Umgang mit Hund verbessern

  • Hallo, :)


    die Eltern meines Freundes haben einen Hund. Wir sind sehr oft bei ihnen und ich kümmere mich sehr gerne um den Hund.


    Manchmal kommt er etwas zu kurz und mein größter Wunsch ist momentan einfach nur, dass ich mit ihm Spazieren gehen kann.


    Er ist ein Aussie, 4 Jahre alt und riesig (ca. 66cm). Er wiegt dementsprechend viel und besitzt viel Kraft.
    Im Garten mache ich sehr gerne Nasenspiele und Suchspiele mit ihm. Das klappt super. Es macht ihm sehr viel Spaß. Ich benutze auch immer Trockenfutter, das von seiner Ration abgeht. Bald soll ein wenig Dummytraining hinzu kommen.
    Im Garten üben wir auch das Gassi gehen und auch vor dem Haus. Da läuft es super.


    Allgemein ist er bei mir ein sehr wechselhafter Hund. Manchmal läuft er 1A, dann war ich ein paar Tage bei meinen Eltern und ich kann bei Null anfangen. Das ist sehr frustrierend.
    Momentan denke ich nicht, dass die allgemeine Leinenführigkeit (kein ziehen) mein Problem ist. Es ist eher, dass ich heute extrem gemerkt habe, wie er mich vor zB anderen Hunden beschützen möchte.


    Ich hatte schon Phasen, da konnte ich mit ihm an anderen Hunden vorbei laufen. Aber momentan ist es extrem.
    Ich kann ihn wirklich kaum halten. Klar, ich habe es bis jetzt immer geschafft und ich werde es auch in Zukunft, aber es sieht reichlich bescheuert aus und es kostet mich manchmal so viel Kraft, dass ich danach komplett ausgelaugt bin und nur noch am Zittern bin. Es ist mir auch sehr peinlich, wenn jemand es mitbekommt.


    Aber wie bringe ich einem Hund bei, dass er mich nicht beschützen soll, wenn klar auf der Hand liegt, dass er stärker ist als ich? Wie setze ich mich durch?
    Ich bin so oft kurz davor auf zu geben. Aber ich will es schaffen. Dann kann er öfter raus und es geht ihm besser und ich liebe Spaziergänge eigentlich enorm.
    Ich weiß auch nicht, wie ich es damals angestellt habe, dass er an anderen Hunden vorbei konnte. Und ich weiß auch nicht, wie ich es kaputt gemacht habe.


    Ansonsten zu mir und meiner Hundeerfahrung:
    Ich hatte bis jetzt selbst noch nie einen Hund. Einen anderen Hund, den ich eine Zeit lang begleiten konnte (Jagdhund-Mix) hatte ich innerhalb eines Sommers im Griff. Er hatte extreme Angst vor Schafen/Kühen, wollte mitten im Wald abhauen (Angst) und war auch nicht leinenführig.
    Aber der Aussie ist nochmal ganz anders... Der Jagdhund war ängstlich und war froh, als er erkannt hatte, dass ich seine Stütze war. Der Aussie, finde ich, ist dominanter, eigensinniger und ich finde, er nutzt meine körperliche Schwäche aus.


    Habt ihr Tipps?


    Liebe Grüße,
    Mandelduft

  • Ich finde es sehr schwer, einen Hund erziehen zu wollen, wenn er einem selber nicht gehört und gar nicht in einem Haushalt mit ihm wohnt.
    Wie verhält sich der Hund bei den Eltern Deines Freundes? Oder bei Deinem Freund?
    Zieht er da genauso? Macht er da das Gleiche?


    Wenn ja und die anderen Leute, die mit dem Hund spazieren gehen, nicht auch so dahinter sind wie Du, dann finde ich es echt schwer, dem Hund das beizubringen.
    Da müssen alle an einem Strang ziehen.


    EDIT: es ist außerdem ein Aussie. Wie wird der Hund denn sonst so beschäftigt, wenn Du nicht bei ihnen bist?

