Entzündete Wunde nach Kastration - erneute OP notwendig???

  • Hallo zusammen,


    ich brauche mal euren Rat, auch wenn ich schon bei zwei Tierärzten war.
    Morgen soll eine erneute OP anstehen :hilfe:


    Meine Dackeldame Luna wurde vor acht Tagen kastriert (keine Not-OP). Es lief alles super, es war auch nur ein kleiner Schnitt nötig. Es wurde alles entnommen, also auch die Gebärmutter.
    Zwei Tage später zur Kontrolle, alles super.
    Drei Tage nach OP hab ich gemerkt, dass die Wunde etwas nachgeblutet hat, außerdem hatte ich das Gefühl, sie glüht. Also nochmal zum Tierarzt. Wunde soweit ok, war wohl einfach nur etwas viel Bewegung, aber etwas erhöhte Temperatur (39,3). Antibiose verlängert und fiebersenkendes Mittel gespritzt.
    Vier Tage nach OP nochmal zur Kontrolle. Temperatur 39,1. Erneute Antibiose und Spritze gegen Fieber. Arzt meint erhöhte Temperatur kann schonmal vorkommen, Wunde sieht gut aus! Leicht verkrustet, weiterhin hin und wieder ganz leicht am Nässen, aber alles im Rahmen laut TA!
    Sechs Tage nach der OP erneute Kontrolle. Temperatur normal, Wunde sieht gut aus. Fäden ziehen in einer Woche!


    Luna ging es übrigens recht schnell wieder gut. Hat zwar noch viel geschlafen, aber Verdauung normal, gut gefressen, getrunken, auch gerne mal bewegt (da musste ich sie schon eher bremsen).


    Gestern Abend war sie auch wieder sehr schläfrig. Als meine Mama nach ihr schauen wollte, hat sie geknurrt, bei mir später versucht zu schnappen. Sie ist gelgentlich angstaggressiv, aber gegenüber Fremden!! Bei uns würde sie das eigentlich nicht tun, das hat mich total irritiert. Heute Morgen dann nochmal ein Schnapp-Versuch...
    Mein Tierarzt macht immer erst um 10 Uhr auf, das war mir zu spät. Also habe ich die „Gelegenheit“ genutzt, mir eine Zweitmeinung einzuholen, war also bei einer anderen Ärztin.
    Tja, von wegen Wunde sieht gut aus!! Ich hatte auch schon bemerkt, dass die Kruste immer größer wurde. Die hat die Ärztin dann erstmal entfernt. Darunter war die Wunde gerötet und etwas angeschwollen! Temperatur 39,2. Die Ärztin hat dann noch ihre Kollegin dazugeholt (ist eine Gemeinschaftspraxis), die sagte die Fäden müssten sofort raus! Luna reagiert auf das Material! Außerdem war ein Faden leicht eingewachsen und die Fäden würden quer zur Naht einschneiden, das könnte auch böse ausgehen :mute:
    Also Fäden raus. Der anschließende Anblick war nicht schön :( : Die Naht an sich war zu, aber die Oberhaut konnte durch die Entzündung noch nicht wirklich heilen und es „klafft“ regelrecht auseinandern. Die Ärztin meinte das müsste nochmal operiert werden, das würde so nicht heilen! Also wollen sie Luna nochmal aufschneiden und das ganze neu vernähen. Bei der Gelegenheit wohl auch schauen, ob denn die innenliegende Naht in Orndung ist :ka:


    Das Ganze soll mich 400€ kosten :shocked: Soviel hat die ganze Kastration gekostet....kann es wirklich so teuer sein?
    Und meint ihr, diese erneute OP ist wirklich notwendig? Mich hat das heute alles ganz schön durcheinander gebracht, weil ich meinem anderen Arzt eigentlich vertraut habe. Sonst hätte ich meinen Hund dort ja auch nicht kastrieren lassen...
    Vielleicht noch eine fachliche Drittmeinung? Will es aber auch nicht übertreiben. Will nur, dass es Luna bald wieder gut geht! Wobei sie wie geschrieben nicht grad einen jämmerlichen Eindruck macht, eher das Gegenteil...

  • Ja, der Preis ist sicherlich korrekt. Für solche OPs ein angemessener Rahmen. Ich würde da nicht lange rummachen, der Hund hat schließlich eine offene Bauchwunde.


    Das Ganze ist auch eine nicht unübliche Komplikation bei Eröffnung der Bauchdecke, also auch bei Kastration der Hündin.

  • Danke für die schnelle Antwort!


    Also keine Chance das ohne OP wieder hinzukriegen? Mir erscheint das so übertrieben, sie deswegen nochmal aufschneiden zu müssen :( bin aber natürlich auch absoluter Laie...

  • Das Problem ist, die Wunde klafft jetzt. Das kann natürlich heilen, ist aber dann oft mit Entzündungen, wildem Fleisch und stärkerer Narbenbildung (dadurch ggf. weitere Probleme im späteren Leben) verbunden.


