Tipps zum Einstieg

  • Finde auch, er sieht fit und gepflegt aus, mit guten Muskeln. Würde ich jetzt bei einem Straßenhund nicht erwarten (also die Muskeln). (Oder ich täusche mich und die Sonne auf dem Bildschirm macht mich "blind".)
    Es ist ja schon auch eine schlaue Mischung, KLM, Aussi, vielleicht Border. Da überrascht es mich nicht, dass er sowas wie die Schuhgeschichte ausprobiert :) Ich finde es auch toll, er möchte wissen, wie du tickst!
    Soooo viele Leute werden dir erzählen "der tanzt dir auf der Nase rum, wenn du nicht X, Y, Z, du musst die Oberhand behalten" etc. Aber sehen wir es doch mal so - KANN ein Hund mir auf der Nase rumtanzen? Mich veräppeln? Nicht wirklich. Ich hab ja doch ein paar Milliarden mehr graue Zellen. Ich brauche mich nicht krampfhaft "irgendwie" verhalten, damit der Hund "erkennt", dass ich "Chef" bin. Ich bin es, punkt. Das merkt der schon, keine Sorge. Nicht immer verfügbar sein, den Hund nicht zum Mittelpunkt machen, HINTER den eigenen Entscheidungen stehen (das geht von "jetzt wird gespielt" bis "ich mach das so, basta" (bzgl Erziehung/Ausbildung) und VOR dem Hund stehen (wie du es schon getan hast - goldrichtig!).
    Für mich ist auch Fairness wichtig.
    Fair bedeutet, für den Hund einschätzbar. Wie zB beim Weitergehen - ich kündige an, dass wir weitergehen, und wenn Hund das nicht so interessiert, wird er halt ein Meterchen gezogen. Genauso, wenn du irgendwas korrigieren müsstest - kündige an, dass das Verhalten nicht ok ist, und wenn er es nicht lässt, nimmst du ihn halt auch mal weg, oder versuchst, umzuleiten - das ist natürlich besser! Wird aber möglicherweise mit steigendem Selbstvertrauen des Hundes schwieriger.
    Fairness bedeutet aber auch, dass wenn der Hund noch Probleme mit irgendwas hat, erstmal festzustellen, was genau er macht, was dich stört, wann es BEGINNT (wie in deinem Beispiel mit den 2m Leine) und wie du daran arbeiten kannst, ohne ihn zu überfordern. Sonst hat er ja keine Chance. Und Hunde lernen am Erfolg. Je mehr Chancen er hat, etwas richtig zu machen, desto besser kann er es auf Aufforderung zeigen. Das ist halt die andere Seite der Milliarden Gehirnzellen, wir sind auch gefordert, sie FÜR den Hund einzusetzen und sich nicht einfach auf "Befehlsmacht" zu verlassen.
    Aber das wird schon. :) Ich denke, du hast einen schlauen, kooperativen Hund und ein relativ gutes Gefühl für ihn. Nicht zuviele Sorgen machen ;)
    Viel Erfolg
    Silvia

    • Neu

    Hi


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    • für mich klingt das so, als hättest du ein gutes Gespür und schon instinktiv ganz viel richtig gemacht. :dafuer:


      Erzähl doch mal, wie es dazu kam, dass Jules jetzt bei dir lebt!
      Klingt für mich, als hätten da zwei zusammen gefunden, die zusammen gehören

    • Hallo,
      Ich habe mich nicht gemeldet, weil es anstrengende Wochen waren. So ein Hund fordert doch mehr als eine Katze.
      Wie es zu dem Hund kam? Mein Bruder wollte ihn haben. Er ist dann vor einigen Wochen sehr plötzlich gestorben. Eines Tages rief dann die Organisation an, die ihn bringen wollte bei meinen Eltern an. Im Nachhinein dachte ich, dass wir gar nicht daran gedacht haben zu sagen, dass sie das rückgängig machen sollen. Ich bin dann los und habe ihn geholt. Und plötzlich war er eben da. Einerseits macht er mich traurig, weil ich weiß, dass es nicht "mein" Hund ist. Aber er lenkt mich auch ab.


      Ich habe noch ein paar Fragen, vielleicht habt ihr Ideen.
      Er knabbert viel, an Stoff oder er versucht es mit den Füßen oder den Händen. Es ist kein wirkliches Beißen, eher so ein vorsichtiges Rumkauen. Habe schon Beißspielzeug für ihn, dass er auch nutzt, aber er kommt immer wieder zu mir. Seit zwei Tagen brummt er noch. Am Anfang dachte ich, er knurrt, aber es ist mehr so aus dem Bauch ein Brummen Und ab und zu einmal bellen. Dabei geht er vorne runter und streckt den Schwanz hoch. Ist es richtig wenn ich ihn dann rausschicke? Im Flur legt er sich dann ruhig auf seinen Platz. Muss ich mir wegen des Brummens Sorgen machen?
      Und er hat irgendwie was mit anderen Hunden. Er zieht dann an der Leine und bellt, ich kriege dann auch nur schlecht seine Aufmerksamkeit, besoanders wenn die Hunde sehr nah sind. Ich versuche meist vorher auszuweichen, aber das klappt ja nicht immer. Ich habe den Eindruck , dass es heftiger wird. Nicht schlimm, aber ejn bisschen nervig. Hat da jemand Ideen? Würde da gerne früh intervenieren.

