Guter Cop, Böser Cop?!

  • Hallo ihr Alle!
    Vermutlich müssen einige jetzt schmunzeln oder schütteln den Kopf, aber mir bereitet gerade etwas sehr Kopfzerbrechen bei der Erziehung unseres 10,5 Wochen alten Welpens!


    Unser Welpi hat einen eigenen Kopf, das haben wir schon bemerkt. Sie testet uns, testet ihre Grenzen und das ist völlig normal und okay. Nun zu meinem Problem und dem eigentlichen Thema! Mein Freund ist meist den ganzen Vormittag mit ihr Zuhause, ich komme gegen Mittag heim. Bei Ihm tollt sie draußen, darf in der Wohnung machen was sie will und dann komme ich, die „böse Mama“, die sie hin und wieder in die Box legt, ihr Grenzen zuweist, eben auch mal sagt wo es langgeht. Ich bin diejenige die das Autofahren übt (was sie nicht sehr mag) und und und. Langsam habe ich das Gefühl, die Kleine hasst mich, weil ich immer so für sie doofe Sachen mache und ich hab Angst, dass sie ihr Vertrauen in mich völlig verloren hat :(
    Mache ich mir umsonst sorgen? Wie kann ich gezielt Vertrauen aufbauen?


    Danke für eure Hilfe! :hilfe:

  • Hallo und herzlich willkommen hier :)


    Wenn du glaubst, du machst immer nur "doofe" Sachen mit deinem Welpen, was hält dich dann davon ab, auch schöne mit ihr zu machen? Ich hab mir die erste Welpenzeit mit meinem Hund auch etwas versaut, weil ich überfordert war und nicht wusste, wie ich richtig mit ihm umgehen sollte. Rückblickend kann ich nur sagen, ich wünschte, ich wäre entspannter gewesen und hätte mehr mit ihm gespielt. So, wie du es beschreibst, erinnerst du mich wirklich etwas an mich: Welpi muss ja noch dies und das lernen und konsequent sein muss man ja auch und es ist sooo wichtig, dass ein Hund auch gut im Auto/den Öffis (je nach Lebenssituation) mitfährt etc. etc. Das ist ja auch alles richtig, aber lernen kann auch so viel Spaß machen! Und zwischendurch darf auch gern einfach mal "nur" gespielt werden. Ich bringe meinem Dicken inzwischen fast alles spielerisch bei und wir haben beide Spaß dran. Dann noch ein bisschen rumalbern und Zerrspiele spielen und die Bindung kommt von ganz allein :)
    Übrigens gehen mein Mann und ich auch durchaus etwas unterschiedlich mit Marley um. Mein Mann rauft z.B. gerne mal mit ihm. Ich mag das nicht (bin zu schmerzempfindlich) und Marley weiß das. Selbst wenn ich doch mal "stänker" - mit meinem Mann würde er gleich das Raufen anfangen - rennt Marley eher los und holt ein Spielzeug. Dabei bin ich auch diejenige, die mehr trainiert und konsequenter ist. Das muss also nicht "schlecht" für die Bindung sein.
    Atme mal tief durch, versuch, dich ein bisschen lockerer zu machen und hab Spaß mit deinem Welpi :) Vielleicht gibt's ja auch ne Möglichkeit, das ungeliebte Autotraining ein bisschen lustiger zu gestalten? Wie macht ihr das denn bisher?

  • Hunde hassen ihre Menschen nicht. Damit vermenschlichst du den Welpen. Hunde vertrauen Menschen die sich für sie vorhersehbar verhalten also Regel gelten immer und nicht mal nicht weil es zu anstrengend ist sie durchzusetzen.


    Hunde können auch unterscheiden bei wem sie was erlauben können und es ist oft so, dass verschiedene Menschen unterschiedlich mit dem Hund umgehen.


    Dein Freund und du sollten sich nur bei grundsätzlichen Dingen (Bett/Sofa ja oder nein, darf der Hund nicht in bestimmte Räume o.ä.) einig sein damit der Hund nicht verwirrt wird.


    Vertrauen wird durch gemeinsame Erlebnisse aufgebaut und muss sich erst entwickeln.

  • Danke für die Antworten!
    Das autotraining versuchen wir langsam anzugehen! Auf der ersten Fahrt hat sie gebrochen und das wollte ich so nicht in ihrem Kopf lassen, als „furchtbares Erlebnis bei dem einem schlecht wird“ hab sie dann immer mal nur zum Auto geführt und wieder weggegangen oder nur mal reingesetzt und mit ihr gespielt in der Box, mittlerweile kann ich sie entspannt mit zum Bäcker nehmen und auch die kurze Zeit im Auto lassen, ohne dass sie es stört, sie ist da schon sehr entspannt mittlerweile, nur länger als 5 Minuten geht noch nicht, aber sonst macht sie es schon klasse!
    Ja ich muss entspannter werden, sie ist ein Rottweiler und von überall tönt es: „bei der rasse musst du sofort alles unterbinden, spiel ja nicht mit dem und dem Spielzeug, wenn du das jetzt verpasst, tanzt sie Dir ein Leben lang auf der Nase herum, usw usf :fear:

  • Ja ich muss entspannter werden, sie ist ein Rottweiler und von überall tönt es: „bei der rasse musst du sofort alles unterbinden, spiel ja nicht mit dem und dem Spielzeug, wenn du das jetzt verpasst, tanzt sie Dir ein Leben lang auf der Nase herum, usw usf

