Ist Leinenführigkeit eine Charaktersache

  • Otis ist ein sehr angepasster Hund. Er ist total entspannt, will gefallen, hält oft Rückschau und orientiert sich an mir. Er ist im Alltag total unauffällig und ein wirklicher "Mitlaufhund".
    Im Haus sehr ruhig. Im Garten kann er gut entspannen, liegt in der Sonne und lässt es sich gutgehen.
    Otis ist schon als Welpe neben mir gelaufen. Leinenführigkeit musste nicht gelernt werden. Er läuft entspannt an durchhängender Leine neben mir. Seit längerer Zeit, nehme ich ihn kaum noch an die Leine, weil er auch ohne Leine in meiner unmittelbaren Nähe ist.


    Fiora und Enzo sind sehr aufgeweckte Hunde. Egal ob im Haus oder im Garten, sie sehen und hören alles. Entspannt in der Sonne brutzeln geht bei Enzo nicht. Flo liegt zwar gerne in der Sonne, hört aber alles und ist bereit sofort Nachschau zu halten. Von 0 auf Hundert in einer Nanosekunde. Aber auch wieder so schnell unten. Enzo braucht lange um halbwegs entspannt zu sein, nachdem er sich aufgeregt hat.


    An der Leine sind sie "mühsam". Also im Vergleich zu Otis. Sie wollen beide immer voraus gehen. Am liebsten so weit die Leine hergibt vor uns. Das können 1,2m oder 5m sein. Sie hängen NICHT in der Leine, aber sie reizen sie aus. Würden wahrscheinlich auch bei einer 10m Flexi noch bis zum Anschlag voraus sein.
    Natürlich kann ich sie mit Kommando neben mich beordern, aber während Otis eben locker neben uns herläuft, wirken Flo und Enzo wie "geschlagene Hunde". Als wäre es eine Strafe neben uns zu laufen und sie verpassen irgendwas. Sie wirken irgendwie so, als würden sie nur darauf warten wieder voraus laufen zu dürfen. Ich muss sie auch immer wieder erinnern neben mir zu bleiben.
    Automatisch - also ohne Kommando, so wie Otis - gehen sie voraus und würden niemals auf die Idee kommen einfach so neben uns herzulaufen.


    Wie ist das bei euch.
    Wie ist der Charakter eurer Hunde und wie die Leinenführigkeit.

  • Chap laeuft von Tag eins an durchhaengender Leine. Wir mussten das auch nicht wirklich ueben. Blickkontakt habe ich immer positiv bestaerkt und so bietet er seit einiger Zeit auch das Fusslaufen praktisch selbst an. Er liebt es, man sieht richtig wie er es geniesst, den Blickkontakt zu mir aufzubauen und zu halten. Er ist einfach so - unglaublicher will-to-please. Das ist sein Wesen. Hazel war als Welpe eher mit ihrer Umwelt beschaeftigr als mit mir, und wir mussten das Leine laufen ganz lange ueben. Jetzt im Alter laeuft sie brav neben mir. Sie ist ein eher unsicherer Hund.

  • Mein Duracell Häschen Naikey ist durch und durch Leinenführig am Halsband. Obwohl er sehr außen orientiert ist und kaum mal 2 Minuten still stehen kann war die Leinenführigkeit bei ihm im Vergleich zu Fino schnell drin.


    Fino ist schon immer ein in sich ruhender sehr gelassener aber auch sehr selbstständiger Hund gewesen. Von Leinenführigkeit hielt er trotzdem Ewigkeiten absolut gar nichts. Verstanden hatter er zügig was ich von ihm wollte nur scheiterte es am wollen.


    Newton liegt zwischen den beiden sowohl im Charakter als auch in der Leinenführigkeit.

  • Wir hatten strahlende Gesichter, wenn wir draussen mal die Rückansicht unseres Hundes sahen.


    Ohne Leine immer hinter uns, an normaler Leine seitlich versetzt hinter uns, an der Flexi volle Länge hinter uns.


    :smile:

  • Es müsste erst Mal eine Defintion von Leinenführigkeit für die Verlgeichbarkeit her ... bei mir hat die nämlich zum Bespiel nicht zwangsläufig was damit zu tun, dass die Hunde neben mir laufen.

  • Es müsste erst Mal eine Defintion von Leinenführigkeit für die Verlgeichbarkeit her ... bei mir hat die nämlich zum Bespiel nicht zwangsläufig was damit zu tun, dass die Hunde neben mir laufen.

    Nein, hier auch nicht. Neben mir laeuft er im "heel"/Fuss, angepasst an mein Tempo. Fuer mich ist Leinenfuehrigkeit das Laufen an lockerer Leine , vor , neben oder von mir aus auch hinter mir aber so, dass er auf mich achtet.


    K.A. ob das die offizielle Definition von Leinen fuehrigkeit ist, aber meine ist es auf jeden Fall :D

  • Leinenführigkeit ist bei mir das Laufen an locker durchhängender Leine - am liebsten aber neben oder hinter mir, weil sich der Flauschkopf sonst SEHR schnell nach außen orientiert ;) Ist einfach alles zu spannend. Ich brauche wohl nicht erwähnen, dass das einer unserer Problembereiche ist :ugly: Wir arbeiten grad mit einer Mischung aus Körpersprache, entspannterer Situation, niedrigerer Erwartungshaltung, belohnen von Sichtkontakt, mehr Spaß an der Leine - das trägt langsam Früchte.