  • ja da ka@'Gina23'nur zustimmen, das ist schwierig. Du kannst nur versuchen die Eltern deines Freundes zu überzeugen zB einen Hundetrainet zu besuchen. Wenn du mit ihm Gassi gehst würde ich den Abstand zum anderen Hund so groß wählen (wenns geht) dass er entspannt ist und ihn dann belohnen, oder es wenn ausweichen nicht geht mit "vorbeifüttern" versuchen , was man später auch in zeigen und benennen umbauen kann.
    Aber wie gesagt ist es sehr kompliziert einen Hund zu erziehen, wenn dieser nur alle paar Tage bei dir ist :\
    LG Lissie

  • Hey :winken:
    Willkommen im Forum!
    Ich find's megaschön dass Du Dich kümmerst :herzen1:


    Ich picke mir ein paar Sachen raus, okay? :smile:

    Allgemein ist er bei mir ein sehr wechselhafter Hund. Manchmal läuft er 1A, dann war ich ein paar Tage bei meinen Eltern und ich kann bei Null anfangen.

    Das ist normal.
    Bis etwas wirklich wiiiirklich sitzt, dauert das lange!
    Kein Hund ist ohne Rückfall :smile:
    Und Du kannst grad noch an Deiner eigenen Frustrationstoleranz arbeiten :D :flucht:


    Es ist eher, dass ich heute extrem gemerkt habe, wie er mich vor zB anderen Hunden beschützen möchte.

    Wie äussert sich das denn?
    Magst das ein wenig beschreiben?


    Ich kann ihn wirklich kaum halten.

    Hast Du ein Geschirr für ihn mit Brustring?


    Aber wie bringe ich einem Hund bei, dass er mich nicht beschützen soll, wenn klar auf der Hand liegt, dass er stärker ist als ich? Wie setze ich mich durch?

    Das mit dem beschützen... hm. Ich glaube da nicht so ganz daran :smile:
    Du kannst dem Wuffel beibringen, dass er hinter Dich geht und hinter Dich geht wenn Du das sagst aber bei einem leinenpöbler wünsche ich da viel Erfolg :ugly:
    Sprich das wird schwer.
    Sagt Dir zeigen & benennen etwas?


    Ich weiß auch nicht, wie ich es damals angestellt habe, dass er an anderen Hunden vorbei konnte. Und ich weiß auch nicht, wie ich es kaputt gemacht habe.

    Mach Dir da mal keine Gedanken!
    Du tust schon einiges für den Hund, das ist super :bindafür:
    Es gibt soooooo viele Faktoren die reinspielen!



    Kannst Du ab und an mit ihm irgendwohin in die Pampa fahren wo Ihr möglichst allein seid?

  • Aber wie bringe ich einem Hund bei, dass er mich nicht beschützen soll, wenn klar auf der Hand liegt, dass er stärker ist als ich? Wie setze ich mich durch?

    Wenn's Beschützen ist, dann geht es besser nicht ums Durchsetzen (jedenfalls nicht ohne etwas kaputtzumachen) sondern um ein Miteinander.


    Hund punktet idealerweise mit seiner besseren Wahrnehmung und du mit deiner besseren Menschenweltkenntnis.
    Das Zeigen& Benennen verbessert die Verständigung und damit das Miteinander. :smile:


    Anstatt selber sich um den anderen Hund zu kümmern (macht er das im Freilauf eigentlich auch?) zeigt der Hund dir erstmal an:
    "Ey, da is ein Hund".
    Dafür kriegt er erstmal Belohnung, ist ja nett, daß er dich miteinbezieht und wissen will, was du davon hältst. :gut:
    Du: "Oh ja ein Hund. Komm' da laufen wir 'nen Bogen" Danach "Spieli!" Einem Aussie fällt dazu bestimmt etwas ein :D .


    Das wäre eine Möglichkeit , wenn der Hund tatsächlich lieber nicht andere Hunde an der Leine in seiner Nähe hat- deswegen das Bogenlaufen.
    Dann gibt's auch noch die Möglichkeit, daß der Hund hin zum anderen Hund will, weil er die gerne um sich hat und lieber eine Runde gemeinsam rennen würde. Dann läuft man natürlich nicht lauter Bögen, sondern versucht den HH anzuquatschen, ob man die Hunde nicht gemeinsam auf der Wiese da hinten ableinen kann.Nicht immer- aber wenn's gerade geht...


    Also- es wäre wichtig herauszufinden, was eigentlich hinter diesem Gepöbel steckt. Vielleicht will er dich wirklich vor Hunden beschützen- aber normalerweise würde er dich dann auch vor Menschen und sehr vielem Anderen beschützen wollen. Wahrscheinlicher ist, daß er ein Problem mit Kontakten oder der Leine oder beides hat.