    Lass dir bitte nicht solche DInge einreden.
    Sie ist auch nur ein Hund der mit liebevoller Konsequenz und etwas Bauchgefühl erzogen werden will. ;)

  • Das mit dem Autofahren klingt doch schon echt gut :smile: Wenn ihr da schon so einen guten Einstieg gefunden habt, könnt ihr das sicher langsam weiter ausbauen und dann wird das bestimmt. Sie ist ja auch noch gar nicht lang bei euch, da klingt der jetzige Zustand schon nach einem tollen Erfolg :bindafür:
    Sie ist dein erster Hund, richtig? Ich fürchte, "gute" Ratschläge wirst du noch häufiger bekommen ;) Marley ist laut Tierschutzverein ein Labbi-Border Collie-Mix. Als ich das mal einem anderen Hundehalter erzählte, hörte der nur "Border Collie" und stellte gleich fest, dass ich mit dem ja dann richtig viel Bällchen schmeißen müsste auf der Hundewiese... :roll: Dass das für viele Hunde, gerade Border Collies, eher schädlich als nützlich ist, kam dem guten Mann nicht in den Sinn.
    Klar gibt es rassespezifische Eigenschaften, die euch früher oder später mal begegnen können und die dann in die richtigen Bahnen gelenkt werden sollten. Beim Rotti fällt mir da am ehesten Wach- und Schutzverhalten ein. Aber Balljunkie hat es ja schon gut auf den Punkt gebracht: liebevolle Konsequenz ist auch da hilfreich. Und nicht verrückt machen lassen, vor allem nicht von anderen, die sich oft nicht besser auskennen als man selbst ;)

  • Ich würde mich erstmal von dem Gedanken lösen, dass ein nicht mal 3 Monate altes Hundebaby ständig austestet und euch auf die Probe stellt. Welpen haben halt viel Unfug im Kopf, das ist normal. Die ganze Welt ist für sie ja noch mega aufregend und sie drehen schneller mal hoch wenn sie mit neuen Eindrücken konfrontiert werden.
    Vielleicht nimmt Dir diese Sichtweise schon mal etwas Druck. Wenn Du gelassener bist, überträgt sich dies auch auf das Hundekind und wird zudem eure Beziehung positiv beeinflussen.


    Wie setzt du ihr denn Grenzen und zeigst ihr, wo es langgeht? Ist Deine Erwartunghaltung zu groß und du für sie nicht berechenbar und "fair", ist daa natuerlich nicht so gut für Eure Beziehung.

  • Sie testet uns, testet ihre Grenzen und das ist völlig normal und okay.

    Hallo,


    von der Floskel, dass sie euch austestet, kannst du dich entspannt befreien.
    Kein Welpe provoziert bewusst durch sein Verhalten, wie der Mensch wohl reagieren wird, um freiwillig Ärger zu bekommen.


    Welpen "testen" ihre Umwelt und eigentlich "verbotene Gegenstände" (Teppiche, Schuhe etc.), indem sie klettern, rennen, anknabbern, Gegenstände ins Maul nehmen usw.


    Dass Schuhe, Jackenärmel und bestimmte Pflanzen tabu sind, hat mein Welpe auch noch nicht verstanden, deswegen testet sie mich aber nicht.


    Dumme Sprüche von "klugen" Mitmenschen wie ich meinen Hund zu erziehen habe, werden entsprechend kommentiert.
    Mein Welpe darf auch Welpe sein, solange er sich und andere nicht gefährdet.


    LG Themis


  • Nun zu meinem Problem und dem eigentlichen Thema! Mein Freund ist meist den ganzen Vormittag mit ihr Zuhause, ich komme gegen Mittag heim. Bei Ihm tollt sie draußen, darf in der Wohnung machen was sie will und dann komme ich, die „böse Mama“, die sie hin und wieder in die Box legt, ihr Grenzen zuweist, eben auch mal sagt wo es langgeht. Ich bin diejenige die das Autofahren übt (was sie nicht sehr mag) und und und. Langsam habe ich das Gefühl, die Kleine hasst mich, weil ich immer so für sie doofe Sachen mache und ich hab Angst, dass sie ihr Vertrauen in mich völlig verloren hat :(
    Mache ich mir umsonst sorgen? Wie kann ich gezielt Vertrauen aufbauen?

    Mach Dir diesbezüglich keine Sorgen, die sind völlig unbegründet. Vertrauen wird durch Sicherheit verstärkt und aufgebaut. Du lernst dem Hund etwas, bringst dem Hund viel bei, erziehst ihn für den späteren Alltag und das spätere Leben. Du machst viel mit ihm.
    Ich halte es daher für unmöglich, dass ein Hund seinen Menschen hasst, nur weil er Regeln kennen lernen muss.


    Mein Hund hängt extrem an mir- dennoch scherzen mein Mann und ich auch oft über „böser und guter Cop“.
    Denn bei meinem Mann weiß mein Hund ganz genau, dass viel durch geht und sie viel tun kann. Mein Mann stellt da keine klaren Regeln auf. Ich will nicht wissen, wie sie geworden wäre, wenn es nur ihn geben würde :lol:


    Dennoch orientiert sie sich NUR an mir.

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