    Ich glaube schon, dass das eine Charaktersache ist. Wenn die Welt sooo spannend ist, ist die Leine immer zu kurz...

  • Maja hat autistische Züge, sie will keinen Blickkontakt, will lieber Abstand, läuft zügig. Jedoch zieht sie nicht an der Leine. Ganz am anfang zog sie absolut, aber sie lernte schnell langsamer an der Leine zu laufen.


    Kimani ist ein Hund welcher an mir klebt. Sie ist durch und durch mein Hund. Sie will es mir recht machen, sie sucht Kontak, sie hat Spaß zu rennen jedoch läuft sie locker an der Leine, wenn sie mal an der Leine läuft.


    Nova ist ein lebhafter und Energie geladener Hund. Sie erledigt am liebsten alles im Rennen. SIe kann locker an der Leine laufen, jedoch muss man sie immer mal wieder daran erinnern und es gibt Phasen da zieht sie sehen. Auch sie orientiert sich viel an mir und schaut viel zu mir, sucht Bestätigung und wenn sie kein Feedback bekommt rennt sie zurück.

  • Interessanter Thread.


    Es gibt so viele unterschiedliche Charaktere von Hunden - daher gestehe ich jedem ein relativ individuelles Verhalten an der Leine und auch ohne zu.


    Vieles, was ich hier las, war für mich neu ehrlich gesagt ....





    *winke BINGWU

  • Es müsste erst Mal eine Defintion von Leinenführigkeit für die Verlgeichbarkeit her ... bei mir hat die nämlich zum Bespiel nicht zwangsläufig was damit zu tun, dass die Hunde neben mir laufen.

    Die offizielle Definition kenne ich nicht, ich wollte mit Leinenführig ausdrücken, das an lockerer Leine laufen. Kein richtiges Hundeschule-Fuß, sondern an lockerer Leine in meiner Nähe, mit immer wieder Blickkontakt zu mir. Ohne Kommando und ohne richtiges Training. Sondern einfach so, weil die Hunde das von selbst anbieten.


    Flo und Enzo können ja - nach einigem Training - auf Kommando neben mir bleiben. Aber es ist ihnen einfach kein Bedürfnis. Und das Kommando muss immer wieder in Erinnerung gerufen werden.


    Ev hätte ich den Titel anders wählen sollen. "Freiwilliges gehen an lockerer Leine - Charaktersache?" oder so etwas in der Art...

    Maja hat autistische Züge, sie will keinen Blickkontakt, will lieber Abstand, läuft zügig. Jedoch zieht sie nicht an der Leine. Ganz am anfang zog sie absolut, aber sie lernte schnell langsamer an der Leine zu laufen.


    Kimani ist ein Hund welcher an mir klebt. Sie ist durch und durch mein Hund. Sie will es mir recht machen, sie sucht Kontak, sie hat Spaß zu rennen jedoch läuft sie locker an der Leine, wenn sie mal an der Leine läuft.


    Nova ist ein lebhafter und Energie geladener Hund. Sie erledigt am liebsten alles im Rennen. SIe kann locker an der Leine laufen, jedoch muss man sie immer mal wieder daran erinnern und es gibt Phasen da zieht sie sehen. Auch sie orientiert sich viel an mir und schaut viel zu mir, sucht Bestätigung und wenn sie kein Feedback bekommt rennt sie zurück.

    Witzig, deine Hunde lesen sich wie meine.
    Otis erkenne ich in Kimani wieder, Flo und Enzo in Nova.


    Emma - unsere 4. im Bunde - erinnert ein wenig an Maja. Ich habe sie im Eingangspost nicht erwähnt.
    Im Alltag ist sie ganz easy wie Otis, aber beim Spazierengehen etwas spleenig. Oder autistisch, keine Ahnung.


    Sie kann sich in Raum und Zeit verlieren. Kann ewig an einem Grashalm riechen. Sie liebt es an Mauern entlangzugehen. Mitten auf der Straße geht sie ungern. Schon auf leichten - ganz leichten! - Zug auf der Leine reagiert sie sofort mit vehementen Gegenzug. Gitter sind ganz böse.
    Mittlerweile geht sie seit bald 3 Jahren täglich mindestens 3x (hin und retour) an einem Gitter (das geht über die ganze Straße, nur links und rechts ist ein 20cm breiter Streifen Straße ohne Gitter) vorbei und es wird immer noch erst niedergestarrt, dann - weil es sich nicht in Luft auflöst - wird sich ganz vorsichtig vorangetastet. Sie wirkt dann wie ein scheues Pferdchen, sie steigt und springt vor und zurück und dann läuft sie ganz schnell, mit eingezogenem Hintern, die 2 Schritte vorbei. Als würde das Gitter sie anspringen und in den Popsch beißen. xD Jeden Tag das selbe Schauspiel.
    Sie wirkt ein wenig in ihrer Welt, ist aber beim Tricks lernen super intelligent und mit Feuereifer dabei.


    Bei ihr läuft es eigentlich ohne Leine besser, da wirkt sie viel glücklicher, gelöster, entspannter. Ich habe aber irgendwie kein gutes Gefühl dabei, weil sie manchmal so in ihrer Welt ist und vor sich hintrottet, dass ich Angst habe, dass wenn sie mal schnell reagieren muss, es nicht mitbekommt.

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