    Das Gute an Zeigen&Benennen ist, daß das erstmal auf alle Varianten paßt. Nur das anschliessende Verhalten- wie das Bogenlaufen- richtet sich nach der eigentlichen Motivation des Hundes.


    Du kannst dich ja mal einlesen. :smile:
    Und noch etwas: Was Leute darüber denken ist voll egal. Nette Leute blicken die Situation und denken nichts Doofes darüber und die Doofen sind sowieso doof. Also -egal :p
    Es bringt viel mehr sich auf den Hund, das Alternativverhalten und die eigene Ausstrahlung zu kümmern. Wenn du nämlich freundlich gelassen "Oh ja, da ist ein Hund" sagst, dann nimmt der Hund schon einmal daraus mit , daß da vorne keine Katastrophe droht.
    Umso souveräner schafft ihr solche Situationen und umso mehr ihr die schafft, desto mehr wird sich der Hund auch in anderen Belangen auch an dich wenden und fragen, ob du da eine Idee hast. Manchmal bietet der Hund auch tolle Vorschläge an, die kann man gerne aufgreifen!

  • Ui, so viele schnelle Antworten. Schon einmal danke dafür. :)

    Er verhält sich bei allen Familienmitgliedern genauso, außer bei dem Vater. Er führt ihn aber zB immer ohne Leine aus.
    Der Unterschied ist, mein Freund sieht nicht so dämlich aus, wenn Hundi sich mit voller Kraft in die Leine legt. Äußerlich hat er es also mehr im Griff.
    Andererseits konnte ich mit Hundi Erfolge erzielen, was das Ziehen anbelangt. Diese haben sich auch auf meinen Freund übertragen, nachdem ich ihm gezeigt habe, wie ich den Hund an der Leine halte.


    Zu der Auslastung möchte ich ehrlich gesagt nicht viel sagen. Es ist zu wenig und ich versuche einen Ausgleich zu schaffen - für Hundi und auch weil es mir so viel Spaß macht.

    ja da ka@'Gina23'nur zustimmen, das ist schwierig. Du kannst nur versuchen die Eltern deines Freundes zu überzeugen zB einen Hundetrainet zu besuchen. Wenn du mit ihm Gassi gehst würde ich den Abstand zum anderen Hund so groß wählen (wenns geht) dass er entspannt ist und ihn dann belohnen, oder es wenn ausweichen nicht geht mit "vorbeifüttern" versuchen , was man später auch in zeigen und benennen umbauen kann.
    Aber wie gesagt ist es sehr kompliziert einen Hund zu erziehen, wenn dieser nur alle paar Tage bei dir ist :\
    LG Lissie

    Bei der Art der Hundeerziehung gehen wir (teils) auseinander. Ich möchte auch niemandem sagen, wie er mit seinem Hund umzugehen hat.
    Sprich, ich weiß, es würde zu Unmut kommen, wenn ich mich einmische.


    Vorbeifüttern klingt schonmal gut... Er macht eigentlich fast alles für Futter.
    Wie macht man das genau?

    Ja, von dem Jagdhund-Mix war ich das Wechselhafte gar nicht gewöhnt bzw. nicht in diesem Ausmaß. Ich arbeite tatsächlich stark an meiner Frustrationsgrenze. Ich war schon oft an dem Punkt, dass ich aufgeben wollte. Dazu muss man sagen, dass Spiel geht jetzt auch schon 2 Jahre. Meine Erfolge sind auf die Zeit gesehen so klein, dass ich nur das Schlechte sehe.


    Das mit dem beschützen kam mit in den Sinn, da mein Freund mir letztens im Dunkeln entgegen kam und so getan hat, als würde er mir was antun wollen. Hundi wollte mich beschützen (zuerst aufmerksam fixiert, dann fast wie aus dem Nichts mit knurren und bellen nach vorne gestürzt, mit Kamm aufstellen etc. ).
    Ich muss aber auch sagen, bei den Hundebegegnungen vor dem "Vorfall" hat er oft gezogen und gewinselt und die "Ich will spielen" - Haltung eingenommen. Nach dem "Vorfall" habe ich seine Reaktion auf andere Hunde als aggressiver empfunden, mit zB knurren.
    Ich weiß nicht was ein Brustring ist aber er hat ein Geschirr. Ich bin vor ein paar Wochen noch nur mit Halsband mit ihm weg gegangen, das lief eigentlich besser. Ich habe das Gefühl, bei dem Brustgeschirr kann auch er sich besser in die Leine legen. Heute war ich aber froh, dass er das Geschirr an hatte. Er wollte sich heute einmal los reißen, weil zwei andere Hunde ihn "angepöbelt" haben (hinter einem Zaun).
    Zeigen und bennen sagt mir leider nichts.
    Mit ihm weg fahren ist kein Problem. Er liebt es Auto zu fahren und seine Herrchen haben auch nichts dagegen.

