Warum nicht mehr Herdenschutzhunde?

  • Der Haken daran ist, dass die vermeintlich öffentlichen Wege meistens jemandem gehören. In aller Regel dem Halter der Weidetiere.


    DAS wird gern vergessen....
    Nur weil zur Freizeitgestaltung ein Betetreungsrecht eingeräumt wird, bedeutet es nicht, dass der geneigte Wanderer und Spaziergänger da auf öffentlichem Grund herumläuft.


    Manch einer würde dumm aus der Wäsche gucken, wenn jeder Weg im Privateigentum auch als solcher gekennzeichnet wäre. Ist so eine typisch deutsche Einstellung, die man ja auch bei den anderen landwirtschaftlichen Nutzflächen zu sehen bekommt.... da ist kein Zaun drum, also ist das öffentlich und ich darf da drauf latschen und hab ein Recht darauf, das ohne Einschränkung zu machen...

  • was machen HSH eigentlich mit (hauptsächlich)pflanzen fressenden Wildtieren, die werden ja auch verbellt oder? Gab es da schon zwischenfälle,zB mit Wildschweinen (ja ich weiß, dass das Allesfresser sind xD )?
    LG lissie

  • klar. Aber wenn besagter HSH in der Nachbarschaft nicht zu Diskussionen bereit ist, ist das nicht mehr so in Ordnung, warum dann nicht?


    Ob der irgendwo steht, wo ich grad wandern bin oder bei mir daheim würde für mich jetzt keinen Unterschied machen. Oder was meinst du? :???: Wenn der Hund wirklich unangemessen heftig reagiert oder ich das Gefühl habe und weiß, wohin er gehört, dann kann man doch auch mal hingehen und fragen. Nicht da aufschlagen und Zeter und Mordio schreien, weil der Hund einen fressen wollte, sondern sachlich die Situation schildern und fragen, ob der Hund noch jung ist, die Situation für ihn zuviel usw. Im Normalfall sollten die Halter glücklich über Feedback sein und können unter Umständen gegen steuern. Man darf nicht vergessen, dass die meisten Hunde bei uns sehr junge und unerfahrene Hunde sind. Ohne Mentor in Gestalt alter, erfahrener Hunde, grad dass macht den Einsatz so schwierig, wenn der Halter nicht viel Zeit zum Hunde begleiten hat.

  • Ohne Mentor in Gestalt alter, erfahrener Hunde, grad dass macht den Einsatz so schwierig, wenn der Halter nicht viel Zeit zum Hunde begleiten hat.

    Klingt irgendwie fahrlässig. Man kann doch nicht unerfahrene Hunde mit auf die uneingezäunte Weide stellen so nach dem Motto "wird schon gutgehen".
    Oder versteh ich da jetzt was falsch? :???:

  • Ich weiß nicht, wie die Almbauern es aufbauen - hier gibt's ja nur HSH hinterm Zaun- aber ich vermute, dass die Hunde anfangs auch hinterm Zaun Erfahrungen sammeln und irgendwann in die Freiweide geschickt werden. Machen die noch recht grünen Hunde, die zwar einigermaßen gut geprägt sind, dort ein paarmal blöde Erfahrungen mit Tutnixen und Menschen, die unbedingt Schäfchen streicheln wollen und den Hund null ernst nehmen oder andersrum hysterisch reagieren, halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass der nächste Wanderer, ggf samt Hund schon auf sehr große Distanz gestellt und am weitergehen gehindert wird. So arbeiten diese Hunde in Freiweide. Gefährliche Sachen werden weiträumig von der Herde weg gehalten. Ob der Wanderer als gefährlich eingestuft wird oder normal hat jeder einzelne Wanderer selbst in der Hand, Pech, wenn die fünf vorher sich unmöglich verhalten haben.

  • was machen HSH eigentlich mit (hauptsächlich)pflanzen fressenden Wildtieren, die werden ja auch verbellt oder?

    Wie meine Kollegin @Chris2406 schreibt, ist das Verhalten der HSH auch vom Verhalten der "Eindringlinge" abhängig und wie sehr sie bedrohlich wirken.


    Das heißt also, wilde Pflanzenfresser dürften als höchstens Überwachungswürdig eingestuft werden, da diese sich bei Annäherung der Hunde ohnehin sofort aus dem Staub machen würden.
    Bei Wildschweinen dürfte es dann eine Frage des Verhaltens der Schweine sein. Rennen sie weg, ist die Bedrohungslage vorbei, greifen sie an, verteidigt der HSH.
    Soll heißen: Der HSH greift nicht ohne Grund ein/an.


    Aber Chris kann da von eigenen Beobachtungen sicher besser erklären als ich.

  • Der Haken daran ist, dass die vermeintlich öffentlichen Wege meistens jemandem gehören. In aller Regel dem Halter der Weidetiere.

    Und was auch immer dabei vergessen wird, würde das nicht bewirtschaftet werden, gäbe es nicht einmal einen Weg, geschweige denn mehrere. So, als würden begehbare Wege in der Natur vom Himmel fallen (im Wald ist es übrigens dasselbe).


    Das wächst ohne landwirtschaftliche Nutzung/Pflege unglaublich schnell zu. Wie die Streifen, die aus Naturschutzgründen zur späten Mahd stehen gelassen werden (aber das wäre noch moderat, denn die werden doch noch regelmässig gemäht).


    In manch bergigem Gebiet ist man ohne die Trampelpfade des Viehs glatt aufgeschmissen ...


    Und im Flachland, wenn es landwirtschaftlich nicht mehr genutzt wird, dann wird es bebaut. Wo einst unsere Pferdeweiden waren, steht heute eine Reihenhaus- und Einfamilienhaussiedlung.


    Die meisten von uns kennen doch gar keine unbewirtschaftete Natur. Wir meinen nur, wir befänden uns inmitten der Natur (die natürlich immer Wege bieten würde).

  • eine Mutterkuh ist eine Mutterkuh
    und ein HSH ist ein HSH, das sind zwei paar Stiefel.

    Wenn ich es mir aussuchen kann, möchte ich in dem Fall der Fälle nicht der Mutterkuh gegenüberstehen, die ihr Kalb zu verteidigen gedenkt.


    PS: es sind Tiere, keine Stiefel ;)

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