Erfahrung Weimaraner, Labmaraner

  • Hallo Leute,


    wir haben seit etwa einem halben Jahr einen jungen grauen Labrador aus zweiter Hand (viele Kinder, kleine Wohnung, überfordert). Die ursprüngliche Züchterin ist nur inoffiziell zugelassen - laut den Papieren ein reiner Labrador. Den Labrador hielten wir als "Anfänger-Hund" für eine gute Idee.
    Seit wir ihn haben, sagen die Leute was für ein schöner Weimaraner er nicht ist. Da wir noch nicht sehr erfahren sind was sowas betrifft, haben wir es immer auf die Labrador Arbeitslinie (sehr schlank, sportlich) geschoben.
    Der Hund wächst wie irre und verhält sich nicht wirklich so wie die anderen Hunde (Goldies und Labrador) im Retriever Club - wo wir die Hundeschule machen. Es ist viel schwerer an ihn ran zu kommen weil er die Umgebung
    extrem fixiert. Wenn wir einen Freilauf machen, ist die Nase sofort am Boden und er rennt wie wild suchend durch die Gegend. Auch das Ziehen an der Leine (vom letzten Thread) und seltsamerweise jetzt seit ein paar Tagen das heranrufen wird wieder schwieriger. Mittlerweile stellt er teilweise das Suchen und seinen Jagdtrieb über das Futter. Er ist jetzt 10 Monate.


    Ich habe so das Gefühl, dass wir uns da mindestens teilweise einen Weimaraner geholt haben - als Anfänger natürlich eher ungünstig. Er gehört aber jetzt zur Familie. Deshalb wollte ich hier mal nach ein paar Erfahrungen und Tipps von den Weimaraner-Herrchen und Frauchen fragen!


    Noch eine Frage: Gibt es einen Grund, warum man einen Wei- bzw. Labmaraner als reinrassigen Labrador verkaufen würde? Eigentlich sind Weimaraner ja teurer.


    Danke!

  • Weimaraner werden beim Labrador eingekreuzt um die Sonderfarben zu erhalten. Labrador gibt es nur in schwarz gelb, braun.


    Aus vernünftiger Zucht sind Labradore teurer

  • Da es bei reinrassigen Labradoren die Farbe Silber nicht gibt sind dort (so weit ich weiß) immer Weimaraner eingekreuzt.
    Verkauft werden diese Labrador/Weinaraner-Mischlinge dann ziemlich teuer als „reinrassiger Labrador in Sonderfarbe“, das bringt scheinbar mehr Geld als ein Labrador in Standtartfarbe. Und würden die Vermehrer zugeben das es „blos ein Mischling“ ist, könnten Sie lange nicht so viel Geld dafür kassieren.
    Sucht euch einen guten Trainer der sich mit Weimaranern auskennt... Der Jagdtrieb wird sich bis zum 1. Lebensjahr noch steigern.
    Liebe Grüße

  • Was heißt denn "inoffiziell als Züchter zugelassen"?


    Nimm mir den Klartext bitte nicht übel, ich versuche nur, es kurz zu machen:


    Ihr habt aus Unwissenheit einen Hund mit Anteilen einer Rasse, die ihr eigentlich nicht wolltet, gekauft - und der kommt jetzt in die Pubertät. Während dieser Phase sind die Ohren gelegentlich nur zur Dekoration am Hundekopf. (Das kann dir aber bei absolut jeder Rasse und absolut jedem Hund passieren)


    Silberne Labbies - klingt halt besser und sie sind teurer als so'n "oller Mischling". Das ist wie bei dem Begriff "Hybrid" anstelle von Straßenköterkreuzung. Es ist schicker und man kann mehr verlangen.


    Ich hatte hier im Forum schon mal die Idee angebracht, dass mein Shih Tzu-Havaneser Mischling und meine Shih Tzu Dame ja die Rasse "Shiatzu" begründen könnten. Das wären dann auch reinrassige "Shiatzu" und sonder-deluxe-Hybriden.

  • Noch eine Frage: Gibt es einen Grund, warum man einen Wei- bzw. Labmaraner als reinrassigen Labrador verkaufen würde? Eigentlich sind Weimaraner ja teurer.