    Im Endeffekt wird die Wunde eröffnet, die innenliegende Naht begutachtet und mit frischen Wundrändern neu vernäht.
    Natürlich ist es wieder ein Risiko, wie jede Operation. Nur für mich persönlich gäbe es da keine Alternative.

  • ich hatte vor drei Wochen das selbe Problem
    meine Hündin ist vor ca. einem Jahr kastriert worden, war auch bis vor vier Wochen auch alles gut.


    Leider hat meine erste Ärztin den Stück Faden (so lang wie ein 2 Tage Bart) nicht gesehen, nach mehreren Grunduntersuchungen... Dann schwoll das auf einmal an aus dem nichts, ich direkt in Panik und erstmal auch zum anderen Tierarzt, weil ich mich bei anderen nicht wohl gefühlt habe...
    So das Ergebnis war, das sich der Faden nicht aufgelöst hat und dementsprechend entzündet hat :verzweifelt: ... Faden musste raus, was wir operativ auch entfernen lassen haben...
    Und die Operation hat uns auch 370 Euro gekostet...
    Das schlimme ist einfach, meine erste Tierärztin hätte schon früher reagieren können... was sie leider nicht gemacht hat, weil sie meiner Meinung nich Kompetent war.
    Ich bin froh meine Tierarzt gewechselt zu haben! Meine Hündin ist nun in guten Händen und die Wunde ich nun schon sauber verheilt!

  • Ich würde das auf jeden Fall operativ vernähen lassen! Offene Wunden können sich so schnell entzünden und dann gerade in diesem Bereich wo die Hunde nur am schlecken sind.
    Du bist dann auf der sicheren Seite das die Ärztin die Inneren Nähte auch begutachten wird und gegebenenfalls verbessert oder komplett erneuert.

  • Danke euch!
    Dann muss die Kleine da wohl nochmal durch...und ich auch :muede:


    Würdet ihr vorher ein großes Blutbild inkl. Entzündungswerten und Werten der Leber und Nieren machen lassen?
    Mir wurde dazu geraten, da sie innerhalb so kurzer Zeit zweimal in Narkose geht...sie ist allerdings sonst topfit, auch die letzte Narkose hat sie problemlos weggesteckt. War inhalativ, vor einem Jahr war sie mit Injektionsnarkose zum Milchzähne ziehen, da hatte sie viel länger was von....morgen wird auch wieder inhalativ gemacht.

  • Würdet ihr vorher ein großes Blutbild inkl. Entzündungswerten und Werten der Leber und Nieren machen lassen?

    Wenn die TÄ dazu rät, würde ich es machen lassen. Kostet nicht die Welt, und die Hündin würde dann während der Narkose durch Infusionen unterstützt, damit es zu keinem Organversagen kommt.


    Und, wie @Keeara schon geschrieben hat: Bei einer Wunde, die schon angefangen hat abzuheilen, ist die OP unumgänglich. Nur eine frische Wunde verheilt sauber.


    :streichel:

  • Wie groß ist denn das Stück der Wunde, das klafft? Die Hündin einer Freundin hatte eine offene Naht nach dem die Fäden von einem entfernten Lipom gezogen wurden, die Wunde war etwa 3-4cm groß (ist aber auch ein großer Hund).
    Die Unterhaut war schon komplett verwachsen, nur in der Oberhaupt klaffe halt das Loch. Da die Wunde total sauber war und die Wundränder bereits abgeheilt (müssten in Narkose neu angeschnitten werden um zusammenzuwachsen) entschied die Tierärztin, dass man diese Wunde auch von innen heraus heilen lassen könnte. Das hat super geklappt und nach 1-2 Wochen war die Stelle ohne weitere Komplikationen zu.


    Ob das für deine Hündin in Frage kommt kann ich ja aber nicht beurteilen, die Tatsache dass es vorher schon Komplikationen in der Wundheilung gab sprechen wahrscheinlich dagegen, außerdem ist die Wunde wahrscheinlich im Verhältnis zum Hund größer.


    Wenn du dieser zweiten Tierärztin vertraust würde ich daher wohl auch die OP machen lassen. Der Preis erscheint mir relativ normal, vor allem die Narkosemittel sind ja relativ teuer.

  • Wenn die TÄ dazu rät, würde ich es machen lassen. Kostet nicht die Welt,

    Naja, das soll ca. 120€ kosten, finde ich schon nicht wenig für ein Blutbild?


    Habe mich bei der TÄ eigentlich auf Anhieb wohl gefühlt. Die Chefin dort hat jahrelang in einer Tierklinik gearbeitet und die Ausstattung ist auch top, ich denke besser als bei dem anderen...


    Die Wunde an sich ist echt nicht groß, vlt so 2-3 cm, aber die Fäden haben halt auch schon etwas quer eingeschnitten. Sah schon nicht toll aus. Und die Ärztin wird wohl auch nicht einfach so sagen, dass eine OP notwendig ist...

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