Probleme (Angst, Unsicherheit, Aggression)

  • Ja das mit dem Leckerlie ist schwer bei ihm, was das Fressen angeht ist er sowas von "Nicht-Labrador" :)


    Dort wo ich ausweichen kann, sehe es ihm ja sofort an wenn er gleich anfängt, weiche ich sowieso aus bzw. versuche es mit Ablenkung.
    Mein Problem ergibt sich hier halt in der Stadt und vor allem in der Dämmerung wo ich keine Möglichkeit zum Ausweichen/Ablenken habe.


    Ich müsste irgendwie verstehen wie ich ihm erklären/zeigen kann das er sich keine Sorgen machen muss und ich sowas regle... ich bin scheinbar zu blöd dafür :/

  • @ flying-paws


    Nein Nein, wie gesagt, alles was mit andren Hunden ist - damit hab ich kein Problem. Das kann so bleiben.
    Ich habs in den Eröffnungspost geschrieben um die gesamte Situation etwas zu erklären.
    Dennoch glaube ich (Betonung liegt auf "glaube" :)) das er in Bezug auf andere Hunde schon um einiges "schwieriger" ist als ich es vom durchschnittlichen Hund so kenne. Ich habe auch sehr viele Hunde im Freundes- und Bekanntenkreis, diese reagieren durchwegs entspannter was Fremdhundekontakt angeht. (oder diese 6-7 Hunde die mir jetzt spontan einfallen reagieren deutlich entspannter als der Durchschnittshund und meiner ist normal ;))
    Aber wie gesagt - das passt schon, damit hab ich kein wirkliches Problem.


    Ja, Überlastung/Unterforderung. Ich habe da schon ein paar Wochen gebraucht um das richtige Maß zu finden und es dann immer ans Alter des Hundes anzupassen. Habe mich immer an die groben "So viel Minuten pro Lebenswoche" gehalten. Klar ist er manchmal überfordert/überdreht gewesen wenn man es mal übersehen hat, aber das war eher selten.
    Fange auch erst jetzt an mit ihm Sport zu machen (soll man ja erst ab 1 Jahr bzw. ausgewachsen)


    Aber... jetzt wo ich darüber nachdenke... ich werde das mal mehr beobachten ob sich was ändert wenn er am Vortag gefordert wurde oder nicht.


    Kastriert wurde er vor ca. 6 Wochen, er war also knapp über 1 Jahr.


    @ Dackelbenny
    Hmmm ok, da werde ich mal den Tierarzt befragen. Das Verhalten hat sich aber die letzen Monate so eingeschlichen, war also schon vor der Kastration vorhanden


    @ Lissie00001
    Zeigen und benennen... ehrlich gesagt nur vom Namen her.
    Werde das heute Abend mal in Ruhe googeln und durchlesen.

  • hast du ihn wegen der Verhaltensänderung kastriert oder was war der Grund?
    unser einer Hund ist jetzt ein Jahr alt und relativ klein, ihn jetzt schon zu kastrieren würde mir nicht einfallen. hat sich sein verhalten (insgesamt) seitdem geändert? wenn ein(e) Hund(egruppe) bellend auf meinen an der Leine laufenden Hund zukommen würde würde der sich das sicher nicht gefallen lassen (zumindest der erwachsene nicht, der einjährige wahrscheinlich eher aber nicht wenn die wirklich aggressiv wären)
    LG lissie

  • Kastriert wurde er weil er vollkommen durchdrehte bei Hündinnen. Und ich meine vollkommen.
    In meiner Nachbarschaft sind einige Hunde, darunter natürlich auch Hündinnen.
    Egal ob 50 Meter Luftlinie, oder 500 Meter... ich wusste immer wenn eine läufig ist weil er nur noch hypernervös und fiepend durch die Wohnung gerattert ist.
    Er konnte nicht mehr entspannen, auch nachts nicht vernünftig schlafen.


    Verändert hat sich sein Verhalten dahingehend das er nicht mehr am Rad dreht wenn eine Hündin gut riecht und das er nicht mehr bei jeder weiblichen Pinkelstelle sabbert wie irgendwas.
    Am alltäglichen Verhalten hat sich aber gar nichts geändert. Er ist weder ruhiger, noch aufgedrehter, noch ängstlicher oder mutiger wie zuvor.