    • Er knabbert viel, an Stoff oder er versucht es mit den Füßen oder den Händen. Es ist kein wirkliches Beißen, eher so ein vorsichtiges Rumkauen. Habe schon Beißspielzeug für ihn, dass er auch nutzt, aber er kommt immer wieder zu mir. Seit zwei Tagen brummt er noch. Am Anfang dachte ich, er knurrt, aber es ist mehr so aus dem Bauch ein Brummen Und ab und zu einmal bellen. Dabei geht er vorne runter und streckt den Schwanz hoch. Ist es richtig wenn ich ihn dann rausschicke? Im Flur legt er sich dann ruhig auf seinen Platz. Muss ich mir wegen des Brummens Sorgen machen?

      Das vorsichtige Knabbern an den Händen ist eine zärtliche Geste. Wenn Du das nicht magst, ist es okay, den Hund nicht darin zu bestärken, aber Du solltest wissen, wie es gemeint ist.


      Das Brummen und dabei "verbeugen" ist eine Spielaufforderung. Auch da muss man nicht jedesmal mitmachen, aber man sollte es auch nicht immer für eine schlechte Idee halten :winken:


      Edit: Das klingt wirklich nach einem netten und aufgeschlossenen Hund, der da zu Dir gefunden hat!

    • mein Beileid zum Verlust deines Bruders. Vielleicht ist der Hund sein Vermächtnis - wenn er schon nicht mehr bei euch sein kann, dann wenigstens Jules. :herzen1:


      Das hätte ich genauso interpretiert - Zuneigung und Spielaufforderung. Er ist bei dir angekommen :dafuer:

    • Ich schicke ihn dann meist raus und bereite dann den Garten zum Spielen vor. Ist das dann okay für ihn? In der Wojnung isz Spielen schwierig. Fer Garten ist besser.Da ist die Schleppleine und mehr Platz. Manchmal spielen wir mit der Reizangel oder wir zerren an seinem Seil. Es hieß, dass sei nicht gut, aber er mag es sehr und ist vorsichtig. Er bringt das Seil im Garten zu mir, wartet, dass ich es nehme und nimmt es dann erst ins Maul. Wenn ich das Seil "gewinne", setzt er sich wieder vor mich und wartet wieder, dass es weitergeht. Muss ich das wirklich einstellen? Er schafft da nur zwei Minuten, dann ist er fertig, aber seit einer Woche mag er es sehr.

    • Ja, in der Wohnung spielen tut auch der Wohnung nicht gut...


      Ich finde es total okay, beim Spielen auch mal gemeinsam mit einem Zerrseil rumzualbern, warum nicht. Man merkt es schon, wenn so ein Spiel aus dem Ruder läuft und nicht mehr lustig ist. Dann kann man es immer noch sein lassen.


      Ansonsten ist so ein Lieblingsspiel(zeug) eine feine Sache, die man auch erziehungstechnisch gut nutzen kann. Zum Beispiel zum Apportieren, zum „warten“ üben, zum Suchen, um zur Belohnung für irgendwas damit zu zergeln - Euch fällt schon was ein!

    • Hallo,


      Jetzt sind es fünf Wochen, die der Hund bei uns ist. Vergangene Woche musste ich meinen Kater mit über 20 Jahren einschläfern lassen. Als ich danach heimkam, war Jules sehr aufdringlich, was ich in dem Moment gar nicht haben konnte. Ich habe ihn sehr grob weggeschickt, was mir echt Leid tat. Aber er war super! Er ging in den Flur, kam mit seinem Hund (ein Kuscheltier, das er liebt) zurück und legte ihn mir auf den Schoß.
      Die Leinensache sind wir am Üben. Ich habe hier einige Hunde in der Nachbarschaft und nutze das. Wenn er bellt, gehen wir etwas zurück. Dann lasse ich ihn sitzen, wenn es ruhig ist, gehen wir wieder näher heran. Immer, wenn er in Spannung geht, soll er ins Sitz, klappt das nicht, gehen wir ein Stück zurück. Klappt natürlich nur, wenn der andere Hund sich nicht nähert, ich nehme daher meist Hunde hinterm Zaun oder eben Bekannte. Nach maximal zwei Minuten können wir ohne Probleme an anderen Hunden nah ran, haben schon gemeinsame Spaziergänge und zum ersten Mal gesicherten Freilauf mit anderem Hund gehabt. Habt ihr eine Idee, wie ich das Verhalten einordnen kann? Ich bin mir sicher, dass es keine Aggression ist. Er winselt auch, wenn der andere Hund weggeht. Gestern hat er erst an einem Tor Theater gemacht und nach zwei Minuten lag er entspannt davor und hat den anderen Hund nicht mehr beachtet (obwohl das eine läufige Hündin war) - bis ein neuer Hund kommt. Dann geht es von vorne los. Und macht es Sinn, so, wie ich es versuche? Wenn er in die Leine springt, ist er echt schwer zu halten für mich, daher würde ich das echt gerne in den Griff bekommen...