    Ja es gibt einen Grund.... ein schnöder Weimaraner kostet vom Züchter nicht viel mehr als ein reinrassiger Labrador, teilweise als Arbeitshund sogar deutlich weniger.
    Wird der Mischling aber als Labradror in Sonderfarbe verkauft, zahlt man da schnell mal 3000€ aufwärts für einen Welpen.


    Macht euch gefasst darauf, dass euer angeblicher Labrador noch ein paar andere Eigenschaften auspackt, die so nicht im Rassestandard stehen, sondern wie seine Farbe vom Weimaranererbe herrühren.
    Schaut euch nach einem Trainer um, der mit diesem Typ Hund Erfahrung hat. In der Retrievergruppe dürfte der Weimaramermischling nämlich eher suboptimal aufgehoben sein.

  • Sucht euch einen ordentlichen Jagdhundeausbilder.
    Auch ein AL Labbi dürfte für Hundeanfänger eine Aufgabe sein.


    Wo kommt ihr her? Vielleicht kann man euch zu einem Trainer raten.

  • Ich habe so das Gefühl, dass wir uns da mindestens teilweise einen Weimaraner geholt haben - als Anfänger natürlich eher ungünstig. Er gehört aber jetzt zur Familie. Deshalb wollte ich hier mal nach ein paar Erfahrungen und Tipps von den Weimaraner-Herrchen und Frauchen fragen!

    Sucht euch einen Hundetrainer, der Einzelstunden gibt (nicht nur auf dem Platz, sondern vor allem auch im Alltag, beim Spaziergang) und Erfahrung mit Jagdgebrauchshunden hat.


    Der Jagdtrieb fängt gerade erst an, sich zu entwickeln, da wird noch einiges nachkommen; und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wurde beim Weimaraner in der Zucht lange Zeit auch Wert auf "Mannschärfe" gelegt, d.h. auch die Problematik des Aggressionsverhaltens ggü. fremden Menschen kann mit zunehmendem Alter noch auftreten. Das sollte man rechtzeitig erkennen und entsprechend zu reagieren wissen.



    Noch eine Frage: Gibt es einen Grund, warum man einen Wei- bzw. Labmaraner als reinrassigen Labrador verkaufen würde? Eigentlich sind Weimaraner ja teurer.

    Es gibt "Züchter", denen eine Sonderfarbe beim Hund wichtiger ist als Ehrlichkeit. Und solange Leute bereit sind, für solchen "Sonderlack" ohne vernünftige Papiere horrende Preise zu bezahlen, wird's die auch weiterhin geben.

  • Btw. wenn der Labrador kein dilute traegt, dann ist der Hund zumindest mal kein Labrador-Weimaraner-Mix in erster Generation.
    Aber da es keine 'offizielle' Zucht ist, geh ich mal von 2 solcher Mixe als Elterntiere aus.
    Macht das alles nicht besser, sollte aber schon erwaehnt werden ;)


    Sucht euch nen Trainer, der sich mit den Eigenheiten von Weimaranern auskennt. Dinge wie Mannschaerfe sind kein Witz!



    Und wieder frag ich mich, wieso man sich so wenig informiert. Gerade als Anfaenger will man ja einen Hund der nicht ganz so schwierig ist. Das silber beim Labrador nicht vorkommt erfaehrt man nach nicht mal 10 Minuten Suche...

  • Mit "inoffizieller" Zucht meinte ich, wie ja alle wissen, dass graue Labradore nicht offiziell anerkannt sind. Daher gibt es inoffizielle Zuchtverbände. (Habe gerade die Daten nicht da..) Teuer war er auch nicht (ich glaube 750). Scheinbar gibt es auch reinrassige.
    Ist ja auch egal.


    Wir besuchen bereits ne Hundeschule, aber ich denke mittlerweile auch, dass es mit dem momentanen Aufwand noch nicht getan ist (obwohl ich sehr engagiert bin), falls es sich tatsächlich um die Rasse handelt. Wir werden uns noch nach weiteren Trainern umsehen.

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