  • Du wirkst auf mich ziemlich Verantwortungsbewusst ;) Deswegen würde ich jetzt glatt ein Halti empfehlen. Das würde ich positiv aufbauen und NICHT als Training, sondern als Notfallsicherung betrachten. So mache ich es an schlechten Tagen bei meinem 42kg Rüden auch, hilft sehr für meine Beruhigung! Eigentlich brauchen wir es dann nie, aber ich weiß, dass ich ihn definitiv halten kann, wenn er doch in die Leine geht.


    Was war das denn für ein Vorfall?


  • Wow, erst einmal danke für deine lange Antwort.


    In meiner Antwort für CH-Troete schrieb ich, wie ich ihn einschätze.
    Normalerweise viel gewinsel und die "ich will spielen - Haltung" (Vorderkörper nach unten gebeugt). Aktuell aber mehr Aggression, sprich mehr knurren und anfixieren, nach dem "Vorfall".
    Ich traue mich auch nicht, ihn von der Leine zu lassen. Ich habe noch nie gesehen, wie er dann reagiert...
    Nicht, dass ich es falsch einschätze...
    Ich weiß zB dass er keinen Kontakt zu anderen Hunden hat.


    Danke für deine aufmunternde Worte. Ich denke mir auch immer: Ich habe mir den Hund nicht ausgesucht. Ich kann nichts für das Ungleichgewicht (Stärke) und ich mache das Beste daraus.
    Aber trotzdem ist das ehrlich gesagt nur ein kleiner Trost...

  • Vorbeifüttern ist empfehlenswert wenn man der situation nicht mehr ausweichen kann. ich hab fas einfach so gemacht dass ich iwas sehr leckeres mitgenommen hab und das dann solange der andere Hund in Sichtweite war und wir vorbeigegangen sind meinem gegeben hab. Hab auch mit einer Trainerin den dummy aufgebaut, den er dann getragen hat, hat sehr gut funktioniert obwohl es ein kleinhund war und bis dato noch nichts apportiert hatte . Der dummy muss dabei das tollste für den Hund werden (kommt ja auch Futter raus und wird damit gespielt :D ). Distanz rein bringen ist immer gut solange das entspannt passiert (also nicht an der Leine wegziehen, wenn möglich, sondern weglocken oder so) :)
    LG lissie
    edit: der dummy kann dann zB auch als aggressions-ablasser vom Hund benutzt werden indem er ihn schüttelt . ging auch nicht schwer ihn aufzubauen, hab nur eine Stunde "Anleitung" gebraucht :D vllt ist das ja was für euren ^^

  • Du wirkst auf mich ziemlich Verantwortungsbewusst ;) Deswegen würde ich jetzt glatt ein Halti empfehlen. Das würde ich positiv aufbauen und NICHT als Training, sondern als Notfallsicherung betrachten. So mache ich es an schlechten Tagen bei meinem 42kg Rüden auch, hilft sehr für meine Beruhigung! Eigentlich brauchen wir es dann nie, aber ich weiß, dass ich ihn definitiv halten kann, wenn er doch in die Leine geht.


    Was war das denn für ein Vorfall?


    Ui, ich bin eigentlich kein Fan von sowas. Vielleicht auch nur, weil ich mich nicht gut auskenne und ich das mit strenger und weniger liebevoller Erziehung verbinde.
    Ich müsste es bei ihm dann auch definitiv einsetzen. Dafür zieht er einfach zu viel. Das Halti zieht doch automatisch zu, wenn der Hund sich in die Leine legt?


    Der Vorfall ist nur, dass mein Freund im Dunkeln so getan hat, als würde er mich angreifen. Der Hund hat ihn nicht erkannt und hat die Situation sehr ernst eingeschätzt. Ich hatte ihn aber wie immer an der Leine. Es ist nichts passiert.
    Das einzigste, was ich erkennen konnte ist aber, dass Hundi jetzt andere Hunde mehr anknurrt, als nur das gewinsel und "ich will spielen".

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