      Auch das Knurren ist irgendwie komisch. Das mit dem Spielen ist klar, aver manchmal bin ich dann doch nicht sicher. Er liegt auf seiner Decke, starrt mich an (das ist ein bisschen gruselig) und wenn ich das ignoriere, kommt dieses Knurren. Aber immer dann, wenn ich gerade nichts mache, also lese oder so, also einfach ruhig auf dem Sofa sitze. Findet er es doof, dass ich gerade keine Bespaßung fahre? Oder sitze ich zu nah? Wobei er sich ja in meine Nähe legt. Schicke ich ihn dann raus - was er doof findet - dann schläft er kurz darauf. Werde da noch nicht ganz schlau draus.


      Und eine Sache war noch, da musste ich sehr lachen: wir bekommen vom Bauern Eier, einmal in der Woche. Ich stellte die in den Flur und habe sie vergessen. Der Hund war draußen und mir fielen plötzlich die Eier ein. Ich stürmte also raus, da lag die Packung offen auf dem Boden, Jules stand daneben und schaute mich groß an. In seinem Körbchen lagen alle zehn Eier, ordentlich nebeneinander und komplett heil. Das sah aus, als wollte er brüten. :D Ich bin aber sicher, fünf Minuten später wären alle Eier weggefuttert gewesen.

    • ach so, das habe ich vergessen. Ich habe den Hund am Geschirr und mein Trainer meinte, ich solle ein Halsband nehmen. Sonst würde er lernen, dass er ziehen könne. Am Band kann ich ihn aber nicht halten, außerdem zieht er nur am Halsband und nicht am Geschirr. Bei der Leinengeschixhte mit anderen Hunden sollte ich jedes Mal, wenn er bellt oder hinzieht, die Richtung ändern und dabei kurz an der Leine rucken. Ich habe das einmal so gemacht, have aber den Eindruck, dass es die Situation verschlimmert und der Hund ganz wuschig wird. Mal davon abgesehen dass ich es doof finde. Ricjtungswechsel mache ich, aber ohne Ruck und nur am Geschirr. Ich solle auch keine Leckerlie für gar nichts geben. Wenn er bei anderen Hunden mit der Aufmerksamkeit bei mir bleibt oder auch folgt und z. B. ins Sitz geht, obwohl da ein anderer Hund ist, bekommt er Leckerli. Oder wenn er von sich in die Box ins Auto springt. Ich habe jetzt nur ein schlechtes Gewissen, weil ich es genau anders mache als der Trainer sagte. Dabei ist der ja der Fachmann. Wie macht ihr das denn?


    • Und eine vielleicht doofe Frage: kann es sein, dass das entgegen der Vorgeschichte kein Straßenhund ist? Sondern dass der aus irgendeiner Familie in Rumänien geklaut wurde? Ich Frage, weil er So nett ist, beim Essen nicht bettelt, fast nichts klaut, etc. Alles, was ich zu Straßenhunden gelesen habe, trifft auf ihn nicht zu. Das wundert mich schon sehr.
      Katha

      Ich finde, Du machst das eh alles prima (nur den Trainer würd ich wechseln).


      Kurz zu dem Obigen: nicht alle Straßenhunde sind wuschi. :D Natürlich liest man nur von den Problemen - wenn alles super läuft, schreibts ja keiner in einem Forum nieder, wozu auch?


      Ich hab auch einen zu Haus, total problemloser Straßenhund, war nach 2 Tagen stubenrein, klaut nicht, zerstört nix, akzeptiert Katzen, Hühner, andre Hunde. Man hat ihn vom ersten Moment an gar nicht bemerkt im Haus und ich kann ihn überall hin mitnehmen. ;)


      Draußen hat er halt starken Jagdtrieb (das hat aber mit dem Rassemix zu tun, nicht mit der Herkunft) und Fremdhunde mag er nicht (das kann natürl von der Vergangenheit kommen, muss aber auch nicht). Also, nicht alle Straßenhunde sind automatisch Problemhunde.

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