  • Schade das Cooper schon kastriert ist.
    Labrador Retriever sind Spätentwickler, möglicherweise ist das fehlende Testosteron ein ordentlicher Hemmschuh bei der normalen Entwicklung zur Erwachsenenreife.


    Testosteron macht sich bemerkbar z.B. bei der Auseinandersetzung mit neuen Reizen oder auch in Situationen, wo Selbstbewusstsein gefragt ist.


    Unsicherheit kann teilweise deutlich stärker ausgeprägt sein durch den Mangel an Testosteron.


    Das solltest du bei deinem Hund berücksichtigen und darauf achten, dass er Selbstbewusstsein entwickeln kann.
    Dazu zählen z. B. ausgewählte Hundekontakte, in deinem Fall auch ausgewählte Menschenkontakte, aus denen er positive Erfahrungen für sich mitnehmen kann.
    Hier fände ich einen Trainer, der sich verhaltenstherapeutisch auskennt, sehr hilfreich.


    Du hast einen Hinweis gegeben, dass gerade in der Dämmerung die Probleme stärker sind. Könnte ein Hinweis auf eine Sehschwäche sein. Hier würde ich einen Augenspezialisten zu Rate ziehen, um diese Problematik auszuschließen.


    Labrador Retriever haben grundsätzlich(heißt: es gibt Ausnahmen!) rassebedingt eine höhere Reizschwelle für das Zeigen von Aggressionsverhalten.
    Hier hat @flying-paws schon den Hinweis gegeben, dass dies möglicherweise bei den vielen Kontakten, die dein Hund bisher hatte, dazu geführt hat, dass diese Veranlagung zu stark "ausgereizt" wurde.


    Dazu kommt: Dein Hund ist in der Pubertät. Dieser kunterbunte Hormoncocktail, den diese Phase sowieso beinhaltet und dem Hund "das Hirn aus dem Kopf bläst" ist aufgrund des fehlenden Testosterons nochmal anders zusammengesetzt, als es normal der Fall wäre.
    Daraus entwickeln sich ohne entsprechende Anleitung durch den Menschen mit großer Wahrscheinlichkeit Verhaltensweisen, die nicht einer normalen Junghundentwicklung entsprechen könnten.


    Aufgrund deiner gesamten Schilderung empfehle ich dir, einen guten verhaltenstherapeutisch arbeitenden Trainer. Dieser kann dir dabei helfen, die weitere Entwicklung deines Hundes positiv zu gestalten, damit er zu einem gesunden und selbstbewussten erwachsenen Hund heranreifen kann.


    Solche Trainer findest du z. B. hier beim GTVMT:


    Suche Verhaltenstierärzte – GTVMT

  • Dass ein Rüde bei seinem Entwicklungsschub zum Sexualverhalten durchdreht, ist normal. Das reguliert sich nach einiger Zeit körperlich von selbst. Du hast durch die Kastration diesen Entwicklungsschritt - der im Übrigen für die Hirnentwicklung ein ganz maßgeblicher ist - abgeschnitten und den Hormonhaushalt aus seinem normalen Weg gebracht. Das dürfte mit zu Deinem Problem beitragen. Der Hinweis damit eine Schilddrüsenunterfunktion ausgelöst zu haben, ist im Übrigen durchaus ernst zu nehmen. Ich würde allerdings noch ein wenig abwarten und dann ein komplettes (!!!) Schilddrüsenprofil bei einem Tierarzt machen zu lassen, der sich damit auskennt.


    Ansonsten würde ich die nächste Zeit maximal ruhig angehen, alle Konfliktherde meiden und abwarten, ob sich das hormonell wieder einigermaßen regelt. Du hast durch die Kastration vermutlich das unsichere Wesen Deines Hundes komplett freigelegt.

  • Ab hier fände ich es klasse, wenn in den weiteren, für die Menschenproblematik hilfreichen, Userbeiträge auf die Kastrationskeule und Vorwürfe verzichten könnten.

  • Ab hier fände ich es klasse, wenn in den weiteren, für die Menschenproblematik hilfreichen, Userbeiträge auf die Kastrationskeule und Vorwürfe verzichten könnten.

    Verstehe ich nicht? Um zu verstehen, warum der Hund nun in dieses Verhalten geraten ist und wie man weiter vorgeht, muss man diese Zusammenhänge doch erkennen und verstehen? Einfach wegignorieren wird wohl nix nützen.

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