wie entsteht rassetypische StubenUNreinheit?

  • Bei Madame Zwerg seh ich es einfach nicht, sie zeigt es nicht an. Lässt einfach laufen. Ich hoffe, das gibt sich noch.


    Werden eure erwachsenen Hunde denn belohnt, wenn sie draussen machen?

    Nein, mein fast 1 jähriger Yorkie wird dafür nicht belohnt. Für ihn ist das selbstverständlich.
    Er würde auch nie reinmachen. Er meldet sich, wenn er muss. Stubenreinheit war bei uns kein großes Thema, das lief einfach so nebenher im Hintergrund.


    Edit: Warum wird mir Yorkie in groß angezeigt, obwohl ich es klein geschrieben habe. :???:

  • Hui, hier geht's ja teilweise ab.


    Mein Fazit bislang:


    • Es gibt unterschiedliche "Level" von "Pissflitschen" (ich mag das Wort ;) ) - u.a. die, die bei Nässe, Kälte, o.ä. undicht werden, Stresspiesler, Protestpiesler, Nicht-über-ein-bestimmtes-Maß-hinaus-einhalten-Könner und natürlich Kombinationen aus den genannten - plus diejenigen, die es nie richtig lernen konnten, bzw. falsche Untergrundprägung in der Beziehung haben. Um letztere geht es hier aber eigentlich eher nicht.
    • Es gibt unterschiedliche Ausprägungen der Undichtheit auf einer Skala von "macht auch drinnen eher an abgelegene Orte" bis hin zu "macht auch ins eigene Bett".
    • Die Vermutung ist, dass es in irgendeiner Form auch durch eine genetische Komponente bedingt sein könnte, da die Problematik eher von Rassen bekannt ist, die schon immer/lange auf Schoß-/Begleithundeignung selektiert wurden.
      Auch bei den Rassen gibt es Unterschiede, dass es insofern welche gibt, bei denen die Problematik mit größerer Wahrscheinlichkeit recht extrem ausgeprägt ist (was die Häufigkeit angeht, oder dass auch auf die eigene Schlafstätte gepieselt wird), als auch solche, bei denen die Unsauberkeit "nur" bei z.B. schlechtem Wetter o.ä. auftritt.

    Erschwerend für die Diskussion:

    • Es gibt unterschiedliche Interpretationen, was als "stubenrein" betrachtet wird - von "macht nie, bzw. nur bei Krankheit/extremem "Druck" rein", bis hin zu "macht überwiegend draußen, meldet sich in der Regel, es passieren aber trotzdem Unfälle".
    • Das Thema ist sensibel und schambesetzt, es wird ungern drüber gesprochen bzw. sich "geoutet", da man befürchtet, als unfähig zur Stubenreinheitserziehung, nicht genügend konsequent, unsauber/unhygienisch abgestempelt zu werden.

    Aufgrund dieser beiden Punkte denke ich, dass die "Dunkelziffer" also evtl. um einiges höher ist, aber eben einfach nicht gern drüber gesprochen wird.

  • Ich habe den Thread aufmerkam und sehr interessiert verfolgt, weil mich das Thema aus reiner Neugier interessiert. Vor einigen Jahren hatte eine gute Freundin die JRT Hündin ihrer Großmutter öfter zum Sitten, diese hat sich auch oft in der Dusche gelöst, allerdings hat die Großmutter ihr dies antrainiert oder zumindest vorsätzlich erlaubt, weil sie das häufige Rausgehen zu anstrengend fand. Sie begründete das schlechte Einhalten dann auch mit der "kleinen Blase" des "kleinen Hundes". Da kleine Hunde zwar einen etwas schnelleren Stoffwechsel haben, aber auch geringere Mengen an Flüssigkeit und Nahrung zu sich nehmen, fand ich das Argument immer ziemlich unzureichend. Kürzere Abstände zwischen den Löserunden - ja - aber die Unfähigkeit bis zu einem gewissen Maß einzuhalten - nein, meiner Meinung nach. (Aber das deckt sich ja mit vielen Erfahrungen hier.)


