmt schon, aber meinst du nicht auch, dass der Hund bei der Arbeit nicht allein durch das Beobachten mehr zu tun hat als nur warten? Ich kenne jetzt nur drei verschiedene Leute mit Herde persönlich, und das war schon etwas anderes, als wenn der Hütehund alleine daheim sitzt. Die waren immer zwischendurch mal auf und haben einzelne Tiere zurückgeholt, mal "Streife" gelaufen und solche Dinge. Habe gedacht, dass die Auslastung sich mehr darauf bezieht.

  • Wie ihr schon richtig erkannt habt sind 1,5 Std die Maximalzeit, die wir laufen, wenn frei ist, aber immer mindestens 30 Minuten. Border brauchen viel Bewegung, sind sonst nicht ausgelastet. Fußball oder Frisbee spielen wir einfach mal zwischendurch mit ihm auf der Wiese hinterm Haus. Da geht's nicht um Adrenalin oder Hetzjagd. Er ist nun mal kein Hund, der den ganzen lieben langen Tag nur frisst oder schläft und auf Gassi wartet.

    Deshalb muß ein Border Collie zuerst genau das lernen. Ruhe halten, entspannen, nichts tun.
    Ich habe eine 10 Monate junge Border Collie Hündin aus einer Arbeitslinie. Die ersten Monate hat sie sehr wenig gemacht. Mit mir oder meinem älteren Hund ein bißchen gespielt, kleine Spaziergänge, meine erwachsenen Hunde zum Training begleitet ohne selbst etwas zu machen, etwas Umwelttraining. Aber nie 2 Sachen an einem Tag. Dazu ruhige Bindungsarbeit, viel Körperkontakt.
    Ergebnis: Eine entspannte, souveräne kleine Hündin, die sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen läßt. Jetzt, nach der ersten Läufigkeit, darf sie im Hundesport mitmachen (immer noch sehr dosiert). Sie ist konzentriert, schnell und eifrig dabei, kann richtig Gas geben, fährt sich aber nicht sinnlos hoch, bleibt immer ansprechbar und kann auch Pause machen.
    Eigentlich genau so, wie ein BC ursprünglich sein sollte. Sofort voll da, wenn es Arbeit gibt und entspannt, wenn Freizeit angesagt ist.


    Die Spaziergänge werden jetzt auch länger, sie kann ohne Leine laufen. Ich belohne jede Kontaktaufnahme zu mir, leine sie nie ohne eine kleine Spieleinheit, ein Leckerchen usw. an.


    Tu Dir und Deinem Hund einen Gefallen und fahr Eurer Programm runter. Mit einem Border Collie, der gelernt hat Ruhe zu halten, kann man so viel machen. Das ist so schön für Mensch und Hund. Mach Euch das nicht kaputt.
    Wenn Du so weiter machst, bekommst Du nur Probleme. Ist nicht böse gemeint.


    LG


    Doro

  • ich rufe mindestens zweimal pro Spaziergang/freilauf als Übung zurück und geh dann zusammen mit aries zu einer interessanten stelle/ins hohe gras etc ,anleinen vermeide ich direkt nach dem rufen ganz, lieber dann nochmal ein bisschen leckerlies werfen oder so und dann anleinen
    LG lissie

  • Aus eigener Erfahrung - höre auf die Experten bzgl. des Ruhehaltens und verabschiede dich von dem Gedanken den Hund "Fordern und auslasten" zu müssen. Am Ende hast du nur ein völlig überspanntes Nervenbündel. Für alles weitere was die Rasse betrifft mache ich jetzt wieder für die Profis Platz ;-)


    Zum Anleinen generell: Anleinen ist hier grundsätzlich (!) verbunden mit Spiel/Leckerlie/Streicheln/Loben. In Kombination damit, dass ich meistens rufe ohne dann anzuleinen, o.ä. ist das Anleinen hier nie ein Problem!
    Wichtig auch: Egal, wie lange Muffin euch veräppelt hat, wenn er dann da ist dürft ihr bitte auf keinen Fall mit ihm schimpfen! Sonst hat der beim nächsten Mal noch weniger Bock zu euch zurück zu kommen.

  • Beim Border Collie ist wie ich finde vor allem der Spruch passend "Qualität statt Quantität". Also nicht stundenlanges Laufen, Joggen, Training usw. ist entscheidend, sondern das Was. Deinen Border Collie wirst Du auch wunderbar erstmal auslasten können, indem Du ein paar Minuten am Tag mit ihm Alltagstraining machst. Also das Rückrufkommando, Leinentraining usw. Zeig ihm erstmal Deine Welt in kleinen Schritten und zeige ihm genau, was Du von ihm erwartest. Ich habe immer klein begonnen, die Hunde auf die Welt da draußen vorzubereiten. Ich fange an bei mir zu Hause. Ich zeige dem Hund, was ich mit z.B. einem "Hier" möchte. Dann gehe ich in den Garten und trainiere es dort unter mehr Ablenkung. Sitzt das, gehe ich raus auf die Straße und versuche es mit noch größerer Ablenkung bis ich schließlich in der Stadt, Hundeauslaufwiese usw. angekommen bin.
    Ist der Hund damit "fertig" ausgebildet, kommt dann natürlich berechtigterweise die Frage nach dem "Was" nun? Ein Border Collie ist kein Hund, der nur Ruhen will. Jetzt nicht denken, nur weil man dem Hund am Anfang Ruhe beibringt, dass man nun nichts mehr machen müsste. Und dieses "Was" ist von Deinem Hund abhängig. Ich selber mache nichts Pushendes mit Action. Ich möchte, dass sich der Hund versammelt und konzentriert ist, was er ja bei den Schafen auch ist. Hat man diese jedoch nicht, finde ich die Rettungshundearbeit, die Spuren- und Menschensuche usw. toll.
    LG Maren

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