    Das aber nur am Rande erzählt, fiel mir zu dem Thema nur ein.


    Weshalb ich eigentlich schreiben wollte, sind die Erfahrungen mit "Puppy Pads". Pepper, seines Zeichens 25kg-ESS und 14 Monate alt, hat auch Erfahrungen mit entprechenden Unterlagen gemacht. Als wir ihn geholt haben, wohnten wir im 3 Stock, Citynah, viele Reize, viele Menschen und Hunde und wenig Ecken und Orte, um sich "ganz in Ruhe" zu lösen. In der ersten Zeit, da er physisch nicht in der Lage war seine Blase zu kontrollieren und wir nicht alle 30min für dieselbe Zeit runter rennen konnten (das wäre dem Welpen nun wirklich nicht zuträglich gewesen), durfte er diese Unterlagen nutzen. Die lagen halt immer dicht neben der Zimmertür und später neben der Wohnungstür, da wo es später dann auch raus ging. Mit 16 Wochen etwa haben wir die ausgeschlichen, zu dem Zeitpunkt hat er aber schon gut vier Stunden eingehalten und wir sind entsprechend regelmäßig raus. Da war also die Notwendigkeit einer Löseunterlage einfach nicht mehr gegeben - obwohl sie theoretisch noch da war.


    Bis auf die ersten 2-3 Wochen, da ging immer mal wieder etwas daneben, wurden die Unfälle schnell weniger und seitdem er etwa 6 Monate alt ist, ist er zuverlässig dicht.


    Die oben beschriebene Methode findet man, soweit ich weiß, in vielen alten Hundebüchern mit Zeitungspapier empfohlen. Muss man so natürlich nicht machen, ist sicher auch nicht für alle Situationen zu empfehlen und verkompliziert vielleicht auch einiges, aber - und darauf möchte ich hinaus - grundsätzlich kann das nicht die Ursache für Stubenunreinheit sein. Denn zumindest Pepper ist zuverlässig Stubenrein in der Wohnung geworden, ist es auch bei Fremden und auch nun im neuen Haus. Auch Dakota, die aus ganz anderen Gründen in den ersten 10-14 Tagen nach ihrem Einzug, sogar regelmäßige in die Wohnung gemacht hat, ist innerhalb kürzester Zeit ohne jede Schimpfe absolut bombenfest stubenrein gewesen (und ist inzwischen auch eine der Kandidatinnen, die bis zum bitteren Ende einhalten).

  • Man sieht ja auch hier im Thread wieso ungern darüber geredet wird.
    Ich finde das Beispiel mit den Angsthunden wirklich treffend. Wenn jemand einem Angsthund-Halter unterstellen würde dass er das einfach nicht gut genug trainiert habe, dann wäre der Aufschrei gross. Angsthund ist "akzeptabel", da sagt auch keiner was wenn der Hund auch nach Jahren noch null gesellschaftstauglich ist (was in meinen Augen sogar schlimmer ist für den Hund...). Aber sagt man man habe eine Pissflitsche wird einem unterschwellig Inkompetenz/mangelndes Training/kein Gassi usw usw vorgeworfen. Leute schämen sich dann das überhaupt anzusprechen und leben halt so.


    Weil meine "Pissflitsche" (mein neues Lieblingswort) heute NACH dem raus gehen in die Whg gemacht hat (ist ja kalt) nähe ich ihr gerade Unterhosen. Die bekommt sie jetzt drinnen an. Spätestens wenn sie einen nassen Poppes hat wird es ihr wohl zu doof.
    Schwiegermutter hat sie raus gelassen, extra dabei geblieben, Madame tat als ob sie pischert und keine 5min später war die Pfütze in der Whg...
    Aber abgeben? Nein, würde ich sie wegen so einer Lappalie nie.
    Einen Hund anschaffen bei dem ich davon weiss? Nein, sicher nicht.
    Da stellt sich mir auch die Frage bei all denen die meinen sie würden den Hund abgeben. Könntet ihr das wirklich? Ich meine wie gross ist die Vermittlungschance wenn man unsauber als Abgabegrund angibt?

  • Interessantes Thema, ich lese mal mit. Ivh finde Chinesen ja mittlerweile lustig, aber wenn ich das so lese wird hier keiner einziehen.


    Ich hatte oder habe eine immer noch sehr stressemlfindliche Katze und musste immer mal wieder phasenweise mehrmals am Tag putzen... Seitdem hasse ich den Geruch von Katze Urin und drehe echt durch wenn ich sowas rieche.
    Eine Zeitlang hatte ich einen Eindringling der durch die Klappe gekommen ist. Meine haben mit Unreinheit reagiert weil sie sich nicht mehr rausgetraut haben und er hat bei mir alles vollgepinkelt. Ich hab echt mehrmals heulend hier gesessen, alles frisch renoviert und dann alles vollgepinkelt...


    Enzymreiniger empfehle ich übrigens Biodor Animal....

  • Aufgrund dieser beiden Punkte denke ich, dass die "Dunkelziffer" also evtl. um einiges höher ist, aber eben einfach nicht gern drüber gesprochen wird.

    Ich finde es gut, daß mal darüber geschrieben wird!
    Mir war es niemals bewußt, daß ein Hund nicht stubenrein werden könnte.
    Allerdings haben in unserem Haushalt bisher nur große Hunde gelebt, bei denen gab es in der Richtung nie Probleme.


    Ich bewundere jeden hier, der damit umgehen kann. Ich könnte es definitiv nicht. Wahrscheinlich würde ich so einen Hund wieder abgeben, falls man einen Hund, der nicht stubenrein wird, überhaupt irgendwo unterbringen kann.

  • Flip ist der einzige Chinese, den ich von Welpe an hab. Er hat problemlos gelernt draußen zu pinkeln. Bestärkt wurde er nur verbal ohne Leckerchen fürs draußen lösen.


    Alle 3 lösen sich wetterunabhängig draußen, abgesehen eben von den schon genannten Ausnahmen... Die Ursache bei Puck ist schlicht und einfach Stress.



    LG Anna

  • die Staffs haben zB unabhängig voneinander auch öfter mal nachts reingekotet.
    (also mein Freund hatte dasselbe Problem in seiner Whg, seit er die Hündin bekommen hatte und ich eben daheim bei mir). trotz letztem Gassigang um Mitternacht. die Ursache war da aber einigermaßen leicht zu finden. die haben beide einen sau guten Stoffwechsel. die Hündin hatte ganztags Trockenfutter stehen, fraß also zu unregeläßigen Zeiten, weswegen sie dann nachts musste. melden bestand bei ihr anscheinend aus Tür anstarren. kriegt man im Schlaf null mit. meiner bekam sein Abendfutter zu früh (gegen 17Uhr). seit die Abendfütterung ab 21Uhr ist gab es nachts keine Haufen mehr.
    hätte ich Ziva nicht würde ich wahrscheinlich auch denken dass die anderen HH einfach unfähig sind, ich habe ja das Beispiel wie es bei den Staffs leicht zu beheben war :)

  • Also ich finde ja alle Unfälle, die so bis zum 12. Lebensmonat in der Wohnung passieren und darüberhinaus auch bei erwachsenen Hunden sind kleine "Malheure" so 1-2x im Jahr definitiv keine "echte Unsauberkeit". Unfälle können halt mal passieren. Sind Lebewesen. Damit muss man einfach auch rechnen, wenn man Tiere hält.


    Ein Hund, der sich aber bewusst und aktiv dafür entscheidet lieber drinnen zu pinkeln und zu kacken, obwohl er ja die Möglichkeit hat dies auch draußen zutun, ist für mich ne ganz andere Nummer.

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